Du bist herrisch!

Hallo,

ich könnte mich sowas von ärgern....

Ich weiß gar nicht wie ich das jetzt schildern soll weil ich das absolut nicht so sehe.

Wir ( #schwanger, #baby 2 Jahre) haben zuhause einen geregeltern Tagesablauf mit festen Essens- und Schlafenszeiten.
Das Kinderzimmer räumt er auch auf, natürlich mit meiner Hilfe.
Wenn wir nach Hause kommen, werden im Flur die Schuhe ausgezogen.
Ich achte drauf, dass er >tschüss< (winkt) sagt wenn wir uns verabschieden und >hallo< üben wir gerade.
Wenn wir zu besuch sind, ziehen wir natürlich auch die Schuhe aus.

Mein Kind ist total ausgeglichen, ruhig, glücklich und lebhaft.
Alle sind immer ganz begeistert von ihm und findens im Prinzip total herzig, dass er "so gut erzogen ist".

Auf der anderen Seite werde ich kritisisert, ich wäre herrisch. Finde ich superätzend, die Sachen die ich jetzt hier aufgezählt haben sind für mich total normal und mehr "Reglementierungen" gibts auch gar nicht.

Außerdem liest man doch auch immer, wie wichtig ein strukturierter Tagesablauf für Babys und Kinder sind, weils Verlässlichkeit und Sicherheit gibt.

Und alles andere fällt für mich unter >Erziehung<.

Ich habe die Vermutung, dass es meinem Mann schwer fällt, den ganzen Tag auf der Arbeit von Struktur und Regeln umgeben zu sein und dass zu hause nach Feierabend auch vorzufinden.

Aber eine Familie hat doch immer ihre Rituale, Werte und halt auch Regeln?!

Wie seht ihr das?

Viele Grüße
awk + #baby 2 Jahre + #ei 6. Monat

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Hallo!!

Das was Du beschreibst kommt mir total bekannt vor- ich bekam mal zu hören, hier wäre es wie in einer Kaserne.
Das Kinder aber Struktur und Rituale brauchen sieht dabei keiner......

Ich habe manchmal den Eindruck die Leute w o l l e n was finden wenn es gut läuft.

Meinem Freund geht es so wie Deinem Mann. Er tut sich auch damit unheimlich schwer. Hier gibt es auch feste Zeiten des Essens etc. Führt dann hier auch oft zu unnötigen Diskussionen.

Das was Du beschreibst ist nicht herrisch oder sonstwas sondern Norme und Werte die man Kindern mitgeben sollte.


Viele Grüße

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Hallo,

meine Mutter sagt das auch von meiner Frau und ihre Mutter sagt auch, sie wäre zu streng.

Auf der einen Seite vergleichen sie immer die "anderen" Kinder mit unserem Sohn und sagen wie gut er erzogen wäre und auf der anderen Seite beschweren sie sich über die "strenge" Ordnung #kratz

Ich stimme mit den Erziehungsmethoden meiner Frau völlig überein und versuche umzusetzen, was wir ausgemacht haben, aber hier und da bin ich bei weitem nicht so konsequent, wie ich es möchte.
Eben, Mann kommt von Arbeit und hat irgendwo ein schlechtes Gewissen, so wenig Zeit für die Familie zu haben und dann geht die Konsequenz verloren, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, denn irgendwie ist es doof zu streiten in der wenigen Zeit, die man hat...

Ich freu mich, wenn ich meinem Sohn ein Bonbon geben kann, wenn es meine Frau nicht sieht, denn ich seh nie dieses Lächeln. Klar freut er sich und wir spielen und haben Spass, aber dieses Lächlen, wenn er etwas bekommt, was ihn sehr freut... Ihn schnell und einfach glücklich machen wird mir verboten, denn Abends gibt es Abendbrot und dann wird Zähne geputzt.
Davor nicht, danach nicht :-(

Andererseits gewinnen wir dem etwas Positives ab, denn es ist gut, wenn Kinder mit verschiedenen Charakteren groß werden.
In Auseinandersetzungen versuchen wir immer eine neutrale Seite zu schaffen, die unserem Sohn Unterstützung gibt, aber auch die andere Person nicht dumm dastehen lässt.

Wenn meine Frau das Bonbon doch gesehen hat, dann schimpft sie mit uns beiden und ich zeig mich einsichtig und entschuldige mich, unser Sohn macht es mir nach :-D

Letztendlich haben wir unseren Sohn zu einem kleinen Diplomaten gemacht, der nicht gleich ausrastet, sondern verhandelt.

Wir haben Ziele bei der Erziehung und ja wir machen einiges anders, als unsere Eltern. Wir übernehmen auch einiges, aber es wird ihnen nie passen, denn eben auch sie haben wenig Zeit mit ihren Enkeln und die wollen sie genauso, wie ich nutzen, um sie glücklich zu machen...

Wenn wir nicht konsequent durchgreifen würden, dann wären unsere Kinder nicht so, wie Oma und Opa ja stolz von ihnen erzählen.

Das sie anders aber auch nie so geworden wären, davon wollen sie nichts wissen, denn wir sind ja auch vernünftige Menschen geworden.

Ich will nicht aufzählen, was bei mir alles schief gelaufen ist ;-)
aber ein bisschen mehr Ordnung und Richtlinien hätten mir sicher nciht geschadet :-p

Wir machen das schon und unsere Kinder werden auch vernünftige Menschen.

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Das hast du gut geschrieben! :-)

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Hallo,

ich finde nicht, dass du herrisch bist!

Auch bei uns gibt es fixe Rituale - und mein Kind ist guterzogen mit dem was eine 2jährige halt schon kann: Hallo, Tschüss (bei uns sagt man baba), Bitte und Danke! Wenn sie etwas möchte, dann fragt sie: 'Darf das mitkommen?' oder 'Darf ich das nehmen?'
Und ein 'Nein' wird auch als solches akzeptiert...

Meiner Meinung nach gehört sich das einfach so - und ich lebe es ihr auch so vor.

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Hallo!

Ich kenne euren Tagesablauf nicht, aber wenn du auch Ausnahmen zuläßt, dann wirds schon passen.
Laß dem Papa auch sein Kind ;-), dann kann er besser damit umgehen. Und laß auch die Ansichten des Papas gelten. Wenn du dann 2 hast, bist du froh, wenn der Papa auch geübt ist.

alles Liebe karin

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Kann es sein das er damiit nicht die Erziehung gemeint hat, sondern Dein Verhalten im Allgemeinen ?

Was Du Deinem Kind beibringst sind ganz normale Umgangsregeln. Oder zickst Du schnell rum wenn er mal nicht winkt oder etwas anderes vergisst?

Manchmal stimmt einfach der Tonfall nicht ;-)

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Ganz ehrlich: Ohne halbwegs geregelten Tagesablauf (in den sich selbstverständlich auch das ein oder andere Ritual einschleicht) hätte ich wahrscheinlich schon sehr sehr großes Aua am Kopf vom ewigen gegen die Wand hauen ;-)

Ich finde es nur normal und deine Kinder werden es früher oder später genauso machen, weil es eben schon immer so war! Ich finde es übrigens nur schön wenn Kinder auch heute noch hallo, tschüss, bitte und danke sagen können! Und achte bei meiner Tochter dementprechend darauf.

Und so ein bisschen General steckt doch in jeder Mama, oder? #kratz Das meine ich jetzt nichtmal negativ, im Gegenteil. Meist sind wir doch diejenigen die alles allein um die Ohren haben und da ist es gut wenn Kinder wissen, wer das Sagen hat.

LG Kristin

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Ich sehe es genauso wie du. Du machst alles richtig.
Wir ziehen auch die Schuhe aus,
"Bitte" und "Danke" gehört sich einfach,
entschuldigen, wenn was Falsches gemacht/gesagt wurde.
Regeln und Grenzen sowie ein strukturierter Tagesablauf sind das Wichtigste für Kinder (neben Liebe natürlich).
Mir wurde es noch nicht in Verbindung mit den Kindern gesagt, daß ich dominant bin, aber so ein Luschi hat mir mal gesagt, daß ich eine dominante Ausstrahlung hätte #klatsch
Naja, aus meinen Kindern ist auch was geworden :-p