Wann fängt man mit konsequenter Erziehung an? 10 Monate ...

Hallo!
Ich bin mir nicht sicher ob und wie konsequent ich meine 10 Monate alten Tochter schon erziehen sollte.

Bisher hat sie keine "verbotenene" Sachen gemacht (weil sie weder gerobbt noch gekrabbelt ist), aber seit 2 Wochen krabbelt sie und nix ist mehr sicher vor ihr.
Ich bin der Meinung, ,man muss nicht zwangsläufig alles kindersicher machen, sondern nur dinge die mit Gefahr verbunden sin (Putzmittel usw).
Die Steckdosen sind bei uns in der Wohnung nun alle gesichert, dennoch möchte ich nicht dass sie daran rumspielt und das ist das Problem.

Eine Steckdose in der Küche hat es ihr besonders angetan und sie krabbelt immer geziehlt zu dieser Steckdose und puhlt dran rum.

Ich sage dann immer "Nein" nehme ihren Arm da weg und nach spätestens 5x Nein nehme ich sie und setze sie 3 meter weiter.

sie krabbelt aber immer wieder hin.

Ich komme mir jetzt schon albern vor, mache es aber trotzdem konsequent. Meine Tochter lacht allerdings darüber. #kratz

Mein Freund ist der Meinnug dass sie noch zu jung ist für erziehung.
Wie macht ihr das? Wann habt ihr angefangen? Mal so mal so will ich nicht. Entweder ich höre wieder auf mit dem ständigen nein sagen und setze sie einfach nur von der steckdose weg oder ich ziehe es durch.
Wie haltet ihr es?
Ist 10 Monate noch zu früh?

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Hallo,

ich fnde 10 Monate gar nicht so früh. Da verstehen Kinder schon echt viel.

Klar, dass deine Tochter Dich prüft, wieder an die Steckdose krabbelt und schaut, ob Du konsequent bleibst.

Wir hatten auch von Anfang an unsere Regeln: Wenn XY nicht gemacht wird, tritt Z ein - und so ist es bis heute. Und das funktioniert.

Ich hoffe, mit dieser Erziehung lernen die Kinder jetzt schon, was geht und was nicht - und nicht erst, wenn es "zu spät" ist und nichts mehr ins Hirn geht.

LG
haifa

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Hallo,

unser Kleiner ist fast 9 Monate alt und hat jetzt auch die Fortbewegung für sich entdeckt.
Ich mache es wie Du.Wenn er irgendwo dran geht sage ich immer "Nein, nein".dabei sehe ich scheinbar sehr lustig aus, denn mein Sohn fängt immer herzlich an zu glucksen:-D

Ich mache es aber trotzdem weiter, ich denke auch, dass die Kleinen schon einiges verstehen.

LG

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Also einfache Anweisungen wie „Nein“ verstehen Kinder irgendwann zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat. Es ist also durchaus möglich, dass ihre Tochter Sie hier noch gar nicht verstehen kann. Das ist nicht schlimm. Darum sagen Sie ja in solchen Situationen „Nein“. Damit Ihre Tochter lernen kann, was dieses Wort überhaupt bedeutet. Das ist gar nicht so einfach, wenn man mal genau darüber nachdenkt. Denn - wie kann jemand, der keine Ahnung hat, was das Wort „Nein“ bedeutet, lernen, das „Nein“ bedeutet: geht nicht an die Steckdose? Oder aber auch bedeutet: „Zieh nicht an den Gardinen“ oder auch bedeutet: „Lass das bitte stehen“ oder auch bedeutet: „Hör auf, mir an den Haaren zu ziehen“?

Eigentlich nur, in dem man diese Dinge oft genug macht, dieses Wort wieder und wieder hört und es dann langsam mit irgendetwas assoziieren kann. Der Fundes dieser Erfahrungen macht dann irgendwann das Wort „Nein“ aus - nämlich, „Nein“ bedeutet in diesem Kontext, dass ich das, was ich gerade machen möchte, nicht machen darf. Sie könnten ihr auch „Horst Köhler“ sagen und sie jedes Mal von der Steckdose wegnehmen. Wenn sie das konsequenterweise oft genug machen, wird ein Kind auch auf „Horst Köhler“ irgendwann mit dem Aufhören, was es gerade macht, weil Ihr Kind gelernt hat, dass „Horst Köhler“ heißt, dass ich mit dem, was ich gerade mache, aufhören muss, oder Mama kommt und hindert mich selbst daran.

Das Ihre Tochter lacht, ist hingegen absolut in Ordnung. Es steht nirgends geschrieben, dass Kindern Erziehung kein Spass machen soll oder für ein Kind in irgendeiner Art und Weise unangenehm sein muss. Kindern macht Erziehung nämlich im Regelfall immer ungemeinen Spass. Es geht ja nur darum, Dinge zu lernen, die man vorher noch nicht kannte oder wusste. Kinder sind da total wissbegierig und saugen alles wie ein Schwamm auf. Vom Entwicklungsaspekt her sollte ein Kind bis zum 30. Lebensmonat seine Eltern als Autoritätsperson akzeptiert haben. Das heißt, dass das Kind grundsätzlich schon mal weiß, dass, wenn die Mama etwas sagt, dass wohl auch eintreten wird. Ich verspreche Ihnen, dass Sie in den nächsten 20 Monaten noch SO OFT "nein" sagen werden müssen, dass Ihre Tochter genügend Gelegenheit haben wird, die Rollenverteilung Eltern-Kind zu durchschauen.

Ich würde mich hier also nicht zum Affen machen. Die Konzentrationsspanne von Kindern in diesem Alter ist so gering, dass Sie die ziemlich problemlos mit irgendwas anderem „interessanten“ ablenken können, dann ist die Steckdose auch schon wieder vergessen. Außerdem möchte ihre Tochter einfach nur alles Erkunden; nur so kann sie erwachsen werden. Wenn die Steckdose absolut harmlos ist, warum wollen Sie ihr hier dann „Nein“ sagen? Das ist ein viereckes weißes Ding, mit dem ein 10 Monate altes Kind so absolut gar nichts anfangen kann und das deswegen nach wenigen Minuten das Interesse für dieses Ding wieder verloren geht und auch so schnell nicht mehr wiederkommt. Das ist doch genau das, was sie erreichen wollen, oder? Da wäre es ja kontraproduktiv, „nein“ zu sagen und das Kind wegzusetzen, um das Objekt der Begierde dadurch noch interessanter zu machen. Ihre Tochter will nämlich nur wissen, was das ist, und, was man damit machen kann. Und - bevor sie das nicht rausgefunden hat, wird sie sich da von einem "Nein" oder einer Mama, die sie 3 Meter wegsetzt, definitiv nicht aufhalten lassen. Sie hat ja nichts zu verlieren.

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Hallo!

Wieder mal ein sehr schöner Beitrag jazzbassist.

Ich bin schon auch für konsequentes Verhalten. Aber manche Sachen wie z.Bsp. auch Steckdosen habe ich einfach kindersicher gemacht weil ich keine Zeit gahabt hätte den ganzen Tag hinter Nils herzurobben und "nein, nein" zu sagen. Er hat schon auch geschaut was das ist und genau wie jazzbassist schreibt hat er sehr sehr schnell kein Interesse mehr gehabt :-)

Anfangs finde ich es am besten so wenig wie möglich mit "nein" zu arbeiten weil das auch für ein Kind ziemlich schnell frustrierend werden kann. Was es auch tut alles scheint falsch zu sein. Wir haben alles weggeräumt und ihn entdecken lassen...auch weil es bequem war und auch interessant für uns ihn dabei zu beobachten.

Jetzt ist Nils etwas über 2 1/2. Er weiß sehr wohl was "nein" bedeudet. Es gibt Dinge (wie z.Bsp. Mamas und Papas Schreibtisch) die sind absolut tabu. Er weiß das und ab und an überprüft er die Gültigkeit diese Regel :-) Aber es funktioniert im großen und ganzen.

Im Laufalter haben sich unsere no goes auf wirklich gefährliche Dinge begrenzt wie auf die Straße laufen. Ich habe noch heute Flusen am Mund, aber es hat sich gelohnt. Ich weiß jetzt dass Nils an der Straße anhält aber ich passe da trotzdem immernoch sehr gut auf weil er noch nicht 100% zuverlässig ist.

LG Nicole

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Hallo,

mit 10 Monaten haben sich meine Töchter bereits ABGESPROCHEN.

Sei konsequent. Das zahlt sich aus.

Wann will dein Freund denn anfangen? Wenn sie zur Schule geht? Oder erst in der Pubertät?

LG Marion

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Hallöchen,

10 Monate sind nicht zu früh zum Erziehen.

Wenn man es ganz genau nimmt, erzieht man vom Tag der Geburt an. Das beginnt mit dem Vorleben von bestimmten Verhaltensweisen und geht später weiter mit dem Ziehen von Konsequenzen.

Klar ist Deine Tochter neugierig und sieht es inzwischen sogar vlt. als ein tolles Spiel an, ständig von der Steckdose weggetragen zu werden ;-)

Ich würde es anders handhaben: lenk sie ab - gib ihr eine andere Beschäftigung. Wenn Du siehst, dass sie sich Richtung Steckdose begibt, dann greif ein und mache einen Gegenvorschlag: Schau mal, wir können einen Turm bauen aus den Bauklötzern, ein Auto hin- und herschieben, einen Ball rollen.... Gib ihr eine sinnvolle Alternative. Und meistens hat sie dann die Steckdose vergessen #freu

LG

Karen

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Aber durch Ablenkung ist doch gar nichts erreicht! Da hat sie nur gelernt, dass etwas anderes NOCH interessanter war. Und nicht, dass "Nein!" auch wirklich heißt, dass sie etwas nicht soll.
Besser: laut "Nein!" sagen und evtl. leicht wegnehmen von der Sache und danach dann eine Alternative bieten.

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Ich habe es ja auch so beschrieben, dass es erst gar nicht zur Situation kommt "Nein" zu sagen.

Klar, ist das Kind schon an der Steckdose, dann kommt natürlich ein "Nein" zusammen mit dem Gegenvorschlag.

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Oh, willkommen im Club. Unsere Maus ist 11 Monate alt. Für sie gibt es einige wenige "Neins"

-Katzenklo und -futter
-Kabel und Steckdosen
-Pflanzen

Alles übrige ist hochgestellt.

Natürlich testet sie diese Dinge immer wieder aus und guckt, ob die Reaktion immer noch die selbe ist. Und als Vorwarnung: Dieses Verhalten wird euch die nächsten paar Jahre begleiten, also wappne deine Nerven ;)

LG thyme

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Ist genau richtig so.

Achte aber auf deinen Tonfall. Das "Nein" sollte sich nicht wie eine Frage anhören, sondern ein "!" am Ende haben.

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Hallo

auf jeden Fall mit dem richtigen "Nein" anfangen.

Ob es aber funktioniert hängt total vom Kind ab und nicht nur von der konsequenten Erziehung.

Meine erste Tochter hat ein Nein meistens akzeptiert, bzw. verstanden, und es nur noch manchmal gemacht.

Meine zweite Tochter hat ein Nein überhaupt nicht akzeptiert, war da schon immer ein "Grenzgänger" und "Austester" ---- habe natürlich auch Nein gesagt, mußte aber da die Sachen weg stellen, oder so sichern, daß sie nicht hin kommt.
Hatte keine Lust die ganze Zeit schon in dem Alter in so einem Ton mit ihr Reden zu müssen.
So gab es natürlich noch Neins, die ich auch durch gesetzt habe, aber eben nicht z.B. wegen Sachen

Mein drittes Kind ist gerade 11 Monate und er reagiert auf ein energisches Nein, mit Weinen und Schreien. Denn für ihn ist es ganz schlimm ..... macht es aber trotzdem gerne nochmal um zu Schauen ob ich wieder Nein sage.
Habe aber das Gefühl er "hört" ein bißchen.

Ich bin vom Typ sehr konsequent und gradlinig, aber in dem Alter vermeide ich unnötige Konflikte, wegen Sachen die ich z.B. auch einfach weg stellen kann

Grüße Silly

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natürlich kannst du deiner tochter jetzt schon zeigen und sagen, wo Gefahren sind und sie davor schützen.
das machst du ja ganz automatisch bei allen gefahrenquellen.
du wirst nicht lange überlegen, ob du sie von der straße konsequent fernhalten solltest oder sie doch mal vor ein fahrendes auto laufen lassen solltest..

ABER: es ist meist nicht mit einem "nein" getan. deine tochter hat ein bestimmtes bedürfnis, dsa befriedigt werdne will.
fange jtzt schon an konsequent nach einem "neiN" ein "statt dessen" zu geben, dann ersparst du dir ne menge rennerei.
was kann sie denn "statt dessen erkunden?
wenn sie nicht weg will von der steckdose- mit was kannst du ihre aufmerksamkeit gewinnen und auf etwa anderes richten?
macnhmal hilft es eine steckdose zum spielen bereit zu stellen (die nicht angeschlossen ist natürlich)- manchmal gibts ein ganz bestimmtes anderes teil, was ebenso attraktiv ist, manchmal kann das restliche erkunden der küche ablenken...

wenn du also konsequent sagt "nein, die steckdose ist gefährlich- du kannst aber statt dessen mit dem schneebesen.... spielen" wirste schneller zum erfolg kommen. deine tochter wird recht shcnell vertehen, daß du ihr nicht den spaß am spielen verleiden möchtest, sondern sie schützen willst..

alles liebe
lisasimpson