Wie soll das weitergehen? Sohn 11 Jahre

Hallo!
Ich weiß gar nicht, wo oder wie ich anfangen soll, es wird auf jeden Fall bestimmt ellenlang. Hoffentlich macht sich jemand die Mühe, meinen Text zu lesen und ggf. zu antworten.

Ich war, bis zum 5.Lebensjahr meines Sohnes, alleinerziehend.
Der KV verließ uns 6 Monate nach seiner Geburt.
Ich habe in den 5 Jahren versucht, dass ein Kontakt zwischen den beiden stattfand. Der KV hat leider kein Interesse an seinen Sohn.

Nun lernte ich 2004 meinen jetzigen Mann kennen, wir heirateten 2 Jahre später. Er hat Kinder aus 1.Ehe, die bei der Mutter leben und alle 2-4 Wochen bei uns sind. Die Kleine wird 10J. und hat ADHS, der Große wird 15J. und pupertiert.

Das 1.Jahr unseres Zusammenlebens war bilderbuchmäßig. Doch dann wendete sich das Blatt, nur weiß ich nicht warum.
Mein Mann glaubt,es lag daran, dass er auch mal ein "nein" aussprach, wenn es um meinen Sohn (11J.) ging, oder auch mal eine Konsequenz stattfand seinerseits.
Wir versuchen immer wieder aufs Neue, mit meinem Sohn zu sprechen, zu ergründen, warum er so ist, wie er ist.
Anfangs dachte mein Mann, mein Sohn hätte ADS, weswegen wir bei einer Kinder- und Jugendtherapeutin waren und er auch drauf getestet wurde. Das Ergebnis war negativ. Die Therapeutin sagte damals, dass mit meinem Sohn alles ok sei. Die Familienkonstellation sei eine schwierige und nur wenige Patchworkfamilien würden gut zurecht kommen.

Mittlerweile weiß ich nicht mehr was ich denken, oder machen soll.
Er lügt, diskutiert, kann ein "nein" nur schwer akzeptieren, ist patzig und irgendwie scheint für ihn alles selbstverständlich zu sein.
Ob es die Organisation und Ausführung seiner Geburtstagsparty ist, ob man sein Zimmer ummodelt, weil er einen größeren Schreibtisch bekommt, oder dass er seit den Sommerferien allein schwimmen fahren darf.
Er ist oft den ganzen Tag ausser Haus, so dass wir eine Zeit vereinbart haben (alle 2 Std.), wo er sich zuhause melden soll, damit wir wissen, dass es ihm gut geht, was er wo mit wem macht usw.

Jetzt sind die letzten Tage der Horror hier gewesen, weil es böse Sätze hagelte zwischen meinem Mann und meinem Sohn.
Sie warfen sich gegenseitig "du bist für mich getorben, auf dich kann ich verzichten usw" an den Kopf.
Mein Mann war mit allen 3 Kindern 2 Tage zelten, 1.Tag war gut, danach bockte mein Sohn rum.
Er hat sich für einen Internetanschluß inkl.PC für meinen Sohn ausgesprochen,was er jetzt bekam.
Er hat für seine Geburtstagsparty gemacht, geschleppt getan, er ist mit den Kindern schwimmen gefahren und alles was mein Sohn dazu sagt, war"du wolltest doch, dass ich mit zelten komme.Du brauchtest mir ja keinen PC schenken, du mußtest ja nicht das auf meinem Geburtstag machen"Mein Mann sagt, er sei undankbar.
Ich denke was das betrifft, wollte mein Sohn nicht zeigen, dass ihn die Worte vorher verletzten und hat Gleiches mit Gleichem unter Tränen getan.
Allerdings sagte er auch zu mir, ich sei für ihn gestorben. Dafür entschuldigte er sich aber direkt bei mir. Bei meinem Mann erst heute, weil er, so wie er mir sagte, nicht wüßte wie oder wann er es meinem Mann sagen sollte.
Heute wollte mein Sohn mit den dreien zu meiner Schwiemu, weil ich mit unserem jüngsten Sohn (4 Mon.) aufgrunddessen, dass der Kleine krank ist, zuhause blieb.
Nun kamen alle vorhin wieder und mein Mann erzählte mir, dass mein Sohn und seine Tochter sich um einen Knetball gezofft hätten. Sie kabbelten die ganze Zeit, bis es ausartete. Er schlug sie, haute ihr in die Rippe, riss sie an den Haaren zu Boden, war kreideweiß im Gesicht und hatte einen starren Blick.
Meine Schwägerin ging dazwischen. Er ließ sich gar nicht mehr beruhigen, geschweige denn jemanden an sich ran, um zu klären ,was da gerade passiert war.
Das kenne ich von ihm gar nicht. Es schockt mich.
Ich weiß, dass es immer Reibereien gibt unter den drei Kindern. Ob es jetzt der Große ist, der immer nur ärgert,zerrgert, oder die Tochter, die auch nie weiß, wann genug ist, oder mein Sohn, dem alles zu viel scheint.
Die Kinder werfen sich auch gegenseitig an den Kopf, dass der andere jeweilige nicht zur Familie gehört.

Jeden Tag diskutieren mein Mann und ich auf ein Neues, was meinen Sohn betrifft.
Er hat auch viele gute Seiten, hilft mir gern im Haushalt, kümmert sich liebevoll um den ganz Kleinen, ist gut in der Schule, meistenteils zuverlässig.
Wir haben auch schon vermutet, ob es vielleicht Aufmerksamkeit ist, die er will. Aber wenn möglich gehe auch nur ich allein mit ihm ein Eis essen, machen wir es uns vorm Fernseher gemütlich, malen zusammen oder spielen ne runde Kniffel.

Ich stehe zwischen den beiden und das belastet mich genauso, wie jeden einzelnden von den Zweien.
Wir sind seit geraumer Zeit bei einer Familientherapeutin, diese sagt, dass mein Mann vorzugsweise in den Korb mit schwarzen Kugeln greift.
Er wiederum meint, mein Sohn hätte 2 Facetten.
Ich war bisher immer anderer Meinung, aber nachdem was ich heute gehört habe, weiß ich gar nix mehr.
Ich erkenne meinen Sohn nicht wieder.
Es kann doch nicht vorpupertäres Verhalten sein. Eifersucht betr. des Kleinen wegen würde ich auch ausschließen, da er sich liebevoll drum kümmert.
Was soll ich denn noch machen, wenn Gespräche nicht helfen?
Wir sind mittlerweile an dem Punkt angekommen, wo wir uns schon über Trennung unterhalten.
Was sollen wir denn nur machen, um das wieder hinzubekommen?
LG
chris

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Hallo chris,

klar ist das schon der Anfang der Pupertät. Das allein ist schon eine schwierige Zeit, und dann kommt noch diese Konstellation eurer Familie dazu - alle 2-4 Wochen hat er zwei zusätzliche Geschwister, mit denen er um euch Eltern konkurieren muss.
Ich hab auch ein bisschen das Gefühl, dass immer eher dein Sohn zurückstecken muss - wer hatte denn z.B. als erstes den Ball, er oder seine Stiefschwester?
Kam der Vorschlag zum Zelten von deinem Sohn oder deinem Mann?
Wird dein Sohn einbezogen in Entscheidungen oder wird er eher vor vollendete Tatsachen gestellt (hört sich hier so an: "ob man sein Zimmer ummodelt").

Und wie gehst du mit den Kindern deines Mannes um? Bist du da auch in die Erziehung eingebunden wie dein Mann bei deinem Sohn? Oder eher nicht?
Mit der Familientherapeutin geht ihr schon den richtigen Weg (die hat ja meiner Meinung nach eher deinem Mann die Schuld gegeben, die er ja nicht wahrhaben will!).

LG Claudia

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Hallo Claudia,
danke, dass du dir die Zeit genommen hast meinen Text zu lesen und dazu zu schreiben.
Ich weiß nicht, wer zuerst diesen Ball hatte. Selbst wenn mein Sohn ihn zuerst hatte, ist die Reaktion anschließend doch um einiges zu viel gewesen. Ob seine Stiefschwester ihn geärgert hat, oder nicht.
Der Vorschlag zum Zelten kam von der Familientherapeutin, mit der Begründung, sie könnten sich näher kommen, bzw. sich auf sich selbst konzentrieren.
Einzig was mein Mann tat ist, seine Kinder auch mitzunehmen, da er mit ihnen verständlicherweise auch Zeit verbringen wollte.
Mein Sohn hat sich aber auch 2 Wochen min. vorher drauf gefreut.
Das, was das "ummodeln" betrifft, war eine spontane Entscheidung, aufgrund dessen, dass unser Nachbar uns seinen ausrangierten Schreibtisch für ihn gab.
Was die Erziehung meines Mannes Kinder anbelangt, so bin ich schon einbezogen. Leider haben wir auch des öfteren unterschiedliche Einstellungen, was das betrifft.
Zwischenzeitlich waren wir auch oft an dem Punkt, wo wir einander sagten, dass wir uns nur noch um unsere jeweils eigenen Kinder kümmern.
Der Weg zur Familientherapie ist, denke ich auch, schon der richtige.
Nur 1-2 x im Monat Termine zu bekommen, zieht sich so lang dahin.
lG
chris

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Wieso macht er dann den Ausflug nicht dann wenn seine Kinder nicht da sind? Wenn die zwei Reibereien haben, und mit den Geschwistern auch nicht alles supi läuft versteh ich das nicht#kratz Da die Kinder ja auch nur alle paar wochen da sind ist das doch machbar.....

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hallo!

ich finds klasse, daß ihr eine familientherapie macht. bleibt da dran.
evtl. könnt ihr für eurer augenblickliche sitaution evtl. etwas häufiger gehen?

was mich jedoch wundert ist, daß du annimmst, dein sohn könnten icht eifersücjtig sein auf das neue geschwistechen?
wie habt ihr in de therpaie diese neue sitaution vorbehandelt?
JEDES Kind ist eiferüchtig auf das neue geschwisterchen. alles ndere wäre völlig irrisinng.
Kinder, die dies jedoch nicht zeigen (können, dürfen, wollen) müssen es anders rauslassen.

bei euch (wie bei vielen patchworkfamilien) gibt es zudem eine besonderheit.
dei nsohn ist 10 jahre DEIn einziges kind gewsen- einen Papa "gitb es nicht". von deine mann kenn er die siatuion, daß es väter gitb ,die sich auch na ch der trennung umdie kinder kümmern, er hat dadruch stiefgeschwister bekommen und hat eien verbindung zu ihnen.
jedoch muß er auch da dich nicht teilen!

Jetzt beim geschwisterchen kommt also ein doppelter askapt hinzu- plötzlich gibt es eine völlig neue verbindung zu deinem ann- inenrhalb eurer familie., aus diese ist er nach wie vor ausgeschlossen.
für alle hat sich etwas gravierends verändert- und er ist ein weiteres mal ein außenseiter.
er ist der außenseiter, wenn sie zum zelten gehen, wenn die drei zusammen sind..- zu hause war das bisher noch nicht so - jetzt aber durch das neue geschwisterchen hat jeder der kinder um ihn herum eine besonder beziehung zu deine mann- nur er nicht!

Also neben der normalen eifersucht, die jeder erstgeborene erlebt- kommt bei ihm noch eine ganz besonder komponente hinzu. in einer zeit, i nder er seine geschlechterrolle entdeckt.
er ist der einzig ohne biologisches männliches vorbild- ohne "VATER"

ich glaube auch nicht, daß es sinnig ist, ihn jetzt so viel wie möglich alleine machen zu lassen/ alleien zu lassen.,
auch wenn er vordergründig dies vielleicht verlangt (und immer mal wieder kurz auch sinnvoll ist), so ist dies ein weiter stein, der ihm zeigt, daß er nicht dazu gehört.
ich würde versuchen ihn so viel wie möglich einzubinden (auch wen nds grad stressiger ist für euch).
warum organisiert und gestaltet ihr nicht die gebrustagsfeier ZUSAMEN?
Warum nutzt ihr die gestaltung des Zimmers nicht um gemeinsam etwas zu machen?
warum braucht er einen eigenen pc, der ihn mehr isoliert von euch?

ich dneke, ihm das dann auch noch vorzuhalten ist das letzte!
Entweder ihr entscheidet, es zu machen FÜR ihn-dann it das eurer entscheidung und sicehr nicht das tollste für einen 11 jährigen
oder ihr entscheidet, es mIT ihm zu mahcen. dann macht man ds als elteren ,weil ma n GERNE zeit mit dem kind verbringt, wei les spaß bringt und ein tolles erlebnis für alle ist.
VORHALTEN muss dann keiner dem anderen etwas...

lisasimpson

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Hallo,
erstmal danke für deinen Beitrag.
Du hast mir gerade eine Sichtweise gezeigt, die ich bis dato nicht erkannte, was die Beziehung jedes einzelnden Kindes zu meinem Mann betrifft.
Ich glaube mittlerweile sind die Fronten echt verhärtet.
Eifersucht ist so eine Sache, wo ich gefühlsmäßig nicht hin tendiere. Er kümmert sich ganz lieb drum, ich beziehe ihn auch immer mit ein, was den Kleinen betrifft. Er spielt auch selbst mit ihm, macht Spaß, bringt ihn zum Lachen, tröstet ihn, wenn er weint usw.
Die Situation haben wir wohl schon bei der Familientherapie angesprochen, wir müssen alle in die neue Konstellation reinwachsen.

Seine Party habe ich organisiert, weil mein Sohn mir bisher immer gezeigt hat, dass es ihm gefiel, was ich anbot. Zudem denke ich, dass er nächstes Jahr, wenn er 12 J. wird, seine eigene Vorstellung davon hat, wie sein Geburtstag ablaufen soll.
Dann wird vielleicht mit ein paar Freunden ins Kino gegangen, o.ä.
Deswegen habe ich dieses Jahr zum letzten Mal seine Party ausgerichtet.

Was den eigenen PC betrifft, so sehen wir das als Möglichkeit für ihn, wenn er nach den Sommerferien die weiterführende Schule besucht, sich diesem Gebiet anzunähern. Da auch in der Schule an Laptops gearbeitet wird und das beginnend mit der 5.Klasse. Ich sehe den PC als Info- und Lernquelle.

Vielleicht hast du recht und wir sollten um zeitlich einander nähere Termine bitten, was die Therapie betrifft.
lG
chris

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hallo!

nun ja- er ist ja nicht bösartig zu seinem geschwister- er ist aber dennoch eifersüchtig. das ist ein völlig normales gefühl. er muß dich nun mit einem kleinen wurm teilen de so viel aufmerkasmkeit und liebe bekommt.
jedes kind sehnt sich dann danach zurück.
jeder geht ein bißchen in die "rückentwicklung" und seine eigene säuglingszeit.
da wird deinem sohn doppelt schmerzhaft bewußt, daß ihm von anfang an etwas gefhelt hat, was alle andere kinder inder familie haben: einen vater.

das ist nichts dramatisches- aber etwas, ds gesehen werden sollte.
auch sein bedürfnis ebenso bedinungnslos geliebt und umsorgt zu werden (stichwort: dankbarkeit) wie das neue geschwisterkind.

zum anderen thema.
also dann mußt du dich entscheiden:
hast du ihm gerne die party organisiert oder hälst dus ihm vor und erwartest dankbarkeit?
ebenso der pc- ist es eine sinnvolle anschaffung für die schule oder erwaret ihr große dankbarkeit.

dein sohn hat recht- all das hättet ihr nicht machen müssen. WENN ihr es aber macht, dann macht es doch bitte auch ohne bdingungen. erwartet nicht, daß er ausflippt vor freude.
denn wir eltern machen solche sachen meist, weil WIR etwas wollen (eine tolle feier, ein frähliches kind, danbarkeit und das abzeichen "beste mutti der welt"- überspitzt formuliert) oft geht das an den wünschen der kinder völlig vorbei und am ende sind alle frustiert, weil die kidner eigentliuch was anderes bräuchten, die elern dankbarkeit erwarten für etwas, was sie eigentlicht nur für SICH gemacht haben..

alles liebe
lisasimpson

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Ihr Beitrag ließt sich ziemlich verworren und ich denke, es wird diese "einzelne" Ursache gar nicht geben. Es scheint diese Mischung aus der komplizierten Familiensituation, der Pubertät, Eifersucht/Aufmerksamkeit und stellenweise auch ziemlich normalen Verhalten eines 11-Jährigen (das stellenweise auch mal grundlos kompliziert ist) zu sein. Wir können ja mal versuchen, diesen riesigen Wollknollen zu entwirren.

Wenn Sie schreiben, dass Ihr Sohn lügt, ist es natürlich interessant, ob das jetzt nur 1-2 Mal vorgekommen ist oder ein ständiges Problem ist. Auch ist natürlich interessant, in Erfahrung zu bringen, warum und in welchen Situationen er lügt. Da 11-Jährige Wahrheit und Fiktion sehr gut trennen können, ist das also ein durch Erziehung bedingtes Problem. Kinder können in diesem Alter z.B. lügen, um unangenehmen Situationen aus dem Wege zu gehen: "Ich hab die Hausaufgaben schon gemacht"; oder, um einer Strafe aus dem Weg zu gehen: "Das war ich nicht."; vielleicht, um der Moralpredigt der Eltern aus dem Wege zu gehen; vielleicht, weil er weiß, dass er mit der Wahrheit grundsätzlich schlechter fährt (es gehört halt Mut dazu, zuzugeben, dass man gerade etwas falsch gemacht hat); vielleicht, weil ihm einige Fehler, die er gemacht hat, selbst peinlich sind (er will ja ein großer Junge sein) oder die Mama damit vor den Stiefgeschwistern/Stiefvater/Verwandten o.ä. tratscht und das ihrem Sohn unangenehm ist. Vielleicht lügt er, um genau dadurch Aufmerksamkeit zu bekommen? Es gibt ungemein viele Gründe, warum ein 11-Jähriger lügen könnte, nur, welcher es bei Ihrem Sohn ist, können leider nur Sie beantworten. Was hätten Sie denn hier für eine Idee? Dann könnte man sehen, wie man genau dieses Problem lösen kann.

Wenn Sie schreiben, dass er diskutiert, wäre es ebenfalls interessant, in Erfahrung zu bringen, was denn ihrem Sohn alles so diskussionswürdig erscheint. Hier denke ich, dass es ein reines (ich werde älter und brauche mehr/andere Freiräume) Phänomen ist, was in diesem Alter (oftmals im Zusammenspiel mit der Pubertät) schon normal erscheint. Oftmals kann man vielen Diskussionen auch schlechtweg aus dem Wege gehen. Wenn Sie z.B. jeden 2. Tag mit ihm darüber diskutieren, dass er sein Zimmer aufräumen soll, wäre es viel einfacher, hier eine einmalige Lösung zu finden, die immer greift und ihnen diese nervige Diskussion erspart. Das spart die Energie für die wichtigeren Sachen. Was sind denn so die 4-5 beliebtesten Themen ihres Sohnes? Ich denke, dass geht auch 1 in 1 mit dem "Er kann ein 'Nein' nur schwer aktzeptieren". Vielleicht hat ihr Sohn auch allen Grund dazu, dieses "Nein" nicht akzeptieren zu können - ich lese es hier auf Urbia immer wieder, dass Eltern ganz eigene Vorstellung von Freiräumen bei Kindern unterschiedlichen Alters haben. Wenn ich meinem Sohn (11) plötzlich sage, dass er um 18 Uhr zu Hause sein muss, wird er das auch nicht mehr akzeptieren; egal, wie viel ich mit ihm rede oder, was ich mir sonst an Erziehungsansätzen einfallen lasse. Und - wenn solche Dinge immer und immer wieder vorkommen, werden die auch schnell mal patzig. Es ist halt frustrierend, immer wieder gegen eine Wand (Mama) zu reden.

Was ich z.B. interesant finde, ist, dass er sich alle 2 Stunden zu Hause melden soll, damit sie wissen, wo er ist. Das Problem haben wir zu Hause momrnzsn auch; der beste Freund meines Sohnes wohnt momentan über die Sommerferien für 3 Wochen bei uns. Wir sind ende letzten Jahres nach England gezogen; die Kids haben vorher in Deutschland in einer kleinen Seelengemeinde mit unheimlich vielen Freiräumen gewohnt und, die Eltern unseres Gastkindes hatten natürlich auch Angst, dass die plötzlich alleine durch London schreiten (kann ich sehr gut nachvollziehen; ging uns am Anfang nicht anders). Daher hatten wir mit den Eltern dieses Kindes vereinbart, dass die nur zu vorher abgesprochenen Orten fahren und sich ebenfalls regelmäßig telefonisch melden. Das ist den beiden Kids natürlich schon unvorstellbar peinlich, hier mit Jugendlichen/ Gleichaltrigen z.B. auf einem Skatepark rumzuhängen und sich dann stündlich zu Hause melden zu müssen. Es wird im Leben eines 11-Jährigen unzählige solcher Kleinigkeiten geben, die sich lohnen, allesamt mal zu überdenken; hier macht es sicherlich die Summe. Ich finde es z.B. schon (rein subjektive Meinung) ungewöhnlich, wenn sich ein pubertierender 11-Jähriger noch alle 2 Stunden zu Hause melden muss. Unser Sohn kennt im Regelfall nur eine Uhrzeit, zu der er abends zu Hause sein muss, und, wenn was ist - hat er ohnehin sein Handy bei. Wir müssen also gar nicht mehr minütlich wissen, wo die sich gerade rumtreiben.

Auch die ADS Diagnose Ihres jetzigen Mannes finde ich interessant; schließlich sprechen wir hier über eine psychische Störung. Mich hätte das als (älteres) Kind schon gekränkt, wenn mein (hypotetisch) "Stiefvater" meint, dass ich eine psychische Störung hätte. Sicherlich auch, wenn er angefangen hätte, zu versuchen, mich zu erziehen; mir Dinge zu verbieten oder mich gar zu bestrafen. Vielleicht ging das alles ein bisschen zu schnell für Ihren Sohn?; wie die Kinder- und Jugendtherapeutin schon sagte: Patchworkfamilien können für die beteiligten Kinder nun mal ungemein schwierig sein und provozieren dann durchaus Probleme. Hier bedarf es also viel Verständnis; und zwar beider "Elternteile". Was - eigentlich erübrigt sich es, dass zu schreiben - auf jeden Fall kontraproduktiv ist, sind diese Wortgefächte: "Du bist für mich gestorben etc.". Ihr Sohn darf das ruhig sagen; er ist erst 11, ihm fehlt oftmals die nötige Reife (manchmal Einsicht), emotional ist er ein und bleibt er ein Kind (auch wenn die oftmals bereits so erwachsen tun); sehen Sie es einfach als Indikator dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Auf keinen Fall sollte der Stiefvater hier selbiges jedoch zurückgeben, egal, wie wütend, enttäuscht oder verletzt er in einer Situation ist. Denn das ist das, was 11-Jährige sich in solchen Situationen manchmal denken: "Ich bin über." - das sollte ihnen auf keinen Fall noch ein Erwachsener, der sich täglich um ihren Sohn kümmert - ins Gesicht brüllen. Ein Kind kann - im Gegensatz zu einem Erwachsenen - oftmals nicht erkennen, warum das der Stiefvater gerade gebrüllt hat. Wir Erwachsenen wissen, dass wir bei ihm irgendeine Belastungsgrenze erreicht haben; aber - weiß das ein 11-Jähriger?

Ich denke, aus solchen Situationen ergeben sich einfach viele Folgesituationen. Ein "alles ist selbstverständlich" würde ich zumindest für einen 11-Jährigen noch nicht als sonderlich bedenklich erachten; es ist sicherlich nervend, aber, man sollte das nicht dazu verwenden, noch weiter eine geladene Stimmung anzuheizen. Ihr Sohn meint das nicht wirklich ernst; ich würde aus diesem Punkt also kein all zu großes Thema machen. Vielleicht ihn Abends einfach noch mal in Ruhe fragen, ob denn irgendetwas nicht gestimmt hat. Gerade, wenn Kinder in die Pubertät kommen, ändern sich einfach viele Dinge, sodass Sachen, die zur letzen Geburtstagsparty ganz toll waren, plötzlich - naja - kindisch (oder überflüssig) sein können. Heute gucken die noch Hannah Montana; morgen fühlen die sich angegriffen, wenn sie die darauf ansprechen. Vieles ist auch selbstverständlich; z.B., dass ein 11-Jähriger alleine Schwimmen darf. Oder, dass die auf unsere Hilfe angewiesen sind, wenn es daraum geht, einen neuen Schreibtisch zu kaufen. Kinder lügen, wenn die sagen, dass ihnen das egal ist; machmal tun die es grundlos (oft auch Pubertätsbedingt), manchmal ist ein fünkchen Wahrheit dran [Ja, es ist für mich selbstverständlich, dass ich nicht mehr an einem Schreibtisch für Kleinkinder arbeiten kann], oftmals wird es ein Indikator dafür sein, dass es an anderen Stellen gerade harkt.

Das Kinder in diesem Alter grundsätzlich anders mit Patchworkfamilien umgehen, als noch Kleinkinder, die ja dann eigentlich in so einer Familiensituation hineinwachsen, halte ich ebenfalls für normal. Hier hilft natürlich viel mit den beteiligten Kids zu reden; Hilfestellungen anzubieten; mit guten Beispiel vorangehen. Es sind Ihre Kinder; nicht ihr Sohn und seine Tochter. Kinder bekommen diese Differenzierungen natürlich immer wieder mit; gerade in Streitsituationen: "Dein Sohn hat meine Tochter geschlagen" - was ja den Schuldigen sofort identifiziert. Wobei sie Recht haben; es ist normal, dass sich Kinder streiten; auch, das sie handgreiflich werden können, wenn sie etwas auf normalen Wege nicht mehr klären können. Hier würde ich also weiterhin (und vermehrt) die Familientherapeutin aufsuchen, um zu lernen, wie man am besten miteinander umgehen kann. Wenn Ihr Sohn später einmal erwachsen ist, bin ich mir sicher, dass er sich gut in einer Patchwork-Familie integrieren kann, wenn er sich das Aussucht. Aber, dass ein 11-Jähriger, der sich das nicht ausgesucht hat, automatisch können muss, wird sicherlich nicht stimmen. Wissen Sie denn mittlerweile, was der Auslöser für diesen Ausraster bei Ihrem Sohn war?

Also ein vorpubertäres Verhalten kann es eigentlich nicht mehr sein, da Kinder die Vorpubertät zwsichen dem 6- und 10. Lebensjahr durchlaufen. In die normale Pubertät kommen Jungs mittlerweile statistisch betrachtet etwa durchschnittlich mit 12; die einen eher (bis zu 2 Jahre sind dort durchaus möglich); die anderen später. Eifersucht und Aufmerksamkeit werden immer ein Indikator sein, wie lisasimpson auch schon sehr schön geschrieben hat.

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Hallo,
ich habe versucht, meinen Beitrag ein wenig zu minimieren und das, was ich gerade als "akut" empfinde aufzuzeigen.
Es ist bestimmt verworren zu lesen, viele Dinge habe ich teilweise nicht erläutert.
Sie liegen bestimmt nicht verkehrt mit der Aussage, dass alles irgendwie zusammen greift. Ich vermute es auch, nur wie kommen wir aus dem Dilemma wieder raus?
Was das Lügen betrifft, so vermute ich, ist es eine Mischung aus allen von Ihnen aufgezeigten möglichen Gründen.
Ob es das Nase-Popeln ist, wobei mein Mann ihn ertappt, das nicht-Gesicht oder Händewaschen, das Süßigkeiten-unterm-Kissen-verstecken, oder oder oder.
Natürlich kann ich verstehen, dass ein Kind aus Scham, Ertappt-werden usw. zur Ausrede neigt, bzw. die Wahrheit nicht zugeben möchte.
doch wenn man ihn später drauf anspricht, kommt doch meistenteils die Wahrheit zutage, also den Mut hat er dann doch hinterher, mal mehr, mal weniger.
Dass mein Sohn sich ca.alle 2 Std. melden soll liegt an vielerlei Gründen.Z.B. kam es in der Vergangenheit vor, dass er nicht dort aufzufinden war, wo er aber vorgab zu sein und mein Mann die ganze Gegend nach ihm absuchte, ihn nicht fand. Ich war seinerzeit arbeiten und mein Mann hatte die Aufsichtspflicht zu dem Zeitpunkt. Mein Sohn hatte bis dato kein Handy und konnte somit nicht erreicht werden.
Die Familientherapeutin nannte uns bei unserem letzten Gespräch den genannten Grund meines Sohnes dafür, dass er den ganzen Tag "on tour" ist. Er sei so oft draußen, weil es zuhause immer Diskussionen gäbe, ob über oder wegen ihm.
Abgesehen davon ist die Ansicht der Therapeutin die, dass sie sich dafür ausspricht, er solle sich schon öfters am Tage melden, wenn er schon morgens oder vormittags das Haus verläßt (Wochenende,Ferien etc.), das hätte auch den Vorteil meinem Sohn zu zeigen, dass wir an seinem Leben, seinen Interessen teilhaben möchten und er sich nicht abkapseln soll dadurch.
Das jetzige alleine-schwimmen-fahren habe ich bisher unterbunden, da mein Sohn noch nicht der beste Schwimmer ist (er hat grad mal das Bronze-Abzeichen) und in dem einzigen Freibad, zu dem er alleine fahren darf und erreichbar ist mit Freunden, nicht so viele Bademeister, Aufsichten gibt und ich schlicht weg nur Angst hatte, es könne ihm was passieren. Per Handy hat er mir aber gezeigt, dass alles ok ist, aber ruhiger bin ich dennoch nicht, wenn er allein fahren möchte.

Diskussionen kommen meistenteils auf, wenn es um fernsehen, Nintendo DS, oder einfach weil ich mal etwas nicht erlaube, geht.
Ich könnte ihm den ganzen Tag freie Hand lassen, was seine Vorlieben betrifft, es müßte dann jeden Tag so weitergehen.

Was den Ausraster anbelangt, so war es eine Situation, in denen beide Kinder mit diesem blöden Knetball gespielt haben. Er wurde immer wieder vom jeweils anderem Kind weggenommen, dann wohl wieder zugeworfen usw. Desweiteren hat sie ihm dann sein Käppi weggenommen und auf die Strasse geworfen. Er hatte ihr wohl zuvor gesagt, sie solle es nun sein lassen, aber dass er dann plötzlich so extrem reagiert, ist mir unbegreiflich und das kannte ich bis dato nicht von ihm.
Ich denke schon, dass es eine sehr schwierige Situation ist wegen der Familienkonstellation.
Ich weiß, wir als Mann und Frau haben uns das Familienleben so ausgesucht, aber die Kinder müssen sich dieser Konstellation hingeben, ob sie nun miteinander auskommen möchten/können, oder nicht.
LG
chris

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Also ich würde es nicht als Dilemma bezeichnen, wenn ein 11-Jähriger beim Nase-Popeln erwischt wird und das dann abstreitet; ich halte das für absolut normal und in keinster Weise bedenklich. Hier sollte man aus einer Mücke keinen Elefanten machen; sagen Sie ihm einfach, dass er doch bitte ein Taschentuch verwenden soll, wenn Sie ihn dabei ertappen und - damit ist der Fall erledigt. Da braucht man sich doch auf keine Diskussion einlassen, ob er jetzt gepopelt hat oder nicht. Hier braucht man sich als Erwachsener auch nicht provozieren zu lassen, wenn ein Kind das abstreitet. Da würde ich mir eher Gedanken machen, wie man ihm diese Angewohnheit (mehr ist es nämlich nicht) wieder abgewöhnen kann. Wäre ja unpraktisch, wenn ihm später mal ein Klassenkamerad o.ä. deswegen aufzieht.

Auch das Gesicht- oder Händewaschen oder Süßigkeiten-unterm-Kissen-verstecken sind für mich reine Kleinkinderthemen. Ich halte es für nichts ungewöhnliches, dass sich ein Kind dem Alter, in dem es behandelt wird, auch anpasst. Bei älteren Kinder ist weniger Mama oftmals viel mehr Erziehung. Sagen Sie ihm doch einfach, dass er mittlerweile 11-Jahre und somit (schon lange) alt genug ist, sich um die Körperhygiene vollkommen selbstständig zu kümmern, ohne das die Mama da hinterherrennt. So kann er Sie damit gar nicht mehr provozieren. Und er kann auch gar nicht mehr lügen, weil Sie ihm nicht mehr sagen müssen: „Wasch dir bitte die Hände“. Warum muss er denn Süßigkeiten verstecken? Würde ich jetzt auch eher bei einem Kleinkind erwarten, wenn die Mama hier noch die Süßigkeiten rationalisieren muss.

Das ein 11-Jähriger Schwierigkeiten hat, an einem vereinbarten Ort zu bleiben, kann ich je nach Wohngegend gut nachvollziehen. Meiner wächst in einer typischen Seelengemeinde-Neubausiedlung auf; die Kids bewegen sich meisten ins Horden und ziehen dabei von A nach B nach C nach D zurück nach A und zu E; und das innerhalb von 3 Minuten :-p. Vielleicht ist diese Regel einfach nicht mehr altersgemäß, wenn er nun ohnehin immer ein Handy bei hat. Wie groß das Interesse eines 11-Jährigen ist, alle 2 Stunden seine Eltern an seinem Leben teilhaben zu lassen, weiß ich nicht. Bei meinem Sohn wäre das Interesse gleich Null; fällt unter seiner Privatsphäre, die ihm heilig ist. Die Kapseln sich halt mit der Pubertät immer weiter von den Eltern ab. Was sagt ihr Sohn denn dazu, warum er ständig „on tour“ ist oder, dass Sie soviel Interesse an seinen Aktivitäten draußen haben? Und meinen Sie, dass er dabei ehrlich ist? Ich könnte mir das bei meinem Sohn nämlich beim besten Willen nicht vorstellen...

Und - wenn er ohnehin von morgens bis abends draußen spielt; muss man dann wirklich noch Fernsehen und Nintendo DS reglementieren? Oder, würde er das (den ganzen Tag über) noch lieber tun, als draußen „on tour“ zu sein? Wie viel Zeit verbringt er denn (auf die Woche betrachtet) an diesen Geräten und, wie viel Zeit würde er (auf die Woche betrachtet) an diesen Geräten verbringen, wenn Sie ihn ließen und das nicht zur Diskussion stellen würden? Haben Sie es mal 2 Wochen lang probiert, ihm hier gänzlich freie Hand bei dem Konsum dieser Medien zu geben? Das wird ihn sicherlich nicht umbringen und, vielleicht finden Sie ja heraus, dass es hier ohne Diskussion selbstständig viel besser funktioniert. Meiner sitzt eigentlich hauptsächlich vor der X-Box, wenn er ein neues Spiel hat. Das geht dann 1-2 Tage so und, dann verstaubt das Ding die nächsten 3-4 Wochen eigentlich wieder. So gesehen verbringt wesentlich weniger Zeit damit, als wenn ich ihm täglich explizit eine halbe Stunde erlauben würde und er das dann täglich ausnutzt. In der Volkswirtschaftslehre spricht man hier von Sättigung; je (künstlich) knapper ein Gut wird, desto höher die Nachfrage.

Ansonsten halte ich Diskussionen über Verbote jetzt ebenfalls für kein Erziehungsnotstand, sondern schon für ziemlich altersgerecht. Hier sollte man einfach nur das verbieten, was wirklich nötig ist, jedesmal noch mal kritisch darüber nachdenken, ob es wirklich nötig ist; und, wenn sie hier zu dem Ergebnis kommen: „Es geht momentan noch nicht anders“, würde ich mich gar nicht mehr auf eine Diskussion einlassen. Dazu gehören nämlich immer Zwei. Vielleicht können Sie ihm mal etwas entgegenkommen oder Kompromisse aushandeln. Denn so viele Dinge, die Sie ihm noch explizit verbieten müssen, wird es bei einem 11-Jährigen gar nicht mehr geben. Da wird es ja sicherlich noch nicht um Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll gehen. Okay, wir mussten unserem Spatz und seinem besten Freund am Wochenende verbieten, SAW zu gucken (hat denen irgendein Nachbarskind von erzählt); aber, solche Dinge kommen vielleicht 1-2 mal im Monat vor. Zu Pubertät gehört halt manchmal, mit den Eltern zu streiten. Das lässt sich sicherlich nicht unterbinden.

Es ist natürlich immer schwierig, so etwas als außenstehender Dritter zu beurteilen; aber, aus Ihren Beitragen kam jetzt nichts hervor, dass ich als besonders ungewöhnlich für dieses Alter oder bedenkenswert erachten würde; außer jetzt dieser eine Ausraster Ihres Sohnes. Da sollte er sich natürlich für entschuldigen, vielleicht eine Kleine Entschädigung (als Wiedergutmachung) an seiner Stiefschwester leisten. Z.b. dass er mal Ihr Zimmer aufräumt oder etwas nettes Bastelt oder ihr mal den heisgeliebten DS für 1-2 Tage borgt; irgendeine nette Geste halt. Und - dann würde ich das einfach mit der Familientherapoltin weiter beobachten. Hat er denn irgendwelche Hobbys, wo er sich mal körperlich abreagieren könnte? Also etwas geeigneteres als Fussball...? Wenn nicht, vielleicht wäre das etwas, was man mal versuchen könnte.

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Hallo,

du hast ja jetzt viele gute Antworten bekommen, ich möchte nur noch mal auf ein paar Sachen eingehen:

beim dem Streit mit deiner Stieftochter haben sie sich ja erst nur gekabbelt, und dann hat SIE seine Käppi auf die Straße geworfen und dann ist ER ausgerastet. So. Das war wahrscheinlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich kann gut verstehen, dass man mal die Nerven verliert - möchtest du nicht auch manchmal einfach deine Wut rauslassen und dich abreagieren? Nur, der Unterschied ist, DU bist erwachsen, du unterdrückst dann deine Gefühle, das kann dein Sohn noch nicht, das muss er erst lernen.
Zum Nasepopeln: Muss man das ansprechen? Ich werf dann einfach ein Päckchen Tempo zu, manchmal wird das auch unbewußt gemacht (siehe Herr Löw bei der WM ;-)), und das Thema ist erledigt.
Süßigkeiten: mach mit deinem Sohn aus, wieviel er am Tag bekommt und gib ihm alles. Dann kann und muss er sich das selber einteilen - er ist alt genug, um das hinzubekommen!

Ich glaube, das größte Problem ist aber, das du und dein Mann sich in der Erziehung ALLER Kinder (die gehören alle gleich erzogen!, nicht mein und dein!) nicht einig seid! Macht die Familientherapie weiter, aber wenn`s geht mit zeitnaheren Terminen.

LG Claudia

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ja,
ich habe viele gute Antworten bekommen und werde bestimmt versuchen, mit meinem Mann etwas davon anzuwenden.
Die Familientherapie werden wir auf jeden Fall weiterhin wahr nehmen.
Es ist schon alleine eine große Hilfe, wenn dort jemand ist, der uns zuhört und Lösungsvorschläge gibt, so wie wir sie hier zum Teil auch bekamen.
Ich denke auch, dass mein Sohn nicht mehr wußte wohin. Wer weiß, wie lang er es unterdrückt hatte.
Entschuldigen kann man dass Verhalten allerdings nicht damit, wir müssen versuchen, es besser hinzubekommen und es ihm noch mal nahe legen, welche Möglichkeiten es noch gäbe für solch eine Situation.
Was das Nase-Popeln betrifft, so find ich es ebenfalls nicht sooooo gravierend.
Was mich vielmehr würgen ließ ist die Tatsache, dass er anschließend den Finger in den Mund nimmt samt dem, was er da aus der Nase zieht#schock
LG
chris