Böse Gedanken beim einschlafen

Hi zusammen
unser Sohn ist im mai 6 Jahre alt geworden und seit einigen Wochen kann er nicht mehr einschlafen. Einen Auslöser können wir nicht finden, und bisher hatte er noch nie Probleme mit dem Einschlafen. Er sagt, ihm kommen, sobald er die Augen schliesst, böse gedanken in den Kopf. Eigentlich schläft er nur gut ein, wenn mein Mann oder ich bei ihm am Bett sitzen. Aber es muss doch etwas anderes geben, was ihm helfen kann. Leider sind wir noch nicht auf eine wirkungsvolle Lösung gekommen. Kennt das jemand oder habt ihr eine Idee, was wir probieren können?
Danke für eure Hilfe

Ewi mit Mike, der auch heute wieder fast eine Stunde wach im Bett lag und fast sofort eingeschlafen ist, nachdem mein Mann zu ihm ans Bett gesessen ist.

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Was versteht Ihr Sohn unter bösen Gedanken? Danach wäre interessant zu wissen, wie Ihr Sohn zu diesen bösen Gedanken kommt. Oftmals reicht aber ersteres, um zum zweiten zu kommen und das ganze dann zu verhindern.

Wenn Ihr Sohn z.B. ältere Geschwister hat (oder einen Freund mit älteren Geschwistern), wäre es durchaus möglich, dass die ihm Sachen konsumieren lassen, die von einem 6-Jährigen nun mal nicht konsumiert werden sollten. Da er dieses Material nicht verarbeiten kann, verarbeitet er es in seinen Träumen.

Wenn Ihr Sohn z.B. zufällig im Wohnzimmer ist, während Sie oder Ihr Mann Nachrichten gucken, kann es ebenfalls vorkommen, dass er Sachen sieht, die er noch nicht verarbeiten kann. Seien es Bilder von Krieg, Gewalt oder der Tod eines neunjährigen Mädchen. Selbst Bilder einer in der Küche rumliegenden Tageszeiten können ausreichen, um ein Kind in diesem Alter zu verstören.

Es gibt tausende Möglichkeiten, wie ein Kind zu schlechten Träumen kommen kann. Solange Sie diese aber nicht kennen, würde ich versuchen, abends so einfühlsam wie möglich mit ihm umzugehen. Lassen Sie ihn Abends länger im Wohnzimmer, kuscheln Sie mit Ihm, lassen Sie alles außen vor, was ihm verstören könnte (z.b. ein laufender Fernseher im Hintergrund).

Spielen Sie was mit ihm, was ihm Spass macht, wobei er sich aber weder aufregen noch anstrengen muss. Gesellschaftsspiele sollten Sie daher also außen vor lassen. Solange er noch nicht zur Schule ist, darf man ihm zu liebe seine Schlafenszeit auch etwas hinauszögern. Lassen Sie ihn entscheiden, wann er bereit ist, schlafen zu gehen; das wird ihm Sicherheit geben.

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Hallo!

Ich hab zwar noch kein Kind in dem Alter, aber ich war selber eine "Problemeinschläferin". Mir ging alles Mögliche durch den Kopf, was ich irgendwo aufgeschnappt hatte, was ich mir vorstellte. Veränderungen haben mich in dieser Hinsicht ganz stark beeinflusst. Schulwechsel waren für mich immer der Horror, ich hab kaum schlafen können vorher.
Wichtig wäre zu erfahren, was für Gedanken es sind. Verarbeitet euer Sohn reale Dinge (z.B. Nachrichten, die sehr beängstigend sein können) oder geht es um Vorstellungen. "(Was wäre, wenn ich heute nacht wach werde und keiner ist mehr da?") Wenn ihr das wisst, könnt ihr versuchen, ihm seine Ängste zu nehmen. Nur nehmt ihn bitte ernst, Monster unter Bett sind IMMER bedrohlich und ein "Du bist doch schon ein großer Junge" hilft nicht wirklich.
Vielleicht könntet ihr euch zusammen mit euren Sohn ein Ritual überlegen. Z.B. indem ihr ihn zusammen ins Bett bringt, er seine bösen Gedanken einem von euch in die Hände legen kann, der sie dann im Klo runterspült während der andere aufpasst, dass sich kein Gedanke ins Zimmer schleichen kann. Oder er spült sie selber runter.
Auf jedem Fall würde ich ihm die Nähe, die er anscheinend dringend braucht erstmal geben. Früher oder später wird sich das wieder legen.
Ich höre übrigens immer noch, wenn ich sehr viel im Kopf habe, Hörspiele zum einschlafen.
Viel Glück
LG Kicki

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Das hatte meine Tochter(6) auch ab und an gehabt.Ich habe mit ihr gemeinsam einen riesen großen Traumfänger gebaut...dieser wird jeden Morgen kräftig aus dem Fenster ausgeschüttelt,das alle bösen Gedanken weg fliegen...

Auserdem lassen wir am Abend den Tag revué passieren,ich frage sie was ihr heute nciht so gut gefallen hat und was gut war.Auserdem kuscheln wir noch 10 Minuten vorm schlafen.

Vielleicht hatte dein Sohn wirklich mal schlechte Gedanken,und hat sich dann als ihr am Bett gesessen habt so wohl gefühlt,das er dies nun als Vorwand angibt um nicht allein zu sein.Man kann das manchmal schlecht erkennen,ob es nur als Vowand ist oder ob es wirklich so ist.

Wir haben jetzt auch einen festen Tag ausgemacht an dem sie bei uns schlafen darf,und an den anderen Tagen MUSS sie allein in ihrem Bett einschlafen.Kostete ein paar Nerven,geht aber sehr gut mittlerweile.

Viele Grüße

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Hallo,mein Sohn ist auch 6Jahre,und seid ca 4Wochen haben wir das gleiche Problem!Als es Angefangen hat meinte er er kann nicht Einschlafen wir haben alles versucht,bis mir die Warme Milch eingefallen ist.So dann kam er mit er kann die Augen nicht zumachen er hat dann immer schlechte Gedanken #kratz....Wir haben viel am Bett dann geredet,aber sobald ich raus bin kam er ca 10 min später wieder angelatscht.Und jetzt mach ich es so,wenn er die warme Milch trinkt bevor er ins Bett geht,sag ich zu ihm er soll gleich die schlechten Gedanken runterspülen ;-) und es funktioniert auch meistens,aber oft liegt er auch noch ewig wach.LG Sandra

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Hallo Ewi!
Also so blöd sich das vielleicht anhört, aber das ist eine Phase, die sehr viele Kinder in dem Alter durchmachen.
Wo das Leben bisher einfach nur einfach war und sich die Kleinen kaum Gedanken machten, kommt nun ein Punkt, an dem sie sehr viel nachdenken, überlegen und doch auch vieles noch nicht verstehen.
Meine große Tochter hatte etwa in dem Alter auch so eine Phase, sie weinte auch viel und war oft richtig zurückgezogen. Außerdem fing sie wieder an, an mir zu "kleben", nirgends zu bleiben etc. Wir haben, gerade abends, sehr viel Geredet und irgendwann stellte sich heraus, dass sie ständig darüber nachdachte, dass ja alles irgendwann einmal zu Ende ist, jemand sterben könnte etc, ein Gedanke, der in dem Alter völlig normal ist und aber eben große Angst macht. Die Kinder lernen in der Zeit so viel über das leben und haben den Kopf oft so voll, dass sie große Ängste und Sorgen entwickeln können. Und wo man tagsüber abgelenkt ist, kommen dann abends, wenn alles dunkel und ruhig ist, eben die "bösen Gedanken", kennen doch viele Erwachsene auch, oder??
Nehmt Euren Sohn einfach ernst, redet mit ihm und versucht mal rauszufinden, was diese bösen Gedanken verursacht. Sicher wird es auch bald wieder besser und er schläft wieder ruhiger ein.

LG, Sandra

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Hallo zusammen
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und auch Tipps. Ich finde es immer am schlimmsten, wenn ich nichts gegen ein Problem machen kann, aber dank eurer Anregungen sehe ich wieder einige Möglichkeiten, meinem Sohn zu helfen.
Danke.

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oh das kennen wir
Jonas hatte richtig fiese Albträume, das Mama und Papa sterben und er ganz alleine ist auf der weiten Welt
hat ca ein halbes Jahr gedauert dann war der Spuck vorbei
Hörspiele und Vorlesen haben gut geholfen
Gruß Manja

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Hi,

ich würde versuchen herauszufinden, was das für böse Gedanken sind? ICh kann mich erinnern, dass ich als Kind eine Zeit lang Angst hatte einzuschlafen, weil mich über eine geraume Zeit ein Alptraum (habe ich als Kind so empfunden) heimgesucht hat. Kinder verarbeiten unheimlich viel im Schlaf, vielleicht gibt es etwas, was Euren Sohn im Moment besonders beschäftigt.

Vielleicht kauft Ihr ein Kuscheltier. Ein böse-Gedanken-Verjager-Kuscheltier, das eigens dafür gedacht ist, böse Gedanken zu verjagen....

LG Bessi

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Hallo,

wir hatten einen Übernachtungsgast. Keine Ahnung wie alt sie damals war. Sie hatte Angst vor "Dunkelheiten" - hatte aber keine echte Ahnung was das für Dinger sind.

Ich glaube, er will einfach nur, dass einer am Bett sitzt.

LG Marion