auch meine 4 jährige bringt mich zur Verzweiflung

Hi,

ich habe mich hier neu angemeldet da ich nicht sofort auf Anhieb erkannt werden möchte und doch gerne speziell aus diesem Forum Eure Meinungen hätte.

Meine Tochter ist unser langersehtes Wunschkind gewesen, was noch einer bescheidenen SS leider verfrüht in der 32 SSw per Notsektio geholt werden musste. Das erste halbe Jahr war der Horror schlecht hin da sie ständig weinte und wie abwesend war. Ich selbst zweifelte in der Zeit stark an mir und meiner Mutterqualität, weil ich mir doch einfach nur Ruhe wünschte. Nach Behandlungen bei Osteopathen und bei mir nach ein paar Gesprächen bei einer Beratugnsstelle ging es Berg auf.

Sie war / ist schon immer ein Sturkopf gewesen und war schon als Baby immer von 0 auf 180. Die Trotz- Bock- und sonstige Phasen haben wir weitesgehend unbeschadet überstanden.

Aber das was sie jetzt macht, lässt mich einfach verzweifeln und ich weiß mir einfach keinen Rat mehr.

- sie schreit kreischt wenn ihr etwas nicht passt in einer Lautstärke sodass es mich nicht wundern würde wenn irgendwann einmal die Polizei auf der Matte steht
- ihr Ton ist so schlimm (sie redet mit uns in einem Generalston und gibt uns Anweisungen)
- es geht nur noch "ich will" "ich will" "ich will"

Sind wir unterwegs ist es sehr entspannt mit ihr und auch die Zickereien sind dann minimal, aber zu Hause geht es sofort los.

Mit meinem Mann habe ich mich nunmehr auch ständig in der Wolle, denn in meinen Augen lässt er ihr zuviel durchgehen und lässt sich von ihr rumkommandieren und sie wickelt ihn gerne um den kleinen Finger. Sage ich ihm das, ist er der Meinung ich mache nur Stunk und überhaupt wäre ihr Verhalten meine Schuld.

Ich lege viel Wert darauf das Abends ruhe rein kommt und Mausi dann geregelt schlafen geht (natürlich derzeit unter riesen Geschrei) und mein Mann würde sie mit Sicherheit gerne einfach wach lassen bis zum Umfallen.

Schon länger sage ich ihm, dass unsere Tochter weiß das er nachgibt und mit jedem mal wie er es macht, wird das Geschreie immer größer.

Ich habe so fürchterliche Angst, dass sich das hier alles einfährt und wir nicht mehr aus diesem Kreis herauskommen.

Ich denke auch das ich eher streng bin, und zur Zeit fällt es mir sehr schwer damit umzugehen das sie so austickt und ich schaffe es nicht mehr wirklich ruhig zu bleiben (ich weiß macht die Angelegenheit auch nicht entspannter). Aber sobald sie anfängt zu kreischen gehe ich die Decke hoch. Gehe ich weg flippt Madame erst richtig aus.

Was kann ich/wir machen????

Ich möchte hier nicht mehr diese Lautstärke haben.

Es tut ihr im nachhinein auch immer sehr leid und sie entaschuldigt sich dafür unter Tränen. Aber jedesmal ist die Angst im Nacken das sie wieder so austickt.

Bitte gebt mir Tipps!!!

Falls Fragen sind oder noch Beispiele von Nöten sind, bin ich gerne bereit dazu aber ersteinmal musste ich es mir von der Seele schreiben.

Ich liebe sie sehr und ihr Verhalten bricht mir irgendwie das Herz#heul.

Lg
Bea

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Hallo,

ich glaube meiner war mit 4 genauso ächtzend und ich habe den Hebel aber ganz schnell umgeworfen.

Wenn mein Sohn meinte den Haustyrannen spielen zu müssen, indem er alles zusammenbrüllt ... habe ich ihn ins Zimmer geschickt mit der Aussage: Wenn du fertig bist mit bocken, kannst du gern wieder rauskommen und dann bereden wir das gern noch mal, aber HIER WIRD NICHT GESCHRIEN !!! Das musst du wirklich durchziehen und lass ihn wirklich mal im Zimmer ausrasten. Da merken die Kinder schnell, das man so keine Beachtung bekommt.

Wegen dem ich will, ich will, ich will .... ging mir auch auf den Keks #schwitz. Ich bin immer bei einem Nein geblieben ( natürlich mit einer Begründung ) aber wenn die Schalplatte .... ich will, ich will, ich will kam .... habe ich nur bestimmend gesagt: UND ICH WILL EIN ARTIGES KIND #wolke.

Da hat er immer wie ne Mondkuh geschaut aber es hat gefruchtet. Du musst auch mal den unangenehmen Weg gehen und deine Position klarmachen .... nur so kann es funktionieren. Irgendwann wo sich diese Phase mal gelegt hat, habe ich ihm mal erklärt, das das ganze Leben aus Regel besteht. Es wird nicht gehauen und geschriehen genauso wie man kein Fußball auf der Autobahn spielt und nicht bei einer roten Ampel über die Straße rennt. Erklären, erklären, erklären und konsequent durchziehen.

Nur so lernen sie es. Halte durch und alles Liebe #herzlich

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Also mit 4 ist deine Tochter doch noch mitten drin in der Trotzphase. Was doof ist, ist das dein Mann und du nicht an einem Strang zieht. Das würde ich mal mit ihm besprechen. Kinder brauchen klare Grenzen und Regeln und wenn der eine ja sagt und der andere nein, nutzt sie das natürlich aus. Ihr müsst definitiv beide das gleiche wollen, sonst tanzt euch eure Tochter auf der nase herum.

Ich würde dir raten, mal in Ruhe mit deinem Mann zu reden und ihm die Wichtigkeit klarer Regeln und Grenzen erklären. Bei Kleinigkeiten kann einer natürlich etwas erlauben, was der andere nicht erlauben würde. Aber in den wichtigen Dingen wie Schlafenszeit, Essen, Erziehung allgemein, solltet ihr euch einig sein, sonst wird da keine Besserung auftreten. Da eure Tochter euch gegeneinander ausspielen wird.

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Du schreibst mir teilweise aus der Seele. Unser Sohn (3) ist GENAUSO! Mich nervt das ungemein, zumal er im Kiga und außerhalb unheimlich lieb und angepasst ist. Zu Hause haben wir zur Zeit aber extrem viel Geschrei.
Bei uns ist es eher meine Mutter, die ihm meiner Meinung nach zu viel "durchgehen" lässt und mein Mann ist auch oftmals nicht konsequent genug.

Ich bin dazu übergegangen, ihm zu sagen, dass ich es nicht will, dass er kreischt und dass er das im Flur oder in seinem Zimmer machen muss. Alleine. Ich will das nicht hören. Da bin ich konsequent und setze ihn dann in den Flur und schließe die Tür. Er tobt dann noch ein wenig, beruhigt sich dann aber recht schnell. Wichtig ist, dass ich das kleinste Gekreische unterbinde.

Dieses "ich will" kenne ich auch, sage ihm 1x, dass er es freundlich sagen soll und ignoriere weitere "ich wills", bis er seine Wünsche freundlich formuliert.

In guten Momenten greife ich diese Situationen manchmal auf und erkläre ihm, warum ich diese Verhalten nicht mag.
Außerdem lobe ich ihn, wenn er es schnell schafft, sich zu beruhigen.

Es hilft ein wenig!

LG und gute Nerven!

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Mit "Ich schließe die Tür" meine ich natürlich lediglich, dass ich die Tür zumache und wieder in den Raum gehe und er im Flur bleibt. Eingeschlossen wird hier keiner ;-)

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Hallo Bea,

meine Tochter ist auch 4 Jahre im Oktober geworden. Sie möchte sich auch oft sehr lautstark durchsetzten und rastet eigentlich jeden Tag aus, wenn es nicht so läuft wie sie will.

Bei ihr hilft meistens nur, wenn wir Sachen streichen. Es kam schon oft vor, dass dann, wenn sie nicht gehört hat, Ausflüge ausgefallen sind oder nur ihr Bruder etwas durfte. Z. B. ins Schwimmbad gehen. Das ist bei ihr das einzige was zieht. Ansonsten probiert sie sich auch immer mit eisernen Willen durchzusetzen. Das ist in dem Alter normal.

Liebe Grüße#winke

Carola

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Huhu!
Scheint das Alter zu sein - also mit dem Generalston.

Mit diesem "ich will" haben wir von vornherein kurzen Prozess gemacht. Ich will gibt's nicht - ich möchte, bitte. Wir sagen aber auch nicht ich will. So was lass ich mir von meiner Maus nicht gefallen. Ich sage ihr dann: dein Ton gefällt mir nicht! Entweder sie ändert ihn oder ich ignorier ihr geknatsche. Wenn es ganz schlimm ist und wir uns gegenseitig aufheizen, setz ich sie in ihr Zimmer, damit wir beide zur Ruhe kommen. ALles andere bringt nix.
Eine ihrer Freundinnen hat so einen Ton auch gut drauf: ich will - meins - blabla. Aber ich ihre Mutter gut. Daher weiß ich, woher sie das hat. :-p

LG

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Wie verhält sich Ihre Tochter denn im Kindergarten? Ist sie dort ein kleiner Engel, der die Erzieherinnen nicht rumkommandiert und auch nicht gerade bei jedem »Nein« einen Schreikrampf bekommt? Gibt es noch andere Personen in ihrem Umfeld, die ab und an mal mit Ihrer Tochter alleine sind? Omi/Opi oder ähnlich? Wenn ja, wie verhält sie sich dort? Was ich auch noch super interessant finden würde, wäre folgendes: Verhält sich Ihre Tochter auch so, wenn sie alleine mit Ihnen ist (also ihr Mann gar nicht im Haus ist)? 4-Jährige sind nämlich schon in der Lage, beide Elternteile als eigene Personen wahrzunehmen … also wenn der Papa auf so ein schreien anspringt, erklärt das zumindest schon mal, warum sich ihre Tochter so verhält, wenn Ihr Mann im Haus ist. Es würde m.E. aber nicht erklären, warum Ihre Tochter das - selbst dann noch - tut, wenn sie mit Ihnen alleine im Haus ist. Würden Sie sich selbst als Konsequent bezeichnen? Ich denke mal, wenn Sie »Nein« sagen, wird das auch nein bleiben. Nur, wie oft sagen Sie da eigentlich nein? Ihre Tochter spielt im Wohnzimmer mit den Pflanzen … wie oft sagen Sie da »Nein« oder »schimpfen«, bis ihre Tochter nicht mehr an den Pflanzen spielt?

Was sind das so für (ganz) alltägliche Situationen, wo ihre Tochter schreit? Fängt es morgens bereits an, wenn Sie ihr sagen, dass sie sich anziehen soll? Fängt es erst an, wenn es ans Zähneputzen geht? Fängt es erst an, weil das Toast nicht Quer durchgeschnitten ist? Fängt es erst an, weil auf dem Toast Erdbeermarmelade ist, die sie nicht mag (auch wenn sie sie seit einem Jahr täglich isst..). Fängt es erst an, weil Sie um 9 Uhr morgens noch kein Fernseh gucken darf? Oder um 9:15 Uhr, weil Mama mal kurz den Küchentisch abräumen möchte und die Tochter nicht Dauerbespassen kann. Also was sind das so für ganz alltägliche Situationen, die einfach nicht klappen? Sind es eher immer die 3-4 gleichen Situationen (Süßigkeiten, Zähneputzen, ins Bett bringen etc.) oder - zieht sich das eigentlich bei allem durch? Was wäre so eine ganz alltägliche Situation (nicht gerade ein Extrembeispiel), wo Sie lieber »streng« wären, und, wo ihr Mann lieber etwas »lockerer« wäre? Dann finde ich das mit dem »ins Bett bringen« recht interessant … mal so ganz direkt gefragt: Wenn Sie ihre Tochter Abends ins Bett bringen und das jedesmal in einem riesen Geschrei ausartet … glauben Sie, dass Sie da alles richtig machen? Also ich finde beide Lösungsansätze »(Papa) Ich hab keine Lust auf dieses Theater - die wird schon irgendwann ganz von alleine vor Erschöpfung zusammenbrechen und schlafen« sowie »(Mama) Ich bin streng und will ein geregeltes schlafengehen … koste es, was es wolle … und selbst, wenn das jeden Abend in einem Stundenlangen Geschrei ausartet« irgendwie … optimierungsbedürftig. Wie kann ich mir denn so einen Abendauflauf, wenn Sie ihre Tochter ins Bett bringen, vorstellen?

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Hallo,

"Ich liebe sie sehr und ihr Verhalten bricht mir irgendwie das Herz"

Warum bricht dir ihr Verhalten das Herz?

Sie ist dein Kind, aber nicht deine Freundin. Sie weiß das, weißt du das auch?

Gruß Marion