Zahnarzt-Trauma, weiss nicht was ich machen soll.

Hallo zusammen,

meine Tochter (7Jahre) musste mit 5 zum ersten mal zum Zahnarzt, da sie ein winziges Löchlein hatte. Der Zahnarzt erklährte ihr gar nix und wirkte auch sonst nicht besonders einfühlsam. Er legte einfach los, als er dann den Bohrer startete wollte sie natürlich den Mund nicht aufmachen und fing an zu weinen und zu schreien. Aufeinmal hat er die Kleine fürchterlich angeschrien und ihr nicht grad sanft den Mund aufgemacht. Ich war so perplex, stand nur da und konnte gar nicht reagieren. Es war dann ruck zuck erledigt und ich dachte sie würde das sicher schnell vergessen. Von wegen seitdem hat sie ein Trauma.

Vor einem Jahr war es dann wieder soweit und wir sind wieder zum Zahnarzt, da sie wieder Karies hatte. Ihr fragt euch jetzt sicher ob wir die Zähne nicht gründlich putzen oder überhaupt putzen. Ich bin da aber ehrlich echt hinterher und putze auch nach. Aber sie hat leider extrem tiefgefurchte Backenzähne und einen anfälligen Zahnschmelz wie ich auch. Also diesmal dachte ich ich mach es schlau und ging zu einer Zahnärztin, sie lies sich dann auch die Zähne mit dieser farbigen Zahnpasta putzen, doch dann war Ende als es ans Bohren gehen sollte. Die Zahnärztin war super lieb, aber es war nix zu machen. Ich hab alles probiert, gut zureden, erklähren, schimpfen, drohen. Vergeblich, sie sahs zitternd und heulend da und kämpfte mit sich selber. Zwei Wochen später haben wir das Ganze wiederholt, diesmal war mein Mann dabei, genau so vergeblich, obwohl wir sie vorher gut vorbereitet hatten dachte ich.
Mir wurde eine Vollnarkose in einer Klinik empfohlen, wo alles gemacht wird inklusive Versiegelung. Aber das war mir echt zu heftig, damit konnte ich mich nicht anfreunden.

Jetzt fast ein Jahr später versuche ich es nocheinmal, denn ich hab so ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Karies sehe. Ich hab jetzt schon den Horror, denn ich war jedesmal fix und fertig mit den Nerven, entäuscht, wütend, traurig, sauer.
Was soll ich denn nur machen, andere Kinder gehen doch auch und ruck zuck erledigt.
Hat mir irgendjemand einen Tipp oder ähnliche Erfahrungen?

Wünsche eine ruhige Nacht

Lg Tink

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Huhu,

vielleicht hilft dir jetzt noch ein Arzt, der auf Angspatienten spezialisiert ist?

Was ich wirklich nicht verstehe: Warum war sie erst das erste Mal beim Zahnarzt, als sie schon Karies hatte? (Oder habe ich das falsch verstanden?).

Es ist sehr hilfreich, wenn die Kinder von kleinauf immer mal wieder zum Zahnarzt gehen. Wenn "Bohren" die einzige Zahnarzterfahrung ist, ist es doch eigentlich kein Wunder, dass man da nicht hingehen will.

Ich wünsche euch, dass ihr einen Experten findet, oder euch doch zur Zahnklinik durchringt. Die Versiegelung könnte doch wirklich helfen und 1 Jahr mit Karies rumlaufen macht es für deine Tochter ja insgesamt nicht einfacher. (Nicht böse gemeint.)

Alles Gute

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Hallo,

Du hast natürlich völlig recht, aber es war wirklich so, dass wir bis zur ersten Kontrolle im Kindergarten nicht wussten, dass sie ein winzig kleines "Loch" hatte da es auch nicht wirklich sichtbar war.

Aber ich werde die Sache auf jeden Fall angehen, denn es kann ja nur noch schlimmer werden.

Danke für Deine Antwort

Lg

Tink

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Hallo,

auweia. Ich glaube, in dem Fall würde ich die Zahnklinik vorziehen, Karies wächst doch mit der Zeit und kann nach einem Jahr viel schlimmer sein.

Ich frage mich aber auch, ob du das erste Mal beim ZA warst, als deine Tochter Karies hatte. Dann hat sie da ja nur schlechte Erfahrungen gemacht und ihre Angst wundert mich nicht.

LG,
Denise

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Hi.
Ich gestehe, meine gehen gerne zum Za - ich habe sie immer mitgenommen, wenn ich hinging und sie kennen es nicht anders...
Und auch unangenehme Behandlungen machen sie mit.
Ich würde sie bei einem Za vorstellen, der sich a) auf Kinder einstellt, b) "Schnupperveranstaltungen" macht, wo den Kindern die Geräte gezeigt werden usw - ganz spielerisch und ohne, dass was gemacht wird und c) Deine Tochter in regelmäßigen Abständen immer wieder hinbegleiten - erst nur zum Gucken, dann mal in den Mund gucken lassen usw - bis sie "bereit" ist.
Zahnarzt muß halt sein...
Allerdings: Das mit dem Bohren ist so eine Sache; unser Za "reinigt" Löcher mit einem Schaber, damit er eben nicht Bohren braucht...
Viel Erfolg,

GlG, Locke

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Wir hatten mit Panik vor der Blutabnahme zu kämpfen. Meine Tochter hat geschrien, gezetert, gezittert, das ging mal gar nicht. Es ging dann so weit, dass sie auch von der Ärztin angemeckert wurde, was uns fast zu einem Arztwechsel gebracht hat. Aber nur fast, denn zuerst habe ich mal ein ernstes Gespräch mit der Ärztin geführt, dass es so nicht weitergeht.

Daraufhin gab es dann erstmal ein gemeinsames Gespräch mit dem Arzt, dem Kind und mir. Dabei sollte meine Tochter einen Vorschlag machen wie man das zukünftig regeln könnte. Ihr fiel nichts ein und deswegen fragte der Arzt, ob "wir" das mal ohne Mama versuchen wollen. Meine Tochter willigte ein. Beim nächsten Termin brachte mein Mann sie hin, sie ging alleine in den Behandlungsraum und kam keine 2 Minuten später wieder raus. Er dachte erst, dass es nicht geklappt hätte, bis die Ärztin hinterher kam und meine Tochter überschenglich für ihre große Tapferkeit bewunderte. Sie hatte keinen Mucks gesagt!!! Unglaublich!

Mein Mann ging dann noch zwei Termin mit meiner Tochter allein, seitdem darf ich wieder mit ihr gehen. Zur Blutabnahme geht sie aber nach wie vor alleine rein und es klappt sehr gut.

Ich würde Euch vorschlagen, erstmal mit dem Arzt, der das vermasselt hat, zu reden. Er soll einen Vorschlag machen, wie man das Problem (was er ja verursacht hat) in den Griff bekommen kann. Er könnte z. B. in kleinen Schrittchen das Vertrauen wieder aufbauen, indem er die Zähne erstmal nur reinigt, die Geräte zeigt usw. Und wenn das Kind dann bereit ist, könnte man vielleicht wenigstens einen Teil vom Karies entfernen. Vollnarkose wäre die letzte Chance.

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Hallo!

Ich empfehle dir www.oralophobie.de

LG

Ariane

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Meine Kinder gehen mit Begeisterung zur Kinderzahnärztin. Da können sie bei der Behandlung Filme anschauen, in einem Deckenmonitor, bekommen "Zaubercreme" statt offizieller Zahnversiegelung etc. Anschließend können sie sich ein kleines Tatoo o.ä. aussuchen. Schau doch mal nach, ob es in deiner Nähe nicht einen Kinderzahnarzt gibt.

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Hallo,

ich hatte auch mal ein Zahnarzt-Trauma. Ähnlicher Typ wie bei euch.:-[

der dritte Zahnarzt war dann suuuuuper :-) Aber das Karies MUSSTE gemacht werden und ich hatte PANIK.
Da ich schon vorher wusste, dass es gemacht werden MUSS, ging gar nichts mehr. Zahnarztbesuche nur zur Kontrolle kannte ich nicht bei ihm. Es ging IMMER ums Bohren und Flicken.

Bei mir kam dann die Vollnarkose, weil gar nichts mehr ging.
Ich war erleichtert, weil das Thema endlich durch war, meine Mutter entspannte sich, weil es für sie nicht ertragbar war, zum Zahnarzt zu gehen, zu WISSEN, dass es Karies gibt und mehrere Sitzungen OHNE WAS machen zu lassen.

Erleichterung auf beiden Seiten.

Nachteil: die Narkose war in einer anderen Praxis und die Leute dort nicht so toll. Aber ich bekam ja nichts mit :-)

Danach wechselten wir den Zahnarzt, weil der gute einfach zu weit weg war.
Gemacht werden musste ja nichts mehr und ich konnte beruhigt hingehen.
Blöderweise war der nächste eben auch nicht das Gelbe vom Ei und beim ersten Mini-Loch ging das Dram von vorne los!
Am schlimmsten war, dass er mir (12jähriger) die Spritze verweigern wollte, weil 4jährige sich nicht so anstellen und das auch können. #aerger

Letztlich hab ich ihm auf den Finger gebissen, weil er sein Versprechen nicht gehalten hat!

und gewechselt.

Seither gehe ich GERNE zum Zahnarzt!

Ich war da inzwischen erwachsen, habe beim Termin ausmachen gesagt, dass ich zur KONTROLLE komme. Gemacht werden muss einiges, aber ich möchte es NUR anschauen lassen und besprechen!

Das haben wir gemacht. Dann hat mir der Zahnarzt erklärt, wie er vorgehen möchte.
Lieber 4 Termine anstatt alles auf einmal. Und diese dann auf Wunsch sofort mit Spritze und welche Zähne genau.

Wir haben besprochen, welche Spritze, wie er sie setzt, wie lange sie braucht um zu wirken, welche Füllung UND wir haben Handzeichen vereinbart. Ebenso dass EINE bestimmte Sprechstundenhilfe bei allen Terminen dabei ist, die meine Handzeichen kennt.
Und er hat sich an alle Versprechen und Handzeichen gehalten.

Auch kürzere Pausen waren möglich.

Seither gehe ich sehr gern zum Zahnarzt
a) weil ich weiß, dass es meistens nur Kontrolle ist und nichts zu machen ist
b) wenn ich Schmerzen habe, weiß ich, dass was zu machen ist. Aber auch, worauf ich trotz Schmerzen bestehen werde und wenn mir der Arzt blöd kommt, gehe ich inzwischen auch mit Schmerzen wieder und nehme den nächsten (mein guter, ist leider in Rente)

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Lass die Behandlung mit Narkose machen und ermögliche ihr einfach dadurch ein paar Jahre beim Zahnarzt in denen nur nachgesehen wird.....

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Ja ich würde auch den Zahnarzt wechseln, Gegebenfalls im Internet nach Bewertungen schauen welcher für Angstpatienten am besten wäre!

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Unsere Zahnärztin bietet auch Hypnose an, gerade bei Angstpatienten oder aufwendigen Sachen.
Sie hat das Vertrauen unseres Sohnes bekommen indem sie viele Besuche anberaumte in denen sie in den Mund schaute und Bestandsaufnahme machte
Sie hat viiiele Dinge erklärt, er durfte alles anfassen, einiges mit Spiegel bei sich ausprobieren und irgendwann durfte sie auch mal kurz mit dem Haken in seinen Mund.
Wenn er Stopp sagte (auch per Gestik) war eben stopp ohne wenn und aber.
So hat er wieder Vertrauen aufgebaut. Manchmal hat so eine Füllung eben gedauert, aber es hat sich gelohnt :-)