Schwierige Phase - so langsam geht mir die Geduld aus

Hallo,

ich hoffe, ich finde hier ein paar neue Anregungen, denn so langsam geht mir die Luft aus *seufz*

Ich habe zwei Töchter, sie werden im November 5 und 7 Jahre alt.

Die Große war zuvor gemeinsam mit der Kleinen im KIGA, nun ist die Große in der Schule.

Im September, Schulbeginn, war es also sehr schwer für die Kleine. Sie musste sich das erste Mal allein im Kindergarten zurecht finden. An sich ist das kein Problem, sie ist schon das dritte Jahr dort, aber es war halt doch etwas anders. Sie wollte auch unbedingt in die Schule und hat in der Zeit viel geweint.

Dazu kam, dass ihre besten Freunde bereits im Sommer Geburstag hatten und deshalb nun Vorschüler sind. Sie hat eben erst im November Geburtstag und wird erst nächstes Jahr Vorschulkind bzw. kommt ein Jahr später in die Schule.

Das alles hat sie sehr getroffen. SIe hat in der Zeit viel geweint, herumgeschrien, aber irgendwann ging es besser.

Ihre große Angst war auch, dass ihre Freunde sich dann abwenden. Leider fiel es gerade in die Zeit, dass ihr bester Freund mehr mit den Jungs in der Gruppe gespielt hat. Das hat ihre Befürchtungen irgendwie bewahrheitet, obwohl das natürlich nichts mit Vorschüler oder nicht zu tun hat, nur sieht sie es natürlich so.

Nun hat sie sich selbst so einen Druck auferlegt, mit dem sie einfach nicht umgehen kann. Sie möchte alles mindestens genauso gut können wie ihre große Schwester. Sie möchte lesen können und übt oft stundenlang (den Großteil der Buchstaben kennt sie, aber vom Lesen war bzw. ist sie weit entfernt, sie ist ja auch erst knapp 5). Sie tickt ständig aus, weil sie einfach noch nicht schafft, was sie unbedingt möchte. Sie verfällt in Selbstmitleid, wenn sie meint, dass das Bild der großen Schwester schöner ist. Sie schreit mich an, wenn ich ihr Hilfe bei irgendetwas anbiete oder ihr sage, dass man das einfach üben muss.

So geht das Tag für Tag und ich hatte wirklich viel GEduld, aber so langsam nervt mich das wirklich. Kein Mensch verlangt von ihr mehr zu können, sie ist auch wirklich schlau, aber sie verlangt einfach zuviel von sich. Leider geht das einfach nicht in ihren Kopf und ich bin langsam wirklich genervt, ich möchte nicht angeschrien und angeschnauzt werden. Natürlich lasse ich das so nicht durchgehen, aber Konsequenzen berühren sie relativ wenig. Im Gegenteil, dann bin ich noch gemeiner, was mir lautstark mitgeteilt wird. Sie lässt ihren Frust an mir aus und mir reicht es. Ich merke selbst, wie ich kaum noch GEduld habe.

Also, was nun? Was kann man da machen? Ich rede viel mit ihr, aber es hilft nichts.

Ich tröste sie gerne, ich hatte auch Unmengen GEduld, aber so langsam mag ich nicht mehr :-(

Ich bin dankbar für Antworten jeder Art ;-)

1

Hallo Du,
ich hab grad wenig Zeit, aber vielleicht hilft Dir das hier weiter:
http://www.urbia.de/magazin/familienleben/erziehung/kindern-mut-machen-bei-enttaeuschungen

Liebe Grüße,
Chris mit Frieda Lina 4 Jahre

2

Die Situation kenne ich zwar persönlich nicht, aber ich kann mich glaube ich ganz gut in Dich hineinversetzen. Irgendwann ist vermutlich der Punkt gekommen, an dem einem einfach die Worte fehlen, weil man es schon 1000 Mal gesagt hat und Trost gespendet hat. Wahrscheinlich ist dies etwas, womit die Kleine einfach lernen muss zurecht zu kommen. Wenn es sich wieder so zu spitzt, dass sie Dich anschreit oder anmault, würde ich ihr beim nächsten Mal sagen, dass Du Dich nicht so runterputzen lässt und würde den Raum verlassen. Lass sie in dem Moment einfach mal in Ruhe. Wenn sie sich dann beruhigt hat, kommt sie vielleicht von alleine auf Dich zu. Dann kannst Du ihr nochmal in Ruhe erklären, dass manche Dinge einfach Zeit brauchen und es nicht hilft, wenn man andere anschreit oder der Meinung ist, alles immer sofort können zu müssen.

Was Freundschaften angeht, kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass das eigentlich noch recht häufig wechselt. Meine Tochter (6 Jahre) hatte zwar das eine oder andere Mädchen, mit dem sie sich hin und wieder verabredet hat, aber wenn sie am nächsten Tag falsch geguckt hat, war das dann auch wieder für ein paar Tage vorbei. Die Situation Deiner Kleinen im Kindergarten ist natürlich doof...vermutlich werden die Erzieherinnen sie auch keine Vorschulblätter machen lassen. Die halten sich da glaube ich strikt an ihre Regeln...habt Ihr zu Hause Lernbücher? Vielleicht kann sie ja stattdessen darin schon mal das eine oder andere üben. Meine Maus hat diese Vorschulbücher verschlungen. Sie ist dieses Jahr eingeschult worden und konnte bereits lesen und relativ gut schreiben. Ob das so toll ist, weiß ich zwar auch nicht, aber wir haben sie ja zu nichts gezwungen und unterbinden wollte ich es auch nicht. Dafür hat sie sich jetzt die ersten Wochen in der Schule ziemlich gelangweilt. Ich hoffe es wird jetzt besser, da sie langsam mit dem rechnen und schreiben anfangen...

Wie Du Dich bisher Deiner Tochter gegenüber verhalten hast, ist genau richtig. Loben, unterstützen, Mut machen. Bei Ausrastern würde ich mich zurückziehen, um zu signalisieren bis hierhin und nicht weiter.

Vielleicht hilft es...

LG Bessi

3

hallo,

deine kinder sind ja nun sehr nah beieinander im alter. und sowas ist in vielerlei hinsicht ja für die kinder vorteilhaft. aber du erlebst mit deiner tochter nun die nachteile. die kleine erfährt momentan extrem ihre unzulänglichkeiten, die normal sind, aber ihr eben zu schaffen machen, da sie es bisher wahrscheinlich nicht so extrem wahrgenommen hat. sie waren gemeinsam im kiga, hatten vielleicht auch gemeinsame freunde.

n un geht die große auf die schule, wurde die wochen davor wahrscheinlich schon von allen als großes schulkind hervorgehoben etc. und der kleinen wurde dies nun schmerzhaft bewusst. hinzu kommt wahrscheinlich der schmwez über den verlust der schwester in einem wichtigen teilbereich ihres lebens-dem kiga.

und nun versucht sie das ganze zu kompensieren, indem sie halt alles machen möchte, wie die große und stößt an ihre grenzen. und hier musst du ansetzen. ausreden kannst du es ihr offensichtlich nicht. also musst du irgendwie handeln.

wie wäre es, wenn du etwa s oder mehrere dinge findest, die nur die kleine amcht. ein hobby, am besten auswärts, also nicht familienintern. etwas, in dem sie nicht mit der großen konkurrieren muss.

dann kannst du vielleicht versuchen ihr anders als durch reines erklären zu verdeutlichen, dass sie jünger ist udn das auch gut udn richtig so ist. schaut euch doch mal die fotoalben an, wo sie erkennt, dass ihre schwester ja schon ein gewisses alter hatte, als sie gerade gebiren wurde. oder schaut euch videos aus dieser zeit an.

und verauche doch mal ein wenig situationen einzugrenzen, in denen es zu großem wettstreit kommen kann, wie eben das malen etc. nicht abschaffen, nein, aber vielleicht mal ne weile etwas minimieren, das ruhe einkehrt.

sie soll begreifen, dass sie def. jünger ist (das muss sie akzeptieren). und dass sie daher eben nicht alles können muss, wie die große. sie darf alles versuchen, aber nicht um sich anzugleichen, sondern, weil sie es möchte.

ansonsten denke ich, musst du einfach ein wenig mehr geduld haben.

lg

4

Vielleicht hilft es deiner kleinen Tochter, dass Du ihr auch mal die Pflichten von großen Kindern aufzeigst. Dass es also mit dem Größerwerden auch blöde Pflichten wie Hausaufgaben oder sogar mehr Hausarbeit auf einen zukommen. Das darfst Du natürlich nicht zu weit treiben. Sie soll ja keine Angst vor der Schule bekommen. Aber bis zu einem gewissen Grad würde das vielleicht ihren Wunsch schnell groß zu werden etwas bremsen.