Probleme mit der Tochter meines Freundes

Hallo! Ich brauche mal einen Rat von "richtigen" Eltern, weil ich selbst noch keine Kinder habe. Ich versuche, mich kurzzufassen... :-) Also, es geht um die Tochter meines Freundes. Sie ist acht Jahre alt und Bettnässerin. Das Problem besteht wohl schon länger. Ich wollte die Mutter nicht drauf ansprechen, aber mein Freund (also der leibliche Vater) sagt, das sei auch schon beim Kinderarzt abgeklärt worden. Der meinte wohl, das würde sich verwachsen. Die Mutter zieht der Kleinen Pampers an. Ich weiß nicht, ob der Arzt das geraten hat - oder ob sie ein bisschen bequem ist. Ich will mich da nicht einmischen, unser Verhältnis ist, was nicht erstaunt, natürlich nicht das allerbeste. Jedenfalls gibt uns die Mutter, wenn Jessie bei uns ist, auch immer ein paar Windeln mit. Die machen wir dann natürlich um, auch wenn es ab und zu ein paar Tränen gibt. Die Mutter macht es ja auch - und ehrlich gesagt, ich bin auch nicht scharf darauf, andauernd das Bett zu wechseln. Was mir jetzt allerdings ein bisschen weit geht, ist, dass die Mutter der Kleinen wohl auch tagsüber immer mal wieder eine Pampers ummacht. Ich kann da kaum an mich halten. Neulich waren mein Freund samt Mutter und Jessie im Phantasialand und die Kleine hatte wohl den ganzen Tag eine Pampers um. Ich find's übertrieben, will mich aber eigentlich, wie gesagt, nicht einmischen. Auch mein Freund hält sich bedeckt. Er will aus Liebe zu seiner Tochter das Verhältnis zur Mutter nicht strapazieren. Immerhin sind mittlerweile sogar wieder gemeinsame Unternehmungen drin. Das freut natürlich auch das Mädchen... Soll ich über die Windelei einfach hinwegsehen? Ist das bei einnässenden Kinder vielleicht sogar normal? Ich kenne mich echt nicht aus.... Sorry, ist jetzt doch echt lang geworden :-) Vielen Dank, Anika

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Waren sie denn schonmal beim Urologen? Ich würde das dringend abklären lassen.

Sprich deinen Freund nochmal darauf an!

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hallo akarlach,

ich kann verstehen, dass Du Dich da nicht einmischen willst.

Allerdings kann ich verstehen das Du es merkwürdig findest.

Das ein 8-jähriges Kind noch Windeln trägt ist definitiv nicht normal.

Sprich vielleicht noch mal mit Deinem Freund darüber und versuch gleichzeitig einen besseren Draht zu der Kleinen zu bekommen. Manchmal gehen Dinge, die zu hause nicht gehen bei anderen. Vielleicht sollte auch mal jemand mit der Kleinen sprechen, wie sie es empfindet noch wie ein Baby gewickelt zu werden.

omnes

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<<<Das ein 8-jähriges Kind noch Windeln trägt ist definitiv nicht normal.>>>

Was ja durch den eingangs gefallenen Spruch "Kind ist Bettnässer" bestätigt wurde.

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Auch das ein 8-jähriges Kind Bettnässer ist, ist definitiv nicht normal. Zumal hier nicht nur nachts eine Windel zum Einsatz kommt, sondern mittlerweile auch Tagsüber.

Ein 8-jähriges Kind ist durchaus in der Lage - wenn es normal entwickelt ist - tagsüber seinen Harndrang zu kontrollieren und rechtzeitig auf die Toilette zu gehen bzw. zu sagen dass es muß. Sollte dem etwas entgegenstehen, ist vielleicht nicht nur der Kinderarzt gefragt, sondern vielleicht ein Spezialist.

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Hallo,

ich finde Deine Frage jetzt etwas schwierig, da wir ja nicht wissen warum das Kind einnässt Nachts und ob oder wie sehr sie tagsüber auch einnässt. Wie wäre es denn wenn ihr sie Nachts zum Pipimachen weckt ? Ist die Windel immer nass am nächsten Tag?
Es gibt die Möglichkeit einer hormnellen Unreife die das nächtliche Bettnässen erklärt - und viel außer Abwarten kann man da tatsächlich nicht machen.
Aber Dein Freund kann doch sicher mal fragen warum oder seit wann die Kleine tagsüber auch eine Windel benötigt.
Oder geht das auch nicht?
Ich würde als Vater schon gerne wissen wollen was bei meinem Kind nicht stimmt und ob oder wie ich sie unterstützen könnte.
Wenn er die Mutter ohne Vorwurf einfach mal fragt müsste das doch möglich sein, einfach Interesse bekunden?
Als Mutter würde ich es sehr eigenartig finden wenn meine 8 jährige noch windeln trägt und der Papa das scheinbar ganz normal findet...

Hier mal ein Link zum Thema:
http://www.special-harninkontinenz.de/harninkontinenz/kinder/therapie_bei_kindern/content-243651.html;jsessionid=16FBB889448FC592CDBC5952C011CF66.lltc0102

Liebe Grüße
Ameli

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echt schwierige Frage. Eine Freundin meiner Tochter hat in den Alter auch noch eingenässt. Als sie mal bei uns übernachtet hat, hat mir die Mutter Tropfen mitgegeben, die das Kind vor dem Zubettgehen einnehmen sollte und das Mädel hat sich die Windel selber umgemacht.

Tagsüber allerdings hat das Mädchen nichts gebraucht.

Wie gesagt sind die Gründe für Einnässen sehr vielfältig und der Vater sollte eigentlich die Diagnose kennen und wenn nicht, dann sollte er mal mit dem Arzt reden und sich dort beraten lassen.

Trotz allem würde ich der Mutter auf keinen Fall reinreden oder etwas anders machen als sie, denn das könnte das Verhältnis zwischen Kind und Euch beeinträchtigen - von der Mutter gar nicht zu sprechen. Ich nehme an, das Kind lebt bei der Mutter. Bitte nicht gleich so heftig urteilen wie "vielleicht ist sie etwas bequem". Wenn man tagtäglich mit dem Problem konfrontiert ist und alleinerziehend ist, dann muss man manchmal einen anderen Weg suchen, weil man sonst verzweifelt.

Viel Glück dabei!

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Hallo

du wirst staunen, wieviel "ältere" Kinder nachts noch nicht trocken sind. Eine Klassenkameradin (10) von meinem Sohn, ebenso sein einer Freund (8) - die sogenannte "Dunkelziffer" ist wohl noch viel höher, weil ja keiner das ans schwarze Brett hängt...
Diese Kinder ziehen nachts übrigens auch eine Windel an.

Was ich jedoch seltsam und traurig finde, dass die Mutter das auch tagsüber verlangt. Kinder in dem Alter sollten (solange keine medizische Probleme vorliegen) merken, wann sie auf die Toilette müssen.

Was ich noch trauriger finde, dass der Vater den Mund hält... aus "Liebe" zu seiner Tochter. Was glaubst du was dem Kind mehr schadet, eine 8-jährige die tagsüber mit einer Windel herum laufen muss oder ein Vater der sich nicht für die Belange seiner Tochter einsetzt - weil er er in Gefahr läuft (es ist ja noch nicht einmal sicher) dass es mit der Mutter zum Streit kommt???

bambolina

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Hallo,

das Kind ist krank.

Es braucht eine Windel, also bekommt es eine.

Auf langen Strecken ohne greifbare WCs und bei spannenden oder aufregenden Aktivitäten pullern selbst gesunde Kinder manchmal ein, weil sie vergessen, dass sie müssen - oder einfach kindlich unvernünftig sind.

Gruß Marion

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"Also, es geht um die Tochter meines Freundes. Sie ist acht Jahre alt und Bettnässerin. "

na, das nenn ich mal eine nette vorstellungsrunde...

also, da du weder die hauptbezugsperson bist, noch ein elternteil noch erziehungsberchtig, da du bisher keinen Arztbeusch mit dem Kinder gemacht hast, keinen Einblick in das was bisher an diagnose und therapie gelaufen ist- fällt es mir schwer auf dein anliegen zu antworten.

in dem alter des mädchen machen ca 10% der Kinder noch ins Bett (primäre Enuresis nocturna) - d.h. es ist nicht die "norm", weil eben 90% es nicht mehr machen, es ist aber in aller Regel so, daß sich das "verwächst (ob nun hormonelle Ursachen oder hirnreifeprobleme die ursache sind, ist nicht wirklich klar)

Was das einnässen am tag angeht, so ist dies ebenfalls nicht die Norm- aber auch da betrifft es ca 5-8% der Mädchen (jungs erheblich seltener!).

Die Fragen, die hier wichtig sind

1. War sie schon mal komplett trocken tagsüber- oder ist das immer noch eine "primäre" (also niemals verschwunden gewesene) enuresis?
2. Was sagt der Kinderarzt? hält der eine weiter behandlung für angebracht? wenn ja, wie durch wen, warum?
3. Warum ist das ganze FÜR DICH ein problem? Sie kann sich doch sicher so eine hochziehwindel selbst anziehen für die nacht- da mußt du doch gar nicht involviert sein. für die mutter ist es o.k. so, für den vater- und die tochter will ja sicher auch nicht die ganze nacht im nassen bett liegen, oder?!

Von daher wäre das einzige, worum ich mich kümmern würde, die frage, was mit dem einnässen am tag ist- ob dieses ein neues Phänomen ist oder eben nicht und wie man die tochter da bestmöglich unterstützen kann (sind es große mengen, die dann abgehen tagsüber oder kleine, die man eventuell mit was anderem als einer klassischen windel abfangen könnte usw..)

Ansonsten vermeide doch bitte solche Stempel wie "bettnässer". sie IST kein Bettnässer, sondern sie ist nachts NOCH NICHT trocken bzw. sie näßt nachts noch (immer? gelegentlich?) ein

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#pro

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Hallo,

was sagt der Kinderarzt und ggf. der Facharzt?
Warum macht sie sie tagsüber um?
(ich selbst wollte mit 8 Jahren mal eine Windel, weil meine Mutter ein Pflegekind hatte und ich eifersüchtig war. In die Schule wollte ich das NIE, nur zu Hause. Aber es tat mir gut, nicht als "DIE Große" abgestempelt zu werden).

Da würde ich mal nachfragen. Ggf. organische Gründe abklären lassen.

Nachts ist so eine Sache.

1. der Körper produziert ein Hormon, das den Urin konzentriert, damit mehr in die Blase passt und den Körper weckt, wenn die Blase voll ist.

Bei den meisten Kindern wird das Hormon zwischen 2 und 6 Jahren von selbst gebildet.
Bei den Meisten!!!

Ab dem 6. Geburtstag kann man schauen, was los ist. Bei manchen wir das Hormon schon etwas gebildet, aber noch nicht ausreichend

(meine 4 J. setzt sich in manchen Nächten mit einem lauten Knall neben ihr Bett - kurz sie fällt raus und setzt sich hin - sitzt wie auf Toilette, schläft aber noch. Wach wird sie erst einige Minuten später. Oder auch nicht. Manchmal schläft sie weiter und die Windel ist rappelvoll).

2. gibt es auch Kinder, die noch im Grundschulalter einnässen. Nicht mehr so viele, aber es gibt sie

a) das Hormon wird noch nicht (ausreichend) gebildet.
b) Kind träumt, dass es aufs Klo muss und dann auch macht (ist mir mit 7 Jahren mal passiert. Seither träume ich dass ich muss, aber mitten in der Wüste ein Verbotsschild steht oder es nur ein Ausstellungsstück ist. Wenn ich wach bin und realisiert habe, wo ich bin, renne ich los).
c) es gibt andere organische Ursachen - was auch wegen des tagsüber abzuklären sinnvoll wäre. Kinderurologe.
d) Blasenentzündung
e) psychischer Stress

Von daher würde ich dem Kind erst mal keinen Stress machen!
Allerdings sollten sich die Eltern mal zusammensetzen und klären, welche Ärzte herangezogen werden, welche Untersuchungen es schon gab und wie es weitergeht.