Meine Tochter findet mich peinlich

Guten Morgen...

das ist wohl mein "Morgen der Feststellungen".... und eine dieser Feststellungen ist wohl die Erkenntnis, dass meine Tochter mich peinlich findet. Nein, eigentlich nicht mich persönlich... aber... während es vor den Sommerferien noch Pflicht war, dass ich sie morgens mit dem Hund Richtung Schule begleite und sie sich freute, wenn ich sie mittags holte, was für mich bei 2 Kindern oft hiess die Strecke innerhalb einer Schulstunde zweimal laufen zu dürfen, damit beide glücklich sind.... sagte meine Tochter heute morgen, als ich sagte "warte ich geh mit" folgendes: WARUM?
(normalerweise gehe ich eine stunde später mit der Kleinen mit dem Hund mit).....
tja und so gingen wir dann bis zur nächsten Ecke, wo sie sich mit den großen Mädchen aus dem Dorf trifft (sie gehen dann alle gemeinsam zum Schulbus).... und ich frage sie, ob ich noch bis zum Bus mitgehen soll und sie sagt "och nöööö". Darauf musste ich doch arg lachen... ich sagte zu ihr "na ist es Dir jetzt peinlich wenn mama dich zum bus bringt" und sie antwortete mit JA. Abholen darf ich sie auch nicht mehr..... weder vom Bus noch von der Schule (mein Freund holte sie letzten Donnerstag mit dem Auto, da sie mit dem Bus erst halb vier daheim ist....sie sagte "bitte holt mich nicht mehr ab".)
Nun gut, wenns ihr Wunsch ist... aber da sieht man doch mal wie sich Kinder ändern, wenn sie von der Grundschule in die weiterführende Schule wechseln :-)

LG
daac

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Oh nein ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommenden Jahre und das Du das "Trauma" Teenager gut überstehst #cool

Sei stark, sei tapfer und sei nicht traurig das die Maus groß wird #zitter

Oh wei, meine ist erst 18 Monate und ich werde bei solchen Geschichten schon wehmütig auf das was kommt und das ich sie irgendwann ziehen lassen muß... und wenn es nur der Weg zum Bus ist #rofl

lg Maren

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Huhu,

hach...dieses von leichter Wehmut umschleierte, stolze Grinsen das einem dann über den Mun huscht *nick* das kenn ich.

Irgendwie schön wenn sie selbständig werden...aber irgendwie auch ein komisches Gefühl.

Ja, der Sprung ist wirklich oft gigantisch wenn die Kinder die Schule wechseln *nick* innerhalb kürzester Zeit werden sie zu richtigen Jugendlichen.

Schön das sie sich so sicher fühlt und schön das ihr ihre Wünsche so respektiert.

liebe Grüße

Andrea

3

Huhu Andrea...

jaa ich erinner mich da einfach mal an früher und denke drüber nach wann bei mir der "klick" kam... der sprung von barbie auf schminke....
meine große steht nun morgens schon um 5.30 auf um zu duschen *g*... und sie hat wahrhaftig mehr kosmetik als ich...
Interessant ist das Thema Jungs... NOCH sind die doof *g* Gottseidank.

LG

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Wir durften unseren schon in der Grundschule nicht mehr zur Schule begleiten - vielleicht tröstet Sie das ja ein wenig. Aber ich finde es schön, dass Sie die Situation wenigsten wie ein Mann (ähm Frau) fassen :=)

Kinder genießen nun einmal sehr gerne eigene Freiräume. Die sind ihnen so wichtig, dass sich Kinder damit unter gleichaltrigen profilieren. Wer darf Abends länger draußen sein, wer darf Abends länger aufbleiben, wer darf schon was alles alleine tun - dass alles sind für Kinder in diesem vorpubertären Alter sehr wichtige Statussymbole, um sich in einer Gruppe einfinden und selbst behaupten zu können. Das hat weniger mit Angeben zu tun als viel eher damit, dass Kindern in diesem Alter noch sehr viel Erfahrung bezüglich sozialer Interaktion fehlt. Sie wissen aber bereits, dass Sie mit diesen Mitteln Anerkennung finden und sich leichter in eine Gruppe integrieren können. Darum bleibt hier auch kein Kind so hundertprozentig bei der Wahrheit :)

Darum möchte Ihre Tochter auch nicht mehr, dass Sie sie morgens zum Bus oder zur Schule bringen oder wieder Abholen. Weil Sie beide dort von anderen gleichaltrigen gesehen werden und es für außenstehende Kinder (die Freunde und Freundinnen Ihrer Tochter) so wirkt, als dürfte sie noch nicht alleine zur Schule gehen. Kinder können bei soetwas untereinander leider sehr grausam zueinander sein; das lernt jedes Kind bereits im Kindergarten. Weil Sie in jeder Gruppe ein Kind finden werden, welches (aus welchen Gründen auch immer) darauf rumhacken wird und andere Kinder dann lieber mitziehen, bevor sie selbst das Opfer werden. Ihre Tochter findet Sie also nicht peinlich. Sie versucht sich damit nur selbst zu schützen, kann diese Schutzhandlung aber (reifebedingt) noch nicht artikulieren. Darum findet sie nur das Wort "peinlich".

Es ist ziemlich wichtig für die Entwicklung eines Kindes, von anderen Kindern akzeptiert zu werden. Gerade an so wichtigen Orten wie der Schule, wo Ihr Kind die nächsten Jahre verbringen muss. Ihre Tochter wird sich nämlich dort nur von Ihrer Besten Seite (auch Leistung) zeigen können, wenn Sie gerne dorthin geht. Je weniger Sie von anderen Kindern akzeptiert wird, so mehr wird Sie geärgert, gehänselt oder später auch gemobbt. Selbst das stärkste Kind wird dadurch ziemlich schnell zusammenbrechen, die Schule hassen und Sie werden das dann ziemlich schnell an Ihren Noten feststellen können. Die inneren Werte spielen hier nur (mangels Kentnissen sozialer Interaktion) eine geringfügige Rolle; sie werden erst dann wichtig, wenn es darum geht, feste Freundschaften mit einzelnen Kindern aufzubauen.

Von daher lassen Sie Ihre Tochter abends ruhig mal ein paar Minuten länger auf oder auch mal länger draußen und wenn Sie mit den Freundinnen Ihrer Tochter sprechen, denken Sie lieber zweimal nach, bevor Sie etwas antworten :-p Ihr Kind wird es Ihnen ewig danken, morgens immer strahlend zu Schule fahren und Sie mit jedem Zeugnis aufs neue stolz machen.

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Ich finde Ihre Beiträge eigentlich immer sehr gut. Sieze Sie nun eben auch, weil Sie es so beharrlich tun ;-)
Aber hier kann ich Ihnen NICHT zustimmen. Unsere für den Bezirk zuständige Grundschule hat einen sehr hohen Anteil an Kindern aus einem "sozialen Brennpunkt" - Russen, Türken, Albaner usw. Die Kinder, die alleine zur Schule kommen, sind die Dummen, das sind die ersten, bei denen Erpressungsversuche gestartet werden so wie auch massivste Einschüchterungsversuche. Mein Patenkind, ein Mädchen, wird seit 3 Jahren von ihrer Mutter begleitet, bis zur Türe. Entsprechende "schräge Vögel" wurden von der Mutter bereits deutlichst verwarnt, sie sollen es bei ihrer Tochter erst garnicht versuchen, sonst knallts. Eine andere Sprache verstehen die nicht !!!!!!! Lehrer halten sich raus, Direktor ebenfalls, sagt nur immer, an seiner Schule sei alles in Ordnung - und wenn die Polizei jede Woche einen Schüler abholt...
Fazit: Mein Patenkind hat Ruhe, weil diese Typen wissen, die hat eine unberechenbare
Mutter....#schock (eine solche war ich übrigens auch #huepf ziemlich erfolgreich....)
Die (unbegleiteten) Freundinnen meiner Patentochter heften sich bereits an sie dran, um ebenfalls in einer Form begleitet zu sein.
Traurig, aber das gibts in vielen "Brennpunkt"-Schulen.
Ist heutzutage KEINE Ausnahme mehr. Also muss man schon abwägen, ob eine Begleitung nötig ist oder nicht. Ich glaube, sehr wichtig ist, dass man dem Kind dann sagt, wenn es irgendwelche Probleme gibt, dass die dann auch zuhause erzählt werden und es keine Angst haben muss, in welcher Form auch immer.
Frdl Grüße von Moni

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Vielen Dank für den konstruktiven Hinweis.

Das war mir in dieser Schärfe nicht bewusst und hätte es eher für ein ARD-Abendkrimi-Thema gehalten. Auch wenn ich es schade finde, dass solche Probleme, die Eltern und Kinder belasten und auch gefährden, von den zuständigen Behörden und Verantwortlichen ignoriert oder beschönigt werden. Ich denke nämlich, mit Sozialarbeit/Aufklärung könnte man hier (gerade weil es noch Grundschüler sind) noch so unbegreiflich viel erreichen. Manchmal braucht es nur starke Eltern, die den ersten Schritt gehen!

Ich würde meinen Sohn aber natürlich auch nicht alleine zur Schule schicken, wenn ich wüsste, dass dort solche "Brennpunkt"-Zustände herrschen und es nicht möglich ist, dass Kind an einem sichereren Ort unterzubringen.

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Und jetzt mal die Meinung eines Teenagers :-) :
Ich selbst fände es auch überflüssig wenn meine Mutter mich zur Schule bzw. zum/r Bus/ Bahn brächte...
Aber eins verstehe ich nicht: wieso will sie nicht abgeholt werden#kratz verstehe ich überhaupt nicht... ich persöhnlich würde mich freuen wenn mich jemand abhöle weil es einfach bequemer ist... #schein naja jeder das seine:-)
vllt. will sie einfach mit ihren freunden quatschen und du bist dabei "überflüssig" oder störst, spätestens ab der 5. klasse hat man einiges mit seinen freunden zu bereden was die mutter nicht immer mitgriegen soll;-)
#liebdrueck Maiiiiiiiiiii

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Huhu
also von der Schule möchte sie nicht mit dem Auto abgeholt werden, weil ihr das Fahren mit dem Schulbus soviel Spaß macht, sagt sie.
Warum sie nicht von der Haltetelle im Dorf abgeholt werden will weiss ich nicht.... ihre Freundinnen sind zu dem Zeitpunkt schon alle ausgestiegen... vielleicht weil ich eh nicht ihren Rucksack den Berg rauf trage *zwinker*

Lg

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In der ganzen Grundschulzeit war ihr das nicht peinlich? Da hast du doch Glück... Ich hab meine Tochter von Anfang an allein zur Schule gehen lassen - wie die meisten anderen Kinder auch. Die, die nicht alleine durften, haben sich immer geschämt, weil sie von den anderen "Baby" genannt wurden und waren täglich entsprechend sauer auf ihre Übermuttis, die zum Teil nur zwei Straßen von der Schule entfernt wohnten.

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Nein, in der GS war es noch ok... allerdings ist es natürlich auch ein Unterschied ob ich meine Kinder zur Schule bringe oder auch nur ein Stück Weg begleite (ich biege oft an der Hälfte des Weges zur Grundschule mit dem Hund ins feld ab, dort liegt aber eben auch die Haltestelle für die Große).... weil sie es möchten und weil sie sich freuen oder ob ich es mache, weil ich meinem Kind allein nichts zutraue.... ich denke das merken auch die Mitschüler, wenn er/sie sich freut "mal" abgeholt zu werden oder es peinlich ist, weil schon wieder die Mama "Gewehr bei Fuß steht"