machtlose sozialarbeiter gegen jugendliche mädels

hallo ihr lieben!

ich und meine kolleginnen sind fast ein wenig ratlos.

wir arbeiten in einer einrichtung der jugendhilfe, ich bin erst neu im team seit 6 wochen.

nun haben wir verstärkt jüngere mädels, denen alles egal ist: regeln werden versucht auszuhebeln, konsequenzen für regelverstöße werden nicht geachtet.

so müsste zum beispiel ein mädchen ihren zimmerschlüssel für eine woche abgeben, weil sie ihn von innen stecken lässt, nachdem sie abgeschlossen hat. sie versteht diese regel partout nicht und händigt mir ihren schlüssel einfach nicht aus. sie ist in dem moment völlig überlegen und ich ohnmächtig. klar könnte ich mit dem gegenralschlüssel ihre tür aufschließen, diese dann aushängen oder das schloss austauschen.

ABER, je mehr wir verhalten bestrafen, desto mehr provozieren sie uns. die sind ja nich blöd die mädels und merken genau, wann sie "gewonnen" haben.

wir hatten uns überlegt n positiven verstärker einzubauen, aber momentan gibts ja nix, was belohnenswert wäre...

wer ideen, tipps oder literatur zu dieser problematik kennt, ich bin für alles dankbar.

liebe grüße,
anja

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Hallo,

Ihr solltet Euch Supervision suchen, um solche Situationen besprechen zu können. Für mich hört es sich so an, als ob die Mädels 3 Meilen gegen den Wind riechen, dass Ihr Schiß vor Ihnen habt und Euch unterlegen fühlt. So werdet Ihr nicht weiterkommen.

Liebe Grüße
Claudia

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Sorry, aber sollte man als Sozialarbeiter nicht

a) ein besseres Deutsch an den Tag legen? Und
b) während seines Studiums (!!!) gelernt haben, GENAU SOLCHE Probleme zu lösen?

Wenn Sozialarbeiter schon in einem Internetforum für Krethi und Plethi um Rat fragen, wundert mich nichts mehr!

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also das mal eins klar ist: ein forum ist für mich dazu da, mir in JEDER situation einen rat holen zu können.

a) in meiner freizeit ist es ziemlich egal, wie ich mich sprachlich ausdrücke!

b) natürlich haben wir solche situationen im studium behandelt. allerdings gestalten sich eben genau diese fälle in der realität sehr viel anders als in gestellten situationen.

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"a) in meiner freizeit ist es ziemlich egal, wie ich mich sprachlich ausdrücke! "

Wenn du als Erwachsene (!!!!) schon diese Scheiß-Egal-Null-Bock-Haltung an den Tag legst, kannst du wohl kaum von schwierigen Jugendlichen erwarten, dass ihnen ihr Umfeld weniger "scheißegal" ist als dir.

"b) natürlich haben wir solche situationen im studium behandelt. allerdings gestalten sich eben genau diese fälle in der realität sehr viel anders als in gestellten situationen."

Wenn du wirklich geglaubt hast, dass man den Umgang mit schwierigen Jugendlichen nur anhand eines Studiums lernen kann, bist du in diesem Beruf fehl am Platz.

Wie bei allen anderen Berufen, in denen man Umgang mit Kindern/Jugendlichen hat, gilt:
entweder man hat einen Draht zu Kindern oder eben nicht.

Deine Haltung erinnert mich an ein paar Lehrer von mir, mit denen man wirklich alles machen konnte.

Und ich schaffe es nicht mal in meiner Freizeit, so schlampig zu schreiben wie du.

J.

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Hallo1

ich kann euch empfeheln:
- "Auf die Stärken kannst du bauen: Lösungenorientierte Arbeit in Heimen und anderen stationären Settings " von Durrant
und von Haim Omer: "autorität ohne Gewalt" oder auch das flogewerk "Autorität durch Beziehung"

Ich denke gerade die bücher von Omer wären für euch sinnvoll, da bei euch ein massives Autoritätsproblem vorliegt, daß ihr nun mit "gewinnen und verleiren" in einem machtkapf klären wollt.
genau darum geht es bei Haim Omer (ebenso arist von schlippe und co- alles systemiker, die auch fit sind, was stationäre stettings betreffen- oder eben das klientel)

grundsätzulich würde ich gerne zwei sachen klartellen:

- in einer Einrichtung der Jugendhilfe solle professionell gearbeitet werden- was ich aus deinem beitrag nicht herauslesen.
was sagt der fachdienst zu dem thema, wie wurde/wurd es in der supervision bearbeitet.
welche ziele gibt der Hilfeplan vor- welcher euer aktueller Erziehungsplan?
wie reagieren die erfahrenen kollegen mit dem thema?
du kannst ja nicht alleine gelassen werden mit dem autoritätsproblem.

zur autorität grundsätzlich: meine beiden schlagwörter sind "klar sein- da sein" was bedeutet, daß du präsenz zeigen mußt, du muß eine beziehung aufbauen können, den nohne beziehung wirst du keine grenzsetzung hinbekommen. Präsenz bezieht sich in eurerm fall auf das, was haim omer als "elternliche präsenz" bezeichnet. Kinder und jugendlichen in der Jugendhilfe haben oftmals massvie entwicklungsdefizite und auch Mädchen im alter von 12 bis 15 brauchen dort am anfang eine Präsenz, die sonst nur ein kleinkind braucht. dem solltet ihr gerecht werden können.
klar sein heiß (wenn denn eine beziehung besteht und durch diese die Autorität geklärt sit ,wenn ausreichend präsenz zu verfügung steht und ihr ein klar aufgestelltes team seid, daß nach einem ERZIEHUNGSPLAN in anlehnung an den HILFEPLAN arbeitet, denn der muß dir grundlage eurers arbeites sein NICHT ein forentip!!), daß du klare regeln vorgibst:
hat dein zögling sich das recht verwirkt, seine zimmertüre abschließen zu können hast du dafür sorge zu tragen, daß dem so ist (dafür gibts es ja dann den hilfeplan. welche regeln sind wichtig für den einzelnen, welche probleme stehen im vordergrund- und wie wird VON ALLEM gleicehrmaßen darauf reagiert. nur dann ergibt das einen sinn innerhalb einer stationären unterbringung).

Kinder in solchen Einrichgungen brauchen vor allem eines SICHERHEIT. wenn du selsbt diese nicht hast, kannst du ihnen die nötige Sicehrheit nicht geben und euer konsept ist für die Tonne.
Wen ndu neu bsit, kannst du diese sicehrheit auch noch gar nciht haben- darum muß es immer einen ansprechpatenr (fachdienst, gruppenleiter, älterer kollege) geben, der SOFORT einspringt und euch bei der lösung zur seite steht.

Ich wünsch dir viel erfolg und vor allem viele fortbildungen viel Literatur, viel supervision, viel fachliche anleitung, den ndie scheint ihr dringend nötig zu haben.
das was du beschreibst ist ja das eher lustige Alltagsgeschäft der stationären erziehung- was macht ihr, wen nmal richtig die "hütte brennt"?

lisasimpson

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Wow, was du alles weisst.
Oder hast du das grad gegoogelt, nein, das glaube ich bei dir nicht...
Also, mal wieder ein Kompliment!
:-)

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nee, hab 5 jahre studiert und danach 5 jahre weiterbildung gemacht und vorher, nebenher noch 13 jahre in der Jugendhilfe gearbeitet:)

lisasimpson

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Ich denke sie testen euch aus und wenn ihr jetzt nicht klar und deutlich zeigt, wer die Zügel in der Hand hat, dann habt ihr verloren.

Ich würde an eurer Stelle wirklich mal die Türe ausbauen und KEINE neue einbauen, es sei denn sie gibt euch den Schlüssel..

Glaubst du sie lässt dann lieber die Türe weg?
Und wenn dem so ist, hat sie eben für eine gewisse Zeit keine Türe mehr an ihrem Zimmer.

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ach so-
grundsätzlich kann ich für die Heimerziehung natürlich die klassiker der psychoanalytischen Heimerziehung empfehlen:
- Bruno Bettelheim (z.B. Liebe alleine genügt nicht) und Redl/ Wineman (Kinder die hassen- Auflösung und Zusammenbruch der Selbstkontrolle)

ich nehme mal stark an, daß ihr eher Lerntheoretisch orientiert arbeitet- da ist trotzdem ein wissen über die Arbeit von beiden sehr hilfreich, vor allem weil sie ebenfalls viele Verhaltenstheoretischen Aspekte mit einbauen (z.B. bei "steuerung des aggressiven Verhaltens beim kind")


falls du noch mehr literaturtips haben möchtest, dan nsag mal in welche richtung gehend..

lisasimpson

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Wie wäre es wenn Ihr die Mädels mal ein bisschen Feldarbeit oder so machen lassen würdet ? So, umgraben, Spargel stechen, Kartoffeln stecken... vielleicht kommen sie dann zur Besinnung !

Ich denke an so richtig körperlich harte Arbeit, anscheinend sind sie nicht genug ausgepowert !

Irgendwann werden sie von alleine um "Gnade betteln" ;-):-p

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Woher weisst du überhaupt dass sie den Schlüssel von innen stecken gelassen hat?

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na wenn der schlüssel von innen steckt, kann ich von außen zwar auch stecken, aber nicht schließen

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Supervision hilft Wunder.
Ansonsten denke ich, dass du froh sein kannst, dass Lisa Simpson so fix ist.
Vergiss nicht, das hier ist ein Forum, in dem du an und für sich keinen fachlichen Austausch erwarten kannst. Hier gibt es ein unsagbares "Feld- und Wiesengeschustere", weder kann man sich hier medizinischen Rat holen, noch psychologischen, noch pädagogischen. Zumindest nicht in der Art, wie ihr ihn benötigt. Was mich wundert: Wie setzt ihr euch zusammen? Ich meine, wer ist ausser dir noch im Team? Seid ihr allesamt jung und unerfahren oder gibt es alte Hunde, die wissen wie der Hase an und für sich laufen sollte?
Also, ich kann nur mit der Supervision kommen, denn in der Jugendhilfe bin ich bisher noch nicht tätig gewesen. Wenn du mich fragen würdest, wie ein psychisch Kranker mit Mietschulden und Alkoholproblem zu handeln ist, könnte ich behilflich sein.;-)

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Hallo,

warum sind die Kinder so? Sie wurden ja sicher nicht so geboren. Also: Ursachen finden! und dann da ansetzen.

Was Jugendarbeit vom "normalen" zu Hause unterscheidet, ist, dass sich die Kinder nie sicher sind, ob sie geliebt werden. Zeige, dass sie es trotz aller Verstöße wert sind, geliebt zu werden und zwar konsequent.

Gruß Marion