Im Wochenbett alleine

Hallo zusammen, ich bin in der 7.ssw schwanger und mein "Freund" wollte dass ich abtreibe. Da ich mich gegen eine Abtreibung und für das Kind entschieden habe (ich bin 33 Jahre alt und Vollzeit angestellt) hat er mich verlassen.

Meine Eltern leben im Ausland, meine beste Freundin 500km weit weg und hier direkt vor Ort habe ich noch keinen festen Freundeskreis.
Meine größte Sorge ist aktuelle nicht nur das Finanzielle sondern: wie schafft man ein Wochenbett alleine?

Gibt es hier jemanden der in einer ähnlichen Situation war und die erste Zeit ganz alleine gemeistert hat?

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Hallo,

es tut mir sehr leid, in welcher Situation du jetzt bist. Bis zur Geburt ist ja noch gut Zeit.

Wie es einem nach der Geburt körperlich geht ist ja je nach Geburtsverlauf sehr unterschiedlich. Ich hatte z.B. nen Kaiserschnitt und war zunächst ein paar Tage im Krankenhaus. Also ich entlassen wurde, war ich schon wieder soweit auf den Beinen, dass ich mich und das Kind versorgen konnte.
Ich würde alles gut vorbereiten, sprich Vorräte anlegen oder vorkochen. Du kannst auch mal schauen, ob es bei euch Lieferdienste gibt. Ich mußte in der Schwangerschaft z.B. viel liegen wegen vorzeitigen Wehen. Mein Mann war teilweise im Krankenhaus wegen Krebsbehandlung. Wir haben dann über so einen Biokistenlieferanten bestellt. Die hatten alles von Obst, Milchprodukte, Getränke usw. Bei DM, Amazon usw. kann man später auch Windeln usw. online bestellen. Das entlastet schon mal im Alltag.

Hast du dir eine Hebamme gesucht? Das würde ich zeitnah machen, da die oft schnell ausgebucht sind. Die würde dich am Anfang auch im Wochenbett betreuen. Ansonsten bieten die Hebammen auch oft Kurse an Schwangerensport, Geburtsvorbereitung oder dann später Babymassage. Darüber lernt man dann auch andere Frauen kennen, vielleicht auch in ähnlicher Situation wie du.
Es wird für dich generell wichtig sein, dass du dir ein Netzwerk aufbaust, da du immer mal jemanden brauchen wirst mit Kleinkind um Arbeit und Kind unter einen Hut zu bringen. Eine Bekannte von uns hatte z.B. eine Leihoma im weiteren Verlauf. Bei uns gibts auch so ein Netzwerk "Gesunde Kinder" heißt das, da bekommt man einen persönlichen Betreuer zugewiesen. Vielleicht gibts ja sowas auch bei euch.

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Hallo

Da müssen viele durch, nicht jeder Partner ist nach der Geburt zu Hause.
Die Meisten arbeiten und die Frauen sind alleine. Das schafft man.

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Es ist ja wohl nicht zu vergleichen wenn abends jemand heim kommt. Man unter die Dusche springen kann und der Einkauf erledigt wird. Also echt. Manche Frauen hier müssen sich immer hervortun. Sind in einer Partnerschaft und lesen hier im alleinerziehenden Forum mit. Ätzend sowas.

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Das kommt auch darauf an, wie es dir im Wochenbett geht.

Hilfreich fand ich
- Hebamme, die die ersten 10 Tage kam und danach auch nach Bedarf (bis zum 1. Jahr durfte sie es. Ich wusste auch, dass ich anrufen konnte)
- Mütter aus dem Geburtsvorbereitungskurs.
Na ja, mehr oder weniger.
Wir sind keine dicken Freunde geworden. Für den Anfang mit Kind war es ok. Austausch, andere hatten die gleichen Sorgen usw. nur wichtig, dass man sich da nicht jeden Schuh und jede Angst anzieht

- vorher stillfreundlich einkaufen.
Ich hatte zwar Menschen in der Nähe, die mal eben was vorbeigebracht haben/hätten.
Ich war aber auch froh, vieles schon zu Hause zu haben. Vor allem das, was ich gerne esse, gut vertrage und schnell gemacht ist.

- pro Familia
Darüber habe ich auch Kontakte knüpfen können und Tipps für Alleinerziehende bekommen.

Auch Unterstützung für den ganzen Papierkram.
Mir wurde erklärt, wann ich was abschicken muss. Was fertig ausgefüllt ist (und dann nur noch mit Geburtsurkunde los muss), was ich VOR der Geburt abschicken/beantragen muss und was ich noch an welchen Stellen fertig stellen und dann abschicken muss.

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Ich empfehle auch, dich schnellstmöglich um seine Hebamme für die Nachsorge zu kümmern.
Die kannst du dann alles fragen, was dich beschäftigt.

Frag Seezunge Mutter oder deine Freundin, ob sie zur Geburt kommen können.
Ich wünsche keinem eine Geburt alleine durchzustehen....
Es wird vom Krankenhaus Personal niemand ständig bei dir sein ... und es hilft ungemein wenn jemand dabei ist, der für dich und deine Bedürfnisse einsteht. Und v.a. auch einfach nur da ist.

Wochenbett ... frag deine Mutter ob sie die ersten 2 Wochen bei dir bleiben kann.
Und wenn nicht, schaffst du es auch alleine.

Suche dir früh Kurse, wo du andere Mütter kennenlernen kannst.
Ich fand den Austausch immens wichtig.

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Mach dir einen kleinen Wäschekorb mit Leine fertig^^ in den packst du alles rein ( stilleinlagen, Snacks, Buch, Ladekabel, Handy, spucktuch ...) den kannst du mitziehen und musst ihn nicht tragen. Das wichtigste ist also immer dabei.

Ansonsten ist dein Baby dann ja ganz klein. Wirklich, es wirkt jetzt mächtig furchterregend, aber eigentlich ist es easy. Du kannst alles schon für 2 Wochen zu Hause haben was du benötigst an Windeln und Co. Ansonsten liefert auf mein Freund Ama.... windeln und Tücher.
Ich war mit dem dritten Kind alleine im Wochenbett. Und eigentlich war es das entspannteste von allen. Ich musste ja niemanden davon überzeugen wie toll ich das mache, sondern nur mich selbst zufriedenstellen. Und mir reichte da ganz klar die Jogginghose und Dutt 😅

Alles Gute Wünsche ich dir !

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Liebe Hope,

Du hast Dir trotz dieser Enttäuschung einen schönen Nicknamen für 2021 gegeben. ;-)
Es tut mir leid, dass der Vater Deines Babys nicht zu euch beiden stehen möchte. Inzwischen hast Du schon viele wertvolle Tipps bekommen. Hilft Dir das schon ein bisschen um Perspektive zu gewinnen?
Mir fallen noch 2 weitere Ideen ein:

Zum einen darfst Du Mut haben, ein paar Tage mehr als üblich im Krankenhaus zu bleiben. Lass Dich erst entlassen, wenn Du Dich kreislaufmäßig soweit wieder fit fühlst. Im Krankenhaus hast Du doch jederzeit noch für alles eine Ansprechperson und gerade, wenn es Dein erstes Baby ist, lass Dich für das Stillen und Versorgen gut anleiten. Je sicherer Du Dich fühlst, desto leichter wird es dann für Dich zu Hause.

Für die Unterstützung, wenn Du zu Hause bist, kann ich Dir Profemina.org empfehlen. Die sind Deutschlandweit ganz gut vernetzt und können in Deiner Nähe nach jemandem schauen, der sich bereit erklärt hat, Frauen in Deiner Situation zu unterstützen.
Du kannst dort anrufen, oder über ihre Internetseite auch per Mail mal nachfragen.
Auch über die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten wissen die gut Bescheid.

Es ist sicher eine Entlastung für Dich, je mehr Du jetzt schon Informationen einholen kannst. Deshalb scheu Dich nicht auch an den entsprechenden Stellen zu fragen. Ich wünsche Dir, dass Du Deine Schwangerschaft geniessen kannst.

Und dann gute Hoffnung für 2021 ❣️

Liebe Grüße und alles Gute für Dich und Deinen Schatz! Ulli

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Ich habe Ende letzten Jahres unser 3. Kind geboren, meine Familie lebt 600 km weg und mein Mann und ich haben uns zwei Monate vor der Geburt getrennt. Ich bin mit den beiden "großen" (0 und 6 Jahre alt) ausgezogen, einen Monat vor ET. DU schaffst mehr als Du glaubst, und Du darfst Dir dafür jede Unterstützung holen, die es gibt.
Die Nachsorgehebamme haben Dir ja schon einige hier empfohlen.
Zudem empfehle ich Dir eine Haushaltshilfe zu organisieren. Die hatte ich erstmals nach dem 3. Kaiserschnitt und wenn ich gewusst hätte, wie toll sie mich unterstützen würde hätte ich meinen künftigen Ex-Mann schon bei Kind 2 sofort wieder arbeiten geschickt ;-)
Im Ernst: mach das unbedingt. Erkundige Dich bei deiner Krankenkasse wie Du vorgehen musst und suche Dir rechtzeitig eine Hilfe.
Auch eine Familienhebamme kann in solchen Lebenslagen eine große Bereicherung sein. Die begleiten bei Bedarf bis zum 3. Geburtstag. Und suche dir gleichgesinnte Mütter in der Gegend. Babys verbinden, gleiche Schicksale auch.
Es gibt auch ein Buch von der REgierung, ich glaube vom Familienministerium, zum Thema Alleinerziehend - da sind Tipps und Anlaufstellen aufgeführt.
Alles Liebe für Euch, Ihr schafft das!!!

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huhu!
ich bin hier auch ziemlich allein.
ich hab mir nur einen bekannten organisirt, der mich nötigenfalls mal fährt. alles andere wird schon.

und wenn füttern, wickeln und duschen nicht mehr geht, gehsts halt ins krankenhaus. da wird man während der gesamten stillzeit mir kind aufgenommen. und auch flaschenkinder werden meist mitaufgenommen, wenn es nicht anders geht (wie in unserem fall)

ich hatte nen vater zu hause und durfte trotzdem das zweite kind mitnehmen, obwohl ich "nur" begleiteltern für den großen war.

also wenn du keine besonderen gesundheitlchen probleme hast würde ich mir da nicht sooo viele sorgen machen.

ich hatte bei allen 4en keine unterstützung und es lief immer irgendwie, im schlimmstenfall blieb bisschen hausarbeit liegen, aber das war auch alles.