Tochter hört nicht, träumt extrem...

Hallo,

hab mal ne frage ob das jemand auch kennt:
also unsere tochter, 7 jahre, kommt nach den sommerferien in die 2. klasse, treibt uns des öfteren in den wahnsinn. Sie hört oft überhaupt nicht was man sagt, bzw gehts dann immer: " gleich" und dann dauerts wieder ewig wenn man nicht immer hinten dran steht und sie beaufsichtigt. das sie einfach mal hört wenn man etwas von ihr verlangt geht gar nicht, nicht einmal in wichtigen situationen. mir kommt es so vor als wenn sie immer das gefühl haben muss, dass sie das ganze steuert, also nur wenn das gefühl hat dass sie es ja nicht so macht wie man es verlangt. es ist sooo anstrengend, und täglich dann immer um die gleichen sachen, die selbstverständlich sind.

Hausaufgaben sind auch der horror. minimum 2 std am tag. ich kann an schlechten tagen alles machen, ich setze mich mit ihr hin, helfe ihr, erklär ihr alles, aber sie ist überhaupt nicht geistig anwesend. das geht dann soweit dass sie überlegen muss was 6 minus 1 ist, usw... eigentlich kann sie alles, das sehe ich wenn sie gute tage hat, an denen sie motiviert ist und einfach lust darauf hat. ich weiß nicht mehr weiter, hab schon alles probiert. aber fruchtet alles nicht wirklich. ist das vielleicht eine art ads, sie schaltet sich einfach wie aus, wenn sie was nicht mag oder stressig für sie ist.

ich danke für antworten.

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Hallo,

zwar habe ich selbst noch keine Schulkinder, kann dir aber aus der Sicht einer Gymnasiallehrerin (unterstufenerfahren) folgendes sagen:
DU bist nicht für die Hausaufgaben deiner Tochter verantwortlich! Lass sie selbst die HA erledigen! Du musst auch nicht den Lehrer-Job übernehmen und ihr Sachen inhaltlich erklären. Das ist unheimlich entlastend für eure Beziehung.

Wichtig ist in dem Alter, dass du sie methodisch/ strukturell begleitest:
-Schaut mal dem Bio-Rhythmus an: Wann kann sie sich besser konzentrieren? Vielleicht hilft es, zuerst zu spielen/ toben... bevor es an die HA geht. Ist sie eher eine Nachteule oder eine Frühaufsteherin? Die richtige Zeit zum Lernen kann entscheidend für die Motivation sein.
- Wie mache ich HA? Wie lerne ich? Das sind Dinge, die auch gelernt werden müssen. Da sollte aber auch die Lehrerin deiner Tochter aktiv werden. Du kannst eingreifen, wenn du merkst, dass sie sich verrennt und nicht mehr weiter weiß. Man kann auch eine HA unvollständig lassen, wenn sie nicht verstanden wird - das ist auch eine wichtige Rückmeldung an die Lehrkraft!

-Sorge dafür, dass sie Pausen macht. Stoppe mal die Zeit, die sie effektiv an den HA sitzt und melde das an die Schule zurück.
-Wie viel Ruhe hat sie für die HA? Sitzt du ständig daneben (und quasselst sie vielleicht sogar zu (nicht böse gemeint)? Das kann auch stören.

-Wie sieht der Arbeitsplatz aus? Hat sie genug Platz?
-Auch beim Arbeitsmaterial ist es wichtig, dass sie so viel wie möglich selber macht. Pack mit ihr eine Zeit lang den Schulranzen gemeinsam am Anfang vom Schuljahr. Wenn sie den Ablauf der Woche kennt, lass es sie alleine tun!!!

Am wichtigsten ist, ihr klar zu machen, dass niemand für sie lernen kann. SIE ist dafür verantwortlich - diese Erkenntnis fällt dir vermutlich schwerer als ihr selbst. Du willst ihr ja nur helfen und fühlst dich verantwortlich.

Es kann sein, dass sie am Anfang ihre "neue Freiheit", selbst die Arbeit an den HA zu bestimmen, ausnutzt und sie nicht oder schluderig macht. Da wird sie aber ganz schnell auf die Nase fallen - sie bekommt dann von ihrer Lehrerin einen auf den Deckel (aber nicht von dir!) oder schreibt auch mal eine schlechtere Note. Nimm ihr das nicht ab! Lass sie ruhig mal auflaufen, das ist kein Beinbruch! So wie die Kinder selber laufen lernen müssen, müssen sie auch selber lernen, dass sie für sich und ihren Lernfortschritt verantwortlich sind. Auch schon in dem Alter. Gib ihr notwendige Stützen und Halt, aber lass ihr soviel Freiraum wie möglich, vor allem inhaltlich! (Meiner Erfahrung nach auch aus der Sicht als langjähriger Nachhilfelehrerin ist es eh schwierig zu glauben, was ein Familienmitglied erklärt :-))

Probiers mal aus, auch wenn es dich jetzt stutzig macht. Es ist deine Tochter, die zur Schule geht, nicht du!

Viel Glück!
LG Nuschka

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Das "auf die Nase fallen lassen" unterschreibe ich sofort.

Wir hatten das Problem jeweils im zweiten Halbjahr nach dem Wechsel in die weiterführende Schule. (sowohl Gymnasium als auch Realschule)

Ich habe jedoch immer im engen Kontakt mit den Lehrern gestanden, da beide Kinder ein sehr gutes erstes Halbjahr hatten, konnten wir sie in die schlechteren Noten einfach mal rennen lassen. Eine Versetzungsgefährdung war nicht gegeben. Es fällt zwar zunächst schwer die schlechten Noten zu unterschreiben, aber den Kinder fiel es noch schwerer die Konsequenzen auf den Endjahreszeugnissen zu ertragen.

Somit ging es motiviert in die 6. Klasse. Es hat sich alles wieder normalisiert.

Manchmal muss man es einfach geschehen lassen. Da gebe ich dir vollkommen Recht.

LG und danke, dass du dich für einen Beruf entschieden hast, der so wichtig für unsere Kinder ist ;-)

Tag für Tag eine neue Herausforderung

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Hallo,

genau SO stelle ich mir eine ideale Begleitung für die Kinder vor! Topp! Hab Vertrauen in die Kinder und auch die Lehrer. Schlechte Noten sind schon Strafe genug, Vorwürfe von Eltern demotivieren noch mehr (eigene Erfahrung).

Der Schulwechsel ist auch eine kritische Zeit. Wenn Gymnasialkinder, die von der Grundschule her nur 1er und 2er gewöhnt sind, plötzlich 3er oder gar 4er schreiben, tut das erstmal sehr weh. Jedes Jahr erkläre ich das meinen 5ern und versuche sie aufzufangen. Manch einer hat auch Probleme bei der Umstellung von einer Lehrkraft auf viele verschiedene. Das dauert seine Zeit und braucht Verständnis sowohl von Lehrern als auch Eltern.

Nun ja, jetzt sind bei uns (BaWü) erstmal Ferien!

LG Nuschka

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Guten Morgen Lotti,

so wirklich Rat weiß ich nicht. Wenn es aber so schlimm ist, dass euer Alltag beeinträchtigt wird, würde ich sie mal dem Kinderarzt vorstellen.

Vielleicht kann sie gar nichts dafür und es gibt einen Grund. Meine Nichte hat eine leichte Mathematikschwäche und war lange Zeit auch so "schwierig".
Jetzt wo wir wissen was dahinter steckt, ist Einiges leichter. Sie hat entsprechend Nachhilfe und ist in einer Schule, die sehr viel Rücksicht darauf nimmt.

Bei deiner Kleinen ist im Prinzip alles möglich. Ist sie früher eingeschult worden?

Mein Sohn war auch vom Intellekt mit fünfeinhalb Jahren schon reif für die Schule. Ich habe mich aber damals gegen eine vorzeitige Einschulung entschieden, da ihm die soziale Reife gefehlt hat. Für uns war das die richtige Entscheidung.
Vielleicht ist die Maus einfach doch zu früh eingeschult worden und benötigt entsprechend Auszeiten. Sie scheint sich ja schwer konzentrieren zu können. (nicht böse gemeint) :-)

Ich persönlich habe immer die Hausaufgabenzeit unterbrochen, wenn ich gemerkt habe, dass meine Kinder abwesend waren. Das bringt nämlich nichts und ist für alle Beteiligten Quälerei. Dann war erstmal spazieren gehen angesagt. Allerdings war das eher die Ausnahme bei uns.

Ruf mal beim Doc an und frage nach. Vielleicht kann er sie untersuchen. Das beruhigt dich zumindest schonmal.

Sorge dich nicht zu sehr. Manchmal machen die Kinds auch einen plötzlichen Reifeprozess in der 2. Klasse durch und die Probleme sind von jetzt auf gleich verschwunden.

Ich drück die Daumen, dass ihr einen Weg findet.

Liebe Grüße :-)

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hallo,
unsere süße ist mit 6 eingeschult worden, sie ist mitte juli geboren. aber ich habe schon das gefühl dass sie teilweise noch viel verspielter ist als gleichaltrige. sie kann sich für viele dinge total begeistern, die ein anderes kind in dem alter gar nicht mehr wahrnimmt. außerdem hab ich so den eindruck sie nimmt alles wahr, manchmal zu viel. sie kann nicht unterscheiden was in dem moment wichtig für sie ist. das ist das was das konzentrieren so schwer macht.

wenn ich noch pausen bei den hausaufgaben mache, ist es ja abends bis wir fertig werden. ich möchte ja auch noch was anderes für uns als hausaufgaben. zudem ich noch ein baby hab, das auch sehr zeitintensiv (starke neurodermitits) ist. es würde schon viel erleichterung bringen wenn das besser klappen würde.

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"Sie hört oft überhaupt nicht was man sagt, bzw gehts dann immer: " gleich" und dann dauerts wieder ewig wenn man nicht immer hinten dran steht und sie beaufsichtigt. "

Hallo,

das kenne ich von meiner fast 5 jährigen.

Bevorzugt in Phasen, in denen ICH beschäftigt bin und sie mit einem "gleich" abspeise, meines fertig mache und dann ca. 10 Minuten (für sie gefühlte drei Stunden) später reagiere.

Das haut sie mir jetzt auch um die Ohren. "Gleich, Mama. Das mache ich noch fertig. DANN habe ich Zeit für dich" #rofl #schwitz

Wir haben uns darauf geeinigt, Dinge vorher anzukündigen, die nicht sofort sein müssen.
"ich fange jetzt an zu kochen. Wenn das Essen fertig ist, rufe ich dich".

oder
"Mama, ich habe Hunger. Essen wir, wenn du den Brief geschreibt hast?" (ein bisschen hapert die Grammatik noch).
"Mama, liest du mir was vor?" .... schaut mir zu .... "wenn die Teller sauber sind?"

Bei uns ist eine Wechselwirkung. Je öfter ICH sie mit "gleich" abspeise, desto mehr übernimmt sie es von mir. Oder sie stand schon vor mir "Mama, gleich ist aber sofort!!" :-p hat sie nicht von mir.

Ansonsten ist bei meiner noch wichtig, dass ich sie antippe oder Blickkontakt einfange.
Macht sie bei mir auch. denn wenn mir jemand was zuruft besteht eine 50% dass ich es mitbekomme, dass ICH gerufen werde und davon eine 50% Chance, dass ich es verstanden habe.

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huhu,

hört sich so an, wie eine mischung aus meinen beiden großen.
der 9jährige hat den kopf ständig in den wolken, träumt, vergisst alles--dafür ist er super in der schule und macht seine hausaufgaben sehr konzentriert.
der 7jährige dagegen vergisst NICHTS und ist absolut nicht verträumt, die hausaufgaben laufen aber ab wie bei euch #schock gottlob macht er die idr immer in der schule und dort sitzt er vorne bei der lehrerin am tisch mit dem rücken zur klasse, weil er superleicht abzulenken ist.

lg

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ja sie ist ne mischung aus unkonzentriert, verträumt, vergesslich, chaotisch, bockig,..... aber auf der anderen seite ein ganz liebes, aufmerksames mädchen, dem nichts entgeht und sich für sachen, die es interessiert total begeistern kann.

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Hallo Lotti,

mein sohn ist auch 7, kommt in die 2.klasse nach den soferien... es ist dasselbe mit ihm, ausser dass es mit den Aufgaben gut geht, sobald er mal damit angefangen hat. Aber zur Zeit nach Hause kommen vom Spielen im Quartier ist ein Problem, alltägliche Sachen wie Pijama, Zähne putzen, Hände waschen, So.creme usw sind ein riesen Theater, da er zuerst einmal "nein" schreit und nicht will und man ihn an der Hand nehmen muss, damit er befolgt was man von ihm verlangt. Aber Achtung, wenn er etwas will, dann sollte es immer ein "Ja" zur Antwort geben sonst weint und nörgelt er!!!Kommt dazu das er seit er in der schule ist, sehr frech sein kann und sehr lautstark wird, türe schletzt. Jetzt habe ich folgende Beobachtung gemacht: Seitdem wir ihn für einen Kurs angemeldet haben, für etwas das ihn interessiert, ist er viel aufgeschlossener, zufriedener. er wirkte auch immer sehr unausgeglichen, unzufrieden. Also frage ich mich ob es eine Art Unterforderung war und es hilft, wenn etwas Motivierendes bevorsteht. WEnn man denn etwas findet, das zieht. Der Kompromiss ist natürlich, dass er auch mitmacht bei allem was man von ihm verlangt. Das wurde jetzt aber automatisch besser, bis jezt auf jeden fall . beobachte weiter, der kurs ist nöchste woche vorbei, mal schauen ob wir wieder die selben Probleme haben wie vorher.

Aber das ganze ist sehr anstrengend und langweilig, sage ich ihm jeweils auch, wenn man immer um die selben sachen streiten muss die eigentlich selbstverständlich sind und dafür weiniger oder keine zeit für anderes interessanteres hat. (zbsp. sprechen am abend über themen oder geschichte erzählen etc.... eine riesen nervenprobe!

hoffe meine erfahrung nützt Dir etwas...?
#winke varna

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Also ich würde auch sagen, wenn es so massiv ist dann geht mal zum Kinderpsychiater und laßt sie testen.

Ela

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Hallo,

nur kurz eine Antwort, vielleicht könnt ihr ja mal ihre Schildrüse untersuchen lassen, Blutabnahme.

Lieben Gruß
nienicht

meine Tochter hat eine Schildrüsenunterfunkion und einer meiner Söhne auch, da können sie auch Konzentrationsprobleme bekommen