Ich habe angst und weiß nicht mehr weiter

Ich weiß nicht, ob ich in diesem Forum richtig bin, sonst bitte ich es zu entschuldigen und mir zu sagen, wo ich denn posten kann:

Mein Mann hat einen 18jährigen Sohn, der seit einem Jahr extreme Probleme bereitet.

Er hatte sich letztes Jahr seiner Mutter gegenüber aggressiv verhalten und wurde von ihr vor die Tür gesetzt und durch das Jugendamt gescheucht, so daß wir ihn aufgenommen haben, damit er nicht in ein Heim kommt.

Bei uns hat er sich an keinerlei Regeln halten wollen.

Regeln bestanden und bestehen aus: in der Woche: gegen spätestens 22.30Uhr nach Hause zu kommen, damit wir ''Haus und Hof'' verschliessen können (wir sind beide meist spätestens morgens um 06.00Uhr raus, so daß wir früh zu Bett gehen). Wenn wir nicht alle Schotten dicht machen, passiert es schon mal, daß er die Hintertür nicht abschliesst und Lichter brennen läßt etc. Wenn wir alles verschlieesen kommt man von außen trotz Schlüssel nicht mehr rein. Oder eben, daß er seine Wäsche in den Wäschekorb steckt und wenn er vor dem Fernseher versackt, seine Sachen drumherum am nächsten Tag doch wenigstens aufräumt, also absolut nichts, was ein zu der Zeit 17jähriger nicht machen könnte.

Aber dennoch, eines Abends, nachdem er einen Tag vorher mehr als unverschämt uns gegenüber war und dann halt noch alkoholisiert nach Hause gekommen ist und und ohne Rücksicht herumpolterte, ist es auch bei uns eskaliert und er hat in seiner Wut seine Zimmertür eingetreten.

Mein Mann hat ihn dann ebenfalls des Hauses verwiesen, so daß er, bis er 18 war in ein Übergangsheim gekommen ist (knappe 2 Monate). In der Zeit sollte keinerlei Kontakt zu den Eltern bestehen, damit er von alleine wieder ins Leben zurück findet und von sich aus wieder den Kontakt sucht. Leider ist seine Mutter dieser Aufforderung nicht gefolgt und hat ihn vom ersten Tag an in dem Heim aufgesucht und auch sobald er 18 wurde bei sich aufgenommen.
Das ging genau 1 Monat gut und dann hat er dort ebenfalls in ihrer Wohnung alles kurz und klein getreten, nur weil er seinen Willen nicht bekommen hat.
Sie hat ihn erneut vor die Tür gesetzt und ist jetzt in keinem Fall mehr bereit mit ihm zu sprechen oder zusammen zu kommen. Seine Sachen und Briefe legt sie uns vor die Tür.
Wir haben ihn dann letzte Woche erneut bei uns aufgenommen, da er auch mittlerweile bei Freunden keine Schlafmöglichkeit mehr gefunden hat.

In dieser Woche haben wir ihm seine Schulden (bereits vom Anwalt eingehende Briefe) beglichen und haben mehrere Ämter eingeschaltet, damit er als Schüler dennoch eine Hilfe bekommen kann, um eine Wohnung zu finanzieren.

Er bekommt von uns und auch von seiner Mutter Unterhalt, so daß er die Wohnungen bezahlt bekommen würde aber er muß ja auch was essen.

Nun zum eigentlichen Problem: er rastet im Moment erneut oben aus, weil sein Vater ihn gefragt hat, was er denn nach der Beendigung der Schule nun machen möchte.

Er hat keinen Ausbildungsplatz und einen sehr schlechten Abschluß, bzw. wenn er dieses Jahr nicht packt, nicht mal Realschulabschluß sonder nur Hauptschule.

Er hätte eine Wohnung haben können, hat sich aber - obwohl er keinerlei Hilfe von uns möchte - um nichts gekümmert, so daß das Amt ihm natürlich eine Absage erteilt hat bzw. ihm nahegelegt hat evtl. einen Nebenjob zu suchen und sich mit dem Unterhalt eben sich irgendwie selbst zu finanzieren, wenn er bei seinen Eltern eben nicht wohnen will/kann.
Das war wieder der Aulöser für seine Ausraster. Er randaliert seit gestern abend bei uns rum. Ich habe mich eben gewagt etwas zu sagen, nämlich, daß er im Moment dank seines Vaters schuldenfrei ist und somit quasi super durchstarten kann, da hat er mich zurecht gewiesen, was ich mich denn einmischen würde.
Ich habe seit einer Woche jeden Mittag ihm den Tisch gedeckt, abends für ihn mitgekocht und heute noch seine Sachen mitgebügelt und dann ist der noch so undankbar???
O.k., er ist es ja seinen eigenen Eltern gegenüber, also erwarte ich da mal nichts, aber ich weiß nicht wie das so weitergehen soll.

Mein mann bekommt demnächst eine Magenspiegelung, ihm geht es gar nicht gut und jetzt versucht er sich mit ihm zu unterhalten und wird nur noch angepöbelt, das hat der gar nicht verdient.

Woran mag denn so eine Aggression herrühren? Seine Mutter meint, er würde Drogen nehmen aber er meint, er raucht ab und an Gras, das würden alle so machen aber was ist, wenn ein Problem damit bekommt? Also es nicht verträgt?

Oder kann er denn ein nervliches/psychisches Problem haben?

Er wirft seinem Vater immer die Trennung vor 9 Jahren vor. Ich bin zum Glück nicht der Grund, ich kam fast 2 Jahre später dazu und seine Mutter war seiner Zeit ausgezogen wegen eines anderen Mannes. Also hat mein Mann zumindest sich diesbezüglich nichts vorzuwerfen aber er versucht ein guter Vater zu sein und ich eigentlich eine gute Stiefmutter aber das geht so gar nicht mehr weiter.

Was kann ich denn machen? Uns wächst das ganze über den Kopf.

Jetzt schreit er rum, er würde nächste Woche eh ausziehen, wir sollen ihn in Ruhe lassen.

Also immer Essen bereitstellen, denn er bedient sich ganz normal an allem zu Hause, soll er um Gottes Willen aber er möchte von uns weder angesprochen werden, es sei denn er will es oder sonst irgendwie mit ihm zu tun haben sollen.

Ich bein fix und alle. Hat da eine von euch bitte einen Rat für uns?

Sorry für den langen Text aber das ist das erste Mal, daß ich das mal so rauslasse seit einem Jahr.

Danke

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ganz ehrlich? schmeisst ihn auch raus...

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Mir ist Ehrlichkeit ja auch lieber und es tut mir auch in der Seele weh.

Danke für deine Antwort. Wenn das so weitergeht, provoziert er es ja auch.

Aber mein Mann hat so ein schlechtes Gewissen dabei. Wir haben seit einem Jahr nur noch schlechtes Gewissen, weil er quasi von hier aus in ein Heim mußte aber er scheint nichts gelernt zu haben.

Er hat seinem Vater wohl eben gesagt, wir sollen ihm ein Auto kaufen und ihn in Ruhe lassen! Er hat nicht mal einen Führerschein!

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Ihr habt alles versucht. Er will nicht. Ich sehe da auch keine andere Möglichkeit. Schmeißt ihn raus und werdet nicht wieder weich.

Cloti

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Oha, sehr schwierige Situation, gerade auch für Deinen Mann.

Dennoch müsst ihr ihm Grenzen setzen und auch an Euch denken.

Sollte er nochmal randalieren , ruft die Polizei . Hier greift das Gewaltschutzprogramm.

Sollte er wirklich ein Drogenproblem haben so erkundigt Euch doch mal in einer Suchtklinik oder anderen Beratungsstellen was der beste Weg ist .

Lg

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Ihr Lieben, danke, daß ihr versucht etwas Mut zu machen und Wege zu zeigen.
Ich weiß im Moment nicht wohin mit mir. Der Junge hat sich eben geduscht und fertig gemacht, hat gesagt, er holt seine Sachen morgen ab, ob er auf Strasse bleibt oder nicht wäre ihm egal. So sitzt mein Mann jetzt hier und macht sich Vorwürfe, daß er wüßte, der Junge meint das alles nicht so, daß ihm das bestimmt schon leid tut er aber wieder zu stolz ist und und und
Der ausschlaggebende Grund wäre, hat er uns gesagt, daß seine Mutter den Unterhalt heute nicht überwiesen hätte.
Da können wir erstens gar nichts für und keine Ahnung, warum er überhaupt so aggressiv geworden ist, warum er von uns keine Hilfe will. Er will sich nicht bei irgendwem bedanken müßen sagt er.
Ich danke euch, daß ihr euch das ganze durchgelesen habt und bin echt froh, mich mal aussprechen zu können.

Mein Magen schmerzt. Ich habe KiWu mit meinem Mann und es klappt seit letztem Jahr nicht und ich weiß nicht, ob das alles nicht kontraproduktiv ist. Ich bin schon 38 und habe keine Kinder und wünsche mir endlich welche und mein Mann ist 46 und evtl. will der schon bald gar nicht mehr, ich kann es ihm nicht mal verübeln, bei dem Mist, den man so erlebt im Moment.

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Schau, dass Ruhe einkehrt. Parallel such mal ein Reproduktives Zentrum auf - einfach zum Check (oder einen guten Frauenarzt).

Da du "schon" 38 bist, würde ich nicht mehr so lange warten...

(Bin angehende Gynäkologin, nur so, falls du dich wunderst warum ich hier so forsch schreib...)

Man kann heute schon viel erreichen ohne gleich stimulieren zu müssen!

Liebe Grüße

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Ich habe bereits mit Clomi stimuliert 4 Zyklen und dann auch ausgelöst. Hat nicht geklappt.
Im Moment bin ich seit 2 Zyklen nur mit Globuli dran, da ich sehr gut darauf anspreche und auch jedes Mal einen ES hatte (FA hat es bestätigt) sagte er, ich solle 2-3 Zyklen mal so probieren, danach evtl. eine Eileiterdurchgängigkeitsprüfung vornehmen lassen.
Da mein Zyklus sich sich von 32 auf 29 Tage reduziert und der ES von ZT17 auf 14 vorgezogen hat, gebe ich mir noch 2 Monate Zeit, danach sehe ich weiter.
Nur sagt mein Mann, er möchte nicht der Natur zu sehr ins Handwerk pfuschen.

Fand schon die HCG Spritze extrem und da gab es knatsch. Er hat angst sagt er, daß man dan Behinderungen begünstigen würde.

Zum Glück ist mein nächster ES erst kommendes Wo-Ende und ich hoffe, bis dahin das ganze von heute etwas überwunden zu haben. Versuchen möchte ich es, ohne meinen Mann unter Druck zu setzen. Aber ehrlich gesagt, mich setzt es daduch doppelt unter Druck.

Aber hey, mit der forschen Art kann ich sehr gut mit umgehen. Ist mir lieber, klare Worte, klare Ansagen, so kann man mich dann auch nicht falsch verstehen.

Wirst bestimmt eine tolle Gynäkologin werden #pro

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Oh weiah - ihr armen.

Dein Stiefsohn erinnert mich (in MILDER Form) an meine Stiefbruder...

An eurer Stelle würde ich schauen, dass ihr ihn aus dem Haus bekommt und dann den Geldhahn - bis auf die direkte Mietüberweisung (NICHT über sein Konto) - zudrehen.

Mit solchen Leuten wird man nicht glücklich und der Zug für Erziehung ist abgefahren. Zusätzlich scheint er zu der Sorte Mensch zu gehören, die meint, man könnte die Schuld für's eigene Versagen immer bei anderen suchen. Ich finde so etwas grässlich!

wir haben jahrelang um meinen Bruder gekämpft. Es war völlig sinnlos und hat nur Ressourcen jedweder Natur gekostet - vor allem Nerven. Es wurde nur schlimmer. Fallengelassen wurde er nun an einem Punkt, an dem es vermutlich wirklich zu spät ist für eine "Auferstehung". Ein zeitigerer Beginn von Eigenverantwotung hätte ihm sicher gut getan. Man kann doch nicht schalten und walten wie man möchte - auf Kosten von anderen.

Ich habe genauso eine Scheidung mit erlebt. Ich habe dabei den Kontakt zu meiner Mutter eingebüst. Es war wirklich schrecklich - aber deswegen bin ich doch trotzdem selbst verantwortlich für mein Leben.

Darum geht es - er muss lernen, dass sein Handeln Konsequenzen hat. wenn ihr ihn immer wieder rettet wird es immer schlimmer. Ihr habt ihm jetzt noch einmal einen "Nullpunkt" verschafft - er hat keine schulden und bekommt offenbar eine wohnung. Das ist doch wirklich Gutwill gewesen. Jetzt geht es darum euch vor diesem Tyrann - der mit den Schuldgefühlen deines Partners zu spielen scheint, als "armes Scheidungskind" - zu schützen.

Alles Gute und vor allem gute Nerven!

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Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht, warum ihr ihn immer wieder aufnehmt! Da hat er keinen Grund sich zu ändern. Wenn er randaliert, Polizei rufen und mitnehmen lassen. Anzeigen wegen Sachbeschädigung. Du kannst ihm nicht helfen!

Gruss

Manavgat

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Meine früheren Vermieter waren tolle Eltern, einer ihrer Söhne hatte um die 18 ein Alkoholproblem. Der Vater und der Sohn haben nur zu zweit (das hatten sie vorher auch gelegentlich gemacht) eine dreitägige anspruchsvolle Wanderung unternommen. Das gab genug Zeit zu reden, beide unterwegs und mit Blick nach vorn.
Mein Mann hat den Angelschein gemacht und unsere Jungs dürfen manchmal mit großer Begeisterung ebenfalls mit: Schon damals habe ich gedacht, das Angeln könnte eine gute Gelegenheit sein für "Vater-Sohn-Gespräche", wenn mal eine Krise kommt.
Bei was könnten dein Mann und dein Stiefsohn gut reden (etwas dabei tun, vielleicht sogar was was sie verbindet und das Gespräch so nebenbei, das macht die Situation viel "normaler" und nicht so verkrampft.)
Ich finde ein Kind vollt man mit 18 noch nicht aufgeben, klar, es wird Zeit für ihn erwachsen zu werden, aber offensichtlich ist er es noch nicht. Auch mir ist Selbstverantwortlichkeit wichtig, aber auf dem Weg dorthin dürft ihr ihm ruhig noch den einen oder anderen elterlichen Schubser geben.
Habe auch Deine Kiwu-Sorgen gelesen, klar, das hängt nicht direkt zusammen, unterbewußt aber vermutlich schon. ich wünsche Euch, dass Ihr es schafft, dass beides gut wird...
LG doremi

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ganz ehrlich, wenn ihr ihm immer wieder die Kartoffeln aus dem Feuer holt, wird das nichts.
Lieben heißt eben auch loslassen.
Ich denke das Verhalten des Jungen ist erlerntes Verhalten, so wird er schon länger seinen Willen Ausdruck verliehen haben udn hat dabei gute Erfolge erzielt.
Für ihn gibt es deshalb keinen Grund sein Verhalten zu ändern.

Agiert anders als bisher.

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Mit diesem Verhalten kommt nicht mal mein sechsjähriger Sohn durch. Wenn sich eurer mit 18 noch so verhält, dann ist tatsächlich der Mist gekarrt.

Keine Ahnung was tun. Ihn vor die Tür setzen und hoffen, dass er sich irgendwann mal vielleicht fängt? Von eurer Seite ist nichts mehr möglich, denke ich mal.

lg thyme