Alleinerziehend sein ist soo anstrengend!

Hallo Zusammen,

wie geht es Euch als Alleinerziehende? Mein Kind ist jetzt 4 Jahre alt und es wird vieles leichter, dafür anderes anstrengender...das übliche eben ;-) Mir fällt nur auf, wie müde und erschöpft ich mittlerweile bin. Seit 4 Jahren stehe ich rund um die Uhr parat und meine Energie reicht gefühlt nur noch für das Nötigste. Essen zubereiten, Haushalt, Garten und mein Kind päd.wertvoll begleiten plus TZ Job - da bleibt keine Zeit für mich bzw für irgendwelche Projekte oder ähnliches...Alleine meine Haare (lang) alle 3-4 Tage waschen zu müssen, strengt mich sehr,sehr an ...ich fühle mich so richtig ausgepowert.
Verwandschaft gibt es bei uns nicht, Freunde haben selbst kleine Kinder, da treffen wir uns meist mit den Eltern zusammen, also mal abgeben funktioniert (noch) nicht.
Die Aussichten auf einen Partner sind nicht so rosig, wüsste nicht wo ich momentan jemanden kennenlernen sollte (Internet sind alle zu weit weg) und über einen Verein jemanden kennenzulernen dauert noch ein bisschen, bis ich mir das finanziell leisten kann, mal abends wegzugehen um an einem Treffen teilzunehmen oder mal zu einer Veranstaltung zu gehen. Auch das deprimiert mich.
Ich schreibe dies nur, weil ich mich einfach mal umhören möchte, wie es Euch so mit der Situation geht. Also, wie geht es Euch als AE? Seid ihr auch meist müde und erschöpft oder wie managt ihr Euren Energiehaushalt, das ihr euch nicht immer wie leer fühlt?

Viele Grüße#winke

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Es wird leichter! Meine Kinder waren 1, 5 und 7 bei der Trennung, das ist jetzt 7 Jahre her. Ich arbeite Vollzeit+Nebenjob, allerdings GsD beides im Home-Office.

Was wirklich wichtig ist, ist, dass Du Dir Inseln für Dich selber schaffst. Bei mir war es ganz banal und unaufwändig, dass ich mit den Kids ins Bett gegangen bin und noch ein paar Stunden gelesen hab, das war meine Zeit. Mittlerweile mach ich viel Sport, weil sie jetzt alt genug sind, dass ich ein paar Stunden einfach weg sein kann, ohne dass es Probleme gibt. Das tut mir unglaublich gut, auch wenn es sich manchmal egoistisch anfühlt.

Vielleicht gibt es in Deiner Nähe ein Fitnessstudio, das Du zeitlich hinkriegst? Oder kauf Dir ein Ergometer für daheim, pack Dein Kind ganz unpädagogisch eine Stunde am Tag vor den Fernseher und setz Dich da drauf oder mach Workouts...

Schonmal an eine MuKi-Kur gedacht? Haben wir vor 3 Jahren gemacht und es war echt spitzenmäßig, sich mal nur um sich selbst kümmern zu dürfen.

Alles Gute! Es wird leichter!

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Danke, ja eine Mutter-Kind Kur steht im Oktober an und ich freue mich schon sehr darauf! Mal nicht kochen, putzen, planen und einkaufen zu müssen und endlich mal Zeit für mich...das wird mir sehr gut tun. Aber ob das mein Grundgefühl verändern wird? Ich lege mich momentan jeden Mittag nach dem Essen für eine Stunde hin, Kind wird vor dem TV geparkt aber das ändert nichts an meiner grundsätzlichen Erschöpfung. Vielleicht ist das auch nur ein "MIMIMI-Post"..einfach mal jammern, dann geht es schon besser ;-)

Ich denke auch, das es leichter werden wird, wenn mein Kind älter wird und es kann ja gar nichts für diese Situation, ich hätte es auch gerne anders.

Die Auszeit die du dir nimmst ist genau richtig, deine Kinder sind ja jetzt auch im richtigen Alter dafür!

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für ausgepowert sein ist Sport besser als schlafen

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Hallo,

Mir geht es wie Dir. Ich arbeite Vollzeit, meine Tochter ist Autistin und daher ist der Alltag sehr fordernd. Vor den Ferien war ich kurz vorm Burnout muss ich sagen. Jetzt ist sie 2 Wochen bei ihrem Papa, da muss ich mal nur arbeiten und alles erledigen was so liegen geblieben ist und hab dann auch mal ein wenig Zeit für mich. Das ist sonst nicht drin.

Ich bin daher sehr gespannt was Du hier noch für Tipps bekommst.

Alles Gute und viel Kraft
Sunny

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Danke Dir... schön das es bei Euch den Papa noch gibt, dann hast du wenigstens noch etwas Luft. Du weißt, das du auch alle 2 Jahre zur Kur kannst als Alleinerziehende? Ich glaube es dir auf´s Wort, das Du kurz vor dem Burn Out bist...Ich wünsche Dir dennoch eine erholsame Zeit und das du viel Kraft tanken kannst, bis der Alltag wieder los geht ;-)

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Wie kommst Du denn darauf dass Alleinerziehende alle 2 Jahre in Kur können? Das geht doch nur wenn gesundheitliche Gründe vorliegen.

Mit meiner Tochter kann ich nicht in Kur, alleine lassen kann ich sie nicht. Also kommt Kur ohnehin nicht in Frage für mich.

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Sind deine Blutwerte in Ordnung?

Bei mir kam die Erschöpfung von Eisenmangel und später Schilddrüse. Es wurde lange nicht gefunden.
AE sein erschöpft mich nicht. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich die Alternative kenne. Lieber AE als den Typ noch zusätzlich an der Backe.

Allerdings hat mein Kind tolle Bezugspersonen.
Leihgroßeltern
meine Freunde, kinderlose haben Spaß daran ab und zu wieder selbst Kind zu sein. Ausflüge mit uns zu machen, die sonst sonst mit anderen kinderlosen nicht machen.
Über pro Familia habe ich Tipps bekommen, wo sich andere Alleinerziehende getroffen haben. Darüber haben sich dann Zweckgemeinschaften gebildet.

Zeit für mich habe ich im Alltag eingebaut. Täglich 10 Minuten sind so wertvoll. Ganz besonders in Zeiten wo es die Stunde oder den Tag Auszeit nicht gibt. Täglich 10 Minuten macht auf die Woche über eine Stunde.

Meine Hobbys habe ich nicht aufgegeben. Ok, manche auf Eis gelegt. Bei Planungen und Ausflügen habe ich immer darauf geachtet, dass für uns beide was dabei ist. 3 Stunden Museum war nicht mehr. Ok, mal eine halbe Stunde mit vorher Spielplatz, hinterher Spielplatz und ich hatte das Gefühl mich nicht selbst zu vergessen.

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Ja, meine Blutwerte sind okay...lass ich regelmäßig checken, auch Vitamin D...ich denke es ist bei mir vor allem die mentale Erschöpfung. Das Gefühl für alles alleine zuständig zu sein und es auch tatsächlich zu sein, ist für mich sehr anstrengend. Meine kinderlosen Freundschaften haben sich alle aufgelöst, hat leider nicht mehr gepasst...Alleinerziehenden-Treff ist momentan wegen Corona ausgesetzt, hab ich aber auf dem Plan.

Ich denke, meine Einsamkeit macht mir zu schaffen. Es gibt nur meine Tochter und mich, keine Oma, kein Opa, keine anderen Verwandten die mal mehr tun, wie nur anrufen (im Ernst!) und auch keinen Vater der sich kümmert oder interessiert. Das tut mir sehr leid für mein Kind, das da niemand sonst ist, der sich kümmert.

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Das mit der mentalen Erschöpfung kann ich gut verstehen.
Je größer mein Kind wird, desto ... es wird nicht einfacher, sie denkt nur selbst mehr mit.

Das mit den nicht vorhandenen Großeltern kenne ich insofern, als dass meine Eltern tot sind. Dafür habe ich selbst eigene Bezugspersonen aus meiner Kindheit noch.

Gibt es bei euch über die Gemeinde auch Möglichkeiten Leihomas/Leihopas kennen zu lernen?
Freunde meiner Eltern freuen sich riesig über Kontakt zu uns, auch zu meinem Kind, auch andere ältere Menschen haben wir schon kennen gelernt.
Ich achte darauf mir nicht zu viel aufzuladen, andererseits ist es für uns auch eine Bereicherung, weil es ein Geben und Nehmen ist.
Würden meine Eltern noch leben, würde ich sie ja auch weiter pflegen.

So sind es andere Menschen, mit denen ich in Kontakt bin. Sie zeigen Interesse an meinem Kind und mir und ich unterstütze sie in anderen Dingen, die sie nicht mehr können. So, dass es für jeden machbar ist; so dass sie sich freuen und wir uns freuen.

Einerseits ist es mental schon mehr, weil noch was dazu kommt, es fühlt sich aber auch weniger an, weil wir auch Unterstützung in anderen Punkten zurück bekommen.

Mit Corona natürlich schwierig. Andererseits vielleicht dadurch auch einfacher. Evtl. mal in der Gemeinde bei Nachbarschaftshilfe anfragen. Gut überlegen, was du anbieten kannst, so kann durchaus Kontakt bis hin zu Freundschaft entstehen. Auch über die Kirche ist fragen möglich. Manche älteren Menschen sind froh über neue Kontakte, andere nicht.

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Hallo

Vorweg, ich bin nicht alleinerziehend, aber:
Lass dich bald mal beim HA durchchecken. Ob du genug Mineralien hast, usw. Erwähne deine Müdigkeit beim Haarewaschen.
Dann würde ich persönlich die Haare kürzer schneiden. Es geht darum, daß du Wege findest, dein Leben angenehmer zu gestalten. Wenn du deine langen Haare liebst, okay. Vergiss die Idee. Kind mal 1h vor TV parken würde ich definitiv auch machen.
Dann der Vater: Ist dieser nicht verfügbar?
Sport treiben würde ich auch, z. B. hullern, Yoga, Laufen, joggen.. Aber erst, wenn es dir körperlich wirklich gut geht (siehe Mineraliencheck).
Ansonsten zum Kind abgeben: Gibt es Möglichkeiten des Netzwerkens mit anderen Alleinerziehenden?

LG

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Als ich noch mit meinem Mann zusammen war, war das Leben für mich viel anstrengender als jetzt. Er hatte extrem hohe Ansprüche an mich und übernahm keine Verantwortung.
Jetzt arbeite ich voll. Ja, ich habe auch weiterhin kaum Zeit für mich, aber es geht uns trotzdem besser. Und müde und erschöpft bin ich immer schon. Nur mit Mann war es viel schlimmer als jetzt.
Und nein, der Vater kümmert sich nicht um die Kinder, sie sind nur bei mir.

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Ich kann mir das gut vorstellen! Schön das es dir besser geht ;-)

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ist im Kindergartenalter und du arbeitest nur Teilzeit.

Klingt für mich auf den ersten Blick als selbstgemachtes Problem was du hast. Also wirst auch nur du dir selbst da raus helfen können.

Und zwar durch umplanen deiner Zeit.

Vielleicht ist dein "pädagogisches wertvolles Begleiten" die Ursache/ Hsuptursache? Je nachdem was du darunter verstehst.

Wenn du wie viele andere Vollzeit arbeiten würdest ginge das ja gar nicht, wenn du schon mit Teilzeit zusammenbricht.

Du musst also bei deiner Zeiteinteilung etwas ändern.

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Teilzeit ist teilweise viel anstrengender als Vollzeit. Ging mir viele Jahre so.

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näher erläutern um es verstehen zu können.

Eigentlich müsste es doch umgekehrt sein oder?

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Hallo, ich bin auch alleinerziehend seit nunmehr drei Jahren. Dein Beitrag spricht mir aus der Seele.
Ich finde auch schön, dass du dein Kind pädagogisch anspruchsvoll förderst. Oft mal habe ich den Eindruck, dass diese Werte alleinerziehend unter gehen sollten. Wie hier ja auch viele schreiben,man die Kinder am besten vollzeit abgeben sollte.

Ich finde du klingt sehr bedacht und finde es toll wie du alles meisterst. Leider habe ich auch keinen Tipp wie es einfacher wird.
Ich denke das viele Alleinerziehenden Hilfe von Ihrer Familie haben und wenn dies auch noch wegfällt (bei uns übrigens auch), ist es schon eine enorme Aufgabe die man zu meistern hat.

Mit deinen Blutwerten wie hier einige Nichtalleinerziehende schreiben ist bestimmt alles in Ordnung :-) auch sind gestückelte 10 min. täglich kein angemessener Entspannungsersatz zumindest fühlt es sich nicht so an.
Auch was eine etwaige Partnersuche betrifft teile ich genau deine Ansicht.

Vielleicht würden dir der Kontakt zu Gleichgesinnten gut tun, daher hast du ja auch diese Frage gestellt, vielleicht kann man sich gegenseitig etwas Mut zu sprechen, ich hoffe das ist mir in meinem Post gelungen.

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Ich hab mir damals eine Tagesmutter gesucht, die meine Kinder 1 Mal die Woche Samstag Abend bis Sonntag Mittag betreut hat. Da ich eine dramatische Vorgeschichte Dank meines Ex-Mannes hatte, wurde mir sogar geraten, mir diese Zeit für mich zu nehmen, auch um Mal den Kopf frei zu kriegen. Die Tagesmutter wurde mir dann vom Jugendamt auch gezahlt. Diese Auszeiten waren damals sehr wichtig für mich. Als es mir gesundheitlich und psychisch wieder besser ging, nach ca. 1 Jahr hab ich dann keine Tagesmutter mehr gebraucht.

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Mal eine blöde Frage. Ist dein Kind nicht alle 14 Tage beim Vater?
Mir wurde die Tagesmutter damals unter anderem auch nur deshalb gezahlt, weil der Vater die Kinder nicht mehr sehen durfte, also absolutes Kontaktverbot und Auskunftssperre (er durfte auch meine Adresse nicht wissen). Und weil andere Alleinerziehende regelmäßig diese Auszeit alle 14 Tage hatten für ein ganzes Wochenende und ich eben nicht, wurde mir da eben als Ersatz die Tagesmutter finanziert.
Und ja, ich gehöre auch zu den Alleinerziehenden, die ihre Kinder zusätzlich Vollzeit fremdbetreut hat. Ich hatte damals 4 Kinder (alle traumatisiert von den Geschehnissen des Vaters). Und ich war durchgehend arbeiten.