Normale Erziehung - ein Fremdwort mittlerweile in Deutschland


Hallo,

ich bin immer wieder im Freundeskreis überrascht wie schwer doch das Thema "Erziehung" sein muß. Fast überall haben die Kinder (wohl gemerkt Kleinkinder) das Sagen, Konsequenzen gibt es nicht und es werden keine Grenzen gesetzt. Man möchte ja nicht "nein" sagen.

Kann es denn sein, dass normale Erziehung so schwer ist ?


Gruß
Gotschie

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Normale Erziehung ist doch relativ!

Jeder so wie er meint und mag.

LG Ina

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"Jeder so wie er meint und mag. "

Da widerspreche ich aber.

Bestimmte Basics sollten Eltern ihrem Kind schon beibringen, z.B. dass sie sich nicht ungefragt an fremden Eigentum vergreifen, oder dass sie z.B. Bitte und Danke sagen.

Eltern haben nicht nur Rechte, was ihr Kind betrifft, sondern auch Pflichten. Umgekehrt haben Kinder ein Recht darauf, dass ihre Eltern sie zu Personen erziehen, die nicht wegen jeder Kleinigkeit in der Gesellschaft anecken.

LG,
J.

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Da sprichst Du mir aus der Seele....

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Hallo!

Hast Du selber Kinder?

Gruß

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Ja, hast Du! Visitenkarte fiel mir zu spät ein.

Was ist für Dich normal? Das muss nicht für XYZ auch normal sein.
Klar, es gibt gewisse Standards, die einzuhalten erstrebenswert wäre, aber am Ende heisst es doch: jedem das Seine

Aber auch ich habe das immer stärker werdende Gefühl, dass mein Begriff von Erziehung manchmal fast altmodisch wirkt, wobei wir weder besonders "streng" noch "konservativ" sind

Gruß

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Normal ist es für mich, dass ein 3jähriges Kind dabei beim Essen sitzt und sein Essen selbst ißt und nicht von der Mutter gefüttert wird. Das es klare Abgrenzung zwischen Essen und Spielen gibt. Ich erwartete ja nicht, dass ein 3 jähriges dabei sitzt bis alle fertig sind.

Normal ist es für mich nicht, dass ein 3 jähriges Kind den Fernseher (Formel1) ausmacht, weil es meint, dass jetzt nicht fern gesehen wird und der Papa es duldet, obwohl es ihn stört.

Dies sind nur 2 Beispiele.....

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Seltsam, ich kenn kaum Eltern die nicht aktiv erziehen, Grenzen setzen und versuchen ihre Kinder auf einen guten Weg zu bringen. Und das alles ohne Gewalt (jedoch manchmal mit Mafiamethoden;-), bestechen und erpressen). Aber Kinder die tun dürfen was sie wollen, immer und überall, kenn ich keine.


Mfg
Mel-t

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Also wir haben allein 3 Elternpaare im Freundeskreis:
(eigentlich alles ganz liebe Leute)

- die wenig Grenzen setzen (obwohl es Kinder sind, die dies fordern)
- manchmal recht passiv sind und
- die Erziehung lieber anderen überlassen (Kindergarten, Tagesmutter etc.)


Aber es gibt auch possitive Beispiele, wo es anders läuft.

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Ich schon - Ich kenn richtig gut erzogene Kinder und gar nicht erzogene Kinder, dazwischen scheint es nichts zu geben #schein

pizza

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Vielleicht haben Sie einfach nur einen seltsamen Freundeskreis erwischt?

Ich denke, wenn die Kids über eine viel befahrene Straße laufen wollen; Papas Schnappsbar plündern oder die giftigen Haushaltsmittel schmecken oder auf dem offenen Fensterbrett balancieren möchten, werden die schon ihre Grenzen gesetzt bekommen.

Auch werden Kleinkinder sicherlich nicht das Sagen haben; meiner wäre sonst beim ersten Kindergartentag nackt gewesen und hätte alle Mahlzeiten durch Kellogs ersetzt. Ich hätte mein Aktiendepot aufgeben müssen, um alles Spielzeug von Toys 'r' Us kaufen zu können. Auch hier denke ich nicht, dass es Eltern gibt, bei denen Kinder immer das Sagen haben.

Und ja, wenn Kinder nicht über viel befahrene Straßen laufen oder giftige Haushaltsmittel trinken, werden sie hier wohl auch eine Konsequenz erfahren haben; sie sind dann wohl an der Straße festgehalten worden und die giftigen Haushaltsmittel hat man entweder weggestellt oder in letzter Sekunde aus der Hand gerissen.

Der Rest liegt halt oftmals im Auslegungsbereich der Eltern. Wenn es Eltern gibt, die es dulden, wenn ein Kind einfach den Fernseher ausschaltet, wenn der Papa Formel 1 gibt; finde ich das auch mehr als ungewöhnlich. Trotzdem würde ich davon nicht daraus schließen, dass Erziehung in Deutschland ein Fremdwort ist. Ich denke, die Mehrheit macht sich weitaus mehr Gedanken über das Thema Erziehung, als das noch vor 30 Jahren der Fall war. Das es immer welche gibt, die weit über die Stränge schlagen, halte ich nicht für ungewöhnlich; m.E. ist das aber die reinste Ausnahme. Die meisten Eltern haben im Kindergarten Schuhe und Jacken immer problemlos anziehen können; ich kann mich nur an eine Erinnern, die daraus jeden Tag eine Debatte mit dem Kind gemacht hat.

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wenn du mir sagst, was "normale" Erziehung ist, dann kann ich dir vielleicht sagen, was daran so schwer ist...?!

Um ehrlich zu sein habe ich in meinem privaten bekanntenkreis Eltern mi unterschiedlichen Ideen, Einstellungen und Lebensweisen, anderen kulturellen Hintergründen und unterschiedlichen Vorerfahrungen.
Jeder davon hat seine persönlich macke, bei jedem zu hause gibt es irgendwelche anderen Regeln zu beachten,...

Aber in den grundlegenden fragen (siehe den Herrn Jazzbassisten, der das m l wieder treffend auf den Punkt gebracht hat) kann ich ehrlich gesagt keine großen idfferenzen feststellen.

Unsere Kinder wachsen trotz aller Unterschiede auf, ohne Gewalt zu erfahren und ohne daß Gewalt ihnen erlaubt würde, sie wachsen auf mit vielen Freiheiten und der maxime die Freiheiten der andren nicht einzuschränken. Die Eltern sind bemüht das Spannungsverhältnis zwischen größtmöglicher Selbständigkeit und bestehender Abhängigkeit so zu handeln, daß ihre Kinder zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranreifen können..

lisasimpson

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Hallo,

ich kenne ja deinen Bekanntenkreis nicht, aber bei uns ist es in der Regel schon so, das die Eltern das sagen haben und nicht die Kinder. Bei manchen unterscheidet sich nur die Häufigkeit in der Kinder etwas gesagt bekommen müssen, ehe sies dann auch tun.

Und ja, normale Erziehung ist schwer, weil mans in seinem Bekanntenkreis eh keinem Recht machen kann. Irgendwem ist immer irgendein Kind zu ungezogen, zu laut, zu fordernd, zu nervig, zu wütend etc. pp.

LG Jana mit 3 schwer erziehbaren Kindern :-p

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Hallo!

Was bedeutet für Dich " normale Erziehung" ?

Evtl. definiert da jeder anders, bzw. setzt unterschiedliche Prioritäten!

Es gibt durchaus Erziehungsmethoden die ich Persönlich für spießig halte, und andere wiederum für unerläßlich.

Jeder hat andere Werte und Ziele, wie verallgemeinerst du das?

LG,
Julia

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Hm, ich weiß ja noch nicht mal, ob wir "normal" erziehen #kratz Woher soll ich also wissen, was "normal" ist? Muss ich so erziehen, wie andere es mir vorgeben? Sich also gesellschaftskonform verhalten? Oder darf ich sehr wohl auch mal anecken?
Es gibt für MICH Regeln bzw. Grundregeln, die ich meinen Kinder gern anerziehen würde. Was ich auch versuche. Ich denke, da verhalte ich mich gesellschaftskonform, denn bisher hat mir niemand gesagt oder zu verstehen gegeben, daß mein Verhalten falsch wäre.
Ich kenne somit auch niemanden, der sich total unterschiedlich zu uns verhält. Und wenn ich sowas mitbekomme ist es meist nicht in unserem Bekanntenkreis.
Als vor 15 Jahren eine Freundin von mir ihr Kind bekam (sie war eine der ersten damals), war für mich ihre Erziehung völlig undenkbar (und ist sie auch heute noch). Ihr Mädchen durfte überall dazwischenquatschen und hat es natürlich gern gemacht, Mama ist richtig "rumgescheucht" worden, es gab keine Konsequenzen usw.. Irgendwann hat sie dann mal die Kurve bekommen - und man hat gemerkt, die Grenzen waren durchaus nötig, für Mutter und Kind ;-)

Lg b2

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Hallo,

das beobachtest du schon richtig.

Normale Erziehung ist so schwer, weil es inzwischen mehr Ver- als Gebote zum Thema gibt.

Wenn du nur weißt, wie du es nicht machen sollst und gar nicht mehr wie du es machen sollst, dann kommt genau das dabei raus.

Psychologen werden es richten - ach neee - gibt ja zuwenige davon. Also Ritalin und Co.

Gruß Marion