Was ist eine angemessene Strafe für einen fast 6 Jährigen?

Hallo! Mein Sohn fast 6, hört im moment null! Egal was man ihm sagt er macht es nicht oder eben sogar das gegenteil!
Bin im Moment echt am grübeln welche Konsequenzen ich setzen muss bzw. könnte! Fernsehverbot macht ihm gar nichts, dann dreht er eben noch mehr auf! Hab mir überlegt ihm vielleicht ein Spielzeug weg zunehmen das er erst bekommt wenn er brav ist!
z. B. gibt es immer theater beim bett fertig machen am abend, er räumt seine sachen nicht weg oder putz nicht richtig die zähne, läuft dabei nur rum ect. Daher hab ich, schon seit ich glaub ner woche, die gute nacht geschichte gestrichen aber das stört ihn auch nicht mehr!
Weiß jemand rat? LG Vicky

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Wer nicht richtig Zähne putzt bekommt nichts süßes
Wer trödelt beim zu Bett gehen geht eine halbe Stunde früher (damit das Trödeln nicht auf die Schlaf-Zeit Einfluss nimmt)
Wer seine Sachen nicht wegräumt wird 2-3 Mal ermahnt, ggf. hilft man wenn es zu viel wird fürs Kind, das zu überblicken. Ansonsten packt man alles in einen Müllsack und der ist dann einfach mal für 2 Wochen weg

Jede Handlung fordert ihre eigene Konsequenz

lg

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Hi.
Gegenfrage: Beschreibe doch mal, wie es so bei Euch abläuft - ist nämlich schwer, "Strafen" oder Konsequenzen zu beschreiben, wenn man nicht weiß, wie es bei Euch so läuft...
Zb das Zähneputzen: Wenn hier einer von den Bagaluten nicht will (ooooch, muß ich? Will aber nicht!) und dann kaspert, reicht es im Normalfall schon, daß sich einer von uns mit ins Bad begibt und da etwas rumpuzzelt - gealbert wird trotzdem, aber halt auch geputzt...Diskussionen gibt es keine, wollen sie nicht, starten wir die kaputte Schallplatte "Du weißt, wenn Du nicht putzt, gehen die Zähne kaputt, wußtest Du schon, daß ohne Zähneputzen die Zähne kaputt gehen? Und wenn Du putzt, dann bleiben die Zähne heil?! Achja, Zähneputzen - das hält die Zähne heil!" - nervt total bei Kindern ab einem gewissen Alter ;-)
Wie ist es denn bei Euch? Wie / was sagst Du zu ihm, wie reagiert er?
Bin nicht so der Fan von "Wenn Du nicht das - dann werde ich dieses"-Straf-Aktionen, meistens schießt man sich selber damit ins Knie... Hausarrest ist in meinen Augen eine Strafe für die Eltern **gg**
Lg, Locke

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Hi Locke

*Bin nicht so der Fan von "Wenn Du nicht das - dann werde ich dieses"-Straf-Aktionen, meistens schießt man sich selber damit ins Knie... Hausarrest ist in meinen Augen eine Strafe für die Eltern **gg** *

meine Tochter trödelt z.Z. immer ewig mit den Hausaufgaben.
Als es diese Woche so heiß war, hab ich gesagt: "Ich fahr um 14.30 ins Schwimmbad. Wenn du fertig bist, kannst du mit, ansonsten bleibst du beim Opa zuhause." (sie hatte 1,5 Std Zeit)
Was soll ich sagen... wir sind tatsächlich schon um 14.00 losgefahren :-)

Hätte ich gesagt, wir fahren, wenn du fertig bist, kann sich das nämlich hinziehen (auch schon ausprobiert)

LG
Manu

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Hi!
Das ist doch voll korrekt (um mal die Ausdrucksweise meines Großen zu nutzen **gg**) - klare Ansage, perfekt geklappt!
Meine mit dem "Wenn nicht - dann" auch eher diese oft nicht miteinander im Zusammenhang stehenden "Strafen" - nach dem Motto "Wenn Du nicht aufräumst - dann gehen wir nicht Eisessen" (als Beispiel: Denn was hat Eisessen mit Zimmer aufräumen zu tun? Logischer wäre dann das, was Du geschrieben hast: "Ich will dann los - solange hast Du Zeit.")
Mit meinen mache ich das auch so, wir besprechen, was dann geplant ist und sie haben genug (Spiel)Raum, es zu schaffen; wie Deine Tochter mit den HA;-)
Finde das praktischer, als zb immer zu meckern; "Wie? Immer noch nicht fertig?!"
So kann ich sie erinnern, daß sie dran denken sollen, daß nicht ewig Zeit ist und wir sind alle entspannter#pro
Und Hausarrest empfinde ich als eigene Strafe - meine Zwillis waren seit ihrer Geburt so oft krank, da ist man über jedes Mal froh, wo man mal 'rauskommt;-)
Lieber lasse ich mir was anderes einfallen; allerdings scheinen wir auch viel "Glück" mit unserer Bande zu haben; sie haben bis jetzt (toi-toi-toi, daß es so bleibt) noch nichts "verbrochen", was über ein normales Maß an Blödsinn hinausgeht#schein
Lg, Locke

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<<Was ist eine angemessene Strafe für einen fast 6 Jährigen?<<


Hallo, ich würde die Streckbank vorerst noch weglassen und mal schauen, warum der Kleine abends so überdreht ist.

Räumt er nicht von selbst auf oder gar nicht? Bist du beim Zähneputzen dabei?

Hört sich für mich alles nicht so ungewöhnlich an.

Er kann seine Pflichten ja auch schleifen lassen: Fernsehen und Gutenachtgeschichte sind sowieso gestrichen.

Ich würde es mal freundlich-konsequent versuchen, aber nach einem anstrengenen Tag auch nicht mehr allzuviel von einem 5Jährigen erwarten.

#winke

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Wenn unser Grosser beim Bett fertig machen trödelt muss er am nächsten Abend eher anfangen, damit er trotzdem rechtzeitig im Bett ist. Das erfordert dann auch ein früheres gehen vom Spielplatz. Wenn er die Zähne nicht putzt bekommt er nichts Süsses ... bis er wieder richtig putzt.
Wenn er nicht aufräumt, wird er zwei oder dreimal ermahnt, sonst räume ich auf .... d.h alles landet in einem blauen Müllsack und der ist erstmal weg.

Strafen müssen immer im Verhältnis zu dem stehen was er falsch macht. Es muss eine Konsequenz auf sein Handeln erfolgen, nur so versteht er es. Im Gegenzug wird meiner aber gelobt, wenn er mal richtig super aufräumt .
Er muss auf alles was er tut ein Feedback bekommen.

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Hi:)

Bin Zahnarzthelferin und habe meinen Kids schon früh meine Bücher mit den kariösen Gebissen gezeigt... Das passiert wenn Karius zuschlägt... Hat bei beiden prima geklappt;) übrigens Internet hat auch nette Bilder...

Hast Du denn noch nie konsequent gestraft???

Lg

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wir menschen machen dann etwas, wenn wir uns einen vorteil davon versprechen.

je älter / reifer/ weitsichtiger wir werden, desto weiter in der zukunft ode desto abstrakter können solche vorteile sein, damit sie dennoch eine motivation darstellen.
ich putze mir die zähne, weil ich auch in 20 jahren gerne noch diese einigermaßen gesund und einsatzfähig hätte- das kann meine motivation für einen 6 jährigen sein, das kann er nämlich nicht überlblicken.

wir denke zwar, daß viele unseer motive rein rational sind (ich gehe arbeiten, damit ich geld verdiene,...) aber ich persönlich glaueb, daß die motive, die uns antreieben viel häufiger emotionaler und sozialer natur sind als wir das so gemeinhin annehmen.
denn die anerkennung auf der arbeit, das gute gefühl, wenn hier alles sauber und aufgeräumt ist, das imaginierte feedback auf mein handeln von mir wichtigen personen sind doch viel häufiger das was uns zufrieden macht und uns dazu bringt, am nächsen tag noch mehr zu geben, noch besser sein zu wollen, noch engagierter zu sein.

wenn dein 6 jähriger also weiß, daß nach dem zähneputzen und allabentlichen gemeinsamen aufräumen ein lob wartet, eine schöne gute nacht geschichtem it mama unter der decke gekuschelt, eine folge der lieblingsserie, die ritualisiert gemeinsam auf dem sofa geschaut wird, lob, anerkennung und das gefühl eines gelungenen tagesabschlusses- dann wird er viel eher bereit sein als wenn eh klar ist, daß irgendwas nicht paßt und es zu einem kleinkirieg ausartetet, wer wen mit was am ehesten strafen kann (er dich, indem er sich verweigert und du indem du dir imemr neue strafen ausdenkst, um ihm zu schaden)


lisasimpson

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Hallo!

Es ist schwer, einen Rat zu geben, weil ich nicht weiß, wie Du in solchen Situationen reagierst.
Daher kann ich nur schreiben, wie wir es machen.

Thema Aufräumen:
Unsere Kinder dürfen abends vorm Abendbrot eine halbe Stunde Fernsehen schauen (aufgenommene Sendung). Vorher wird aufgeräumt, wobei ich ein bißchen helfe (va. wegen meinem kleinen Sohn, der es noch nicht alleine kann, aber damit es keinen Ärger gibt, helfe ich auch meinem Großen ein bißchen).
Die Zeiten kennen meine Kinder, so dass ich ewige Diskussionen vermeide, wann und ob aufgeräumt wird. Weigert sich mein großer Sohn aufzuräumen, stelle ich für meinen Kleinen nach zwei Ankündigungen schon mal den Fernseher an. Das musste ich aber nur ein Mal machen und mittlerweile reicht die Ankündigung, dass ich den Fernseher gleich anstelle.
Insgesamt versuche ich, die Auswahl des Spielzeugs ein bißchen zu begrenzen. Nicht als Strafe sondern in einem gemeinsamen Gespräch. So haben wir z.B. momentan die Playmobil-Ritterburg auf den Dachboden gebracht weil er zur Zeit überwiegend mit der Feuerwehr spielt. Oder er hat immer nur entweder seine Holz-Kugelbahn (zum selber bauen) oder die Holzeisenbahn (mit der er mittlerweile "abenteuerliche" Hochbahnen baut). Dadurch bleibt die Menge des Spielzeugs übersichtlicher und daher einfacher aufzuräumen.

Thema Zähne putzen...er muss morgens und mittags selber putzen und abends putze ich ihm die Zähne. Er soll schon ordentlich putzen (so gut er eben kann). Aber wenn es nicht so ganz klappt, sind die Zähne abends trotzdem sauber. Ganz alleine würde ich meinem Sohn die Verantwortung dafür nicht überlassen.

Machen meine Kinder abends ewig Theater - ist zwar eher selten, aber manchmal stacheln sich beide ganz schön an - sage ich ihnen gute Nacht und lasse sie dann machen. Das mögen sie nicht. Okay, sie liegen dann noch eine Viertelstunde oder etwas länger in einem Bett und machen Quatsch. Aber irgendwann wollen sie, dass ich ihnen nochmal gute Nacht sage und dann ist auch Ruhe. Würde ich die ganze Zeit dahinter sitzen, damit sie endlich schlafen, dauert es sehr viel länger (hab ich schon probiert).
Ungefähr weiß ich ja, wie lange es dauert, bis meine Kinder schlafen. Dementsprechend mache ich das Abendessen. In Phasen, in denen es insgesamt länger dauert, gibt´s eben schon eine halbe Stunde eher Abendbrot (ohne dass ich das großartig kommentiere oder als Strafe darstelle). Aber dann haben wir abends mehr Zeit und können gelassener bleiben. Das wirkt sich dann auch auf die Kinder aus.
Die Gute-Nacht-Geschichte ist bei uns ein Ritual, das niemals gestrichen wird. Mir ist ein harmonischer Ausklang des Abends wichtg

Insgesamt versuche ich, dass die Konsequenzen einen Zusammenhang mit dem haben, worum es gerade geht. Also nicht Fernsehverbot weil mein KInd sich die Zähne nicht putzen möchte o.ä.

LG Silvia

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Hallo,

hier ein paar Tipps:

Zähneputzen: http://www.miradent.de/produkte/plaque_agent.php
Fernsehverbot: auf drei Wochen ausweiten, dann hört er auf aufzudrehen
Spielzeug wegnehmen: geht gar nicht
Bett fertig machen: früher anfangen
gutenachtgeschichte: unbedingt wieder einführen

Wenn er nur das Gegenteil macht, dann sag doch das Gegenteil von dem was du willst: "putze dir bitte AUF KEINEN FALL die Zähne" Du denkst jetzt bestimmt: "ja, spinnt die denn total???" Neeee! Das ist mein Ernst und was noch besser ist: Es funktioniert.

Gruß Marion

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Du solltest erstmal unterscheiden lernen: Strafe und Konsequenz.

Ganz einfach eigentlich: Du trödelst und verpasst den Bus. Die Konsequenz ist: Der Bus ist weg, Du musst zu Fuß gehen. Eine Strafe wäre: Dir tritt noch jemand in den Hintern dabei oder verbietet dir den Bus am nächsten Tag.

Wesentlich dabei ist, dass die Strafe sehr willkürlich ist. Man kann Strafen verhängen, die einem gerade so einfallen und der Einfluss darauf ist gleich null. Eine Konsequenz dagegen ist eine logische Folge. Man hat Einfluss darauf und trägt eine gewisse Verantwortung.

Kein Fernsehen könnte eine Konsequenz oder eine Strafe sien, je nachdem wie man es "verkauft". Wenn der Junge in der Regel nachmittags fernsieht und am Abend zuvor Fernsehverbot bekommt, weil er getrödelt hat, dann ist das eine Strafe und völlig unlogisch. Wenn der Junge aber abends den Sandmann sieht und er sich vorher bettfertig machen muss, dann liegt es in seinen Händen. Entweder er trödelt, dann ist der Sandmann leider vorbei oder er beeilt sich und schafft es noch rechtzeitig. (Vorausgesetzt er hat verstanden, dass Eltern keinen Einfluss aufs Fernsehprogramm haben, ebensowenig wie auf Busfahrpläne).

Ich würde also über den Tag verteilt, klare Regeln vereinbahren. Was muss wann erledigt sein? Nach jeder Aufgabe sollte ein "Bonus" warten, also etwas Schönes. Das Kind sollte die Verantwortung bekommen, seine Aufgaben zu erledigen. Die Konsequenz, dass der Bonus bei Getrödel eben ausfallen muss, genügt dann in der Regel völlig.

Übrigens würde ich bei einem 5jährigen auch die Aufgaben anders formulieren. Nicht "Putz dir jetzt die Zähne", sondern "So jetzt bettfertig machen!" Es ist wichtig, dass er lernt, mehrere kleiner Aufgaben am Stück zu erledigen.