Wenn Kinder stehlen...

Hallo,

in diesem Beitrag geht es nicht um mein Kind, sondern um das Kind einer Bekannten. Seit kurzem hat er angefangen zu stehlen. Er stiehlt Geld aus der Tasche der Mutter, Schulsachen seiner Klassenkameraden, aber auch Spielsachen aus den Kinderzimmern anderer Kinder (auch bei uns ist das schon vorgekommen).

Die Mutter weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll, und ich bin da auch überfragt #gruebel.

Was meint ihr dazu? Wie geht man mit einem stehlendem Kind um? Braucht es Strafen? Braucht es besonders viel Aufmerksamkeit? Hat es ein ganz anderes Problem, das es mit Stehlen zum Ausdruck bringt? Oder ist es für das Alter normal und nichts worüber man sich Sorgen machen muss?

Liebe Grüße,

cora

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Hallo,

zuerst müsst ihr klären, ob er schon in der Lage ist, zu stehlen..

Viele Kinder nehmen einfach nur mit. Sollte dies der Fall sein, muss einfach nur an seiner Einstellung zu fremdem Eigentum gearbeitet werden.

LG Marion

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in der grundschule sollte ein kind schon den unterschied zwischen meins und deins verstehen... und wenn es klassenkameraden bestielt muss es ja schon mindestens 6 sein...

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SOLLTE Stimmt.

MUSS aber nicht.

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Hallo

Hat denn die Mutter gar nichts gemacht? Bei fremden Spielzeug/Schulsachen ist es ganz einfach, er muss es zurück bringen und sich entschuldigen.

LG

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Sie haben leider kein Alter geschrieben, daher gehe ich einfach mal davon aus, dass wir jetzt von einem 8-Jährigen Kind sprechen, dass bereits eine sehr genaue Vorstellung davon hat, was seins ist, was nicht seins ist, was er darf, und, was er nicht darf. Schulkind muss es ja sein, wenn er Klassenkameraden hat, und, bei meinem 11-Jährigen würde ich bereits nicht mehr von Spielsachen sprechen können, ohne das mein Kleiner rot im Gesicht wird :-p

Zumindest für nicht ungewöhnlich würde ich es finden, wenn ein Kind in diesem Alter einmal etwas stiehlt und dabei erwischt wird. Ich würde da in erster Linie an Gruppenzwang-Situationen/Mutproben denken oder einer noch etwas verqueren Vorstellung von Gerechtigkeit: 'Aber der Paul hat auch dieses Nintendo DS Spiel und ihr kauft es mir ja nicht'. Ich denke, beim absoluten Großteil der Kinder in diesem Alter wird es reichen, wenn die einfach erkennen, dass die Ihre Eltern hier gerade ganz schön enttäuscht haben und, wenn man denen das mit dem Recht und Unrecht dann noch einmal nachhaltig erklärt. Wenn ich bei einem Kind in diesem Alter dann das Gefühl hätte, dass das kein zweites Mal mehr vorkommt (das wäre mein Hauptanliegen), würde ich es dabei belassen. Er sollte das Gestohlene natürlich zurückgeben und sich dafür entschuldigen. Mir wäre es zumindest lieber, wenn ein Kind nicht mehr stiehlt, weil es verstanden hat, warum es das nicht machen darf, als, wenn es nicht mehr stiehlt, weil es ansonsten Fernsehverbot bekommen würde.

Wenn ein Kind das hingegen – trotz o.g. Verlauf – immer und immer wieder macht, denke ich schon, dass etwas nicht stimmt. Wenn ein Kind Geld stiehlt, würde mich zunächst einmal die Erklärung (Motivation) eines 8-Jährigen interessieren, warum er das gemacht hat. Nachvollziehen könnte ich, wenn er sich davon etwas kaufen wollte, was er sich von seinem Taschengeld nicht kaufen kann oder er z.b. jeden Tag draußen mit seinen Kumpels spielt, die täglich an dem Kiosk können und sich was Süßes kaufen, und er mit deinen 50 Cent Taschengeld in der Woche immer zugucken muss. Wir finden aber sicherlich auch 8-Jährige, die mit Geld noch so rein gar nichts anfangen können, oder Taschengeld bekommen, damit das direkt in ein Sparschwein geht, um dann x-Wochen später auf ein Bankkonto zu landen. Also das Kind zwar Taschengeld bekommt, dieses aber nicht als Taschengeld verwenden darf. Haben Sie hier eine Idee, warum dieses Kind Geld gestohlen haben könnte?

Wenn ein Kind Schulsachen stiehlt, kann es das entweder tun, um den doofen Paul mal eins auszuwischen, oder aber, weil er das Selbst brauchte und sich nicht traut, Mama/Papa zu fragen, dass doch bitte zu kaufen. Gerade zur Einschulung war hier auf Urbia häufiger mal zu lesen, dass die Materialkosten für einige Eltern schon eine Belastung sein können. Ich könnte mir zumindest gut vorstellen, dass, wenn eine Mutter hier mal bafft: 'Hast du schon wieder dein Geodreieck verklüngelt', ein Kind es für besser halten könnte, diesen Konflikt aus dem Weg zu gehen. Auch hier kann man einen 8-Jährigen problemlos fragen, warum er diese Schulsachen geklaut hat. Ich denke nicht, dass es hier viele rationale Begründungen gibt.

Wenn ein Kind Spielsachen aus anderen Kinderzimmern klaut, könnte man einen 8-Jährigen auch mal fragen, warum er das eigentlich gemacht hat. Vielleicht wollte er das Spielzeug unbedingt haben und weiß aus seiner Erziehung, dass es das nur zum Geburtstag oder zu Weihnachten gibt; auch von solchen Eltern habe ich hier zu genügen gelesen. Das alles darf natürlich keine Entschuldig für das Stehlen zu sein; aber, man sollte sich natürlich schon fragen, warum (Mit welcher Motivation/Hintergrund) ein Kind stiehlt, wenn das nicht von alleine aufhört.

Wenn ein 8-Jähriger, wie von Ihnen beschrieben, eigentlich alles stiehlt, drängt sich der Gedanke, dass es hier ausschließlich um Aufmerksamkeit geht, schon auf. Hätten Sie als außenstehende Dritte dafür denn eine Erklärung? Ganz klassische Dinge könnten ein neues (oder anbahnendes) Geschwisterkind sein oder Krach in der Ehe/eine Scheidung. Vielleicht ein existierendes Eifersuchtsverhältnis unter Geschwister. Eine Mutter, die wieder entschieden hat, nun morgens – wenn der Sprössling in der Schule ist – wieder zu arbeiten. Eine sonstige Umstellung im Leben der Eltern. Oftmals sieht man hier als außenstehender Dritter den Wald wesentlich besser, als eine Mutter, die mittendrinsteht und nur noch Bäume sieht.

Grundsätzlich denke ich aber schon, dass es ein Verhalten ist, um das man sich Sorgen machen sollte; wenn es wieder und wieder vorkommt. Denn eigentlich sollte die Beziehung zwischen Eltern und Kind so stabil sein, dass ein o.g. ausführlicheres Gespräch reicht, damit das nicht mehr wieder vorkommt.

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wie immer kann ich dem jazzbassisten nur zustimmen..

um mehr dazu sagen zu können bräuchte es erhleblich merh infos (alter des kindes, der geschwiester, gesamtsitaution der familie, veränderungen für das kind usw..)

lisasimpson

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Hallo,

entschuldigt, dass ich jetzt erst antworte, ich kam leider nicht früher dazu.

Jazzbassist lag mit seiner Einschätzung fast richtig ;-), der Junge ist vor ein paar Wochen sieben Jahre alt geworden. Er ist ein Einzelkind, seine Eltern waren schon getrennt, als die Mutter feststellte, dass sie schwanger war. Die Eltern waren zwischendurch fest zusammen, aber die Beziehung scheiterte. Beide Elternteile haben jeweils neue Partner, mit denen - nach Aussage der Mutter - der Junge gut zurechtkommt.

Die Trennung und die neuen Partnerschaften sind nicht auf einmal passiert, sondern im Zeitraum von ca. vier Jahren.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass der Junge sehr anstrengend ist. Er lässt sich kaum lenken, überschreitet die selbe Grenzen immer und immer wieder (z.B. sage ich, im Kinderzimmer nicht mit dem Ball schießen und er schießt trotzdem. Ich wiederhole es und kurze Zeit später schießt er wieder. Es läuft unweigerlich darauf hinaus, dass ich den Ball einkassiere) und ein Besuch von ihm kostet viel Geduld und Nerven.

Die Mutter erzählte mir mal, dass sie mit ihrem Sohn nicht einkaufen gehen kann, weil dieser mit dem Einkaufwagen durch die Gänge heizt. Und weil sie keine Lust hat, ihn im Laden immer wieder zu maßregeln, geht sie lieber alleine einkaufen. Oder beim Optiker: der Junge brauchte eine neue Brille und während die Mutter sich vom Optiker beraten lassen wollte, räumte der Junge mehrere Gestelle aus den Regalen und trotz Ermahnungen machte er weiter. Es gibt viele solcher Geschichten. Die Mutter nimmt schon gar keine Termine MIT ihrem Kind wahr, weil er nach kurzer Zeit auser Rand und Band ist.

Die Mutter hatte sich vor einiger Zeit wegen anderer Sachen an die Erziehungshilfe des Jugendamtes gewandt, hat dort aber nicht die Unterstützung bekommen, die sie sich erhofft hat (ich kann im Detail leider nicht mehr wiedergeben, woran es scheiterte).

Ich denke schon, dass die Mutter mit ihrem Sohn überfordert ist. Allerdings frage ich mich, welcher Ottonormalverbraucher angesichts dieses Jungen es nicht wäre? Versteht mich nicht falsch, ich mag den Jungen EIGENTLICH. Aber wenn ich ihn eine halbe Stunde um mich herum hatte, reicht mir das für eine Woche #gruebel.

Seit Neuestem kommt das Stehlen hinzu... und alle sind ratlos...

Oh Gott... hoffentlich ist jetzt nicht der Eindruck entstanden, ich würde über die Beiden herziehen... Das war keinesfalls meine Absicht #blume.

Liebe Grüße,

cora

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Wie alt ist das Kind?
Gab es kürzlich Veränderungen in der Familie?
Wie sieht es sonst so aus in der Familie?
Geregelter Tagesablauf? Liebevoller Umgang? Wie viele Familienmitglieder?Ältere oder jünger Geschwister? Etc.

Man kann im Prinzip pauschal sagen, einem Kind fehlt etwas, wenn es stiehlt. Nicht unbedingt das, was es stiehlt, oftmals ist es eher Aufmerksamkeit, Liebe, Zuwendung etc.
Aber für einen wahren Rat muss man entweder wie Jazzbassist alle Eventualitäten erörtern oder aber abwarten, bis du uns Näheres berichtest.

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Hallo,

ich habe über das Thema neulich mal nachgedacht und ich glaube, dass ich mit meinem Sohn zur Polizei gehen und ihn "anzeigen" würde.

So nach dem Motto " Guten Tag, ich muss leider einen Diebstahl melden" und hier ist der Dieb. Ich könnte mir für meinen Sohn vorstellen, dass das ein heilsamer Schock wäre und er es dann hoffentlich NIE wieder tun würde.

Bin aber nicht wirklich sicher, ob ich das durchziehen würde, hm.

LG
Kirsten

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ich würde es die sachen zurückbringen lasen, egal wie peinlich das ist. die kür wäre dann noch ein "tschuldigung" aber zurückggeben und zugeben zu müssen, dass man es mitgehen lassen hat ist denke ich "strafe" genug und der erzieherische effekt ist meist ganz gut bei so relativ kleinen kindern... ich gehe mal vom grundschulalter aus...

ich gehe mal davon aus, dass das kind an sich schon weiß, dass das nicht ok ist, also nicht in völliger anarchie groß wird undes normal findet sich überall zu bedienen (soll es ja doch hin und wieder noch geben)