Probleme mit Sohn, Erziehungshilfe v. Jugendamt, Schweigepflicht

Hallo

Ich gebs offen und ehrlich zu wir haben mit unserem Sohn (15) ganz erherbliche Probleme.

Deshalb haben wir letztes Jahr beim Jugendamt von uns aus um Hilfe gebeten.
Wir haben dann Hilfe in Form von Erziehungsbeistand gewährt bekommen die einmal die Woche statt findet in Form von,
sich mit dem Kind treffen und Gespräche führen, auch mit uns.
Bzw. sollte der Erziehungsbeistand sich auch einmal darum kümmern mit unserem Sohn nach Hausaufgaben zu schauen.
Da Hausaufgaben und Schule bei uns unter anderem auch ein großes Problem sind.
Sprich unser Sohn wird wohl nach der 8.Klasse die er jetzt besucht ohne Abschluss von der Schule gehen, da er seine pflicht Schuljahre voll hat durch sitzen bleiben.

Das Verhältnis zu unserem Sohn ist in der Zeit in der der Erziehungsbeistand zu uns in die Familie kommt noch schlechter geworden.
Er ist noch respektloser, beleidigender und aggresiver uns gegenüber geworden.

So das derzeit eine räumliche Trennung im Raum steht.

Das eigentliche was ich wissen will ist,
der Erziehungsbeistand hat doch Schweigepflicht gegenüber anderen Personen z.Bsp. Lebensgefährtin, Freunde, Bekannte.
Nun haben wir durch einen komischen Zufall mit bekommen das der Erziehungsbeistand über uns (er nennt den Namen unseres Sohnes und unseren Familiennamen, geht ins Detail was uns angeht) bei oben genannten Personen über uns spricht.
Darf er das?
Sein Beruf fällt doch unter die Schweigepflicht?

Wir haben gegenüber der Schule eine Schweigepflicht entbindung Unterschrieben, so das dass Jugendamt bzw. der Erziehungsbeistand mit der Schule Gespräche führen kann.
ABER, wir haben keine Schweigepflichtentbindung Unterschrieben gegenüber uns fremden Personen!!!

Kann ich hier dagegen vorgehen?
Beweis hierfür habe ich sogar vorliegen, wie gesagt durch einen kommischen Zufall.

Danke schon mal im vorraus für Eure Antworten
LG

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Dagegen vorgehen könntest du wohl. Wie ist denn das Verhältnis zwischen deinem Sohn und der Person? Ist er ihm persönlich wichtig?

Dann würde ich erst das persönliche Gespräch suchen und die Person damit konfrontieren. Es ist bestimmt nicht gut, wenn dein Sohn eine wichtige Bezugsperson verliert.

Ich finde es gut, wenn Eltern sich bei derartigen Schwierigkeiten Hilfe holen, und sich nicht gegen das "böse" Jugendamt abschotten. Wenn dann dieses Vertrauen so missbraucht wird, ist das scheiße. Das tut mir leid für euch. Letztenendes sitzen die Behörden aber am längeren Hebel, und wer weiß, was ihr davon habt, wenn ihr den Vorfall "anzeigt", in welcher Form auch immer.

Alles gute für euch,

Simone

PS: Laß ihn nicht von der Schule abgehen, er ist 15, da kannst du doch mitbestimmen, oder? Wenn eine räumliche Trennung ansteht, wo geht er da hin? Er soll einen ordentlichen Schulabschluß machen, vielleicht klappt es ja, wenn ihr erstmal Abstand habt.

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Hallo Simone

Vielen Dank für Deine Antwort.

Das Verhältnis zu dem Erziehungsbeistand ist von unserer Seite her sehr schwierig.
Anregungen von uns hat er in keinster weise für Ernst genommen.
Wenn wir ihm etwas vorgeschlagen haben, bekammen wir zur Antwort er weiß wie er seine Arbeit zu machen hat.
Im übrigen hatte er letztes Jahr die Rektorin angerufen die ganz kurz mit ihm sprach und sagte er solle doch bitte um Uhrzeit x noch mal anrufen da sie in den Unterricht musste.
Dieses Gespräch steht heute noch aus.

Mein Sohn hat das Verhältnis zu ihm, naja schwer zu sagen ...
Einerseits sagt er, der Spaken kann weg bleiben im anderen Moment ist es wieder der tollste Mensch der bei jeder Kleinigkeit zu rate gezogen wird.

Eine wichtige Person ist er auf keinen Fall für unseren Sohn.
Unser Sohn nutzt gern um Vorteile für sich zu schaffen.

Schule liegt derzeit nicht in unserer Hand, da unser Sohn nur einen Gastschulantrag bei jetziger Schule hat, da wir ihn wegen einer Mobbing Sache von der anderen Schule genommen haben.
Und die Gastschule ist nicht bereit ihn weiter dort hin gehen zu lassen, da er keine Hausaufgaben macht, im Unterricht nicht mitmacht, Hefte sind noch genauso leer wie am Jahresanfang, Proben werden alle samt mit fünfen oder sechsen signiert er übt nicht und sieht Schule als unnütz.

Wir haben alles probiert, wir können einfach nicht mehr.
Wir halten es nicht mehr aus uns jeden Tag, beschimpfen und beleidigen zu lassen.

Zumal wir noch ein zweites Kind haben das unter der ganzen Situation emenz leidet, da sich alles nur um ihn dreht.

Ein Gespräch mit dem Erziehungsbeistand zu führen ist unnütz, das haben wir schon zu oft versucht.
Er hat uns letzt abgewiggelt, er glaubt unserem Sohn mehr als uns.
Er sagt von sich das er ein guter beobachter ist, allerdings hat er bis heute nicht gemerkt wie er mit unserem Sohn agieren hätte müssen.
Anstatt ins wesentliche zu gehen ist er lieber mit ihm ins Schwimmbad gegangen, Schlittschuhlaufen gegangen, Klettern usw.

Wir kommen uns vor wie, keine Ahnung.
Wir sind in unseren Augen ganz normale Menschen die immer versucht haben ihr Kind auf die rechte Bahn zu bringen, waren immer für unser Kind / unsere Kinder da.
Wir haben das Gefühl / den Eindruck das unser Sohn realitäts fremd lebt, er hat keinen Bezug zu irgendwas was einem selbst wichtig erscheint.

Wir haben versagt ....

Wo geht es für unseren Sohn hin, wie es ausschaut richtung Heim.
Er selbst sagt er will weg hier weil wir so assi Eltern sind.

Glaub mir es tut soooooo weh, aber wir wissen einfach nicht mehr weiter.

Der Erziehungsbeistand endet mit Ende nächsten Monat sowieso und wird nicht weiter gewährt.
Und gebracht hat es nichts, alles was besprochen wurde im Vorgespräch ist wie Rauch in Luft aufgegangen.

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Ich stelle jetzt mal einige Fragen, die mir einfach durch den Kopf ging, als ich diesen Beitrag las (das soll kein Angriff gegen Dich sein, sondern einfach eine Art Reflexion):

Du denkst also, dass ihr als Eltern super ward, aber mit Deinem Sohn etwas nicht stimmt? Wie siehst Du Deinen Sohn? Was für ein Bild hast Du von einem Kind, das gerade auf die Welt kommt? Müssen Eltern es "zurecht biegen"? Oder kommen Kinder grundsätzlich kooperativ zur Welt?
Was erwartet ihr von dem Familienhelfer? Das er eurem Sohn klar macht, dass ihr nur das Beste für ihn wollt und er das doch endlich einsehen soll? Oder soll er eurem Sohn helfen?

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Hallo,

zum Thema Schweigepflicht kann ich dir leider nicht weiterhelfen.
Aber ich habe eine Seite im I-Net gefunden bzgl. Schulverweigerung/Schulabbruch

http://www.zweitechance.eu/

Gib Deinen Sohn nicht auf.

Alles Gute
Lorino

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Hallo Lorino,

danke für Deine Antwort.

Da unser Sohn nur einen Gastschulantrag hat wird hier nichts mehr gehen.

Wenn Du magst lies Dir bitte meine Antwort an mathildarosine durch.

LG

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Hallo,

ich habe mir die Antwort durchgelesen und kann mir gut vorstellen wie weh es tut, wenn einem das Kind entgleitet.
Ich würde ihm ganz klar sagen, dass so sein freches Verhalten nicht gewünscht ist und er nur noch das Nötigste erhält (Essen und einen Schlafplatz). Das würde ich auch so durchziehen (kein PC, Fernseher, etc.).
Des Weiteren würde ich es ihm gegenüber offen ansprechen, dass, wenn er es wünscht, du ihm bei der Hilfe nach einer Wohngruppe oder Heim behilflich bist. Ich würde ihm dabei aber auch sagen, dass es mich total verletzt, ich aber seinen Wunsch respektiere.
Bei dem Link, den ich dir geschickt habe, handelt es sich um separate Stellen, bei denen die Kids den Schulabschluß nachholen können. Das hat nichts mit der jetzigen Schule zu tun. Lies es Dir in Ruhe mal durch.

Wegen dem Typen, der euch zur Seite steht - den würde ich ansprechen und sagen, dass du es dir verbietest das er mit anderen über euch spricht! Ich würde beim Jugenamt nachfragen, ob ihr nicht eine andere Hilfe zur Seite gestellt bekommen könnt.

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Hallo,

vor der Elternzeit war ich auch als familienhilfe/ erziehungsbeistand tätig. Und ja wir haben eine Schweigepflicht! Du könntest dich ans Jugendamt wenden und theoretisch auch gerichtlich vorgehen. Aber ich bezweifle, dass sich das Verhältnis zu eurem Sohn dadurch verbessern wird. Von daher solltest du in erster Linie überlegen, welcher weg der Beste für euren Sohn bzw. euch wäre.

Gruß

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hallo patschepatsch

danke für deine antwort.

in erster linie wissen wir das es um die beziehung zu unserem sohn geht.
allerdings sind wir leider an einem punkt angelangt wo wir ihm nicht mehr helfen können.

mir persönlich geht es darum das ich es nicht mit mir vereinbaren kann das zum einen das verhältnis zu meinem sohn noch schlimmer wird wenn hilfe ins haus kommt die wir auch noch selbst gesucht haben.
zum anderen ist es absolut nicht ok wie sich diese person verhält, über uns reden namen nennen usw.

lg

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Dann wäre für mich an eurer stelle erst einmal der Weg zum Jugendamt der richtige. Ich würde dort ein Gespräch mit dem zuständigen Mitarbeiter und erziehungsbeistand führen.

Gruß

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Ich glaube, dass es keinen Sinn macht, wenn du dich auf den Nebenschauplatz Schweigepflicht begibst. Teil dem sb schriftlich und höflich mit, dass hier wohl ein Fehler unterlaufen ist und Ihr nicht wünscht, dass unbeteiligte dritte informiert werden.

Zum Problem: fordert das Jugendamt schriftlich auf, einen Heimplatz (Imho weit besser als eine Wohngruppe) für ihn zu finden und sich darum zu kümmern, dass er einen Schulabschluss und eine Ausbildung macht.

Je länger die rumeiern und nichts passiert, desto weniger besteht die Chance, dass spätere Bemühungen Erfolg haben.

Gruß

Manavgat

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Wieso denkst du denn, dass ein Heimplatz besser wäre als eine Wohngruppe?
Das kann man so pauschal überhaupt nicht sagen.

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Ich habe mehrfach Jugendliche unterrichtet, die in einer Wohngruppe mehr oder weniger sich selbst überlassen wurden. Das Jugendamt favorisiert das, weil es weniger kostet. Die Betreuung und die Hilfeleistungen sind meines Erachtens nach so gut wie immer unterirdisch. Was hilft die Wohngruppe, wenn die Jugendlichen nur älter werden, aber keinen Fortschritt in ihrer Sozialisation erfahren?

Gruß

Manavgat

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Hallo,

da läuft ja einiges schief bei euch. Das soll kein Vorwurf sein. Mein Kind geht nicht gern in die Schule, aber es geht (noch!)

Ich habe zwei Fragen:

Seit wann weigert sich dein Kind in die Schule zu gehen?
Was war der Auslöser?

"Er ist noch respektloser, beleidigender und aggresiver uns gegenüber geworden."
Dein Sohn ist mehrfach sitzengeblieben. Das heißt, er versagt ständig und er weiß das auch. Er ist frustriert und zwar richtig. Kaum ein Erwachsener ist in der Lage, mit so einem Gefühl so umzugehen, wie es von deinem Kind erwartet wird.

LG

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Hallo an alle

Erst mal vielen Dank für Eure ganzen Antworten.

Zum einen wurde wohl falsch verstanden das ich uns als super tolle Eltern hin stellen möchte.
Nein das möchte ich auf keinen Fall auch wir haben Fehler gemacht und werden weiterhin Fehler machen.

Allerdings bin ich der Meinung und auch mein Mann das man versucht sein Kind so zu Erziehen wie man es für richtig hält.
Wir haben unseren Sohn nicht dazu erzogen uns zu beleidigen, zu beschimpfen und aggresiv uns gegenüber zu sein.
Wie er uns beleidigt möchte ich hier lieber nicht wieder geben.

Er ist einmal sitzen geblieben und nicht mehrere male, allerdings hat er nach diesem Schuljahr seine Pflichtjahre voll und die Schule die er besucht ist nicht gewillt ihn weiter auf diese Schule gehen zu lassen.
Da er sich nicht an Vereinbarungen hält, wie Hausaufgaben machen, sich an zu strengen seine Leistung zu verbessern.

Was sollten wir als Eltern noch machen, mit jedem Lehrer standen wir im engen Kontakt, haben Nachhilfe gehabt (wo er sich total gegen gewehrt hat) Wir waren bei Psychologen, Familientherapie wir haben einiges durch.

Nur er selbst hätte auch etwas tun müssen, er ist so das er sich alles anhört in der Hoffnung " ist ja bald rum, du hörst schon irgendwann auf zu erzählen".

Wir bekommen gesagt, wir haben ihm nichts zu sagen es gibt andere Leute die ihm was zu sagen haben.

Aber ich glaube ich muss mich nicht rechtfertigen woran es happert in unserer Familie, denn ich gebe zu das auch wir Fehler gemacht haben.

Einem Kind gibt es aber nicht das Recht seine Familie respektlos zu behandeln, wenn es selber mit respekt behandelt wird.
Einem Kind gibt es nicht das Recht seine Familie zu Beleidigen, wenn es selbst nicht Beleidigt wird.

Wir haben keine Kraft mehr jeden Tag auf s neue zu kämpfen wenn unser Sohn nicht einsieht das auch er Fehler gemacht hat und Fehler macht.

Wo der Auslöser liegt das er sich so verhält wie er sich verhält, das wissen wir nicht und das hat auch keine Therapie raus gefunden.

Ich erwarte von einem Erziehungsbeistand nicht das er in null komma nix alle Probleme löst.
Aber ich erwarte das dieser mit der Familie Arbeitet und nicht gegen die Familie, was er getan hat und immer noch tut.

Danke Euch fürs zuhören, viele Grüße

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Hallo,

"Wo der Auslöser liegt das er sich so verhält wie er sich verhält, das wissen wir nicht und das hat auch keine Therapie raus gefunden."

Wenn bei einer Krankheit nur die Symptome behandelt werden, weil die Ursache nicht erkannt wird, nimmst du womöglich das falsche Medikament.

Warum ist er sitzengeblieben?
Wurde sein IQ getestet?
Liegt eine Teilleistungsstörung vor?
Wurde er auf Wahrnehmungsstörungen (eingeschränktes Blickfeld, Akkustik etc.) getestet?
Gab es Vorfälle in der Familie (Tod von Geschwistern, Großeltern) die zeitlich mit den Schulproblemen in Verbindung stehen könnten?
Wurde eine Depression ausgeschlossen?
War er in der Grundschulzeit länger krank?

LG

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Wenn ein Kind sich so unkooperativ verhält, wie es Dein Sohn tut, dann steckt meistens mehr dahinter. Wenn Kinder sich so respektlos ihrer Familie gegenüber verhalten, dann haben sie in der Regel eben keinen Respekt von ihren Eltern erfahren. Das zuerkennen ist leider oft nicht ganz so offensichtlich. Du machst (zumindest in Deinen Beiträgen) den Eindruck, dass Du sehr stark ein Augenmerk auf das Verhalten Deines Sohnes richtest, aber nicht auf Deinen Umgang mit ihm. Alleine die Art, wie Du über ihn sprichst, verrät sehr viel.

Ich erzähle Dir gerne einmal etwas über mich, vielleicht verstehst Du meine Fragen dann besser und siehst darin nicht nur einen Angriff gegen Dich.

Ich hatten schon sehr früh massive Schulprobleme gegen die meine Eltern nur mit starkem Druck ankamen. Dieser Druck bestand vor allem darin mit "Faulheit" vorzuwerfen, mich zu kontrollieren, mich anzuspornen doch endlich mal fleißig zu sein. Verweise auf andere "bessere" Mitschüler, usw.

Die wirkliche Ursachen meines Schulversagens (von denen ich inzwischen weiß, dass sie in meiner frühen Kindheit und dem Bild, das meine Eltern mir schon damals von mir vermittelt haben, liegen) haben sie nie ergründet.
Als ich 15 Jahre alt war, ereilte mich ein schwerer Schicksalsschlag und meine Eltern schleiften mich zu einer Psychotherapeutin. Diese Therapeutin erfasste das Problem sehr schnell, was meinen Eltern leider gar nicht passten, so dass sie diese Therapeutin boykottierten. Also ging mein Martyrium weiter aus dem ich nicht ausbrechen konnte, weil mein Selbstbild halt (und so ist es bei jedem Menschen) von meinen Eltern geprägt war. Ich versuchte immer wieder mit Druck gegen meine vermeintliche "Faulheit" anzugehen. Anders hatte ich es ja nicht gelernt. Es hat mich 12 Jahre meines Lebens gekostet bis ich erkannte, dass hinter meiner "Faulheit" eine chronische Depression steckte. Erst diese Erkenntnis hat mir die Freiheit gebracht mein Leben wirklich leben zu können und meinen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Übrigens: Meine Eltern haben auch ihr Bestes getan, um mich in die recht Bahn zu bekommen. Sie haben mich nicht mit körperlicher Gewalt erzogen! Ich hatte immer viele "Freiheiten", aber ich waren nicht im Stande mir wirklich zu geben, was ich gebraucht hätte.

Ich möchte Dir gerne diesen Artikel ans Herz legen:

http://www.urbia.de/magazin/familienleben/erziehung/was-eltern-niemals-sagen-duerfen

Außerdem möchte ich Dir empfehlen, Dich einmal mit dem Thema "Gewalt in der Kommunikation" zu beschäftigen. Ich erstelle damit keine Diagnose, sondern will Dich nur auf etwas hinweisen, was eurer Familie vielleicht helfen kann. Es muß nicht so sein, wie bei mir. Aber es ist eben gut möglich. Und weißt Du, was mir damals geholfen hätte: Wenn meine Eltern ihre Schuld anerkannt hätten, anstatt sie immer mir zuzuschieben. Kinder neigen eh schon dazu, die Verantwortung bei sich zu suchen. Da ist es manchmal regelrecht befreiend, wenn Eltern ihnen davon einen Teil abnehmen.

Vielleicht liegt der Familienhelfer ja gar nicht so verkehrt, wenn er eben nicht so agiert, wie ihr euch das vorstellt. Vielleicht sieht er etwas, was ihr nicht sehen könnt und wollt, weil ihr in euren Erziehungsvorstellungen und eurem Blick auf das Kind eben auch sehr festgefahren seid (denn auch das habt ihr ja wiederum von euren Eltern mitbekommen. Die zu hinterfragen, ist wahnsinnig schwierig. Das haben wir ja schließlich nicht gelernt).

Mein Ratschlag: Such ein ehrliches Gespräch mit dem Familienhelfer. Frag ihn, was er sieht, wenn er eure Familie betrachtet und dann denk einmal intensiv über seine Antwort nach. #winke

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Hallo,

ich habe einige Jahre in der Jugendhilfe gearbeitet!

Natürlich ist es ein No Go den Namen deines Sohnes und eurer Familie zu nennen - auf der anderen Seite nimmt man als Mitarbeiter aber auch immer sein Päckchen mit heim - das einen Belastet und Beschäftigt!

Da ihr eh nicht gut mit dem Beistand zurecht kommt würde ich dir raten wende dich ans Jugendamt und berichte von dem Vorfall - die werden ihrem Mitarbeiter schon klar machen das es nicht in Ordnung ist.

Euer Sohn ist jetzt 15 Jahre alt, alle ambulanten Hilfen haben nichts genützt dann sorgt dafür das er schnellst möglich stationär untergebracht wird!

Je älter man ist desto geringer die Chance das es noch etwas bringt!

Mein Tip sucht euch eine private Einrichtung - natürlich übers Jugendamt!
Eine betreute WG würde ich ausschließen - da ist dein Sohn wieder der Jüngste und wahrscheinlich wieder der der am wenigsten darf/kann.

Als sehr Hilfreich für Jugendliche in dem Alter finde ich Einrichtungen die Lösungsorientiert arbeiten! Da wird er auf Stärken aufgebaut und die Kinder werden selbst für sich in die Verantwortung gezogen!

In vielen staatlichen Heimen/ großen Einrichtungen gibt es natürlich auch viele Jungs die einen negativ beeinflussen....und leider geht es dort häufig mehr ums verwahren und beaufsichtigen als ums Fördern und Erziehen! (nur meine Erfahrung)

Alles Gute und handelt schnell!

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für deine Frage habe ich keine Antwort parat.

Aber mich interessiert etwas anderes: warum geht er nach der 8. Klasse ohne Abschluss von der Schule ab? Weil er es will?

Denn man kann ihn ja nicht gegen seinen (oder euren) Willen von der Schule verweisen, nur weil er seine allgemeine Schulpflicht erfüllt hat. Außerdem besteht für ihn ja die Möglichkeit, auf einer Berufsschule sämtliche Schulabschlüsse nachzumachen.

LG
cori