Hallo,
ich muss heute mal etwas Dampf ablassen...
Wir waren heute mit unserem Sohnemann ( 4 3/4 Jahre alt ) im ZEUS ( Zentrum für Entwicklungsdiagnostik und Sozialpädiatrie ).
Ich bin total sprachlos nach dem heutigen Termin.
Ursprünglich wurden wir dort überwiesen, weil mein Sohn okulokutanen Albinismus hat und auch eine stark ausgeprägte Muskelhypotonie. Dort sollte auch der Verdacht auf das Prader-Willi-Syndrom ( wurde inzwischen ausgeschlossen ) und den Asperger Autismus abgeklärt werden.
Doch heute lief das Gespräch irgendwie total daneben.
Mein Sohnemann wollte die Untersuchungen nicht ganz mitmachen, im Moment ist er so, dass wenn er Spiele spielt, er immer gewinnen muss und er selbst seine Regeln aufstellt, er kennt die richtigen Regeln, doch dann will er nach seinen Regeln spielen. Er will im Moment auch total seinen Willen durchsetzen, was ab und zu in Wein- und Heulkrämpfe eskaliert - aber ist das nicht normal für ein 4 jähriges Kind ??
Im Moment hat er auch im Kindergarten folgendes aufgeschnappt, von einem Mädchen : " Ich bin der Boss und Bestimmer " .
Das hat er heute auch dem Arzt gesagt, und der war natürlich der Meinung, dass wir ihn zum Boss und Bestimmer erziehen.
Dabei setzen wir immer klare Liniene und Grenzen, aber es gibt nunmal Kinder, die dann trotzdem machen, was sie wollen in dem Alter, oder etwa nicht ? Und nicht gerade auf einen hören wollen ?
So auffällig ist doch das Verhalten nicht, oder ??
Wir durften uns heute anhören, dass wir ihn falsch erziehen würden, der Kleine wäre die autoritäre Person bei uns und so, und wir deswegen die Probleme mit ihm hätten, weswegen wir halt im Zentrum sind...da ist mir echt die Sprache weggeblieben ??? .
..wir sind definitiv nicht dort, weil wir Erziehungsprobleme mit unserem Sohnemann haben, sonder um halt die oben genannten Sachen abzuklären...wir haben keine Probleme mit ihm.
Klar bock er ab und zu mal rum, dass kann dann auch mal eskalieren, dass er dann kaum zu beruhigen ist, doch ansonsten ist er ein ganz lieber Sohn, der einen grossen Gerechtigkeitssinn hat. Er ist auch ein ganz schlauer Junge und sehr emotional, zeigt uns sehr, wie lieb er uns hat.
Erstmal hatte der Arzt ihn dann halt bei den Spielen ständig gereizt, so dass er dann geheult hat ( der Arzt wollte ihn halt in der Situation sehen, wenn er wütend ist ) und dann wollte er ihn körperlich untersuchen, was mein Kleiner dann aber nicht wollte.
Dann sollten mein Mann und ich den Kleinen festhalten, damit er den Kopfumfang messen kann....und was ist das Ende vom Lied..dass mein kleiner nun eine fette Schramme über die gesamte Stirn hat, hatte auch gleich etwas geblutet...und was mach der Doc....
"..ups..wo kommt die Schramme denn nun her, nein, nicht vom Massband..!, das ist nicht scharf..."
...von was denn sonst, hab ich dann gefragt, war da schon stink sauer.
Die restlichen Untersuchungen wurden dann nicht gemacht, der Kleine sollte auf die Liege drauf, wegen seiner Muskelhyptonie ( er hängt grobmotorich der Entwicklung nach ) tat er sich schwer hoch zu kommen, da hat der Kleine sich auch schon nach nem Hocker oder so umgeguckt, dann schnappt sich der blöde Arzt ( für mich ist er ein autoritäres Ar... )
seine Beine und schwingt den Kleinen auf die Liege.
Da wusste ich nun, dass alles vorbei ist, war es auch. Mein Sohnemann hat sowieso wegen der Sehbehinderung grössere Ängste und so, und er hat sich total erschrocken, dann hat er erst recht gebockt und total rumgeheult und geschrien.
Mein Mann musste dann mit dem Kleinen rausgehen ( er musste ihn schon rauszerren ) weil es den Arzt beim Gespräch gestört hat...der Kleine wollte halt, dass wir alle gehen, er wollte da einfach weg.
Jetzt bin ich total unsicher....mir kommen so Gedanken in den Sinn, dass wir schlechte Eltern sind, denn so ähnlich hat der Doc das auch ausgedrückt, dass wir den Kleinen nicht erziehen könnten und so...
...dabei sind wir doch aber gar nicht dort, weil wir irgendwelche Erziehungsprobleme mit ihm haben, sonder wegen dieser anderen Sachen, die abzuklären waren. Doch davon hat er kein Wort erwähnt.
Wenn man dann auch dort sitzt, dann fällt einem auch erstmal keine Antwort darauf ein, wenn man dann irgendwelche Sachen an den Kopf geknallt bekommt.
Meint ihr, es ist auffällig für einen 4 Jährigen, dass er im Moment oft seinen Willen durchsetzen will und sehr seine Grenzen austestet ? Dass er dann wenn es nicht so läuft wie er will, er dann gleicht total laut heult und brüllt ?
Wenn er seinen Autos in einer bestimmten Reihenfolge aufstellt und ich es aus versehen wegschubse, fängt er auch an zu heulen und meckern, die Autos müssen dann wieder exakt so da stehen wie vorher.
Wir hatten mal Besuch, und der andere hat falsch gezählt, hat die zwei immer weggelassen, dann hat er auch angefangen zu heulen und zu schreien, dass er falsch zählt, und ich solle dem anderen Jungen sagen, dass er richtig zählen soll. Es beschäftigt ihn dann sogar noch wochenlang, immerwieder erwähnt er es dann noch.
Oh man...sorry, dass es jetzt so lang geworden ist, doch irgendwo weiss ich net, was ich nun machen soll. Der Doc meinte wir sollen zum Kinderpsychater oder eine Erziehungsberatung in Anspruch nehmen...meint ihr, dass wäre gut ? Wir haben ja eigentlich keine Probleme mit ihm, der Alltag verläuft total harmonisch, bis auf vielleicht ein, zweimal die Woche, wo er mal seinen Willen unbedingt durchsetzen will. Er geht auch Abends ohne Probleme brav ins Bett, hört auch drauf, wenn ich es sage, versteht es auch, wenn man ihm erklärt, dass er am nächsten Morgen wieder früh aufstehen muss und nun deswegen schlafen muss...putzt sich dann auch brav die Zähne...also eigentlich keine Probleme die da wären.
Im KiGa macht er auch keine Probleme, die sind zufrieden mit seiner Entwicklung.
Wie sind denn eure 4 Jährigen so ?? Gibt es da auch Machtkämpfe ? Kommt es nun jetzt zu diesem Kämpfen, weil wir in der Erziehung nun was falsch gemacht haben ?
...bin heute echt etwas depri....sorry für den langen Beitrag...musste mal alles raus....
..und dann noch mehr die Sorgen ob wir es dann beim zweiten richtig machen werden, bin gerade frisch schwanger.....
Gruss
Anna
Verärgert über Arztbesuch...
du sagst, ihr habt keine probleme mit dem kind und erwägt aber gleichzeitig eine schwere psychische störung (asperger)?
für mich schließt sich das eigentlich aus...
lisasimpson
wir sind einer Meinung
Marion
wow- das muß tatsächlich gefeiert werden 
lisasimpson
Mir erschließt sich nicht, was ihr beim Arzt macht, wenn doch alles normal ist.
Bei grobmotorischen Entwicklungsdefiziten hilft ganz normaler Vereinssport.
Gruß Marion
..na ja, er bekommt ja schon ständig Ergo und die im Zentrum haben immer die Fussorthesen verschrieben weil er auch Senk- und Plattfüsse hat.
Mit propriozeptiven Einlagen kamen wir nicht weiter, so dass er nun die Fussorthesen dort immer so jedes halbe Jahr angepasst und gemacht bekommt.
Er hat ja grobmotorische Störungen und eine hochgradige Sehbehinderung, die Kombination ist halt nicht gerade schön.
Hallo,
ich habe auch einen vierjährigen Sohn zu Hause. Und ja, es gibt zu Hause häufig Machtkämpfe! Sohnemann will etwas nicht und läuft davon. Mama wetzt nach und hält ihn fest, um mit ihm zu reden und wird gehauen/getreten - solche Szenarien haben wir meistens, wenn wir Termine haben und etwas unter Zeitdruck stehen...wenn ich mir viel Zeit nehmen kann und ihn machen lasse oder dann einfach nach draußen schnmal losgehe oder etwas anderes für ihn attraktives anfange, geht es auch ohne solches Gerangel aber es ist einfach immens anstrengend im Moment, zumal er noch einen 16 Monate alten Bruder hat, der jeden Unsinn vom großen Bruder mit Freude nachmacht und dieser wiederum den Unsinn des Kleinen....
Ich bin sicher, dass ich keine perfekte Mutter bin - wer ist das schon? Aber weil wir derzeit schon Probleme haben, werde ich zu einer Erziehungsberatung gehen, damit diese nicht überhand nehmen.
Fehler machen wir alle, dafür sind wir halt nicht perfekt aber ich möchte halt gern aus meinen Fehlern lernen und es besser machen....
Seinen Willen durchsetzen und Grenzen austesten ist in dem Alter wohl ganz normal.
Dieses Aufregen über kleine Details wie die verschobenen Autos und die Zählerei lassen mich - als Laie wohlgemerkt- an diese typischen Filme über Autismus denken....kann aber genauso eine kleine exzentrische Macke Deines Sohnes sein...mein Sohn hat Dutzende davon
Was Euren Arztbesuch angeht, so glaube ich, dass ihr einfach den falschen Arzt erwischt habt - klang nicht nach wirklich viel Einfühlungsvermögen....wenn er gewußt hätte, wie Euer Sohn prinzipiell reagiert, hätte er vielleicht auch anders gehandelt...Vielleicht holt ihr Euch nochmal ne zweite Meinung ein?
...und ich bin mir ganz sicher, dass Du Dein Bestes tust und auch beim zweiten Kind tun wirst
LG
Andrea mit ihren zwei Jungs
"Was Euren Arztbesuch angeht, so glaube ich, dass ihr einfach den falschen Arzt erwischt habt - klang nicht nach wirklich viel Einfühlungsvermögen....wenn er gewußt hätte, wie Euer Sohn prinzipiell reagiert, hätte er vielleicht auch anders gehandelt...Vielleicht holt ihr Euch nochmal ne zweite Meinung ein? "
---> der Arzt wusste genau, wie mein Sohnemann da reagiert, hatten es ihm ja schon geschildert, er hat es dann aber absichtilich soweit provoziert um mal selber solch eine Situation zu sehen...
Ja, ich denke nun darüber nach, dass ich erstmal mit der Kinderärztin reden werde, die wird ja bestimmt auch noch nen Bericht von dort bekommen, bin mal gespannt was drin steht...ob der Arzt wohl die fette Schramme auf der Stirn erwähnt, die er zugefügt hat ??
...das sieht echt krass aus, werde morgen im KiGa erstmal erklären müssen, was passiert ist, sieht aus, als ob er sich die Strin aufgeschlagen hätte...ca 1cm breit und genau über der einen Augenbraue hoch quer über die gesamt Strin..voll rot, hab jetzt Bepanthen drauf gemacht.
Dann werde ich glaube die Orhtesen nächstes Mal woanders machen, eine Adresse wurde uns damal auch noch genannt, wo wir hin könnten.
Ob ich mir die Akte anfordern kann vom Doc, oder die Kinderärztin halt ?
Gruss
Anna
Klar kannst Du die anfordern. Das ist Dein gutes Recht!
Hallo, Anna!
Da wäre ich als Mutter auch sauer, er ist schließlich Euer Sohn!
Ein bißchen liest sich das sogar wie Autistische Züge, wurde davon mal etwas erwähnt?
Warum wird denn eine Hochbegabung vermutet? Inwieweit stehen da die Prognosen?
Wenn Du da so unzufrieden bist, würde ich mir andere Anlaufstellen suchen. Klar testen auch 4 jährige aus, keine Frage. Zumal ja eh motorische verzögerungen vorliegen.
LG, Julia
Hallo,
die Hochbegabung wurde vermutet, weil er schon so früh gut gesprochen hat, die Aussprache ist zwar auch aufgrund der Muskelhyptonie nicht so gut, aber sein Wortschatz ist gross.
Ich muss aber sagen, dass wir sehr viel Bücher lesen und ich inzwischen denke, dass er sich das einfach alles gut merken kann.
Na ja, wegen den autistischen Zügen sind halt die Vermutungen, weil er sich auch schwer mit Veränderungen tut, ich muss immer schon eher andeuten, dass wir z.B. ein Möbelstück umstellen, damit er damit dann "klar" kommt.
Es muss für ihn alles seinen Platz haben, aber vielleicht ist dies auch so, weil er halt eine Sehbehinderung hat und so sich besser zurecht findet.
Nach dem Umzug ist er hier in der Wohnung auch ständig gegen die Türzarge oder nen Schrank gelaufen...jetzt merkt man ihm hier zu hause die Sehbehinderung gar nicht an.
Na ja, und dass halt, dass er immer die Autos in eine Reihe parkt, eine bestimmte Reihenfolge für ihn, und wehe ich dreh mal eins um, dass passt ihm dann gar nicht...
...inzwischen denke ich manchmal auch, dass es einfach seine Art ist, sein Charakter, seine Spiele sind schon sehr durchdacht...
...mit 3 Jahren einmal fing er an zu heueln weil ein anderer Junge ein Auto von ihm genommen hat, und er heulte nicht, weil der Junge damit nicht spielen durfte, sonder weil das Auto kein Benzin mehr hatte und nicht fahren konnte....
...es ist auch kein Problem, dass andere Kinder mit seinen Sachen spielen, er gibt sie auch hin, nur es ärgert ihn total, wenn sie es nicht genau da wieder hinstellen, wo es vorher stand...
..wenn er bei anderen Kindern ist, stellt er auch die Sachen von alleine wieder da weg, wo er sie her hat, er sagt dann halt, damit das Kind sich nicht ärgert...
...er zählt gerne, aber er sagt er will es lernen, damit er es dann in der Schule kann, er ist sehr wissbegierig, die Bücher die er hat, kenn er fast alle auswendig...aber ich denke, dass das auch bei Kindern normal ist, die haben doch noch eine ganz hohe Auffassungsgabe für sowas...
..nur so paar Beispiele...
LG und Danke für die Antworten
Anna
Hallo,
ich glaube nicht das ihr ein Erziehungsproblem habt. Du beschreibst und erkennst ja genau wo sich dein Kind von anderen unterscheidet. Dein Kind lebt aus irgendeinem Grund in seiner "eigenen" Welt. Er kann das Verhalten von anderen nicht richtig einschätzen. Und genaus da ist sein und euer Problem. Sobald die zwei Welten aufeinander stossen macht ihm das Angst und er "flippt" aus. Ihr wisst genau die Eigenarten eures Kindes und habt euch daran gewöhnt und nehmt Rücksicht. Aber andere können damit umgehen.
Ich würde auf keinen Fall locker lassen und weiter versuchen irgendwoher Hilfe zu bekommen. Euer Kind leidet selber darunter.
Ich wünchse euch viel Glück dass ihr so schnell wie möglich die richtige Hilfe bekommt.
LG
Sini
klar kann auch bei einem ganz gesunden, gut erzogenen und psychisch und körperlich ausgeglichenen kind ein arztbesuch auch mal total danebengehen. aber dann würden sich die eltern wegen eines spruchs des arztes auch nicht gleich so hinterfragen.
also ist ganz sicher was dran...
und sorry - aber bei deinem kind ist die frusttolleranz ja wohl wirklich ganz tief angesetzt. man darf nicht gegen ihn gewinnen, man darf ihn nicht kritisieren, man darf ihm nicht auf die liege helfen, man darf ihn nicht untersuchen... also so ganz stimmt ja offenbar wirklcih was nicht. abgesehen von den kranheiten.
mir fällt auf, dass eltern von nicht ganz gesunden kindern oft die kids total verziehen. oder alles auf die krankheiten schieben: der kleine sieht schlecht und daher hat er angst wenn man ihn hochhebt, andere vierjährige können auch nicht verlieren, der kleine hängt grobmotorisch nach und daher.... naja. man findet für jede ungezogenheit gleich eine erklärung. und dass sich all diese probleme normalerweise nicht auf ein einziges kind versammeln sondern eher einzeln auftreten, wird ausser acht gelassen. eine betroffene mutter hat mir mal gesagt, für sie wäre das ggf. auch wirklich ein bisschen die entschädigung für die schwere zeit mit dem kranken kind - dass man immer eine ausrede zur hand hat. eine, die alle schachmatt setzt und alle kritik sofort schluckt: "mein kind ist schliesslich krank!"
das problem dabei: die betroffenen kinder werden mal älter als vier. und wenn man ein 10 jähriges dann immer noch aus der praxis schleifen muss, es immer noch im bus rumtobt... dann finden die mitmenschen das nicht nur ungezogen und befremdlich, sondern je nach krankheitsbild auch sehr eklig. sorry, menschen sind so...
wir haben bei uns an der buslinie ein heim für behinderte kinder. es ist erstaunlich, wie super die mit ihren gebrechen zurechtkommen. wie selbständig die sind. wie gut erzogen. und wie selbstverstänldich sie trotz gelegentlichen ticks und körperlicher andersartigkeit in die gesellschaft integriert sind.
wenn ich dann sehe, wie andere müttere ihre beeinträchtigten kindern überbemuttern, überall entschuldigen und herausreden - und dadurch WIRKLICH BEHINDERN im eigentlichen wortsinn, dann macht mich das unglücklich. in die gesellschaft integriert ist eben nur, wer sich der gesellschaft entsprechend benimmt. also muss es auch das ziel von dir sein, dein kind ohne entschuldigungen und ausreden entsprechend zu erziehen.
in einem gebe ich dir aber sicher recht: der arzt hätte dein kind nicht tritzen sollen BEVOR der körperliche untersuch dran war. dass er dann nicht mehr mitspielt, war absehbar. dass das thema sich dann aber so durchzog und er sich gar nicth mehr beruhige finde ich dann wieder eher auffällig. er ist vier, nicht zwei.
Naja, normal finde ich das Verhalten Deines Sohnes nicht, allerdings vermutet ihr ja einige Störungen und ich weiß ncht, inwieweit sein Verhalten daher rührt.
Du schreibst immer "mein Kleiner" und so ein "schlauer Junge". Gleichzeitig nennst du haufenweise Störungen, die etwas anderes sagen und sein Verhalten zeigt ja auch, dass etwas nicht stmmt. Von daher finde ich den Vorschlag mit der Erziehungsberatung nicht schlecht.
Wie hast Du denn im Anschluss reagiert? Hast Du Deinem Sohn gesagt, dass sein Verhalten nicht ok war? Wie reagierst Du in anderen Situationen, wenn er "austickt"?
Meine Kinder haben beim Arzt/ Zahnarzt nie so einen Aufstand gemacht, wie dein Sohn. Bocken und Zicken kommt immernoch vor, aber nicht fremden Erwachsenen gegenüber. Ich hätte gern mal gewusst, wie der Arzt die Sache geschildert hätte....das hätte sicher anders geklungen.
Hallo Anna,
oh wie ich sowas alles kenne... mein ältetster (11 Jahre) hat auch so seine "Problemchen" und die Ärzte wollen meistens nur ihr Programm runterspulen... ist immer schwer denen zu erklären das das Kind eben kein Roboter ist was man nach belieben rumschubsen kann -.-
Zum Thema Asperger...
Kann Dein Sohn Emotionen erkennen? Also wenn Du ihm ein Bild zeigst wo z.b. Ein Kind lacht und eins weint... kann er erkennen welche Gefühle die beiden haben und wieso die Situation so sein könnte wie dargestellt? Kann er seine Gefühle ziegen und eure erkennen? Z.b. das ihr traurig, sauer, fröhlich seid und auch wieso ihr grade in dem Moment so fühlt? Wenn ja ist es eher unwarscheinlich das er Asperger hat... Asperger Kinder können Emotionen nicht deuten und erkennen....
Machtkämpfe bei 4 Jährigen sind übrigens ziemlich normal... Deiner hat ja nun nicht nur ein defizit sondern mehrere und grade solche Kinder sind oft hypersensibel, was aber nicht so tragisch ist in meinen Augen... sie versuchen halt Dinge auszugleichen und testen aus wie sie anders weiter kommen können...
Das der Arzt euch sagt das ihr das Kind falsch erzieht, mh, für ihn sieht das jetzt evtl. so aus, weil euer Kleiner nicht "Durchschnittlich" reagiert hat... ich würde Dir vorschlagen einen anderen Arzt zu konsultieren!
Dein Kleiner ist jetzt nicht unbedingt der Masse entsprechend, aber auch nicht so gestört das ich sagen würde Ohgott... der Arzt hat in meinen Augen nen echt schlechten Tag gehabt oder ist allgemein im falschen Beruf...
Wenn Du Fragen hast kannst Du mich auch gerne mal über meine VK anschreiben, über Asperger, Autismus usw. habe ich mich genügend informiert und auch kenne ich den Ärzte Marathon in solchen Einrichtungen....
Alles liebe Mel
Hallöchen,
viel wurde ja schon gesagt. Ich finde es liest sich für mich so, als wäre da von allem etwas dabei.
Dein Sohn hat durch die Sehbehinderung eine "Schwäche", die es nicht nur technisch, sondern auch emotional zu kompensieren gilt. Er kennt es nicht anders, aber er wird sich ein System zurecht gelegt haben, womit er klar kommt, dass er sich ärgert, wenn Dinge verschoben werden, wäre für mich normal.
Durch Euren Ärztemarathon hat Euer Sohn natürlich schon mitbekommen, dass mit ihm etwas "nicht stimmt" - sein Verhalten könnte auch eine Reaktion darauf sein. Und da denke ich, dass ihr auch reflektieren müsst, wo ihr ihn unnötig mit Samthandschuhen anpackt. Die Verhaltensweisen haben wir auch - und ich habe einen "gesunden" Sohn, die Frage ist, wie reagiere ich darauf? Mein Sohn hat auch eine ziemlich niedrige Frustrationstoleranz, deswegen lasse ich ihn aber nicht gewinnen, denn er soll ja lernen, demn Frust aus zu halten.
Mein Großer hat ne Menge "Ticks" gehabt im Laufe seines kurzen Lebens, angefangen von Autosmarken über deren Innenleben bis hin zu (aktuell) Schlüsseln. Mittlerweile kennt er die Schlüssel aller Familienmitglieder, ohne den Bund (!!!), er fotografíert sie und beschreibt die Zackungen, kann sie zu jedem Schloss zu ordnen und jedes Schloss wird genauestens untersucht. Aber ich halte ihn nicht MEHR für krank.
Das habe ich mir von vielen "einreden" lassen. Da fielen Diagnosen wie Hochbegabung, ADS, Wahrnehmungsstörungen, Angststörungen. Irgendwann habe ich mal tief Luft geholt und mich auf das Wesentliche besonnen, nämlich ein 4jähriges Kind und dessen Entwicklungsstufen und die passende "Erziehung" für meinen Sohn, bei dem wir jeden Tag hart arbeiten müssen, dass er seine und die Grenzen anderer einhält. Aber ich würde ihn vor allem auch als liebenswürdig, aktiv und pfiffig beschreiben, aber auch als "schwer". Es war eine "harte" Zeit - vieles hat sich durch eine geänderte Sichtweise und eine geänderte "Erziehung" gegeben (mein Mann fragte mich gestern noch, warum mein NEIN mehr wert wäre als seines, aber auch da arbeiten wir dran ). Vieles hat sich aber sicherlich auch durch einen Reifeprozess gegeben.
Ich habe hier im Forum viel Hilfe erhalten und ich lege mittlerweile mehr Wert auf die Meinung eines guten Pädagogen als auf die Meinung von Ärzten. Meine Erfahrung hier im Forum und unter Freunden (die mein Kind auch als lebhaft und recht pfiffig einschätzen, aber auch als nicht ganz einfach).
Unterm Strich denke ich, dass ihr schon auch über Euren Umgang mit den "Schwächen" und der damit verbundenen Erziehung nachdenken solltet. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass wir als Eltern durch unser Handeln einen - sagen wir mal - nicht unerheblichen Einfluss auf das Verhalten der Kinder haben.
LG
Mal davon abgesehen, das der Arzt vielleicht wirklich etwas ungehobelt an die Sache ranging. Warum denkst du nciht mal wirklich über die berechtigeten Kritikpunkte nach?
Berechtigt sage ich, weil euer Sohn euch beim Arzt hat auflaufen lassen, euch regelrecht vorgeführt hat.
Sich Hilfe zu holen ist keine Schande.
Von Hochbegabung träumen viele Eltern und sind stolz dies anderen mitzuteilen.
Aber eine Hochbegabung kann gerade solche Erziehungsprobleme mit sich bringen.
Die Kinder denken schon immer um einige Ecken voraus, lassen dann je nach Erziehungseinstellung der Eltern andere öffentlich auch gerne dumm dahstehen. Genau so hat dein Sohn es mit dem Arzt machen wollen. Das der darüber verägert ist, ist auch normal.
Die meisten lachen nur darüber, finden es amü+sant, was die Kinder wiederum antreibt.
Und leider ist es so, das man nie alles richtig macht.
Auch beim 2. Kind wirst du Fehler machen, aber sicherlich andere
Gruß