Streit um Spielzeug/Spielgeräte - wie verhaltet ihr euch?

Huhu,

ein Klassiker, wie ich denke. Mich interessiert euer Verhalten in folgender Situation, weil ich da mittlerweile so unterschiedliche Elternreaktionen miterlebt habe:

Ein Spielzeug oder Spielgerät ist nur einmal vorhanden, mehrere Kinder (keine Babys/Kleinkinder, sondern im Kindergartenalter 3-5) möchten damit spielen. Das Kind, das den Gegenstand gerade bespielt, möchte ihn nicht hergeben bzw freigeben.

Wie verhaltet ihr euch
- wenn das eigene Kind etwas nicht hergeben möchte (oder tritt das nicht mehr auf?)
- wenn das eigene Kind etwas möchte, was ein anderes Kind nicht hergeben will?

LG

Hanna

1

hallo!

Also bisher gab es mit unserer regel: "wer es hat darf entscheiden" noch keine probleme.
zu hause und im Kindergarten wird das von meinen Kindern (und den anderen bzw. besuchskindern) akzeptiert.

problematisch sehe ich das manchmal auf dem spielplatz o.ä. wo ne menge andere kinder, mütter und spielsachen sind.
da gilt gemeinhin auch diese regel aber mit der ausnahem, daß manche kinder ihre eigenen spielsachen selsbt nur schwer teilen können.
bisher gab es noch keine probleme- entweder ich kenne die mütter bzw. diese handhaben es genauso und/ oder meine kinder geben das spielzeug dann wieder dem rechtmäßigen besitzer ab (was beim nach hause gehen ja eh selbstverständlich ist).

wenn ein kind unbedingt ein spielzeug haben will, das gerade besetzt ist, dann versuche ich zu helfen. sagen, es könne dem anderen kind ja ein tauschangebot bereiten oder es höflich drum bitten mitspielen zu können.
in vielen fällen ist das erfolgsgekrönt- wenn das ander ekind den gegenstand jedoch nicht hergeben möchte, dann muß derjenige eben warten, bis es frei wird.
in der zwischenzeit ist es hilfreich, wen nein erwachsener ein andere spiel(zeug) anbietet und mitspielt..
das wird dann schnell auch für die anderen kinder attraktiv und so kann dann nochmal neu über den begehrten gegenstand diskutiert werden..

lisasimpson

2

Ich sehe gerade, es gibt weiter unten eine ähnliche Frage, mir geht es hier aber in erster Linie um euer reales Verhalten als Eltern (nicht so sehr, was der Idealfall wäre).

LG

Hanna

3

Der, der ein Spielzeug zuerst hat, darf auch damit spielen; war im Kindergarten auch so.

Ansonsten kommt es auf die Situation an. Im Regelfall hätte ich weder meinen eigenen Sohn dazu genötigt, irgendetwas abzugeben oder zu teilen (wenn er das nicht möchte), noch selbiges bei fremden Kindern gemacht. Da es bei solchen Streitereien in der Regel gar nicht um das Spielzeug geht, sondern oftmals darum, seinen trotzigen "Ich will jetzt genau dieses Spielzeug haben"-Dickschädel durchzusetzen. War zumindest immer mein Eindruck. Ich wüsste nicht, warum man das unterstützen sollte. Wenn ein Kind damit an der Supermarktkasse nicht durchkommt, warum sollte es dann auf dem Spielplatz damit durchkommen? Ein Kind bekommt halt nicht immer sofort alles, was es will.

Wenn ich feststellen würde, dass das anderen Kind ganz traurig deswegen ist, hätte ich aber bei meinem eigenen Sohn schon als Vermittler fungiert. Vielleicht ihm das Teilen nahelegen, vielleicht eine zeitliche Regelung finden, vielleicht, ihm ein anderes Spielzeug schmackhaft zu machen oder ihm mit einen Eis bestechen. Ich denke, als Elternteil können wir unsere Kids zu allem überreden; da muss man nichts gegen deren Willen machen. Wenn mein eigenes Kind das traurige Kind gewesen wäre, hätte ich mir ihn einfach geschnappt und dann selsbt was schönes mit ihm gespielt - sozusagen als Ablenken. Ich denke, dass Leben eines 3-Jährigen geht weiter, auch, wenn man jetzt nicht mit der gelben Schaufel im Sandkasten spielen kann. Aber bei fremden Kindern wäre ich nicht als Vermittler dazwischengegangen, hätte es in so einer Situation dann aber natürlich begrüst, wenn die Eltern dieses Kindes so reagiert hätten.

Aber sie haben Recht, Eltern reagieren hier wirklich absolut unterschiedlich und ich denke, es wird hier kein "Richtig" / "Falsch" geben. Es kommt immer auf die Situation an.

4

Wenn es ein Kind hat muss das andere eben warten bis es ausgebraucht wurde, und das halte ich bei allen Kindern so. Ich kann auch nicht immer alles sofort und gleich haben und dies muss man lernen....

5

- wenn das eigene Kind etwas nicht hergeben möchte (oder tritt das nicht mehr auf?)

Ich appelliere an die Vernunft meines Kindes und bitte es, das andere Kind auch mal spielen zu lassen, weil es sonst traurig ist. Akzeptiere aber auch, wenn mein Kind das Spielzeug nun mal nicht abgeben will, ist ja auch irgendwo sein gutes Recht. Meist spielt er dann noch kurz damit und gibt es dann irgendwann ganz freiwillig ab.

- wenn das eigene Kind etwas möchte, was ein anderes Kind nicht hergeben will?

Ich schlage meinem Kind vor, dass es das andere Kind nett fragt oder was zum Tauschen anbietet. Wenn das andere Kind das Spielzeug trotzdem nicht abgeben will, ist das in Ordnung. Dann muss mein Kind halt warten, bis das andere Kind nicht mehr damit spielt.

6

Hallo,

auch be mir gilt die Regel, dass der, der gerade das Spielzeug/Spielgerät benutzt, bestimmten darf, ob er es abgibt.

In dem von dir genannten Alter 3-5 Jahre ist es doch normalerweise so, dass ein Kind nicht stundenlang schaukelt (als Beispiel), so dass die Schaukel in absehbarer Zeit dann frei wäre.

Wobei ich aber schon einen privaten Spielbesuch von öffentlichen Spielplätzen unterscheide:
wenn auf einem Spielplatz ein Kind meint, stundenlang schaukeln zu müssen, werde ich das nicht kommentieren. Wenn der Spielplatz so überlaufen wäre, dass alle Spielgeräte dauernd besetzt wären, würde ich den Spielplatzbesuch abbrechen.

Bei Spielbesuch bei mir zu Hause würde ich nach einer geeigneten Zeitspanne schon eingreifen und sagen "XYZ möchte jetzt auch mal schaukeln", zumal ich keinen Sinn darin sehe, wenn Kinder bei einer Spielverabredung nebeneinander spielen statt miteinander.
Dasselbe würde ich auch von Eltern erwarten, bei denen mein Sohn zu Besuch ist.

Und beim Miteinanderspielen sehe ich das Problem "es ist nur ein Spielzeug/Spielgerät vorhanden weniger" - Sandspielzeug z.B. ist (sollte) immer mehrfach vorhanden sein, sonst beschwört man Streitereien um die einzige Schaufel/Rechen/Sieb ja geradezu hinauf.

Und wenn man miteinander spielt, benutzt man ja zwangsläufig (nacheinander) dasselbe Spielzeug, weil ein Miteinanderspielen sonst keinen Sinn macht.

LG,
J.

7

Hallo!

Ich nehm einfach mal als Beispiel, wenn wir auf dem Spielplatz sind und Sandspielzeug dabei haben.

Andere Kinder dürfen schon mit den Sachen, die unsere Söhne nicht gerade verwenden spielen, aber die anderen sollen fragen. Es ist ja das Eigentum unserer Söhne und nicht das der anderen Kinder. Genauso muss unser großer Sohn fragen (unser kleiner kann das noch nicht, da mache ich oder der große Bruder das), wenn er mit dem Spielzeug anderer Kinder spielen möchte.

Das eigene Spielzeug, das sie gerade nutzen, müssen sie auch nicht abgeben. Teilen ist ja gut und schön (macht er ja auch, indem er andere mit gerade ungenutzten Sachen spielen lässt), aber abgeben, womit er gerade intensiv spielt, braucht er nicht, wenn er das nicht möchte.

Wenn mein Sohn ein Spielzeug haben möchte, das einem anderen Kind gehört und es das Spielzeug aber gerade verwendet, hat mein Sohn Pech gehabt. Denn für das Kind gilt aus meiner Sicht das gleiche Recht.

Das Kind, dem das Spielzeug gehört, entscheidet wer und wer nicht damit spielen darf. Ich fänd´s ja auch nicht gut, wenn ich z.B. in mit einem Buch im Café sitze und sich irgendwer ohne zu fragen mein Buch schnappt und es sich anschaut, wenn ich es kurz weglege.

Schwierig ist es zuhause, wenn Besuchskinder da sind und sich alle auf den Trettraktor stürzen. Da gibt es schon mal Ärger. Aber da versuch ich zu vermitteln, dass jeder mal fahren darf. Ansonsten teilt mein Sohn sein Spielzeug zuhause eigentlich problemlos.

LG Silvia

8

Hallo,
meine Reaktion hängt auch noch davon ab, wem das allseits begehrte Spielzeug gehört.
Bei Dingen, die keinem oder allen gehören (z.B. die Schaukel auf dem Spielplatz) gilt für mich das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ich sage dann also (wenn überhaupt erforderlich und die Kurzen das nicht selbst regeln): "Du, der xy war zuerst da, also musst Du warten, bis er fertig ist mit schaukeln." Das ganze in der Annahme, dass xy sowieso in absehbarer Zeit das Interesse verliert und was anderes spielt. Schaukelt xy allerdings stundenlang weiter und z steht immernoch sehnsüchtig wartend daneben (das passiert in dem Alter aber eigentlich nicht, weil beide sich schnell mit was anderem beschäftigen würden), dann rege ich bei xy an, den z doch auch mal zu lassen, meist mit sowas wie "jetzt schaukelst Du noch 10x ganz hoch, dann kommt z dran."
Wenn es sich um das Sandschäufelchen von einem bestimmten Kind handelt, darf grundsätzlich der Eigentümer bestimmen, wer damit spielen darf oder nicht. Wenn gerade ein anderes Kind damit rumbuddelt, darf der Eigentümer seine Schaufel zurückfordern und bekommt sie dann auch.

Für die Reaktion ist es eigentlich gleichgültig, welcher der Beteiligten (oder beide) mein eigenes Kind ist. Außer vielleicht, dass ich beim eigenen Kind auch anregen würde, dass es seine eigenen Spielsachen auch mal abgibt, das würde ich bei anderen Kindern nicht tun.
LG
rain72

9

Bei uns im Kindergarten sollte ich es immer so regeln (Hab dort Praktikum gemacht):

Das Kind, dass das Spielzeug/Fahrzeug gerade hat bekommt die Ankündigung, dass es noch 5 Minuten damit spielen darf und es danach abgegeben werden muss. Gut ist es auch Alternativen anzubieten wenn die Tauschzeit dann kommt, damit das Kind gleich wieder eine Beschäftigung hat und dann eher bereit ist sein jetziges Spiel zu beenden.

LG

10

hä?!

mit welcher begründung denn das?
wenn es also mit (angeommen vorhandenem) montessori-material dabei ist sich selbt lesen und schreiben beizubringen und dummpfbacke xy kommt und will ihn ärgern, dan nmuß xy nur sagen. "will auch" und das kind muß sein spiel (oder für kidner eben: seine arbeit) in 5 minuten beenden, nur damit das andere kind dann damit arbeiten kann?

auf welcher grundlage könnte das für irgendetwas (sozialverhalten, lernwillen, sich ins spiel versinken, bei der sache bleiben, lernerfloge erleben oder oder oder) sinnvoll sein?

lisasimpson

14

Öhm.. Abgesehen davon, dass das ein "normaler" Kindergarten war, ging es meistens um Sachen wie Fahrzeuge oder beliebtes Spielzeug (Puppen, Zauberstäbe,..)

Ich kann dir ja mal ein Beispiel nennen, wie das abgelaufen ist:

Kind A fährt mit dem Trettraktor und das schon seit ner Weile. Kind B kommt und möchte auch gern. Wenn sie es nicht selbst hinkriegen und es Gezanke gibt wird Kind A gesagt, dass es noch 5 Minuten fahren darf und dann darf Kind B den Traktor haben. Und falls Kind A dann rumbockt sollte man ihm eben dann ne Alternative (Sandkasten z.B.) anbieten. Ob es die annimmt oder nicht ist ihm aber selbst überlassen.

LG





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