Er 2 Jahre bringt uns jeden Tag zur Weisglut!!!!

Hallo,

ich habe ja schon oft gepostet das mein Sohn etwas anstrengend ist, aber es wird immer schlimmer :-( Er schafft es mich und meinen Mann immer wieder aus der Fassung zu bringen. Wir nehmen uns immer vor ruhig zu bleiben und ihn nicht anzuschreien, aber das geht irgendwie nie :-( Er ist immer gleich so extrem laut wenn er seinen Willen nicht bekommt oder wenn er nur was trinken möchte schreit er das lauthals raus....Gestern abend, er schlief 23 Uhr immer noch nicht, wir gingen dann rein und machten sein Dämmerlicht aus und er schrie und schrie und schrie....Heute morgen sah ich, er hatte lauter kleine Punkte im Gesicht von geplatzten Adern, vom Schreien halt.....das tat mir so leid. Aber er steigert sich immer so dermaßen rein so dass man fast immer nach gibt.

Was können wir tun? Wenn er ins Bett soll, muss er uns laufend dirigieren das er noch das und das ins Bett mithaben will und wenn er es nicht bekommt schreit er so lange und so laut bis man aufgibt. Auch beruhigende Worte oder Drohungen, das man sonst alles aus dem Bett wegnimmt, helfen nichts. Er will seinen Willen immer durchsetzen und wir sind so schwach.

Man hält das echt nicht aus, ich versteh nicht wie man da ruhig bleiben soll. Man kann sich dem irgendwie nicht entziehen außer man gibt auf :-( Er verstehts halt nicht, er versteht kein "Nein" und keine Erklärungen, er will es nicht verstehen!!!!!!

Ich will ihn auch nicht schreien lassen, er schreit so stark, er gagt richtig und das Ergebnis habe ich ja heute morgen gesehen und das war nicht das erste mal mit den roten Punkten nach so nem Anfall von ihm...Was kann man da tun? Konsequent bleiben, klar, aber er schreit trotzdem.....

Er macht uns einfach nur schwach.

Das fängt morgens an bis Abends. Man steht mit guter Laune auf und freut sich auf ihn und sobald man ihn aus dem Bett holt, könnte man schon wieder kehrt machen und ihn wieder ins Bett legen weil er einen schon am frühen Morgen dirigiert was er will und was man ihm ranholen soll usw....geschrei und gestrampel beim Anziehen...und Abends dann das selbe.....und am Tag ist es ja ähnlich, wie schon beschrieben....


Sagt mal, was würdet ihr so tun?

Lg
Ines

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Ich würde es mal mit Konsequenz probieren.

Zwischen 2 und 3 Jahren ist es wirklich heftig - da wird fast jede Grenze ausgetestet die es gibt. Wir stecken grad mittendrin - und haben abends fast das selbe Theater wie du.

Nur: Es gibt 1x Pipi machen - und zwar vor dem Schlafengehen. Kein "das und das noch" sonst würden wir nämlich bis morgens im Bad zum 20. Mal Zähne putzen. Es gibt nichts im Bett was meine Tochter noch "haben müsste" - damit nehme ich ihr schon mal den Wind aus den Segeln. Natürlich beginnt sie dann manchmal hysterisch zu schreien, brüllt und weint wie eine Irre. Schreien lasse ich sie nie. Ich nehme sie auf den Arm oder - was bei uns am besten hilft - lege sie sanft in ihr Bett zurück und lege die Hand auf ihre Brust, mit der anderen Hand halte ich ihre zappelnden Beine fest. Dann erkläre ich ihr ruhig und bestimmt, dass sie jetzt schlafen müsse. Und vor allem liegen bleiben. Es ist kein "fester Druck" aber sie merkt, ich meine es ernst - und bleibt dann auch liegen.

Schreien lassen dass die Äderchen platzen - damit zeigt ihr dem Jungen auf die brutalste Art und Weise das "ihr" die "Macht" habt - sowas finde ich beschämend. Und dann wenn er es immer noch nicht pariert habt macht ihr ihm das Licht aus. Ihr verwendet Angst, um euren Sohn gefügig zu machen.
Dass er dann am Morgen schlecht gelaunt ist, kann ich irgendwie verstehen.

Gebt ihm Grenzen frühzeitig, wenn ihr und er noch nicht mit den Nerven fertig seid. Fragt ihn vor dem Schlafen, was er mit ins Bett nehmen will - und danach gibts auch nichts mehr, er hatte schließlich die Wahl. Versuche es mal mit sanftem Festhalten. Und begleite ihn einfach eine Zeitlang in den Schlaf - ich glaube nämlich dein Sohn ist schon so verängstigt dass es einfach Panik ist, die ihn schreien und toben lässt.

Lg

2

Hallo,

danke für deine Antwort.

Aber wir haben ihn nicht mal lange schreien lassen. Er hat kurz nachdem wir aus dem Zimmer raus sind so gebrüllt das ich dann gleich wieder rein bin und habe nochmal bestimmt gesagt, das er jetzt schlafen müsse und ihm seinen Sandmann angemacht. Dann hat er nochmal kurz gebrüllt und dann war Ruhe. Von daher, kann man von "schreienlassen" hier nicht reden. Aber wenn er sich so reinsteigert, das ist echt erschreckend, so eine Wut von ihm...Aber man kann halt nicht immer alles durchgehen lassen, wobei wir das fast immer tun, deshalb reagiert er ja so wenn wir den Spieß mal umdrehen und nichts mehr durchgehen lassen, das passt ihm nicht.

Ja und Konsequenz, das Zauberwort...aber was tun wenn man mit den Nerven am Ende ist? Wenn man einfach nur will, das das Kind ruhig ist? Ja ihn ablenken....ich kann ihn aber Abends nicht aus dem Bett nehmen und erst mal mit ihm spielen, damit er abgelenkt ist....Das funktioniert auch so nicht, auch wenn ich ihn ablenke... er sagt es dann laufend, was er haben will......man kann reden wie ein Buch, man gibt am Ende auf....:-( Man müsste ihn halt selbst erleben....

3

Ich weiß wie du dich fühlst - man ist so hilflos und wird so unglaublich wütend wenn die Kleinen einfach brüllen und brüllen und brüllen - natürlich hilft da für einen selbst manchmal ein "aus dem Zimmer gehen" und tief durchatmen. Ich zähle meistens bis 30 und gehe dann wieder hinein - weil ich manchmal auch total überfordert bin.

Wie gesagt bei uns hilft das sanfte Festhalten mittlerweile sehr gut. Weil sie es nicht nur mit "Worten" signalisiert bekommt, dass jetzt Schlafenszeit ist, sondern auch durch Gesten und es selbst auch spürt.

lg

4

Bei uns war es in dem Alter genauso. Es hilft wirklich nur konsequent zu handeln. Aber auch mit sich selbst. Beschliesst gemeinsam den Rahmen eines Tagesablaufes und handelt dann danach. Zum Beispiel haben wir ausgemacht, dass sie sich jeden Abend nur zwei Kuscheltiere (oder Gegenstände) aussuchen darf die sie mit ins Bett nimmt.

Und wenn sie geschrien hat, haben wir versucht ihr liebevoll unsere Position klarzumachen. In dem Arm genommen, an Abmachungen erinnert und trotzdem nicht weich geworden.

Weich werden bringt weder euch noch dem Kleinen was, ihr seht ja wie sehr er sich aufregen muss, wenn er keine festen Regeln und Grenzen hat. Manche Kinder brauchen die.

5

Hi,
ich kann verstehen, dass das super anstrengend ist. Und ich weiß auch nicht genau, wie ich reagieren würde, wenn es so extrem wäre. Aber es ist recht offensichtlich, warum es immer schlimmer wird, denke ich:

Was lernt er, wenn er dirigiert, meckert, schreit o.ä. und Ihr irgendwann nachgebt? -> "Wenn ich lauter schreie oder immer weiter fordere, was ich haben will, bekomme ich es irgendwann!". Also wird er beim nächsten mal doch immer mehr schreien, weil er ständig die Erfahrung macht, dass er irgendwann bekommt, was er verlangt. Wenn Ihr droht, alles aus seinem Bett zu nehmen, es dann aber doch nicht macht, lernt er - hart gesprochen - dass er auf Euer Wort nichts geben kann. Also, nur androhen, was sinnvoll ist und das dann auch durchziehen. (In diesem Fall fände ich es nebenbei aber keine sinnvolle Androhung, Kuscheltiere aus dem Bett zu verbannen.)

Von daher müsst Ihr - so leicht es gesagt und so schwer es getan ist - zu Eurem "Nein" stehen. Das heißt nicht, dass es richtig wäre, ihn alleine schreien zu lassen. Denn er muss ja erst lernen, mit Wut, Enttäuschung usw. umzugehen, und dabei müsst Ihr ihm helfen, nicht ihn alleine lassen.

Wenn er weiß, dass Euer "Nein" auch "Nein" bedeutet und schreien nichts nützt, ihr aber dennoch ruhig und liebevoll für ihn da seid, müsste es auch besser werden. Gebt Ihr immer wieder nach oder lasst ihn mit Enttäuschungen alleine, wird es das nicht...

So weit die Theorie, ist nicht klugscheißernd gemeint, aber von außen betrachtet drängen sich mir diese Gedanken auf...

Ich wünsche Euch viel Durchhaltevermögen und die Kraft, ruhig zu bleiben!
LG
vertigo

6

Oh ja diese Phase kennen wir auch zu gut bei unserem Sohnemann nannten wir sie: Wie weit darf ich gehen bis mama ausflippt Phase.

Konsequenz ist wirklich das A und O denn wenn er weiss er bekommt früher oder später ja doch seinen Willen also mache ich bis es soweit ist.

Ich weiss es klingt so einfach mit der Konsequent aber ihr müsst es sein sonst wird es später nur noch schlimmer statt besser.

Ruhig bleiben, seine geplanten Abläufe durchführen und auf serin theater ja nicht eingehen.
Früher oder später merkt er auch das er damit nichts erreicht und gibt auf.
Wir hatten fast 4 jahre lang diesen kampf mit unserem Sohn und es hat geholfen.
Zeitweise habe ich mir sogar hilfe bei einem kinderpsychologen geholt weil ich nicht wusste wie ich mit ihm umgehen sollte.

Kopf hoch#liebdrueck

7

Für meine Begriffe habt ihr da schon vorher etwas versäumt.

Mein Sohn hat mich nicht zu kommandieren oder zu dirigieren. Das mache ich allerdings auch nicht mit ihm, es sei denn er fängt an Blödsinn zu machen.

Er hat auch irgendwann vor Monaten mal versucht das ins Bett gehen und schlafen mit verschiedenen Taktiken rauszuziehen. Wir sind nicht drauf eingegangen.

Es gibt jeden Abend das gleiche Ritual (alle paar Monate kann es mal eine kleine Abwandlung geben) und er kann dann noch in seinem Bett mit seinen Stofftieren spielen. Er schläft dann immer nach spätestens 30 Minuten von alleine ein.

Wenn er mal eine Phase hat, dass er anfängt zu schreien, sobald wir rausgehen, gehen wir nochmal kurz rein, reden ein wenig mit ihm, alber nochmal kurz mit ihm in seinem Bett rum und dann gehen wir wieder raus und sage ganz deutlich, dass er jetzt heia machen muss. Dann gehen wir wieder raus. Wenn er dann wieder anfängt zu schreien, warten wir ein paar Minuten und gehen dann nochmal kurz rein.

Wenn wir allerdings dann nochmal rausgehen, sagen wir ihm, dass wir nicht nochmal reinkommen, wenn er schreit und das ziehen wir dann auch durch. Es dauert meistens keine 10 Minuten und gut ist.

Bei 1. mal hatte er es ca. 3 Tage versucht und dann nicht mehr und wenn er mal so einen Abend hat, wird konsequent so gehandelt, wie ich es aufgeschrieben habe und es gibt danach auch keine weiteren Versuche.

Was das Anziehen angeht, tja, es gibt Dinge, die müssen halt sein und da kann er sich auf den Kopf stellen wenn er will.

Wenn ihr ihm etwas holen sollt, was er eigentlich auch alleine erreichen kann, dann macht ihm klar, dass er sich das selbst holen soll und kann. Das machen wir auch und es gab deshalb noch nie ein Problem. Im Gegenteil, wenn er das gewünschte dann geholt hat, wird er gelobt. Das findet er richtig klasse.

Dadurch ist mein Sohn schon ziemlich selbstständig in vielen Dingen und ich bin stolz darauf. Es gibt auch nie größere Probleme mit ihm, weil wir eben konsequent sind und auch "strafen" verhängen, die wir dann auch einhalten.

Die Eltern stellen die Regeln auf und nicht die Kinder.

Gruß Astrid mit Erik Chrischan (20 Monate) und Bauchmaus (27. SSW)

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Du schreibst die Lösung eigentlich schon selbst:
Er schreit bis man es ihm gibt. Er weiß doch das er nur lange genug schreien braucht dann kriegt er doch auch seinen Willen.
Ela

9

Hallo Ines!

Du hast hier teilweise antworten bekommen, da schlackern mir die Ohren#augen
Kinder werden doch nicht kommandiert, gefügig gemacht oder angebrüllt! Auch du solltest dich mal fragen ob ihr so zusammen leben wollt.

Durchbrech seinen wie du ihn nennst "Anfall" und setz dich einfach zu ihm hin,streichel ihn, nimm ihn in den Arm. Gib ihm 100 Teddys mit ins Bett wenn er das will! Sage ihm dann aber das er jetzt schlafen muß und setz dich notfalls halt mit ihm hin!

Vielleicht ist er auch zu dem Zeitpunkt einfach nicht müde, sucht ein neues Zeitfenster das zeigt wann er müde ist!
Schaffe Rituale die euch beide runterbringen und die er annimmt.
Probier es aus und du wirst sehen das dein Sohn dein Entgegenkommen belohnt indem er nicht wie wild drum kämpfen muß!

Ich rede viel mit meinen Söhnen, und mein kleiner hat weiß Gott schon nen starken Willen;-), manchmal weiß ich auch nicht was ich noch machen soll! Aber ich lasse meine Kinder niemals alleine mit ihren Schwächen!

Begleite dein Kind ein wenig und versuch seinen Versuch deine Aufmerksamkeit zu erringen, nicht als Trotzphase anzusehen! Seh es so als ob ihr euch auf eine neue Ebene der Eltern-Kind -Beziehung begebt! Das ist spannend da jeder Grenzen austetsten muß um zuu wissen wo er grad steht beim anderen.

Es wird wieder schöner wenn ihr das alles nicht als Kampf anseht den IHR Gewinnen müßt;-)

LG Nana

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sehr schön geschrieben!

dem kann ich mich nur anschließen, über die anderen antworten war ich schockiert...!

gruß
astrid

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Das schlimme ist, die Eltern sehen das gar nicht das sie sich wirklich jeden tag einen Kampf liefern der nicht sein müßte!
Heutzutage trauen Eltern sich nichts mehr zu!
Hören auf alle anderen wie ihr Kind zu sein hat!!! #augen

Dank dir:-D

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Hallo!

Oh ja, das kennen wir auch. Léon war immer ein extrem braves und unproblematisches Baby. Aber seit er ca. zwei Jahre alt ist bockt er regelmäßig. Es war nie ein Problem ihn ins Bett zu kriegen, (wir praktizieren Familienbett mit Einschlafbegleitung) war immer absolut easy. Aber momentan... #schwitz da treibt er Eric und mir regelmäßig den Schweiß auf die Stirn. Man merkt schon richtig, er kann kaum die Augen offen halten und nickt immer wieder weg, aber man merkt auch er WILL nicht einschlafen.

Er ging immer schon spät schlafen, das liegt daran dass er sich schon als Baby angewöhnt hat, erst zu schlafen wenn ich da bin. Ich komme erst gegen 23 Uhr von der Arbeit heim. Tja, gestern war es glaub ich 1 Uhr als er endlich, nach lautem Gezeter und Gebrüll, eingeschlafen ist.

Auch was Spielsachen oder Gegenstände die eben keine Spielsachen sind betrifft, ist er momentan ein kleiner Sturkopf. Gestern wollte er unbedingt den kleinen Modellbagger von seinem Onkel (18) haben. Aber den darf er nun mal nicht zum spielen haben und wir haben sage und schreibe allein wegen diesem Teil drei mal ein Höllentheater gehabt.

Aber bei uns gehts halt mitunter auch ziemlich stressig zu. Man merkt auch, dass die Kinder oft nicht recht zur Ruhe kommen. Wir sind aber auch ratlos bei der Frage was wir ändern könnten.

Gruß, Michi

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Hallo,

was macht ihr so über den Tag verteilt ?!
Damit meine ich: Geht ihr viel raus, hat er die Möglichkeit sich richtig auszutoben, schafft ihr ihm gleichzeitig aber auch ruhige Phasen ?!

Unser Sohn ist ähnlich, ein Knallkopf vom Feinsten, sehr willensstark und mit einem schier unbändigen Bewegungsdrang.

Am besten kommen wir miteinander klar, wenn er sich draußen bewegen konnte, wir dann noch zusammen gesessen haben (mit Buchgucken, Malen o.ä.) und vor allem - wenn wir zusammen zu Abend gegessen haben...
Er braucht diesen Mix aus Toben und Ruhe und Geborgenheit.
Dann haben wir auch eigentlich so gut wie keine Probleme mit Zubettbringen usw.
Wir putzen Zähne, lesen mit seiner großen Schwester noch eine Geschichte und dann geht´s ins Bett...
Was ihn total aus der Fassung bringt: schlechte (gedrückte) Stimmung, Streit, Hektik, wenig Bewegung, zu wenig "Familienleben".

Vielleicht könnt ihr ja da noch etwas ändern ?!

LG Kirsten

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Hi,

ja ich spiele eigentlich viel mit ihm und wir gehen auch mal raus, aber ich muss sagen, letzteres machen wir nicht so viel :-( ich weiß, aber ich muss mich immer aufraffen um rauszugehen. Finde es zu eintönig nur im Garten rumzuhängen und zum Spielplatz müsste ich ihn extra ins Auto packen. Wir leben hier auf nem Kaff, da ist nicht so viel los...Ja, aber mehr rausgehen könnte schon was bringen...Über den Tag ist er ja eigentlich ganz lieb, nur das er eben schnell ausrastet wenns nicht nach seinem Willen geht, ansonsten beschäftigt er sich auch mal alleine wenn ich mal in der Küche bin oder Wäsche mache, das geht ganz gut. Nur Abends und beim Essen dreht er immer ab...