Grosseltern haben schlimmen Erziehungsstil - wie damit umgehen?

Guten Abend,
wir waren zum ersten Mal mit meinen Eltern und unseren beiden Mädchen (5 Jahre und 1,5 Jahre) im Urlaub. Da ist ein ziemlich heftiger Konflikt um Erziehung ausgebrochen.
Meine Eltern haben einen sehr rigiden Erziehungsstil, die Kinder sollen möglichst früh schön essen, immer nett, ruhig und höflich sein und nicht zu viel herumtoben oder laut sein. Ich wurde als Kind auch regelmässig geklapst, geohrfeigt und verbal herabgesetzt. Daher habe ich meinen Eltern schon früh klargemacht, dass sie meine Kinder nicht hauen dürfen (sah meine Mutter nicht wirklich ein, hält sich aber daran).
Meine Mutter möchte gerne öfter die Mädels hüten oder zu sich in die Ferien nehmen. Unsere 5jährige Tochter will jedoch mittlerweile nicht mehr allein zu den Grosseltern. Nach den letzten 3 Tagen war sie sogar regelrecht verwirrt.
Wir selber haben einen recht grosszügigen, aber konsequenten Erziehungsstil. Es gibt wenig Verbote, die gelten dann aber auch. Liebevoller Umgang ist das wichtigste. Die Kinder dürfen sich austoben und unsere Wohnung ist kindgerecht eingerichtet. Sie müssen nicht "adrett" sein.

Nun habe ich im Urlaub gemerkt, dass meine Eltern erwarten, dass sich die Kinder ihnen anpassen und nicht umgekehrt. Ich bin der Meinung, dass Grosseltern den Erziehungsstil der Eltern möglichst adaptieren sollen, da Erwachsene ja eigentlich anpassungsfähiger sind als kleine Kinder... Ich verstehe, wenn im Haus und Umfeld meiner Eltern deren Regeln gelten, aber sogar bei uns zu Hause oder im von uns bezahlten Urlaub wollten sie ihre Regeln durchsetzen.
Meine Mutter rief die Kinder immer zur Ruhe auf, da sie andere Feriengäste im Resort stören könnten. Dabei wurde von anderen Feriengästen immer wieder betont, wie lieb die Mädels doch seien und dass man sich nicht an ihnen störe. Zudem finden sie viele Dinge zu gefährlich und greifen ein, obwohl wir danebenstehen.

Ich hab irgendwie einen dicken Hals. Heute hab ich mit meiner Schwester darüber gesprochen, die auch ein Kind hat, welches regelmässig von meiner Mutter betreut wird. Meine Schwester ist der Meinung, dass man den Erziehungsstil der Grosseltern akzeptieren muss. Sie ist auf die Betreuung angewiesen, wir jedoch nicht.

Ich wünsche mir eigentlich eine innige Beziehung meiner Kinder zu meinen Eltern. Ich hatte selber ganz tolle Grosseltern, die sich dadurch auszeichneten, dass sie sehr liebevoll und annehmend waren. Wenn ich mich bei meinen Eltern einmische, sind die sauer und meine Tochter wird auch davon beeinflusst, das ist Wasser auf ihrer Mühle. Wenn ich mich nicht einmische, kann ich davon ausgehen, dass meine Töchter unter einem Erziehungsstil leiden, an den ich mich noch zu gut erinnern kann.

Die anderen Grosseltern sind superlieb, aber leider schon richtig alt und nehmen die Kinder nicht ohne uns.

Wie seht Ihr das? Habt Ihr auch so Konflikte mit den Grosseltern?

Liebe Grüsse, Barbara

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Hallo,

zunächst mal: Wir haben Gott sei Dank keine Probleme mit unseren Eltern, wohl weil beide Mütter selbst geleutert sind von einer kontrollierenden Mutter, die sich in alle Erziehungsfragen eingemischt hat oder immer ungewünscht präsent war.
Sind es bei Dir beide Elternteile oder ist einer "Wortführer"?
Ich glaube, reden bringt da nicht mehr viel, wenn sie es schon bei Dir so gehalten haben, scheint es eine innere Überzeugung zu sein. Vielleicht sagst Du zum "nicht so dominanten Elternteil" mal, wie sehr Du gelitten hast und dass Dein älteres Kind schon gar nicht mehr gerne hingeht. Eigentlich kann man doch als Großeltern alles etwas entspannter sehen, weil man ja die Kinder nur teilweise hat.

Was das Essen und Erziehungsgrundsätze angeht: Da haben sie sich ganz einfach an eure Regeln zu halten. Ich würde sonst den Kontakt für eine bestimmte Zeit einschränken.

LG
Joshua0709

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Hallo Barbara

Deine Eltern wirst du nicht ändern können. Was bleibt, ist die Frage, ob du deine Kinder unter diesen Umständen in die Obhut deiner Eltern geben möchtest.
Du schreibst, du seist nicht darauf angewiesen. Somit ist die Antwort wohl schon gegeben.

Ich kann dir gut nachfühlen, ich wurde auch sehr rigide erzogen, und würde das meinen Kindern nicht antun wollen.

Gruss

Fraz

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Hallo Barbara, (reizender Nick übrigens ;-) )

bei uns lief es ähnlich. Ich lege Wert auf bestimmte Dinge und meine Eltern machten immer das Gegenteil von dem. Warum, weshalb, wieso...vermutlich weil sie sich so die Liebe des Kindes sichern wollten. Klar, wenn Mama verbietet und die Oma erlaubt, liebt man diese und will bei Ärger zur Oma.

Es waren harte Kämpfe auch bei uns, zumal das Kind so verwirrt war und ständig Grenzen ausreizte. Resultat:

Wir haben sie einfach eine Weile nur sporadisch die Grosseltern besuchen lassen. Ein klärendes Gespräch war mit meiner Mutter von Nöten. Wenn sie mit dem Kind irgendwo hin gehen ohne uns, dann haben sie das sagen. Sind wir aber dabei, dann haben sie sich gefälligst zurückzunehmen.

Unser Kind liebt seine Grosseltern aber wie gesagt, die Situation hat sich erst entspannt, nach diversen Gesprächen und eben dadurch, dass ich ihnen klipp und klar gesagt habe: Das es ein paar Grundregeln gibt, an die sie sich halten sollen. Sonst gebe ich ihnen das Kind nicht mehr. Hart aber nur so hat es geklappt.

Bei den Grundregeln geht es mir nicht darum ob sie dort mehr süsses bekommt, oder länger Fernsehen darf und stärker verwöhnt wird. Dazu sind Grosseltern ja schliesslich da. Es ging um andere Dinge die nunmal absolut No Go sind....aber das würde den Rahmen hier sprengen.

Zwar ist es bei uns das krasse Gegenteil...ich würde mich freuen, wenn meine Eltern dem Kind ein paar Regeln und Grenzen aufzeigen...aber dort herrscht Anarchie und wir müssen zum Ausgleich "die Strengen" sein.

Selbst wenn es dir schwer fällt, da du selber noch die ein oder andere Wehmut aus deiner Kindheit in dir trägst. Vielleicht profitieren sie ja aber gerade dadurch, dass Oma und Opa nunmal strenger sind?

Liebe Grüße

Barbarelle

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Liebe Barbarelle ;-)
ich hab noch gar nicht drüber nachgedacht, dass auch das Gegenteil zumindest nervig sein kann, aber du hast recht! Für mich sollten Grosseltern jedoch der nachgiebigere Part sein, der auch mal was durchgehen lässt. Ich hatte selber superliebevolle Grosseltern, die hatten es gar nicht nötig, uns zu erziehen, weil wir denen aus Liebe sowieso jede Erwartung erfüllten. Ich hänge halt an dieser zugegeben sehr idyllischen eigenen Erfahrung und es tut mir so leid für meine Grosse, dass sie dies nicht auch so erleben kann.
Ich sehe momentan nichts, wo sie von profitieren könnte. Meine Eltern sind nicht in dem Sinn strenger als wir. Sie haben einfach ganz andere Erziehungsziele und weniger Nerven als wir. Z.B. wenn meine Grosse am Restauranttisch herumzappelt, weil man schon länger wartet, sagen sie vor ihr, das sei doch nicht normal, ob sie evtl. ADS habe, ein fünfjähriges Kind müsse das doch können. Oder wenn sie kleckert, werten sie sie ab, indem sie sagen, so ein verschmiertes Kind gefalle ihnen nicht. Oder wenn sie mal nicht hinhört, fragt meine Mutter, ob sie schlechte Ohren habe. Ich finde das so abwertend. Auch zupft meine Mutter immer an den Kleidern herum, versucht die Kinder "nett" einzukleiden, obwohl die beiden viel draussen sind und sich entsprechend einsauen. Das klingt jetzt alles nicht so schlimm, aber meine Tochter sagte nach dem letzten mehrtägigen Aufenthalt bei den Grosseltern, dass sie das nicht mag und traurig macht. Hat es mich als Kind auch, ich fühlte mich immer schmutzig, unhygienisch, unvollkommen, als Versagerkind. Ich hatte das vergessen oder verdrängt und und von Geburt an versuchte ich die Beziehung meiner Kinder zu beiden Grosselternpaaren zu fördern. Als meine Grosse zunehmend nicht mehr zu den einen Grosseltern wollte und auch die vorher geliebten Telefonate boykottierte, habe ich erst gesehen, dass sich dasselbe nochmals wiederholt.
Ich denke, davon gibt es nichts zu profitieren. Sie kriegt dort nicht im eigentlichen Sinn Regeln und Grenzen, die gibt es bei uns, sondern eher eine Form von uneinschätzbarer Willkür und sich-über-das Kind-stellen.
Ich habe ein klärendes Gespräch bisher gemieden. Sondern nur ganz konkret gesagt, was nicht sein darf (z.B. hauen) oder was sein muss (klar reden, nicht jede Aufforderung im Frageform). Ich habe meinen Eltern bisher nur im Ansatz gesagt, dass ich unter ihrer Erziehung in manchen Punkten gelitten habe. Z.B. die häufigen Ohrfeigen: Antwort meiner Mutter, das sei damals halt üblich gewesen, ausserdem sei ich ein sehr unfolgsames Kind gewesen, das sie oft gereizt habe. Wenn ich Klartext reden würde, würden meine Eltern wohl aus allen Wolken fallen. Dass ich einen so anderen Erziehungsstil pflege, hängt sehr damit zusammen, dass ich nicht vergessen habe. Und damit, dass mein Mann sehr entspannte Eltern hatte und daher positive Vorbilder.

Sorry für die lange Antwort, ich schleppe da wohl wirklich viel Wehmut mit mir rum.

LG, Barbara

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Hallo Barbara,

oje...ne da ist es doch schon ziemlich verfahren bei euch. Das würde ich auch nicht tolerieren und du siehst es ja selbst, dass dein Kind die Grosseltern nicht so mag.

Insofern, auch wenn es dir nun weh tun wird, weil du deine Grosseltern in liebevoller Erinnerung hast, reduzier den Kontakt. Nachdem sich unser Kind (sie ist nun 7) etwas stabilisiert hat, darf sie öfters zu den Grosseltern.

Das was wir selbst an gutem erlebt haben, wünschen wir uns selbstverständlich auch für unseren Kinder. Häufig wollen es die Kinder selbst gar nicht, oder die Umstände (wie in dem Fall bei euch) sind ganz andere.

Seht zu, dass euer Kind stabil bleibt und sich da nicht verunsichern lässt.

LG und alles Gute
Barbarelle

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Meine Eltern leben mehrere tausend Kilometer entfernt auf einen anderen Kontinent. Das wäre eine Lösung :-p

Wir sind aber 2-3 Mal im Jahr zu Besuch oder die kommen; eigentlich immer zu den Feiertagen. Im letzten Jahr ist mein Knirps da mit 9 alleine hingeflogen über die kompletten Sommerferien. Ich hatte bei meinen Eltern die ersten 8 Lebensjahre auch einen untragbaren Erziehungsstil erlebt; denen hat eine Familientragödie geholfen, umzudenken. Mittlerweile habe ich da aber vollstes Vertrauen. Ich würde Ihnen daher den Tipp von joshua0709 ans Herz legen. Reden Sie mit Ihren Eltern über Ihre eigenen Erfahrungen als Kind und Ihren heutigen Ansichten als Mutter.

Wenn keine Einsicht da ist bzw. keine Besserung in Sicht ist, bleibt eigentlich nur noch, den Kontakt soweit einzuschränken, dass Ihre Tochter dort nicht mehr unbeaufsichtigt ist. Ich würde meinen Bengel mit 10 nicht mal bei Menschen lassen, denen ich nicht vertrauen kann.

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Hallo,

nein solche Probleme habe ich nicht, daß liegt aber daran dass ich in den Augen meiner Schwiegermutter zu streng bin.
Wo liegt denn das Problem an ''adretten'' Kindern oder wie du das nennst?
Was ist schlimm daran wenn Kinder zu Höflichkeit und Rücksichtnahme angehalten werden?
Gut, bei inem 1 1/2 Jährigem schwer aber mit 5??? Da muss meiner Meinung nach genügend Verstand und auch Erziehung da sein um bei Tisch sitzen zu bleiben und nicht nur zu lärmen und seinen Kopf durch zu setzten.
Ich persönlich halte nix davon alles mit ''sie/er ist doch ein Kind'' zu entschuldigen.
Bei ganz kleinen ok... aber ab einem gewissen alter ist es nicht mehr süß wenn ein Kind permament Lärmt, tobt und sich nicht benimmt.
Auch denke ich nicht, dass sich Erwachsene zwangsläufig den Kindern anpassen müssen, aber ich bin da in Urbia Augen sehr Konservativ.
Aber eins wundert mich hier immer wieder... dass Eltern die ihre Kinder so wie du sagst ''großzügiger'' Erziehen immer betonen das ihnen Liebe und Zärtlichkeit sehr wichtig sind und das erschreckt mich... dass zwischen Liebe und Erziehung so unterschieden wird, dass Eltern die mehr oder weniger streng und konsequent sind quasi immer unterstellt wird sie würden nicht liebevoll mit ihren Kindern umgehen oder ihre Kinder weniger lieben. Ich liebe meine Tochter abgöttisch, aber trotzdem muss sie sich an Regeln halten die ich oder die Gesellschaft aufstellen und sich benehmen (immer dem Alter entsprechend, ich kann von einer 2 Jährigen nicht verlangen dass sie mit Messer und Gabel isst und 3 Std. bei Tisch sitzen bleibt)

LG

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Schönes Posting!

Ich dachte schon, sowas gäbe es bei urbia gar nicht mehr.

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Im Prinzip sieht Du das ganz richtig. Aber gehören Ohrfeigen und ein Kind verbal herabsetzen auch zu Deinem Erziehungsstil wenn sonst nicht funktioniert?? Ich denke/ hoffe nicht!
Da Ihre Eltern das anscheinend so handhaben, würdest Du Deinem Kind das zumuten, weil es sich ja auch anpassen muss??
Ich finde die Dinge die Du genannt hast auch sehr wichtig und erziehe meine Kinder zu gutem Benehmen und Respekt vor Älteren. Aber ohne solche Methoden! Und das ist wohl hier der springende Punkt!
"Streng" sein und Regeln aufstellen ist das eine, wie man das durchsetzt was ganz anderes!

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Hi,

sicher haben auch wir immer mal Konflikte mit Oma und Opa, wären die allerdings so gravierend würde ich meine Kinder nicht alleine zu Ihnen geben.
Was gibt Dir die Garantie da Deiner Mum nicht doch mal die Hand ausrutscht?? Ok, mal nen Klaps auf den Pampershintern. Nicht wirklich toll, aber kein Weltuntergang. Aber Ohrfeigen??? Sei mir nicht böse, aber das sind dann keine Erziehungskonflikte mehr! Da liegen Schwarze Löcher zwischen euch! Verbal herabsetzen? Ist je genauso schlimm wie Ohrfeigen!! Ich würde ein ganz klares aber hartes Wort mit meinen Eltern sprechen. Wenn Sie das nicht verstehen würden, würde ich die Kinder auf garkeinen Fall mehr alleine zu Ihnen lassen geschweige den einen gemeinsamen Urlaub planen! Auch wenn´s schade ist. Aber ne Oma oder nen Opa zu haben der einen fertig macht ist sicher keine Alternative!

Und sicher musst Du Dich nicht an den Erziehungsstil Deiner Eltern anpassen! Es sind Deine Kinder!!
Und ich denke wenn eure Ansichten so auseinander gehen und Deine Tochter mittlerweile nicht alleine da hin will ( was ich dann auch akzeptieren würde) werden Deine Kinder zu Oma und Opa nie ein inniges Verhältniss bekommen.

LG
d4rk_elf

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Hallo,
Du hast das falsch interpretiert. Ich schrieb:
"Ich wurde als Kind auch regelmässig geklapst, geohrfeigt und verbal herabgesetzt. Daher habe ich meinen Eltern schon früh klargemacht, dass sie meine Kinder nicht hauen dürfen (sah meine Mutter nicht wirklich ein, hält sich aber daran)."
Was bleibt, sind die feinen Zwischentöne, die meine Tochter sehr stressen, nämlich dass sie nie den Anforderungen der Grosseltern genügt.
Würden meine Eltern auch meine Kinder schlagen, bekämen sie sie nicht mehr zu sehen. Mein Mann hatte vor einem Jahr im Stress 2-3 Aussetzer, wo der der Grossen gedroht hat und sie unsanft angefasst hat (kein Schlagen). Da hab ich im ein Ultimatum gesetzt: nie wieder, kein einziges Mal, oder ich bin mit den Kindern weg.
Eltern, die als Kinder geschlagen wurden, schlagen entweder selbst zu oder ertragen kein bisschen Gewalt mehr. Mir gings danach eine Woche lang extrem schlecht, das war eine richtige Körpererinnerung.

Lg, Barbara

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Hallo.
besonders mein Vater war die Überraschung für mich als Opa---nicht nur für mich.Er hat sich komplett gewandelt--------vom leistungsbezogenen, streng katholischen ,doch recht strengen Vater-zum Traum-Opa.
So etwas gibt es-------
Meine Mutter war/ist eine sehr herzliche, verständnisvolle Mutter und ist mit Leib und Seele Oma----jahrelang hat sie in zig Kirchen Europas Kerzen gespendet, damit sich ihr Wunsch nach Enkelkindern erfüllt.Es hat gewirkt;-)-7 Enkel sind es geworden.
Meine Älteste war von 10 Monaten bis zum 4. Lebensjahr bei meinen Eltern ganz-oder halbtags.
Ich dachte wirklich oft ich sehe und höre nicht richtig-wie -verständnis-und liebevoll mein Vater mit ihr umging-wahrscheinlich weil der Stress durch das Berufsleben weggefallen war.
Meine Schwester hat ihre Kleine auch jahrelang durch meine Eltern betreuen lassen.Der Älteste von meinem Bruder ist jetzt als Student mit 22 Jahren zu meinen Eltern ins Haus gezogen.
Es kann also auch problemlos funktionieren----eigentlich die Möglichkeit für Großeltern Kinder ,ohne die volle Verantwortung zu tragen , zu genießen.

Wenn dem nicht so gewesen wäre ,hätte ich meine Tochter ganztags zu einer Tagesmutter gegeben.Besuche hätten nur begleitet stattgefunden u.s.w.
So sind meine Eltern nach uns, die engsten Bezugspersonen für meine Kinder geworden, die sie längst schon alleine regelmäßig besuchen und denen sie alles Wichtige erzählen.
L.G.

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Seufz, Du machst mich ganz neidisch... so hätte ich mir das auch gewünscht.

Barbara

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Das heißt ja nicht, das ich keine Konflikte mehr mit meinem Vater hätte;-)

Als Vater finde ich ihn heute noch manchmal über griffig#augen
L.G.

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Mh...ich habe auch gewisse Ansprüche an meine Kinder! Ordentlich essen ist einer davon, ebenso will ich sie nicht ständig hören, auf dem Speilplatz und am Pool können sie laut sein, im Restaurant, Museum usw. nicht. auch Höflichkeit finde ich extrem wichtig, klappt natürlich noch nicht immer!

Ich hatte mit meiner Schwimu Probleme in die andere Richtung bei der Erziehung. Sie hat z.B. Strafen, die wir verhängt haben in unserem Beisein aufgehoben, extra Essen gekocht, wenn sie beim Essen gemäkelt haben...

Ich bin der Meinung, wenn wir dabei sind, gilt UNSER Wort, wenn sie allein bei Oma sind, darf sie es natürlich anders machen. Ich denke das können Kinder gut unterscheiden.

Wenn allerdings Großeltern klapsen, bestrafen sieht die Sache anders aus! Das darf nicht sein, denn Großeltern dürfen meiner Meinung nach nur soviel erziehen, wie nötig (auch mal schimpfen, wenn Kind nicht hört, Regeln für die Whg. aufstellen...) Bei meinen Eltern und meiner Schwimu z.B. darf im Wohnzimmer nicht rumgetobt werde, dafür im Gästezimmer und draußen. Das ist ok!
Dass die Große gar nicht mehr hin will ist ja schon ein eindeutiges Zeichen. Rede mit Deinen eltern und stelle klar, dass eure Kinder nicht geklapst und ausgeschimpft werden. Notfalls schränke den Kontakt ein.

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Danke für Dein Feedback. Unsere Kinder haben sich an klare Regeln zu halten, die wir liebevoll aber konsequent durchsetzen. Ich denke, daran hapert es nicht. Nur gibt es halt auch Freiräume. Und meine Eltern wollen die Kinder wirklich permanent kontrollieren, sogar draussen und auf dem Spielplatz. Dies und das ist zu gefährlich, schreit nicht so rum, zappel nicht so rum etc.

Deinen Satz "Großeltern dürfen meiner Meinung nach nur soviel erziehen, wie nötig" nehm ich mir mit, der ist gut!

Danke, Barbara

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Hallo,

ich würde den Kontakt auf Tagesbesuche beschränken, wo sich die Kinder dann eben mal so benehmen müssen, wie die Großeltern das wollen.

Ich würde Deinen Eltern zudem sagen, daß Du mit ihrem Erziehungsstil nicht übereinstimmst und daher keinen längeren Aufenthalt oder gemeinsamen Urlaub möchtest, solange sie nicht bereit sind, Euch entgegen zu kommen. Man kann da sicherlich auch Kompromisse finden.

Wir hatten anfangs eher das Problem, daß meine Schwiegereltern zu locker waren (meine Eltern leben nicht mehr) und alles getan haben, um Merle zu verwöhnen. Wobei sie früher bei meinem Mann und seinem Bruder sehr streng waren... Da gab es auch mal Schläge.
Mittlerweile haben wir uns aber soweit abgesprochen, daß sie so ähnlich erziehen wie wir auch. Ein bißchen mehr verwöhnen sie Merle immer noch, aber das finde ich in Ordnung. Dafür sind sie die Großeltern.

LG
Heike und Merle (2,5 Jahre)