Ich bin als Mutter völlig unfähig

Hallo,

ich bin total am verzweifeln. Mein Großer (11 J.) macht uns zur Zeit völlig fertig. Los geht es damit, dass er in der Schule komplett versagt. Obwohl ich helfe, wo ich kann, einen guten Draht zu den Lehrern habe, lügt er uns an, verschweigt Noten, macht die Hausaufgaben unvollständig, obwohl er weiss, dass es rauskommt. In regelmäßigen Abständen tickt er auch zu Hause komplett aus. Kleines Beispiel: An seiner Zimmertür fehlt seit längerer Zeit eine Hälfte der Türklinke (hat er rausgerissen und verschlampt). Wir haben dann eine Ersatzklinke hingeschraubt, die aber nicht richtig passt und die wir nach dem nächsten Baumarkteinkauf austauschen wollten. Nun war es so, dass er sich gestern wieder mal mit seinem jüngeren Bruder (6 J.) gezofft hat und der ihn in seinem Zimmer einsperrte (Großer im Zimmer - Kleiner macht die Türe zu - dabei fällt eine Hälfte der Türklinke raus - Tür lässt sich nicht mehr von innen öffnen). Der Große weiss nichts besseres, als so lange mit dem ganzen Körpergewicht gegen die Tür zu donnern, bis die Tür aus dem Schloss reisst. Anstatt, dass er einfach mit dem Fuss auf den Boden klopft, dann hätte ich gemerkt, dass was nicht stimmt und wäre nachsehen gekommen. Nö, jetzt ist der Türrahmen total hin und man kann die Tür gar nicht mehr schließen. Statt dass er gekommen wäre, um mir das zu erklären, behauptet er, er wüsste nicht, wie das passiert sei. Erst nach langem Hin und Her hat er es dann doch gesagt. Genauso hat er das ausgeliehene Handy seiner Oma mitsamt seiner Karte verschlampt. Habe ich heute morgen festgestellt. Er weiss natürlich wieder mal nicht, wo es abgeblieben ist - ich kann ihm aber schon lange nichts mehr glauben, weil er mich ja dauernd belügt. Ich weiss echt nicht mehr, was ich machen soll. Die ganze Familie leidet unter seinen regelmäßigen Ausrastern. Langsam habe ich auch echt keine Lust mehr, mich mit ihm abzugeben, weil ich immer wieder enttäuscht werde. Das oben erzählte ist auch nur ein kleiner Auszug aus unserem täglichen Wahnsinn mit Rumschreien, Hauen (den kleinen Bruder), Lügen, Zerstören, Stress bei den Hausaufgaben, Anrufe der Lehrer, zu spät nach Hause kommen, klauen, Rumgeheule, .....

Was soll ich denn machen? Früher war er so ein lieber Junge, ich war total stolz auf ihn. Aber irgendwann habe ich den Draht zu ihm verloren. Ich habe auf ganzer Linie versagt und weiss nicht, wie ich es wieder in den Griff bekomme. Wenn ich schon mit ihm geredet habe, war er einsichtig. Ich habe ihn in den Arm genommen und er hat mir versprochen, dass es besser wird und dann hat er mich damit schon wieder verarscht. Mein Mann ist mir nicht wirklich eine Hilfe, da er meint, ich sei zu nachsichtig mit ihm. Ich müsste viel strenger sein und ihm nicht soviele Freiheiten lassen. Ein klassischer, konsequent durchgezogener Stubenarrest hätte noch niemandem geschadet. Das löst aber meiner Meinung nach nicht die Probleme, die wir haben. Der Junge hat Probleme, von denen ich nichts weiss, weil er sie mir nicht erzählt und ich komme schon lange nicht mehr an ihn ran. Bloß gehe ich so langsam daran kaputt. Stück für Stück verliere ich mein Vertrauen und meine Gefühle für ihn.

Tut mir leid, dass es so ein Riesentext geworden ist. Eigentlich könnte ich noch viel mehr schreiben, will Euch aber mein Gejammer ersparen. Ich habe irgendwann früher mal was gewaltig falsch gemacht und weiss nicht was und wann.

Danke fürs Lesen
Gruß
C.

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Hallo C.,

ich finde wie dein Mann, daß du zu nachsichtig bist.

Dein Sohn verschlampt die Türklinke seiner Zimmertür? Dann soll er sich von seinem Taschengeld eine neue kaufen.

Er macht seine Zimmertür kaputt, statt um Hilfe zu rufen?
Wäre es mein Sohn, würde ich sagen "Pech gehabt - jetzt kannst du solange deine Tür nicht richtig schließen, bis du das Geld für eine Reparatur zusammen hast."
Und gerade dein Sohn scheint ja jetzt schon sehr viel Wert auf seine Privatpshäre zu legen.

Ob und welche Probleme dein Sohn wirklich hat, kann ich genauso wenig beurteilen wie du.
Aber ich finde, nur weil ein Kind Probleme hat (z.B. in der Schule), hat es nicht das Recht, ungestraft die elterliche Wohnung zu demolieren oder Gegenstände zu verschlampen, die ihm nicht gehören (Handy, Türklinke...)
Da müssen Konsequenzen her, die für deinen Sohn schmerzhaft sind.

LG,
J.

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Hallo, J.

Ich gebe Dir in dieser Hinsicht auch völlig Recht. Leider ist es so, dass sein Taschengeld regelmäßig verbraucht ist, da er sich ständig neue Schulsachen kaufen muss. Denn auch davor macht er nicht halt. Buntstifte, Füller, Geodreieck - alles wird demoliert, zerbrochen, verschlampt. Und wir weigern uns inzwischen, ihm ständig neues zu kaufen. Erst vor zwei Monaten musste er sich komplett neu eindecken. Und jetzt ist schon wieder alles hinüber. Das Handy der Oma kostet neu ca. 200 Euro, Der Türrahmen ca. 150 Euro. Klar, eine neue Türklinke würde 12 Euro kosten, hätten wir die gleich neu gekauft, wären die Folgekosten geringer gewesen - jedoch haben wir nicht mit diesem irrsinnigen Gewaltakt gerechnet, bloß weil wir uns doch glatt eine Woche Zeit gegeben haben, um in den Baumarkt zu fahren. Es ist doch einem 11-jährigen zuzumuten, mal auf etwas zu warten, oder?

Trotzdem danke für Deine schnelle Antwort.

Gruß C.

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Hallo

Ich gebe meiner Vorrednerin trotz Deiner genannten Vorbehalte Recht. Dass er die verschlampten Schulsachen neu kaufen muss ist ja schonmal kein schlechter Ansatz. Aber dass er für die anderen Sachen straffrei davon kommt, nur weil die sein Taschengeld übersteigen ist, wie du ja schon festgestellt hast nicht die richtige Lösung. Er muss lernen, dass die Dinge, die er zerstört Geld kosten und dass man für dieses Geld hart arbeiten muss. Lass ihn die Sachen doch abarbeiten. Vereinbart Arbeiten die er verrichten kann und legt eine bestimmte Zeit fest (also wie lange er für Handy, Türrahmen, arbeiten muss). Da könnt ihr dann auch die Oma mit einbeziehen. Außerdem sollte er seine "Tat" der Oma selbst beichten. Das ist für Kinder oft sehr peinlich und oft sehr heilsam. Die Probleme, die Du mit deinem Sohn hast hören sich für mich schon sehr schwerwiegend und die Situation sehr festgefahren an. Du solltest überlegen, Dir professionelle Hilfe zu holen. Das ist völlig legitim und man ist deshalb keine schlechte Mutter.
Dir steht Hilfe zu und ein unbeteiligter Dritter kann oft die Spannung etwas herausnehmen und geht objektiver an die Sache heran.
Ich wünsche Dir und deiner Familie alles Gute

LG Tina (die Ergotherapeutin ist und viele Pflegegeschwister hat, die auch öfter mal austicken)#blume

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du arme, das tut mir leid für euch. Wenn dein Mann meint du bist nicht konsequent genug! Warum zieht er dann nicht mal eine Bestrafung durch? Setzt euch hin und besprecht zusammen, womit ihr eurem Sohn wirklich klar machen könnt; jetzt reichts!

1. Gespräch mit den Lehrern suchen, nach Ursachen für sein Verhalten forschen.
2. Kinderpsychologen aufsuchen, Problematik erklären.
3. Verbote aussprechen.


Arbeitest du? Falls nein, hol ihn nach der Schule ab, beaufsichtige ihn. Klar sehr aufwendig, aber vielleicht erfolgversprechend. Essen, Hausaufgaben, lernen, danach darf und kann er sich im Haus beschäftigen. Was macht er gerne? Fernsehen, PC, Games , Freunde treffen? Dann verbiete ihm etwas davon! Bis er sich wieder einkriegt. was ist mit Sport, ist er in einem Sportverein? Meiner klinkt auch ab und an aus, seitdem hat er Fernseh und PC Verbot. Ich kontrolliere sogar wieder seine Schultasche um ihn an Ordnung zu erinnern, solange bis es von alleine funktioniert.

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Hallo C.

Irgendwie wurde diese Verhalten mit dem Lügen bei ihm hervorgerufen. Gut wäre es, die ursache zu finden und abzustellen bzw. umzukehren. Ich habe als Kind auch viel gelogen und bin heute ein grundehrlicher Mensch. Es war für mich direkt eine Befreiung, als ich merkte, dass ich das nicht mehr nötig habe.

Meine Mutter hat ehrliches Verhalten in keinster Weise honoriert, war aber dafür ziemlich naiv, wenn ich sie belogen habe. Außerdem hat sie mir Dinge, die ich ihr einmal gebeichtet habe, lange vorgehalten. Irgendwann in einem Streitgespräch hat sie irgendwas wieder hervorgekramt, das ich einmal zugegeben hatte. Das hat mich sehr verletzt und ich habe dann diese Lügenmauer um mich herum gebaut, die mir sehr geholfen hat. Kinder machen es sich nicht schwer, sie gehen den einfachsten Weg. Deine Aufgabe ist, die Umstände so zu gestalten, dass der einfachste Weg auch der erwünschte ist.

Was du jetzt tun musst, ist, dass du wirklich konsequnet wirst. Konsequent sein heißt aber nicht nur, Strafen regelgerecht anzuwenden, sondern auch Belohnungen. Überlege dir, wie du Ehrlichkeit bei deinen Kindern belohnen kannst. Wenn dir dein Sohn etwas Schlimmes beichtet, dann lass einfach mal die Strafe komplett weg. Nimm ihn in den Arm, tröste ihn und frage ihn, wie er sich dabei gefühlt hat und wie er sich jetzt fühlt. Sag, wie du dich darüber freust, dass er ehrlich zu dir war und frag ihn, ob das eine Überwindung für ihn war. Aber - und hier kommt die Konsequenz zum Einsatz, lass dich auch während des Gesprächs nicht dazu hinreißen, negative Bemerkungen zu machen und kehre diese Sache auch später nie wieder hervor.

Ich denke mal, er wird dir vielleicht nicht gleich so eine Gelegenheit bieten, in der er dir etwas beichtet. Du kannst ihm ja auch einen Schritt entgegenkommen. Sag zB. "Ich weiß, dass du etwas angestellt hast, aber ich fände es gut, wenn du es mir selbst erzählst."

Ich kann dir leider nur aus meiner eigenen Kindheit berichten, da ich ja selbst noch keine eigenen Kinder habe, ich hoffe, ich konnte dir trotzdem etwas helfen.

Was ich abschließend noch sagen will: Vielleicht erwartest du auch ein bisschen viel. Er wurde von seinem Bruder in sein Zimmer eingesperrt und du glaubst, er müsste automatisch auf den Gedanken kommen, dass er durch Klopfen an den Boden Hilfe holen kann? Frag dich mal ehrlich, ob und wie schnell du das gehört und dann darauf reagiert hättest. Hättest du das nicht auch als Spiellärm der Kinder interpretieren können? Gegen die Tür zu rennen macht ja nun auch sehr viel Lärm und der ist dir nicht aufgefallen. Und selbst wenn deine ehrliche Antwort lautet: Ja, ich hätte es gehört und wäre gekommen - musst du von deinem Sohn erwarten, dass er das 100%ig weiß? Er wird wütend gewesen sein auf seinen kleinen Bruder und wird sich gedacht haben: "Ich bin im Recht (er hat mich ja eingesperrt), jetzt darf ich auch was kaputt machen, um wieder raus zu kommen." - Hast du zumindest das jüngere Kind auch bestraft? Hätte er dich nicht holen kommen können, als er gemerkt hat, was er angestellt hat?

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"Was ich abschließend noch sagen will: Vielleicht erwartest du auch ein bisschen viel. Er wurde von seinem Bruder in sein Zimmer eingesperrt und du glaubst, er müsste automatisch auf den Gedanken kommen, dass er durch Klopfen an den Boden Hilfe holen kann?"

Ich war 10 Jahre alt, als ich mich selber versehentlich in einen Kellerraum meines Elternhauses eingesperrt habe (selbe Situation: Türklinke war kaputt, und ist abgegangen, so daß ich die Tür von innen nicht mehr öffnen konnte).

ICH bin schon auf die Idee gekommen, um Hilfe zu rufen - obwohl Hilferufe aus dem Keller ins Erdgeschoß (wo meine Eltern waren) sicher schwieriger zu hören sind, als Hilferufe aus einem Kinderzimmer (wo man als Elternteil ja irgendwie immer mit einem Ohr drauf achtet).

LG,
J.

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Auch wenn man drauf kommen KANN, bleibt trotzdem die Frage, ob man drauf kommen MUSS. Außerdem hast du dich selbst in die Situation gebracht - jetzt noch die Tür zu zerschlagen hätte dir sicher mächtig Ärger eingehandelt.

Der Junge wurde von seinem Bruder eingesperrt und war dadurch wahrscheinlich in dem (Irr-)Glauben, dieser würde dann auch den Ärger bekommen für die zerstörte Tür. Außerdem war er bestimmt auch (zu Recht) wütend in dem Moment, du wahrscheinlich nicht.

Ich will damit ja auch nicht sagen, dass der Junge komplett richtig gehandelt hat; nur, dass sein Verhalten in einem gewissen Rahmen auch nachvollziehbar war und da die Beziehung zu dem Kind ja sowieso schon gestört ist, könnte man dem Jungen vielleicht in so einer Situation mal Rückendeckung geben, anstatt sauer zu sein. Ihm sagen, dass das Verhalten falsch war, dass man aber versteht und akzeptiert, dass man als Kind auch mal falsch handelt und hofft, dass er in Zukunft vielleicht anders handelt, also etwas daraus gelernt hat.

Und vielleicht kann man sogar gemeinsam überlegen, wie die zerstörte Tür ersetzt werden kann. Vielleicht einen Flohmarktstand gemeinsam ausrichten, wo auch die Kinder paar Sachen beisteuern sollen.

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HALLO

ICH WÜRDE VORSCHLAGEN DAS DU MIT DEINEM SOHN ZUM PSYCHOLOGEN GEHST ODER IN DIE KINDERPSYCHATRIE.
Bei meinen Sohn war es auch so änlich probleme in der schule ,mit Geschwistern steit auch viele dinge verbummelt keine Schulaufgabengemacht und so weiter mein Kind bekomt Strttera für saeine Konzentrasion und seidem hab ich nicht mehr so viele Probleme


Hoffe das ich Dir helfen konte

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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...
Das konnte ich schon oft beobachten. Erforsche Dich selbst. Oder Deinen Mann. Das was jetzt stattfindet bist Du oder Er oder eine Schnittmenge davon. Auch wenn Ihr es nicht wahrhaben wollt

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Hallo, arzach

wie meinst Du das? Also, nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht: ich bin absolut kritikfähig und für jeden Denkanstoß dankbar, aber Deinen Einwand verstehe ich jetzt nicht so ganz. Im Übrigen: mein Mann ist auch kritikfähig - unser Sohn aber definitiv nicht. Ich war auch als Kind alles andere als aggressiv. Ich hätte es mir auch im Leben nicht getraut, meine Eltern anzulügen oder irgendetwas mutwillig zu zerstören (und nebenbei: das, was ich geschildert habe, ist nur ein kleiner Einblick). Mein Mann und ich lebten in sehr strengen Elternhäusern und wir hatten und haben wirklichen Respekt vor dem Eigentum anderer Leute. Hätte ich etwas geliehen bekommen, dann wäre mir das mit Sicherheit nicht verloren gegangen! Hätte meine kleine Schwester mich im Zimmer eingesperrt (und die war wirklich widerlich zu mir als Kind), dann hätte ich doch nicht die Tür eingetreten. Und ich habe immer wieder versucht, meinem Sohn den Wert von Dingen (speziell des Eigentums anderer) nahezubringen, aber scheinbar interessiert es ihn gar nicht. Ich rede gegen eine Wand.

Also, mir selbst jetzt einen Spiegel vorzuhalten hätte nur einen Effekt: Dass ich sehe, wie ich früher erzogen wurde - nämlich mit sehr strengen Strafen und vor allem mit Schlägen - und dass ich das bei meinem Sohn nicht mache, sondern dass ich ihn schon immer respektvoll behandelt habe und ihn bei gegebenem Anlass mit Sanktionen (Zimmer, Fernsehverbot, Ausgehverbot, PC-Verbot, etc) bestraft habe - aber NIE mit Schlägen! Allerdings habe ich ihn natürlich auch gelobt und belohnt, wenn er etwas gut gemacht hat. Ich muss dazu sagen, dass wir in der Vergangenheit diverse Probleme hatten (Ärger im Job, Geldmangel, Differenzen mit meinen Eltern), die sicher auch nicht an ihm spurlos vorüber gingen. Inzwischen sind die o. g. Probleme jedoch längst vorbei und davon abgesehen, gibt es in jeder Familie mal Tiefs, die aber nicht dazu führen, dass einzelne Familienmitglieder die anderen derart terrorisieren.

Wir werden wahrscheinlich in den nächsten Tagen versuchen, bei einer Beratungsstelle einen Termin zu bekommen, auch wenn mein Mann da nicht so begeistert ist. Ich sehe mich in meinen Albträumen nämlich schon, wie ich meinen Sohn im Gefängnis besuche. Heute ist es "nur" eine eingetretene Tür, aber was ist es morgen?

Schönen Abend noch
C.

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Och nicht doch ...Sag nie du hast versagt!!! du liebst doch deinen Sohn und würdest alles für ihn tun und das ist ganz sicher nicht versagen. Du hast einfach unterwegs den Draht zu deinem Kind verloren....vielleicht ist er auf seinen Bruder eifersüchtig? Die Vorgänger habenm schon viele Ratschläge gegeben, ich kann nichts mehr dazugeben. Kann nur sagen Kopf hoch und lass dich icht hängen, dadurch wird das ganze sicherlich nicht bessser...Alles Gute wünsche ich dir

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Hey du,
es ist tragisch, so über sein eigenes Kind zu denken und ich kann es gut nachvollziehen.. Das tut mir sehr leid für dich... #liebdrueck
Mein Vorschlag ist, da das ganze von allein ja nicht besser wird, suche dir Hilfe. Suche eine Beratungsstelle auf und lasse dir/euch helfen...

lg Tanja

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Hi,

ich habe ja auch nicht wirklich die große Ahnung, mein Kleiner ist erst 18 Monate alt, aber vielleicht...hm.

Was ich hier sehen kann, ist, daß du ihm viel an Verantwortung abnimmst. Er ist 11 Jahre alt und kommt langsam ins Teenageralter. Das ist eine schwierige Zeit: er ist nicht mehr klein, aber auch noch nicht groß, obwohl er das sein will. Mehr Kontrolle bewirkt das Gegenteil: damit zeigst du ihm, daß du ihn für vollkommen unfähig hälst, selber Dinge anzupacken. Außerdem zeigt das sehr wenig Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten.

Vielleicht mußt du mehr loslassen: mehr Vertrauen, weniger Kontrollen, aber auch anfangen, ihm mehr Verantwortung zu übergeben. Mit allen Konsequenzen! Er macht seine Schulsachen kaputt und muß sich neue kaufen. Gut so.

Das mit dem Handy - nicht ersetzen. Das sollte er selber übernehmen. Das ist weg, das ist seine Schuld, das ist seine Verantwortung: da muß er sich selber mit der Oma auseinandersetzen. Genauso mit der Tür: das kann er abarbeiten. Und so lange damit leben, daß er keine Privatsphäre hat.

Zeige ihm doch auch mal ein bißchen Vertrauen, vertraue ihm, daß er selber was leisten kann ohne deine Hilfe. Fragt er danach - um so besser. Aber es gibt vieles, was er schon alleine kann und das sollte er auch machen. Also nicht ständig hinterherlaufen und Hausaufgaben kontrollieren oder so. Daß er Hausaufgaben machen muß ist keine Frage, aber wie er sie macht - seine Sache, seine Verantwortung. Genau das gleiche mit den Noten: er lernt nicht - dann hat er miese Noten. Er weiß, daß er zu Hause Ärger bekommt und verschweigt sie daher. Das zeigt ja schon, daß er kooperieren will, nicht einfach nur "dagegen" ist - denn dann wäre ihm das mit den Noten egal. Wen er mit miesen Noten nach Hause kommt: vielleicht mal nach den Gründen fragen? Fragen, ob er Hilfe braucht und was er sich vorstellt?

Vielleicht solltest du nicht einfach ungefragt helfen, wo du kannst, sondern abwarten, bis er dich um Rat fragt.

Und das mit der Tür: ehrlich gesagt wird er in der Hitze des Momentes nicht daran gedacht haben, dich zu rufen. Er scheint sehr impulsiv zu sein und das erste gemacht zu haben, was ihm in den Sinn gekommen ist.

Ich denke, ihr alle seid es gewöhnt, daß er ein "lieber" Junge ist, der alles gemacht hat, was ihr ihm gesagt habt. Das geht nicht mehr. Wenn ihr ihm zeigt, daß ihr ihn für voll nehmt, ihm zeigt, daß ihr ihn immer noch genauso liebt, ihm zeigt, daß ihr Vertrauen habt in ihn und sein Urteilsvermögen, dann reibt ihr euch nicht so auf. Übrigens kann auch eine gute Portion Eifersucht dahinter stecken.

Das mit dem Handy: kann es sein, daß er in der Schule von Mitschülern bedrängt wird? Sind da schon mehr wertvolle Sachen unerklärt weggekommen?

Vielleicht würde euch allen eine Art Erziehungstherapie helfen. Es ist ja nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern - ein Kommunikationsproblem geht schließlich die ganze Familie was an.

Und als allerletztes anch dem ganzen Sermon: Stubenarrest ist Blödsinn, ehrlich ;-)

LG Susan

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Hallo C,
weitere Strafen sind meiner Meinung nach Quatsch.Für mich hört sich ganze Situation schon zu verfahren an und du klingst einfach hilflos.
Wäre ich an deiner Stelle würde ich zu einer Beratungsstelle gehen(Pro Familia etc) die können dir sicher weiterhelfen und euch weitere Hilfe vermitteln,damit ihr euer Familienleben wieder ins Lot bringen könnt.
Letztendlich müssen sich belastende Verhältnisse nicht zeitgleich mit schlechten Benehmen zeigen,dass kann auch noch eine ganze Weile später auftreten.
Ich wünsch euch,dass ihr euch bald alle wieder wohlfühlt.

LG,Anja