Kind wehrt sich nicht

Hallo,
vielleicht kennt ja jemand meine Problem oder hat eine Idee wie ich mein Kind dazu bringen kann, dass es sich wehrt.
Denn sie läßt sich von anderen Kindern alles bieten auch wenn diese deutlich jünger sind als sie. Wenn sie von anderen Kindern geschupst wird geht sie weg wird sie geschagen genauso oder sie weint aber sie sagt nie dass das Kind aufhören soll oder schlägt mal zurück absolut nichts. Sie geht auch schon seit 1,5 Jahren in den Kiga aber auch da wehrt sie sich nicht. Ich sag ihr immer das sie die anderen anschein soll wenn sie geärgert wird und auch ruhig zurückschlagen darf aber sie macht nichts. Sie ist fast 4 aber läßt sich auch von Kindern die noch nichteinmal 2 sind alles bieten.
Wie kann ich ihr das beibringen dass sie sich wehr, hat da jemand eine Idee?

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Bestärke sie weiterhin darin, NICHT zu hauen. Ich finde, deine Tochter macht das toll, wenn sie weggeht!!! Das ist doch das Ziel: sich nicht provozieren zu lassen, egal ob jemand älter oder jünger ist!

Meinem Sohn versuche ich genau das zu vermitteln: Nicht zurückhauen, sondern weggehen und evtl. Hilfe holen (z.B. im Kiga). Er sagt aber auch deutlich: "Lass das!" oder was ähnliches.

LG

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Hallo!
aaalso, immer nur hilfe holen und so? finde ich jetzt nicht wirklich gut. später steht sie dann als petze da, wenn das in der schule dann so weitergeht.

und immer dieses " nur nicht hauen"........wenn ein kind geschlagen wird ist es in meinen Augen richtig, sich zur wehr zu setzen. erst verbal, wenns dann nicht hilft auch hauen!!

LG

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Sorry, aber das sehe ich komplett anders.

Ich finde es völlig falsch, einem Kind das Hauen beizubringen bzw. zu erlauben. Wo soll das hinführen? In eine handfeste Prügelei?
Hilfe soll sich das Kind nur holen, wenns nicht anders geht. Weggehen und verbal reagieren reicht doch erst mal.

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Wie wärs mit sowas :

http://www.kinder-sv.eu/index.html

Übrigens:

Für Kinder ist es nicht so toll, wenn sie schon erzählen, dass sie geärgert werden, dann auch noch von den Eltern Vorwürfe bekommen, warum sie sich nicht gewehrt haben. Ich denke dass deine Tochter nicht wirklich weiss , wie sie in der Situation reagieren soll und deshalb der Körper mit Flucht oder Weinen reagieren ( also instinktiv handelt, weil sie es nicht steuern kann)

Natürlich könntet ihr das zu Hause als Art Rollenspiel spielen, ihr zusammen übt, was man dann in einer solchen Situation macht. Du willst, dass sie die anderen mal anschreien soll. Na, dann übt das mal zu Hause. Sag ihr sie soll dich anschreien.

Liebe Gruesse

Chris

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Genau ...http://www.kinder-sv.eu/html/methoden_stop_ich_wehre_mich.html

Wie du beim Foto des Mädchen siehst, lernt sie wie sie sich auch zur Not mit Körpereinsatz wehren könnte.

Das schafft Selbstbewußtsein, und nicht wie der Junge am Bild in Verteidigungshaltung, noch weitere Machtdemonstrationen und somit Prügel herausfordern.

Darum geht es.

Kapiert den keiner das es nicht um die zukünftigen Schläger geht? Sondern um die kleinen Sensibelchen, meine Tochter wurde gerade eben wieder doof angemacht, weil sie die Käfer draussen schützen wollte, die die anderen Kinder gequält haben.

Dann wird sie ausgelacht, weil sie sagt: "Das tut denen doch auch weh, hört auf"...ja dann hören sie auf und gehen johlend auf sie los.

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hallo,

bitte rede deinem Kind nicht ein, dass es ein Opfer ist. Bring deinem Kind bei, sich verbal zu wehren. sich umdrehen und gehen ist gut, damit nimmt es den Übeltätern den Windaus den Segeln.

lg

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Ich finde es unfassbar, was hier teilweise propagiert wird. Kein Wunder, dass wir Jugendliche haben, die keinen Konflikt verbal austragen können, wenn sie als Kleinkinder schon zum Zurückhauen angestiftet werden.
So wie ich erzogen wurde, so erziehe ich auch unseren Sohn (3,5) und das klappt sehr gut: Gewalt, egal in welcher Form, wird nicht toleriert. Man ist wesentlich schlauer, wenn man es schafft, einem Schläger den Rücken zu kehren statt selbst die Hand zu heben.
Und dass Kinder auf dem Schulhof zurückhauen müssen, ist ein Ammenmärchen. Ich bin selbst an einer nicht geraden kleinen Grundschule tätig und die kleinen Rüpel werden bei uns sofort ins Hallo gestellt. Auch wenn nach der Schule noch irgendwas käme, würden wir reagieren und haben das auch schon. Glücklicherweise denken aber die meisten an unserer Schule wie ich und halten nichts von "sich wehren".

Kopfschüttelnde Grüße

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Bei uns in der Schule ist es aber so, das sie zu dritt auf meine Tochter lostreten, ihr nachlaufen wenn sie weggeht. Sie ist zu schüchtern eine Lehrerin zu holen die sie nicht kennt (wer gerade Pausenaufsicht hat).

Und diese Lehrerinnen schauen nicht von selbst in die Runde, sondern reagieren nur wenn sie von anderen Kindern geholt werden.

Weggehen ist die schlechteste Option, treibt die anderen (Fluchttieren werden auch sofort verfolgt) nur an noch vehemmender zu sekieren.

Falls sie sich mal wehrt, ist meist sie der "Rüpel" wie du schreibst, weil da die Kinder sofort zur Lehrerin laufen und petzen. Komischerweise fragt keine einzige was wirklich los war.

Ich bin nicht für zurückschlagen, meine Tochter auch nicht (weil sie so oder so schwächer ist), aber nur weil ihr euch vielleicht kümmert in der Schule, ist es nun mal nicht überall so.
Die Problematik nicht ernst nehmen, nur weil sie bei euch nicht so ist, dass finde ich unfassbar.

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Hallo,

"weil sie so oder so schwächer ist"
du hast im Physikunterricht nicht aufgepasst. Kraft = Masse Mal Beschleunigung.

Deine Tochter muss eine Hand zur Faust ballen. Fäuste haben mehr Kraft als Hände. Einen kräftigen Schlag plaziert man, wenn man mit kurzem Weg (auf langen Wegen verliert man Geschwindigkeit!) gezielt das Kinn trifft.

Wenn sie schon Ärger bekommt, dann muss es sich lohnen.

Ich musste das mal mit meinem Sohn üben. Ergebnis: Es war fortan Ruhe.

Gruß

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interessant, was man hier oft für einen Mist liest...

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Grundschulzeit (hier in Berlin damals bis zur Klasse 6).

Auf dem Spielplatz war ich auch immer eher derjenige, der sich die Spielsachen hat wegnehmen lassen, bzw der sie sogar selbst angeboten hat.
Ich war nie in einem KiGa, da meine Ma bis zur Vorschule zuhause geblieben ist. Ich hatte in der Schule keinen einzigen Konflikt, der Gewalt in irgendeiner Form als Lösung gebraucht hätte. Ich war als Schüler von meinen Mitschülern sehr beliebt (wurde also zu fast allen Geburtstagen eingeladen, wenn man das mal als Gradmesser nimmt), musste nie petzen, da ich Konflikte verbal löste. Ich habe nie die Hand gegen ein anderes Kind erhoben, wurde auch nie körperlich bedrängt von Anderen. Ich habe mich immer mit den Schwächsten oder von Anderen Ausgegrenzten solidarisiert.

Naja. Im Ergfebnis war ich der einzige Junge am Ende der sechsten Klasse, der eine Empfehlung für das Gymnasium bekam.

Ob es da einen Zusammenhang gibt mag jeder für sich selbst entscheiden.

Bei meiner 16 Monate alten Tochter erkenne ich die gleichen Verhaltensweisen auf dem Spielplatz, wie bei mir damals. Das lässt hoffen... ;-)

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Schön...
Irgendwie so ähnlich ist das bei uns auch. Allerdings plattes Land, keine Großstadt.
Und ja, auch ICH mache den Bildungsgrad vom Verhalten abhängig bzw. vielleicht eher umgekehrt ;-)!

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Wie groß warst du und wie schwer?

Ich hatte auch nie Probleme mit Gewalt, da ich fast immer 2 Kopf größer war als der Rest der Bande.

Es ist nun mal so, dass dieser Umstand schon ungeheuren Respekt verschafft, und ich damit spielend auch die Kleineren schützen konnte, ohne einmal die Hand heben zu müssen.

Meine Tochter ist zwar nicht die Kleinste, aber ein Fliegengewicht (Frühgeburt) und schüchtern.

Nicht vergleichbar mit meinen Erfahrungen aus der Schulzeit.

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Weil mich das Thema ja so aufreibt, da ich hier ja auch "anstehe".

Ich frage mich wirklich, wie man teilweise so die Augen verschliessen kann, dass Pausenaufsichten einfach nichts sehen, etc..

Ich habe heute in der Früh meine Tochter mal wieder mit dem Auto zur Schule gebracht, da sie einen Gibs hat.

Tochter geht Richtung Gaderobe, ich schaue ihr noch nach,...sehe das ein so kleiner Rädelsführer auf sie zugeht.

Dieser Rädelsführer hat dabei (ich beobachte gerne), einen totalen Rundumblick und entdeckt mich sofort, obwohl ich mich hinter eine Säule gestellt hatte.

Daraufhin wird meine Tochter ganz freundlich und lieb angesprochen.

Aber allein die Art wie hier auf meine Tochter zugegangen wird, indem man sich links und rechts umschaut, dass spricht für mich Bände.

Ich finde es ecklig, wenn dann Aufsichtspersonen grundsätzlich nie etwas sehen, aber solche Verhaltensmuster einfach außer Acht lassen.

Glaubt ihr den wirklich das diejenigen die andere liebend gerne drangsalieren, so doof sind und das unter den Blicken der Aufsichtspersonen machen?

Wenn ich schaue was Kinder untereinander treiben, dann fallen mir auch solche Verhaltensmuster auf, und wäre ich Aufsichtsperson, dann würde ich mir gerade die rausholen und ein Wörtchen mit ihnen reden. Alà: "...du kannst dich ruhig umschauen ob dich wer beobachtet, dass veranlasst mich nur dazu dich noch genauer im Blick zu haben."

Sorry, aber so etwas wie heute morgen macht mir weit mehr Bauchschmerzen, als Kinder die sich endlich mal wehren.

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Hallo,

ich weiß ja nicht, wo andere hier aufgewachsen sind. Es scheint ja tatsächlich Inseln der Seligen zu geben, wo es keine wirklich aggressiven Kinder gibt, und es nie nötig ist, zurück zu schlagen.

Aber ich bin in einer normalen Mittelschicht-Gegend aufgewachsen und selbst dort gab es Kinder, die verbale Zurechtweisungen von Kindern, die sie dransaliert haben, einen feuchten Kehrricht interessiert haben. Wenn man einfach weggehen wollte, kamen die hinterher oder haben einen gleich irgendwo in die Enge getrieben. Wenn man sich gegen die nicht körperlich gewehrt hat, wurde man verprügelt - und das nicht nur einmal.

Das haben die natürlich nicht in der Nähe Erwachsener gemacht und auch immer ganz unschuldig getan, wenn ein Erwachsener in die Nähe kam. Wenn man gepetzt hat, wurde noch mit irgendwas gedroht.

Das ist nicht die heutige Jugend. Das ist einfach die Realität.

Was Kinder lernen müssen, ist, daß zurück schlagen nicht die erste Wahl ist, sondern der Ausweg, wenn alles andere versagt.

Meine Tochter (5) wehrt sich immer erst energisch verbal. Wenn das nicht hilft, hält sie den Angreifer fest. Wenn das nicht geht, oder er einfach immer wieder ankommt, schlägt oder kneift sie eben zurück.

Gelernt hat sie das im Kindergarten. Anfangs hat sie sich auch nur verbal gewehrt oder ist weinend zur Erzieherin gelaufen. Heute ist das anders und das finde ich gut so.

LG
Heike

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Ich fasse nicht, was ich hier lese! #schock
Einige Eltern hier stiften ihre Kinder ernsthaft dazu an, sich zu schlagen?
Natürlich möchte ich auch nicht, dass mein Kind zum Opfer wird, aber definitiv erkläre ich meiner NICHT, dass sie sich zu prügeln hat!

Ein Kind, dass sich aus so einer Situation herauszieht, indem es weggeht, macht es genau richtig! Wenn Ihr Euren Kindern helfen wollt, bringt ihnen nicht bei, Konflikte mit Schlagen zu "lösen", sondern ermutigt sie dazu, laut und deutlich "Nein" zu sagen und sich im Zweifel Hilfe zu holen. Viele denken immer noch, zu schlagen wäre besser als zu "petzen" - so ein Blödsinn!

Ich möchte nicht, dass mein Kind lernt, Konflikte mit körperlicher Gewalt zu lösen.
Und mmal ehrlich - was kümmert es uns, ob schlagende und mobbende Mitschüler unsere Kinder für Petzen halten? Andere Kinder, die unter diesen Tyrannen genauso zu leiden haben, werden unsere Kinder wohl kaum als Petzen abstempeln.

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So dachte ich auch, als sie 2 Jahre war,...der Eintritt in die Schule belehrte mich eines anderen....

Und nein es wäre egal wenn wer "Petze" sagt, die Petzen werden aber verfolgt und noch mehr hinterrücks drangsaliert,...eben mit verfeinerten Methoden, damit man ihnen keine Schuld nachweisen kann.

Toll wenn da dann die Lehrer sagen: "Ich habe nichts gesehen".

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Ganz ehrlich kann es da aber nicht die Lösung sein, die Kinder zu Schlägern zu erziehen und ihnen beizubringen, dass man so Konflikte löst, sondern da muss die Schule handeln! Ich würde ein ernstes Gespräch mit dem Direktor suchen und fordern, dass die Lehrer die Situation an- und ernstnehmen. Manche Kinder vertragen so ein Mobbing nicht und werden depressiv oder gar noch schlimmeres. Das hat die Schule ernstzunehmen, die hat nicht nur einen Lehr-, sondern auch einen Erziehungsauftrag!

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Ich finde das einfach unglaublich was ich hier lesen muss. Meine Tochter (2,5) geht seit sie ein Jahr alt ist die Kita - Motto der der Kita ist "Faustfrei". Wenn sie geärgert wird geht sie einfach und ihr Freundin ist noch besser - sie ruft ganz laut "aua". Ich kann das sehr gut beobachten, da ich von meiner Arbeit aus auf den Kitaspielplatz schauen kann. Ich möchte kein Schlägerkind haben. Mein Sohn (0,5) wird genauso erzogen. Wenn alle Eltern schon im kleinkindalter mehr darauf achten würden, würde es gar nicht zu solchen Reibereien kommen.