Schwer erziehbares "Kind"?

Hallo,

ich bin neu hier und habe direkt eine Frage für eine Bekannte.

Folgende Situation:

Der Sohn meiner Bekannten ist letzten Monat Volljährig (also 18) geworden. Er hat einen Hauptschulabschluss gemacht (auf welchen er nicht grade stolz sein kann, da er schlecht Noten hatte) und jetzt ist er auf einer Schule wo er den Realschulabschluss nachmachen möchte. Doch leider geht er nicht regelmässig zur Schule und seine Noten sind auch nicht grade berauschend. Am Halbjahreszeugnis hatte er in den Hauptfächern

Mathematik 6
Deutsch 5
Englisch 5

Um den Realschulabschluss zu bekommen, benötigt er jedoch einen 3er Durchschnitt (also alle Fächer mit 3).

Sie schickt ihn schon zur Schülernachhilfe aber sie weiss sich echt nicht mehr zu helfen.

Er sitzt nur am PC und spielt irgend ein Spiel. Und wenn sie ihm den PC wegnimmt, dann bockt er noch mehr rum.

Drohungen kommen garnicht mehr an, da er ja jetzt 18 ist.

Sie ist sehr verzweifelt. Habt ihr vielleicht einen Rat? Oder könntet ihr helfen?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

LG,
Lu

1

Ich fürchte, da kann man nichts machen, außer auf Einsicht des jungen Mannes zu hoffen. Immerhin ist er 18 und somit selbst für sein Tun verantwortlich. Zudem macht er den realschulabschluss ja freiwillig nach, also liegt es allein an ihm, ob er das durchziehen will oder nicht.

2

Na ja,.. es geht auch viel mehr darum, was man überhaupt machen sollte?

Sollte die Bekannte ihn bei sich leben lassen und so tun als wäre nichts? Und drauf zu hoffen das er so schnell wie möglich vernüftig wird? Oder ihm ein Ultimatum setzen? Z.B. Du machst eine Ausbildung oder suchst dir eine eigene Wohnung?

6

Hallo,

der junge Mann ist 18 und damit für sich selbst verantwortlich. PC wegnehmen oder ähnliches sind Dinge, die man mit einem Kind machen kann, bei einem Erwachsenen machen sie wenig Sinn.

Er sollte sich schnellst möglich um einen Ausbildungsplatz bemühen oder irgendeine Arbeit suchen.

GLG

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3

Hallo,

erziehungsseitig bin ich von solchen Problemen ja noch weit entfernt, aber mir drängt sich da die Frage auf: will er tatsächlich den Realschulabschluss machen - oder soll er?

Ich glaube, dass sie an ihm zerren und zoppeln kann so viel sie will - so lange bei ihm nicht die Erkenntnis durchsickert, dass er das weder für seine Mutter, noch für seine Lehrer, oder für sonstwen, sondern ausschließlich für sich macht, wird er vermutlich nicht in die Gänge kommen. Er ist doch letztendlich derjenige, der am meisten davon hat, wenn er bessere Noten bekommt. Einen Schulabschluss, eine Ausbildung und letztendlich einen Job haben, das ist doch in allererster Linie sein Interesse, und nicht das von irgendwem anderen. Will er ne coole eigene Wohnung, ein eigenes Auto, irgendwann mal eine Familie ernähren, Urlaube machen? Geht nur mit Job, den man nur mit ner Ausbildung bekommt, die man nur mit nem gescheiten Schulabschluss machen kann. So lange er das nicht kapiert, wird sich vermutlich nichts ändern.

Stellt sich nun die Frage wie man ihm zu dieser Erkenntnis verhelfen kann. Es bräuchte jemanden, auf den er hört, und dessen Meinung er ernst nimmt, der ihm in der Hinsicht ins Gewissen redet.

Viele Grüße
Angel08

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Hallo!

ich denke im Alter von 18 sollte die Erziehung schon längst abgeschlossen sein.

Ich würde das "Kind" mit der Regel konfrontieren: falls kein Bemühen sichtbar ist von seiner Seite bekommt das Kind über die gesetzliche vorgeschriebene Unterstützung durch Eltern nicht einen Cent.

Solange aber Bemühen erkennbar ist (nicht notwendig erfolgsgebunden) hat das Kind alle Unterstützung, die es annimmt und braucht.

Zahltag ist einmal monatlich ;-)

Mit den simplen Regeln sollte "Kind" zurecht komemn.

LG, I.

5

Hallo,

wie ist deine Bekannte denn vor dem 18. Geburtstag mit derlei Problemen umgegangen?

Gruß

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Hallo,

das Problem ist ja wohl weniger, dass das "Kind" jetzt 18 Jahre alt ist (und die Mutter ihm jetzt nichts mehr "befehlen" kann), sondern wie sie bei Problemen mit ihrem Sohn in den 18 Jahren vor dessen Volljährigkeit damit umgegangen ist.

Für mich klingt es sehr danach, als hätte deine Bekannte ihrem Sohn nie Eigenverantwortung beigebracht, wenn das größte Problem deiner Bekannten ist, dass ihr Sohn jetzt volljährig ist und sich nichts mehr sagen lassen muss.

Ob ein Kind eine Hauptschul- oder Realschulabschluss machen kann/darf, entscheidet sich doch erstmal in der Grundschule - wo waren denn da die Eltern des Kindes?

"Drohungen kommen garnicht mehr an, da er ja jetzt 18 ist."

Ich würde statt dem Wort "Drohungen" eher "angedrohte Konsequenzen" verwenden ;-)
Natürlich haben Eltern ihr Kind noch in der Hand, solange das Kind von den Eltern finanziell abhängig ist (außer, besagtes "Kind" ist schon so sehr abgerutscht, dass dem "Kind" auch ein Leben als Obdachloser nichts ausmachen würde #kratz).

Natürlich würde ich diesem 18Jährigen seinen PC wegnehmen, wenn er damit offensichtlich nicht verantwortungsvoll umgehen kann.
Taschengeld? Wenn er Geld will, kann er sich eine Lehrstelle oder einen Job suchen - oder eben seinen Realschulabschluss anstreben.

"Er sitzt nur am PC und spielt irgend ein Spiel. Und wenn sie ihm den PC wegnimmt, dann bockt er noch mehr rum."

Ja und? Mehr rumbocken als er jetzt schon tut, geht wohl kaum noch, deswegen verstehe ich nicht, dass deine Bekannte Angst vor noch mehr rumbocken hat.

Was ich nicht verstehe:
es muss schon unglaublich viel schief gelaufen sein, wenn ein mutmaßlich durchschnittlich intelligentes Kind einen schlechten Hauptschulabschluss bekommt - warum hat deine Bekannte nicht schon am Ende der Hauptschulzeit gegen die Leistungsverweigerung ihres Kindes gekämpft? (Oder das Kind konnte wirklich nicht mehr leisten, aber dann ist der Versuch, den Realschulabschluss nachzuholen, doch mehr als unsinnig und demütigend für den Sohn deiner Bekannten).

Na ja, alles nur Mutmaßungen meinerseits, da zu wenig Infos deinerseits.

LG,
J.

8

hallo lu,

ich würde meinem Kind ganz klar ein Ultimatum stellen, entweder du bemühst dich in der Schule oder um einen Ausbildungsplatz oder sein Verhalten hätte Konsequenzen.

Natürlich ist er volljährig, aber solange das Kind unter meinem Dach wohnt hat es sich an gewisse Regeln zu halten.

Natürlich ist die Pubertät nicht einfach und Kindern kann man oft noch so ruhig und vernünftig erklären wie sinnvoll ein (guter) Schulabschluß und eine Ausbildung ist, aber das sickert grad durch.

So wie sich das aber aanhört hat deine Freundin allgemein Probleme mit ihrem Sohn- wenn ich "rum gebockt" hätte bei meinen Eltern, na die hätten mir gegeben. Da fehlt meiner Meinung nach etwas der Respekt von Seiten des Sohnes.

Vielleicht kann deine Freundin sich ja an eine Erziehungsberatungsstelle wenden!?

Alles Liebe

18

Welche Konsequenzen hätte das für einen 18-jährigen?

lg bambolina

19

>>>oder sein Verhalten hätte Konsequenzen.<<<

Welche denn z.B.?

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Warum ist der Junge denn überhaupt auf dieser Schule, wo man den Realschulabschluss nachmachen könnte? Ist das ein "Mama hat gesagt, ich muss, sonst nimmt sie mir den PC weg"? Oder ein "Ich habe selbst begriffen, dass ich mit einem schlechten Hauptschulabschluss beruflich nicht das erreichen kann, was ich gerne erreichen würde"? Ist er da einfach nur, um Zeit tod zu schlagen, weil die Alternative wäre, arbeitslos zu sein? Oder war das ein: "Er war anfangs schon motiviert, doch dann, als Schule plötzlich - wieder erwarten - doch überraschenderweise wieder"arbeit" bedeutete (wie schon zur Hauptschulzeit), war die Motivation auch wieder weg?"

Da Sie nur geschrieben haben: "Die Mutter schickt ihn schon zu Nachhilfe", "Die Mutter rennt hinter ihm her, damit er was für die Schule macht" etc. gehe ich doch mal stark davon aus, dass der einzige Grund, warum er auf dieser Schule ist, der ist, weil Mama irgendwann mal bestimmt hat, dass er da jetzt hin muss, oder? Was ich irgendwie an sich schon irrational finde, da, Teenie und Mutter haben doch schon auf der Hauptschule bewiesen, dass dieses Konzept irgendwie nicht funktioniert, oder, wie hat man sich damals die schlechten Noten erklärt?

Also um ehrlich zu sein ... wenn man so Sachen ließt wie: "Sie schickt ihn schon zur Schülernachhilfe" ... "Sie nimmt ihn den PC weg, dann bockt er aber" ... man hat da eher das Gefühl, als schreiben Sie da von 11-12-Jährigen und nicht von einem 18-Jährigen. Irgendwie scheint hier ein sehr großes Problem zu sein, dass weder Mama noch Teenie begriffen haben, dass der Bengel eben doch keine 11-12 mehr ist; Mama vor 10 Jahren irgendwann mal hätte anfangen sollen, dem Teenie Eigenverantwortung beizubringen und Teenie spätestens mit dem Hauptschulabschluss hätte verstehen müssen: "Verdammt, jetzt muss ich ja plötzlich auf eigenen Beinen stehen..."

Ob sowas an "schwer erziehbar" liegt ... keine Ahnung. Jesper Juuls - ein dänischer Familientherapeut - hat mal in einem seiner unzähligen Büchern geschrieben, dass "Erziehung im eigentlichen Sinne" irgendwann mit dem 10. Lebensjahr bereits aufhört und es ab dann eigentlich nur noch über die Beziehung zum Kind/Teenie geht. Ist so in etwa das, was ich auch bei meinem Sohn in dem Alter festgestellt habe, dass es plötzlich vermehrt Situationen gab, wo er sich gar nicht mehr erziehen lassen wollte (und auch nicht ließ) und wir als Eltern eher die Wahl hatten zwischen: Wir lassen ihn seinen Dickschädel; Wir versuchen eine friedliche, gemeinsame Lösung zu finden; wir Erpressung uns Kooperation durch Androhung von Stubenarrest o.ä.. Und wenn man da die ganze Pubertät über eher nur den letzten Weg geht ... ja, dann hat man irgendein einen 15-16-17-18-Jährigen, der zu seiner Mutter sagt: "Ey alte, leck mich am Ars**; du hast mir gar nix mehr zu sagen": Ich denke schon, dass man dann etwas erreicht hat, was man "schwer erziehbar" nennen könnte, wobei das eigentlich nur ein "Er lässt sich mit Mama Strafen nicht mehr gehorsam machen" ist ... denn ... Erziehung findet da schon sehr sehr sehr lange nicht mehr statt.

Was man da machen kann ... ich finde, da sollte sich ihre Bekannte am besten erstmal Fragen, wie Sie etwas, was sie die letzten 18 Jahre nicht geschafft hat (das der Bengel sein Leben ernst nimmt), jetzt noch schaffen möchte. Ich unterstelle mal: Auf die Idee, dort den PC wegzunehmen oder den Bengel zu Nachhilfe zu nötigen oder da ständig hinterherzurennen und zu schimpfen ist ihre Bekannte doch sicherlich auch schon zu Hauptschulzeiten - erfolglos - gekommen, oder? Also es wurde empirisch bewiesen, dass es - wenigstens bei diesem Teenie - so nicht geht.

Also für mich scheint dort der Realschulabschluss ein absolut unrealistisches Ziel zu sein, von daher würde ich dem jungen Mann empfehlen, Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz zu schreiben, auch wenn das sicherlich schon ein bisschen spät ist. Der Mutter würde ich empfehlen, dem Bengel zu sagen, dass er mit dem Abschluss (oder scheitern) der Realschule aus dem Haus fliegt und dann alleine das lernen muss, was die letzten 18 Jahre scheinbar versäumt wurde, ihm beizubringen: Auf eigenen Beinen zu stehen. Alternativ - sofern er dann einen Ausbildungsplatz hat - kann er die Ausbildungszeit über noch im Haus wohnen unter der Bedingung, dass er sich an den allgemeinen Aufgaben im Haushalt beteiligt. Sofern er mit dieser Regel nicht einverstanden ist oder das schleifen lässt: Fliegt er raus. Nur, solange die Mutter ihm dort zu Hause kostenlos Kost- und Loge zur Verfügung stellt und er in einem beheiztem Zimmer PC spielen kann, sich um nichts kümmern muss: Weil Mami zu Mittag kocht und die Wäsche wäscht und den Einkauf erleidgt ... warum sollte er dann seinen Hintern bewegen? #kratz

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Er ist 18 und damit volljährig.Was sollen die Eltern da machen?
Entweder ER will den Realschulabschluß machen oder nicht.
Bei den Noten ,die er jetzt hat und der Einstellung wäre er hier im übrigen schon aus der 10.Klasse geflogen.
Mein Sohn (16) macht den Realschulabschluß jetzt auch nach und wer nicht wirklich will ,muß gehen.

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Der junge Mann ist erwachsen. Mit Erziehung ist da nichts mehr zu machen.

Allerdings: wer hat das Geld?

Bei uns (meine Tochter ist 19) ist absolut klar: sollte sie nicht vernünftig lernen in der Schule, dann gibt es weder Klamotten, noch Taschengeld noch irgendetwas sonst. Wir hatten die Situation vor ca. einem Jahr. 1-2 Wochen ohne Geld und das Thema war vom Tisch.

Gruß

Manavgat