Trotzanfälle - ich weiß keine Lösung!

Hallo,
meine Tochter, 26 Monate, verhält sich beim einkaufen immer schlimmer. Dauernd kämpfen wir mit Trotzanfällen, und ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Gestern waren wir einkaufen. Als unsere 2 Traubenzuckerbonbons aufgegessen waren, wollte sie noch eins. Ich hatte aber kein mehr, daraufhin warf sie sich auf den Boden, weinte, strampelte, das volle Programm. Erst habe ich sie versucht zu trösten, zu beruhigen, hab sie auch toben lassen, wollte sie hochheben -vergeblich. Dann hab ich gesagt, sie könne noch etwas hier bocken, ich besorge die Einkäufe. Es wurde und wurde nicht besser. Ich durfte sie schon gar nicht mehr anfassen.
Einige Leute beobachteten mich, was ich echt schlimm finde, besonders die Komentare. Als sich meine Tochter nach ca 20 Minuten endlich auf den Arm nehmen ließ, sagte eine Frau zu mir in einem ganz traurige Ton "Ihr Kind tut mir so leid. Es braucht Sie und sie nehmen es nicht auf!" Ich war fertig, hab draußen nur noch geheult.
Ich weiß aber auch nicht, was ich besser machen soll. Ich gehe schon ganz ungern einkaufen, weil wir IMMER Terror haben. Ich brauche dringend einen TIP!
(Bitte nicht "Das ist nur eine Phase", die dauert nämlich schon echt lange)
Gruß Stefi

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Hallo,

ich weiß was du durchmachst. Mein Sohn hatte auch so extreme Wutanfälle.

Aber ich kann Dir eines raten. Ignoriere Sie. Auch wenn es schwer fällt.
Tief durchatmen und schreien lassen. Wenn du auf Sie einredest, das kommt nicht bei Ihr an, glaub mir.

Ich war damals bei einer Erziehungsberatung, dort hat man mir gesagt man muss die Wutanfälle der Kinder aushalten.
Man kann versuchen die Kinder abzulenken z.b. Jetzt gibt es kein Bonbon mehr, du hattest zwei und jetzt hilfts du Mama beim Einkaufen. Suchst du mir die Milch?...
Wenn das nicht funktioniert, einfach auf den Arm nehmen und wenn möglich das Kaufhaus/ Discounter verlassen.
Aber auf das Kind einreden wenn es nicht zuhören kann, bringt ja nichts.
Das ist ganz schwer da ruhig zu bleiben, aber du musst es versuchen. Die Kinder beruhigen sich es dauert aber nur. 5min, 10min, 15min...
Aber die werden sich beruhigen. Halte das dir im Kopf bereit.
Lasse die leute blöd schauen, ich kenne das. Aber die ignoriere ich einfach. Auch das musste ich lernen. Nur DU weiß wie dein KInd tickt und nicht die Oma von Nebenan.

Vielleicht hast du die Möglichkeiten alleine einzukaufen und beziehe dein Kind in den einkauf mit ein. Lasse es die Milch holen, Wurst in den wagen packen. Und mache einen Bogen um die Süßigkeiten.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Mädchen sind halt kleine Zicken. Ich hábe auch eine. ;-)

LG

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Huhu,

also wir machen es so...
Wenn Lea bockt (was selten vorkommt) sagen wir ihr einmal, dass sie aufhören soll... beim zweiten mal drohen wir eine Konsequenz an... und ziehen die dann auch durch!
Weißt du Kinder brauchen auch mal negative Emotionen von uns Eltern... heißt nicht, dass man schreien oder schlimmeres macht sondern einfach seinen Unmut ausdrückt!
Zeig, dass du enttäuscht bist und möchtest das sie aufhört... und sag ihr auch was passiert wenn sie NICHT aufhört!!!
Und wenn das bedeutet, dass du bis es funktioniert die Einkäufe abbrichst und dann eben ohne sie wieder fährst!

LG
Sandra

5

Kinder dürfen aber auch wütend sein! Wut ist ein Gefühl und sollte nicht unterdrückt werden. DAS ist der falsche Weg.
""Und wenn das bedeutet, dass du bis es funktioniert die Einkäufe abbrichst und dann eben ohne sie wieder fährst!""
Niemals Dinge androhen die man nicht realisieren kann.

Kinder sollten Kinder sein dürfen und nicht schon kleine Erwachsene die einfach funktionieren müssen. Wäre das gewährleistet gäbe es viel weniger "kranke" Kinder.

lg Silke

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Hallo Silke,

natürlich dürfen Kinder wütend sein...
Es gibt allerdings Momente wo man den Kindern zeigen muss, dass es jetzt SO nicht geht.
Ich meine wieso gibt es denn so viele Kinder die scheinbar endlos trotzen weil sie wissen, dass Mama irgendwann nachgibt...
Und wieso funktioniert die Konsequenz nicht??? Man fährt mit Kind nach Hause und lässt das Kind beim Vater und fährt ohne es wieder zum Einkaufen...
Es gibt in allen Dingen gewisse Grenzen und ein bisschen wütend sein ist ein Unterschied zu alles zusammenbrüllen.

LG
Sandra

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Hallo!

Überlege mal, ob es eine immerwiederkehrende Situation ist, die den Trotzanfall auslöst? Vielleicht gibt es eine bestimmte Situation, die sich vermeiden lässt?

Ich nehme jetzt mal das Beispiel mit dem Traubenzucker. Warum gibt es den vor dem Einkaufen? Das Kinder mehr wollen und sonst bocken ist normal. Also gibt es den Traubenzucker nach dem Einkaufen, wenn sie dir beim Einkaufen geholfen hat.
Dies erkärst du ihr vor dem Einkaufen in Ruhe.

Beim Einkaufen selbst kannst du versuchen sie miteinzubeziehen, wie Nudel holen o.ä..
Wenn alles gut geht, gibt es wie versprochen die Traubenzucker.

Wichtig ist, dass du ruhig bleibst und nicht vorher schon nervös wirst, denn die Unsicherheit spürt das Kind. Lass dich von den umstehenden nicht verunsichern. Wenn sich dein Kind nicht anfassen lässt, kannst du es auch nicht ändern. Wenn dich jemand vorwurfsvoll anguckt, dann sprich diese Person an und bitte um Hilfe! Entweder sind sie total verdattert und wissen auch keinen Rat oder aber sie sprechen deine Tochter an. Fremde bewirken manchmal viel mehr.

Meine Tochter hatte immer in der U-Bahn die schlimmsten Trotzanfälle. Ich hatte mal eine Frau gegenüber sitzen, die dann meine Tochter ansprach und ihr etwas erzählte und meine Tochter hörte zu und war ruhig. Ich war der Frau unheimlich dankbar und hab mich auch bei ihr bedankt, denn es war wirklich hilfreich.

Und zu der Frau sagst du nächsts Mal einfach, dass wenn sie die Situation richtig mitbekommen hätte, wüsste das deine Tochter keine Hilfe wollte!
Beim Trotzen hilft nur abwarten und ruhig bleiben. Einige Kinder sind während eines Anfalls einfach nicht ansprechbar, das ist normal.

LG

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hallo!
guck mal bitte hier, das wird dir sicher helfen, deine tochter besser zuverstehen und angemessen auf ihr verhalten zu reagieren:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=Trotz

alles gute!
regina