Ab wann mit Erziehung anfangen? Sohn ist 8 Monate alt!

Hallo,
mich würde mal interessieren, was ihr so denkt, ab wann man mit Erziehung anfangen sollte. Mein Sohn ist 8 Monate alt, aber noch nicht mobil, also muss ich noch keine Verbote aussprechen. Aber sobald er mobil wird, fängt man doch an, die Kleinen zu ermahnen oder nicht?

Und ab wann fängt man aktiv mit Erziehung an? ich hab leider gar keine Ahnung.
Gibt es ein Buch oder eine gute Internetseite, wo man sich Tipps holen kann?

Lieben Gruss

Daniela mit Maximilian (22.2.2009)

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ja, du kannst mit 8 monaten schon erziehen- das tust du vom ersten tag an.
erziehen bedeutet für mich, einem Menschen die Möglichkeit zu geben zu lernen, zu begreifen, zu erfahren, zu wachsen, sozialverhalten zu lernen,ein Gefühl für sich selbst zu bekommen, daß mir durch mein Gegenüber vermittelt wird.
Das Gefühlt geliebt, gefördert und verstanden zu werden, das Gefühl wertvoll und angenommen zu sein, daß Gefühl, ich kann alles erreichen und alles erfahren, alles begreifen und alles lernen- einfach unbegrenzte Möglichkeiten, die vor mir liegen und nur drauf warten von mir wahrgenommen zu werden.

Das ist es, was beginnt ,wenn Kinder mohbil werden.
Verbote sollten da eher sparsa eingesetzt werden, "Ermahnungen" doch eher ga nicht.
Ich kan ndir ein wirklich nettes buch empfehelen:
"Smart Love" (Martha Heineman Pieper und Christoph Trunk ) - das vermittelt recht gut, was so aubläuft in der Entwicklung von Kleinkindern und wie du damit umgehen kannst..

Alles Liebe
lisasimpson

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Hallo,

vielleicht habe ich es falsch verstanden, aber es hört sich so an, als würde für Dich erziehen Strafe, Verbote und Ermahnung bedeuten.

Erziehung ist doch viel, viel mehr. Das tust Du schon seit der Geburt, z.B. in dem Du ein gutes Vorbild bist und für Dein Kind da bist, so dass es ein sicheres Gefühl hat. Dass es sich auf Dich verlassen kann, dass Du es gut versorgst, usw.

Ich glaube, bei Vielem kannst Du Dich auf Dein Gefühl verlassen.
Ansonsten gibt es mit Sicherheit gute Bücher, die kenne ich aber nicht.

LG Plia

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Hi Plia,

ja du hast recht, da hab ich das Wort Erziehung wohl etwas falsch verstanden. Du hast recht, Erziehung bedeutet viel mehr. Ich versuche ein gutes Vorbild zu sein und gebe ihm viel Liebe, aber noch überhaupt keine Verbote und Zurechtweisungen, weil ich denke dass er es noch nicht versteht.

LG
Daniela

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Hallo, was die anderen Beiden geschrieben haben, ist 100% richtig. Zu deine Frage, so wie ich sie verstanden habe: wenig Verbote, aber etwas Konsequenz.

Natürlich räumt man so manches weg, aber es geht eben nicht alles. Im Sommer konnte ich nicht die Blumen aus der Erde reißen und das Katzenklo muß nun mal in der Wohnung stehen. Ich habe dann "Nein Nein" gesagt und sie weggenommen, habe ihr Spielzeug angeboten und einfach versucht, sie vom Objekt der Begierde abzulenken.
Aber immer schön geduldig sein!

Bei uns hat es sehr gut geklappt- sie sitzt jetzt vor dem Katzenklo und sagt "Nein Nein" und krabbelt weiter!

Wenn du allerdings heute was "verbietest", und es morgen erlaubst, hilfst du deinem Kind nicht, du verwirrst es nur. Redet also als Eltern darüber, was sein muß, und welche Sachen eigentlich gar nicht so schlimm sind.

lg sandra

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hi,

ich glaube, dass man sein kind nicht im klassischen erziehen muss ... schon gar nicht, wenn es ein baby ist.

prägen tust du dein baby vom ersten lebenstag und zwar durch die art wie du mit ihm umgehst.
im nächsten schritt kommt das beobachtungslernen. dies ist ein wichtiger bestandteil, d.h. dein baby immitiert dich.
natürlich ist es so, dass babys sie umwelt erforschen wollen ... warum sie dabei ermahnen? einfacher ist das leben, wenn man die wohnung oder wenigstens den bereich in dem das kind sich bewegen darf babygerecht gestaltet, sodass das baby sich möglichst frei und uneingeschränkt von für es nicht nachvollziehbare, willkürliche verboten, bewegen darf.

werte lebst du vor. du kannst deinem kleinkind kannst du zeigen was es mit dem müll machen kann, ihr könnt gemeinsam anderen menschen die tür aufhalten (wenn dir z.b. so etwas wichtig ist), etc. pp.

im idealfall braucht man also gar nicht "erziehen" ... sondern vor allem in den ersten jahren kann das zusammenleben durch eine gute stabile beziehung funktionieren. kinder wollen kooperieren und wollen positive momente im zusammenleben erfahren. d.h. wenn man ihnen respektvoll und authentisch gegenüber tritt läuft es einfach.

leiten und begleiten kann man seine kinder auch in dem man ihre bedürfnisse respektiert, je häufiger man dies tut, um so eher sind sie auch bereit die eigenen bedürfnisse zu respektieren und sich vertrauensvoll an lebensnotwendige regeln zu halten (z.b. im straßenverkehr). beziehung bedeutet nehmen und geben und dies habe ich von anfang an in unserer beziehung - entsprechend dem alter - gelebt.

und nein, in meinem alltag ist das nicht immer so. ich bin ziemlich fehlbar ... ich meckere und schimpfe.
aber obwohl meine kinder schon groß sind (6 und 3,5) musste ich nie "verbote" aussprechen. ich sage was ich nicht möchte und sie halten sich daran, ... wenn sie etwas möchten sagen sie es und ich halte mich daran ... alles sofern es uns möglich ist. ;-)

mensch kind ist ein nettes buch.
ansonsten gibt es bücher über gewaltfreie kommunikation mit kindern.
oder die kloeterbriefe.
um nur ein paar gute bücher zu nennen.

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Meine tiefste Bewunderung für alle, die ihren Kindern nie etwas verbieten mussten. Wie oben schon beschrieben, gibt es einfach ein paar Punkte, die schon im Krabbelalter beginnen: Katzenklo, Mama kneifen... und je mobiler der Zwerg wird, umso abenteuerlicher (und gefährlicher) wird das Leben.

Meine Kinder waren bei aller Liebenswürdigkeit nicht sehr kooperativ und haben auch nicht die "positive Zusammenarbeit" gesucht. Sie waren ganz einfach Zwerge, die Grenzen ausgetestet und Wutanfälle bekommen haben. Und da hat die Erziehung mit etwa 11 Monaten "richtig" begonnen und hält bis jetzt an. Hätte ich sie einfach machen lassen, wären sie jetzt entweder nicht mehr am Leben oder regelrechte Tyrannen.

Du merkst doch selbst rechtzeitig, wann Gefahr droht, wann Verhalten nicht akzeptabel ist. Entsprechend wirst Du auch reagieren. Liebevoll, aber bestimmt. Und konsequent.

Liebe Grüße