KV gibt lebenswichtige Medikamente nicht

Hallo liebe Urbias,

Der KV und ich sind nicht zusammen, waren es maximal 2 Monate, bis ich merkte, dass ich schwanger war. Er ließ mich in der Mitte der Ss sitzen, interessierte sich nicht für uns und kam erst, als sein Sohn 2,5 Jahre alt war, auf uns zu. Und das nur über einen Anwalt. Wir hatten ein schwieriges Verhältnis aber ich habe die Treffen immer unterstützt (bis zur Kindeswohlgefährdung, wenn er ihn zum Beispiel ständig in der Kita vergessen hat. Da hab ich den Kontakt zum Schutz ausgesetzt. Der Betreuer des begleitenden Umgangs fand dies durchaus angemessen). Ich habe unser Kind alleine großgezogen, mein Studium beendet, eine Ausbildung beendet als er fast 3 war, die Umgänge organisiert, nebenbei Vollzeit gearbeitet, um Unterhalt gekämpft, uns ein schönes Zuhause erarbeitet, in dem es uns an nichts fehlte, außer mehr Zeit aber das hab ich immer wieder mit Liebe und Fürsorge gut gemacht. Der KV spielte keine wichtige Rolle, es lag aber an seinem Unvermögen sein eigenes Leben an das des Kindes anzupassen.
Es wurde bei unserem Sohn frühkindliches schweres Asthma diagnostiziert. Eine richtige Therapie mit einem wichtigen Medikament, konnte erst mit 3.5 begonnen werden, da es eigentlich erst ab 6 zugelassen ist. Aber es war die einzige Möglichkeit, ihm einen normalen Alltag zu ermöglichen. Dass er unbeschwert mit den Kindern toben durfte, dass er teilhaben konnte. Das alles hab ich alleine gemanagt.

Nun ist er fast 7, geht alle 2 Wochen von Do - So zu seinem KV. Er geht meistens gerne hin (ab und zu auch wirklich gar nicht aber ich helfe ihm, dass er sich vielleicht doch darauf freuen kann).

Das Medikament muss morgens und abends genommen werden. Es hat einen Zähler, damit man nicht ohne da steht. Jetzt kam es schon öfters vor, dass der Zähler nicht entsprechend der Anzahl der beim Vater verbrachten Tage runter ging. Einmal kam es auch vor, dass er dort eine Woche war und ich meinen ersten Urlaub alleine hatte. Während eines Telefonats sagte er, wir inhalieren übrigens nicht, daß geht ja auch ohne. Ich war geschockt. Dieses Medikament wirkt natürlich noch ein paar Tage nach dem letzten Hub. Aber es MUSS täglich verabreicht werden. Ich sagte, dass es lebenswichtig ist und er sofort das Medikament geben soll!

Jetzt ist ein Wochenende wieder vorbei und der Zähler ist immernoch bei der selben Zahl, wie beim abgeben. Ich kann mit diesem Menschen nicht mehr reden. Es ist ihm sogar egal, wenn sein eigenes Kind körperlich leidet.

Habt ihr irgendeinen Rat für mich?

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Das Problem kenne ich, mein Mann hat die Gäbe der Medis bei meinem schwerst kranken Asthma Kind auch immer wieder mit den gleichen Argumenten ver gessen. "Wieso, geht doch auch ohne"...
Aber hör mal, dein Kind ist 7 Jahre alt! Mach eine Kinderreha mit ihm, da wird auch er intensiv geschult und lernt, das Spray selbstständig zu nehmen. Dann ist er nicht mehr auf den Papa angewiesen! Gibt Euch allen ein gutes Gefühl.

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Hallo

Das Risiko wäre mir zu hoch, euren Sohn jeweils so viele Tage nacheinander zum Vater zu lassen. Teilt die Besuchstage anders auf, so dass das Kind morgens geht und abends wieder zuhause ist.
Ich könnte meine freie Zeit nicht genießen, wenn ich immer nur denken müsste, dass mein Kind quasi in Lebensgefahr schwebt.

Nach ca. 2 Jahren, wenn euer Sohn die Asthmasprays selbst verantwortungsvoll bedienen kann, dann Könnt ihr ja wieder switchen auf alle 2 Wochen Do-So.

Nötigenfalls und bei Möglichkeit begleiteten Umgang einrichten. Wie ist z. B. das Verhältnis zu den Großeltern väterlicherseits?

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Dieses Hickack hatten wir schon so oft und ich weiß, dass es die einzige Möglichkeit wäre. Dann würde er wieder mit Sorgerecht drohen und ich bin eigentlich ziemlich froh, dass er bis jetzt immer nur gedroht hat. Deswegen halten wir oft die Füße still.

Wir wohnen seitdem ich verheiratet bin, ca 60 km weit weg. Dass er ihn hier abholt hat schon Kämpfe gebraucht. Wir holen ihn dann bei ihn immer ab. Das machen wir auch gerne (er ist nach den Wochenende so fix und fertig, dass wir aufpassen, dass er im auto nicht einschläft und abends gar nicht mehr schlafen kann).

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Hätte seine Klage denn Aussicht auf Erfolg?
Jemand, der so weit weg wohnt und sein Kind nicht richtig medizinisch versorgt und regelmäßig mit dem geteilten Sorgerecht droht?

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Hey!

Das Medikament kommt mir bekannt vor- beginnt mit B, richtig?

Es handelt sich dann um ein Cortison, das unbedingt regelmäßig genommen werden muss und auch ein paar Tage nach absetzen wirkt. Vor allem, wenn es draußen kalt ist, merkt man ein paar Tage ohne sehr wohl. Auch, wenn das Kind nicht sofort einen Anfall hat.

Mach dir bitte Notizen zu den Tagen, an denen er das Medikament nicht bekommen hat und über die Gespräche mit dem KV darüber. Dann würde ich den behandelnden Arzt konsultieren und über eine schriftliche Stellungnahme zu deinem Protokoll und möglichen Konsequenzen bitten. Mit der Stellungnahme dann zum Jugendamt und die Besuche ändern. Und ein Gespräch führen.

Liebe Grüße
Schoko

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Das ist eine gute Idee, das werde ich tun.
Das Medikament mit B kommt noch dazu und S sowieso. Es fängt mit V an. Ja, man sieht es ihm auch oft an. Das Gesicht ist blass, blauer Schatten um den Mund und alle Äderchen im Gesicht sind sichtbar.

Der KV möchte mit mir nicht mehr kommunizieren, er spielte schon öfter die crazy Ex Karte. Mittlerweile hat mein Mann mit ihm Kontakt. Er wollte es ihm vorhin nett schreiben. Ich hab ihn zurückgehalten und gesagt, dass wir uns was überlegen müssen. Nicht, dass er anfängt das Spray in der Gegend herumzusprühen und so die Zahl korrigiert.

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Er könnte dann einfach durch drücken erreichen, das der Zähler weniger wird, ohne das dein Sohn inhaliert hat. Sicher bist du nur, wenn du deinen Sohn einscharfst, das es lebenswichtig ist. Dann muss er seinen Vater daran erinnern!!

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Rede mal mit dem Arzt, was er dazu meint. Wenn dieser sagt, es sei sehr riskant und gefährlich, was der KV da macht, dann kannst du den Umgang getrost runtersetzen. Setze dich dazu aber mit dem Jugendamt in Verbindung.
Oder kannst du deinem Sohn erklären, wie wichtig es ist, dass er das Medikament nimmt? Und dass er seinen Vater darauf aufmerksam macht, wenn dieser vergisst? Das wäre sicher noch die bessere Lösung, denn dann nimmst du ihm nicht den Vater, an den er sich ja bereits gewöhnt hat.

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Er ist zu vergesslich aber ich hatte mir schon überlegt, ihm eine Digitaluhr zu kaufen, die jeden Tag um 18h piepst und er dann weiß, jetzt muss ich mein Spray nehmen.

Mit dem Arzt hatte ich nach dem Vorfall im Urlaub gesprochen. Er sagte, dass es absolut fahrlässig wäre, wenn man ihm es nicht gibt. Es können öfters Anfälle vorkommen und seine Lunge wäre so verkrampft andauernd, dass sie nicht in der Lage wäre zu wachsen. D.h. er würde größer werden und seine Lunge "verkümmern". Er keucht ja noch mit spray nach einer Zeit.
Ich glaube, ich versuche es damit, dass er selbst daran denkt und ihn erinnert. Und ich protokolliere die Zahlen

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Du nicht einfach zusätzlich an zur Erinnerung?

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Ich würde sofort anfangen, all die versäumen Medikamentendosen zu dokumentieren. Mach Fotos von dem Zähler, bevor den Kind zum Vater geht und wenn er wieder da ist ebenfalls. Zeitstempel sollten ja belegen, wie viel Zeit zwischen den Aufnahmen vergangen ist.
Rede noch mal wirklich eindringlich mit dem Vater, erkläre die Langzeitfolgen.

Und wenn sich nichts ändert, dann geh mit den Belegen und deinen Sorgen zum Jugendamt. Vielleicht kann der Arzt noch irgendein Schreiben ausstellen, wie lebenswichtig die regelmäßige Einnahme der Medikamente ist.
Und dann muss man schauen, ob es anders geregelt wird, dass der Vater das Kind nicht mehr so lange am Stück betreut oder sich irgendwie verpflichten muss, die Medikamente zu verabreichen etc.

Ganz wichtig ist nur, dass du alles dokumentierst, so genau wie möglich.

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Das werde ich ab sofort tun! Danke

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Das bringt nicht viel. Dann drückt der Vater einfach, ohne es zu verabreichen. Der Zähler geht trotzdem runter!

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Was der Vater glaubt zu wissen, ist seine Sache.
Ich würde hier nicht erst groß anfangen noch Monate zu dokumentieren ehe ich aktiv werden würde. Der Vater hat hier gar nichts in der Hand.
Hast du ärztliche Gutachten, die die Diagnose und die notwendige medikamentöse Behandlung bestätigen? Dann geh damit zum Jugendamt und äußere den Verdacht der Kindeswohlgefährdung, da der Vater die Behinderung und die notwendige ärztlich verordnete Therapie nicht einsieht.
Ich würde hier auch ganz klar nochmal sagen, dass du selbstverständlich voll hinter dem Umgang stehst, aber es soll eben Jemand Drittes die Medikamenteneinnahme sicherstellen. Das kann ja auch ein Pflegedienst erledigen.

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Sprich mit dem behandelnden Arzt.
Dann mit Jugendamt und/oder Anwalt.

Wenn es um das Überleben des Kindes geht, gibt es die Möglichkeit auf ohne Übernachtung. Oder soweit an Tagen reduzieren, wie die Nachwirkung des Medikamentes möglich ist.

Besprich das mit Anwalt und Jugendamt.
Mit Arzt, der die Folgen aufzeigen soll.
Im Zweifel mit Gutachter, der die Krankenakte prüft.
Da weiß ich nicht, wie weit das verlangt werden kann.

Darauf warten, bis was passiert würde ich nicht.
Unbedingt den Arzt und eben Anwalt fragen. Welche Möglichkeiten gibt es, welche gibt es nicht. Was könnte passieren, wenn... Gutachten, Arztaussage, was ist vielleicht gar nicht nötig.

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Auch dein Sohn muss verstehen, dass er es braucht und es einfach nehmen.

Haben sich denn nach der Woche beim Vater Verschlechterungen gezeigt?

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Ja, leider war es genau so. Dazu kam ja noch, dass er sich um seine Neurodermitis nicht gekümmert hat. Seine Beine waren in den Kniekehlen total entzündet. Er bleibt da auch nie wieder so lange.
Mein Sohn ist so ein Guck-in-die-Luft, er vergisst es einfach. Er muss sich schon mit seinen ganzen Allergien jeden Tag auseinandersetzen (wir haben das volle Programm gebucht, ich hatte das auch alles als ich ein Kind war)

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Ich habe das alleinige Sorgerecht behalten. Bei einer Klage würde euer Sohn angehört werden. Du kannst mir gern per pn schreiben. Ich würde dir gern ein paar Gedanken hierzu mitteilen. Vg