verzweiflung, wer kann helfen??

hallo, alle zusammen.

also, das problem hat etwas mit meiner freundin zutun, und zwar: sie hat 3 jungs im alter von fast 7, 4 1/2 und das kleine baby 7 monate (ich habe auch 3 kids, 2 jungs und ein meadchen) nun zum problem, sie ist total fertig mit den nerven und weiss nicht mehr weiter, deshalb hab ich mir gedacht ich hole mir euren rat ein, schaden kann es ja nicht :-) der grosse hoert ueberhaupt nicht mehr auf seine mutter, sie muss es zich mal sagen damit er es macht, er aergert staendig seinen juengeren bruder aber mit dem baby kommt er zurecht, er spielt sehr gerne mit ihm, nur wenn er mit dem 4 1/2 jeahrigen im zimmer sitzt macht er bloedsinn, er nimmt ihm sachen weg, der kleine schreit und haut ihn dann, der grosse haut natuerlich zuruek, wie kann das sein, das die so reagieren obwohl sie nicht von ihren eltern geschlagen werden?? was kann sie falsch gemacht haben?? sie ist total gereizt und genervt weil es irgendwie kein ende hat, jeden tag streiten die kids sich und beim einkaufen( da gehen wir meistens zusammen) verhalten die sich als waeren wir gerade auf dem spielplatz!!!also meine tun das nicht, ich weiss echt nicht was sie falsch gemacht haben koennte!!! bitte meldet euch wenn ihr einen rat oder tip habt oder einer mami es auch so ergeht, sie tut mir echt leid......

ps. der 4 1/2 jaehrige hat zudem auch noch seine trotzphase und ist auch sehr schwer zu baendigen!
danke schonmal :-)lg

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....sie ist total gereizt und genervt....

Ich glaube, das ist der Schlüsselsatz ! Denn das ist ein Hin- und Her-Übertragen von Gereiztheit und Aggressivität. Wenn sie ruhig reagieren würde, schaukelt es sich nicht so auf. Ich weiß, ist leichter gesagt als getan, aber im Moment ist es ja wohl das Chaos.
Wo ist der Vater der Kinder ? Ist sie alleinerziehend ? Hat sie keine weiteren Familienmitglieder, die sie mal entlasten könnten und die drei mal getrennt "bespaßen" und auch mal mit ihnen reden. Omas und Opas können das durchaus auch sein.
Dass sich Geschwister mal kloppen, ist durchaus normal, aber es darf nicht ausarten. Dann werden sie ruhig und konsequent getrennt und jeder einzelne sich vorgenommen, aber ebenfalls ruhig. Herumgekreische hilft nicht.
Übrigens - "zich Mal" hab ich NIE was zu meinen Kindern gesagt, die Grenze war das dritte Mal - dann mussten sie eben die Konsequenzen tragen.
Und wenn sie sich beim Einkaufen aufführen wie der Rotz am Ärmel, dann wurde auch von klein auf schon irgendwie inkonsequent gehandelt.
Das Problem wurde hier schon öfter erörtert.
Ich würde niemals mit meiner Enkelin in einem Laden Fangen spielen, diskutieren usw - hab ich früher mit meinen Kindern auch nicht gemacht.
Die wußten alle von klein auf, wie sie sich zu benehmen haben - von gelegentlichen Ausrutschern natürlich abgesehen:-p.
Ohne ruhige und strikte Konsequenz kommt Deine Freundin ganz sicher nicht weiter. Und da wäre es wirklich ratsam, wenn ihr noch einer dabei hilft.
LG Moni

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Das ist schwierig zu sagen; sie sollte ganz einfach ihr Verhalten reflektieren. Wie gehe ich jetzt mit einer Situation um, warum funktioniert es nicht (mehr) und, was könnte man beim nächsten Mal anders machen.

Wenn ein fast 7-Jähriger nicht mehr hört, kann das ganz unterschiedliche Ursachen haben. Eine kann die sein, dass ich etwas absolut unmögliches verlange, wie: „Hör bitte auf, deinen Bruder zu ärgern.“ Zu diesen Streitereien im Kinderzimmer gibt es hier auf Urbia einen sehr schönen Artikel mit dem Titel „Wenn’s im Kinderzimmer kracht (http://www.urbia.de/magazin/familienleben/erziehung/wenn-s-im-kinderzimmer-kracht)“. Hier steht drin, warum sich Geschwisterkinder in diesem Alter streiten (auch handgreiflich werden können) und, wie man als Elternteil am besten mit der Situation umgeht.

Ein weiterer Grund kann sein, dass ich von einem Kind etwas verlange, dass für genau dieses Kind nicht mehr altersgemäß ist. Ihre Einkaufssituation finde ich z.B. interessant. Das kann ja nun für einen 7-Jährigen schon die langweiligste Sache der Welt sein mit der logischen Konsequenz, dass sich ein Kind langweilt. Dann können die sich schon mal etwas schräg benehmen und stecken dann auch gerne mal den jüngeren Bruder an. Hier kann also ein 7-Jähriger schon bei „Zieh dir bitte die Schuhe an“ nicht mehr hören, weil er schlechtweg keine Lust mehr hat, mitzukommen. Dann sollte man überlegen, ob er als Schulkind alt genug ist, die paar Minuten alleine zu Hause zu bleiben oder, ob er schon mal auf den Spielplatz vorgehen möchte. Dann kann man sich auch etwas intensiver um den 4 1/2-Jährigen kümmern. Wenn der das Einkaufszentrum als Spielplatz verwendet, sollte man ihm schlechtweg eine Grenze setzen, z.B. in dem man ihn einfach an die Hand nimmt. Kinder verstehen dann ziemlich schnell, dass sie in so einer Situation nur an Mamas Hand müssen, wenn sie sich nicht an Mamas Spielregeln (Nicht rumtoben, nicht brüllen, nicht wegrennen etc.) halten. Klar machen es mehr Lust, im Supermarkt rumzutoben, aber, es ist immer noch besser, das nicht zu tun und dafür nicht an Mamas Hand zu müssen.

Auch können Gründe sein, wenn man - im Eifer des täglichen Kampfes gegen das Kind :-p - einfach übersieht, dass das Kind ganz automatisch selbstständiger wird. Was ich sehr oft bemerke, ist, dass Eltern dazu neigen, hinter sehr großen Kindern immer noch wie Kleinkinder hinterherzurennen. Bei Schulkindern können das die Hausaufgaben sein oder das morgendliche anziehen der ähnliche Situationen sein. Ein Schulkind, dass alt genug ist, die 500 Meter zur Schule mit seinen Freunden alleine zu gehen ist sicherlich auch Alt genug, eine Uhr zu lesen und zu wissen, dass die Schule um 8 Uhr morgens anfängt. Der braucht also gar keine Mama mehr, der ihn dann um 7 Uhr morgens durch die Wohnung scheucht: „Putz dir die Zähne, Zieh dich an, Hör auf zu Spielen, Putz dir endlich die Zähne, lass deinen Bruder in Ruhe, tue dies, lass dass etc. etc. Hier könnte man dann mal versuchen, mit einem Kind abzusprechen, dass man das einfach sein lässt (wenn das Kind das möchte). Wenn Mama nicht mehr auf 180 ist, macht es auch keinen Spass mehr, Mama zu provozieren. Wenn ein Kind dann wirklich mal 5-10 Minuten zur Schule kommt, wird es sich vor der Klasse und der Lehrerin selbstständig verantworten müssen. Ist eine sehr schöne Konsequenz, wie ich finde. Den meisten Kindern passiert das dann kein zweites Mal mehr.

Genau das Gegenteil kann sein, wenn Kinder gerade einfach Hilfe brauchen, weil sie überfordert sind. Das heißt, dass es durchaus möglich ist, dass Dinge, die ein Kind schon als Kleinkind konnte, plötzlich nicht mehr kann und einfach wieder Mamas nähe dabei braucht. Typische Situationen dafür können die Einschulung sein, ein Umzug, neue Geschwisterkinder, das verstorbene Haustier, vielleicht, dass Mama und Papa sich immer anschreien. Es gibt hier sehr viele Möglichkeiten, warum Kinder so reagieren könnten. Dann ist die beste Lösung einfach, sich dass Kind zu schnappen und zu sagen: „Komm, wir putzen jetzt deine Zähne.“ Das gibt dem Kind die Sicherheit, die es gerade benötigt. Man wird dann schnell feststellen, dass Kinder das in kürzester Zeit wieder ganz alleine machen wollen.

Ebenfalls Ursächlich für solches Verhalten kann der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit (oft auch in Verbindung mit Eifersucht auf die jüngeren Geschwister) sein. Dabei ist es absolut egal, wie viel Aufmerksamkeit das Kind objektiv bekommt oder, ob die Mutter alle Kinder gleich behandelt. Der Drang nach Aufmerksamkeit ist rein subjektiv und ein rein kindliches Bedürfnis. Bekommt es dieses Bedürfnis nicht befriedigt, wird es ganz einfach anfangen, dass zu erzwingen. Das ist einer der wenigen Punkte, die fast alle Eltern ihren Kindern beibringen: „Wenn du dich nicht benimmst, kommt Mama sofort angerannt.“ Nur einmal gerufen: „Mama, der Paul steckt die Finger in die Steckdose“ und, die Mama verwandelt sich zu Superman und kommt angeflogen; egal, wie wichtig das Telefonat mit der Freundin gerade war. Kinder machen das jedoch nicht bewusst oder bösartig; dass einfachste Mittel ist hier, den Kids diese verlangte Aufmerksamkeit zu geben. Wenn z.B. die meisten Probleme vom großen ausgehen, gucken, dass man 1-2 Mal in der Woche die Kinder beim Ehemann, den Großeltern o.ä. lassen kann und mal wieder was mit dem großen alleine unternimmt. Mal wieder ganz alleine auf den Spielplatz geht oder ganz alleine ein Eis essen geht - so - dass er seine Mama eben mal wieder - ganz egoistisch - für sich hat. Auch kann es helfen, solche Kinder im Alltag mehr mit einzubeziehen: „Du Schatz, läufst du wohl kurz in den Supermarkt und holst mir Milch - du bist doch schon ein großer Junge?“ oder gucken, dass er der Mutter im Haushalt etwas hilft, um einfach bei ihr zu sein.

Auch kann ein Grund sein, wenn die Mutter einfach zu oft zu inkonsequent auftritt. Wenn ich grundsätzlich erst immer 30x sage - hör bitte auf, mit der Tasse zu spielen und erst dann etwas dagegen unternehme, ist es kein Wunder, dass ein Kind 30x mit der Tasse rumspielt. Ich habe es ihm ja indirekt 30x erlaubt. In Alltagssituationen kann also auch mal etwas „strenge“ helfen: „Hör bitte auf, mit der Tasse rumzuspielen, sonst muss ich sie dir wegnehmen“ und beim nächsten mal wirklich handeln. Ebenfalls kann es vorkommen, dass man als Elternteil eine Lage einfach falsch einschätzt. Eine typische Situation kann hier das Kinderzimmeraufräumen sein. Die Kleinen können das Zimmer binne kürzester Zeit so verwüsten, dass sie einfach nicht mehr in der Lage sind, dass Chaos alleine aufzuräumen. Egal, wie viel Fernsehverbot die Mama androht. Auch hier brauchen Kinder einfach Hilfe. Bei einer kompletten Weigerungshaltung kann man versuchen, aus solchen Situationen irgendein Spiel zu machen, so, dass das Zimmeraufräumen plötzlich Spass macht, oder, irgendein Ritual.

Eigentlich kann es tausende Möglichkeiten geben, warum sich Kinder gerade etwas anstrengender benehmen. Nun kennen Sie Ihre Freundin auf jeden Fall schon mal weitaus besser als ich - was wäre denn Ihre Idee, warum sich die Kinder so anstrengend verhalten? Denn - wenn man das einmal herausgefunden hat, ist der Rest eigentlich ziemlich selbsterklärend. Hier kann der Mutter natürlich auch eine Erziehungsberatung helfen oder ein schönes Buch zum Thema Erziehung. Eine Buchhandlung/Bücherrei ist wirklich voll mit Büchern zu diesem Thema. Im Garten gehen gerade zwei 11-Jährige aufeinander los; ich muss Schluss machen :-p

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"Wenn ich grundsätzlich erst immer 30x sage - hör bitte auf, mit der Tasse zu spielen und erst dann etwas dagegen unternehme, ist es kein Wunder, dass ein Kind 30x mit der Tasse rumspielt. Ich habe es ihm ja indirekt 30x erlaubt"


Diesen Satz könnte man unter VIELE Problembeschreibungen hier schreiben #pro Aus dem Grund galt bei mir schon immer der Grundsatz: "beim 3. Mal funkts" :-p
Die kleinen Kerle lernen das sooooo schnell, wenn es natürlich auch konsequent durchgezogen wird.
LG Moni

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Ich habe bei meinem Sohn nie gezählt, sondern, wenn ich etwas wirklich ernst meinte, ihn ganz ruhig mit „young man“ angesprochen. Das hat er auch sooooo schnell gelernt, dass es dann keine Wiederholung mehr geben wird. Außerdem haben wir ihn zweisprachig erzogen, so können Sie im Supermarkt ganz ruhig sprechen und die gemeinsten Strafen androhen, und die pädagogische Holzsoldaten-Superammi-Fraktion versteht kein Wort und wundert sich, warum dieses Kind so verdammt gut hört :-p (Disclaimer: Da war jetzt natürlich schon Ironie bei).

Nein, in den meisten Situationen hatte ich schon festgestellt, dass es ganz andere Ursachen für ein „nicht hören“ gibt und, dass man die ziemlich friedlich lösen kann. Mein Kleiner darf auch sehr gerne seinen Dickschädel durchsetzen, finde ich - solange es in Maßen läuft - auch absolut in Ordnung (nur nicht gerade bei Kleinkindern, die erst noch lernen müssen, dass Mami schon die Autoritätsperson ist). Wenn die das aber mal grundsätzlich gelernt haben, ist der Rest ziemlich leicht. Außerdem wollte ich meinem Kleinen immer beibringen, gut argumentieren und diskutieren zu können oder Kompromisse zu schließen etc.; das hat mir im Studium und Berufsleben so wahnsinnig viel geholfen; auch wenn ich meine Eltern damit in den Wahnsinn getrieben habe :-p. So viel bleibt dann eigentlich gar nicht mehr übrig was schief gehen könnte; dann waren wir dann aber schon konsequent.

Wobei ich auch sehr viele Situationen, die ich hier täglich lese, in dieser (hier geschilderten) Form nie erlebt habe. Mich hat schon immer interessiert, warum mein Spatz jetzt etwas macht; ich könnte mir nur schwerlich vorstellen, jeden Tag wegen immer der gleichen Kleinigkeit hinter meinem Sohn herzurennen. Ich hätte auch keine Lust dazu, ihn mit Drohungen durch die Gegend zu scheuchen. Meiner ist jetzt 11, mitten in der Pubertät; ich bin ziemlich froh, dass wir (meistens) noch ziemlich normal mit ihm reden können, wenn was ist. Ich wüsste nicht, wie ich die Pubertät ertragen könnte, wenn ich täglich brüllen, drohen oder bestrafen müsste. Wirklich erziehen (im klassischen Sinne) lässt er sich auch nicht mehr - der Zug ist irgendwann im letzten Sommer abgefahren. Passt auch ziemlich gut mit einer Aussage von Jesper Juul zusammen, dass man die meisten Konflikte eigentlich nur noch über die Beziehung, die man bis dahin zum Kind aufgebaut hat, löst.

So - jetzt wird der Grill angeschmissen :-p

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Ich habe auch 3 Kinder in der fast der gleichen Konstelation--mein Mittlerer ist grade 5 geworden, mein Großer ist 7,5 und Baby ist 7 M.
Meine beiden Großen zanken, kneifen, kloppen und zoffen sich auch--habe ich nun was falsch gemacht #kratz ?
Wieso gehst Du davon aus? Weil deine Kinder anders sind?
Tipps? Ich trenne sie, wenn es mir zu bunt wird und ich gucke, dass wir nicht zu viel "rumhängen"--also ich unternehme viel mit den Kindern und biete Beschäftigungen an. Streit bekommen sie vor allem, wenn ihnen langweilig ist.

LG schnabel

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Das Kinder sich schlagen hat doch nichts mit gewalt zuhause zu tun, wir also mein Bruder und ich haben uns auch schon gerauft obwohl wir nicht mal nen Klaps bekommen haben....Wie ist deine Freundin wenn sie Regeln aufgestellt hat? Hält sie die ein oder gibt sie auch mal nach?