Corona-Familienbonus - bei Unterhalt anrechnen?

Hallo liebe urbia-Gemeinde,

es scheint ja, als würde ein Corona-Bonus mit 300 Euro pro Kind kommen. Weiß jemand, ob diese Zahlung hälftig beim Unterhalt zu berücksichtigen ist?

Danke vorab

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Das kann sicher noch niemand beantworten, da es ja noch nicht einmal fix ist und es daher auch keine publizierten Rechtsmeinungen gibt.

Ich persönlich fände es fair, wenn sich das einmalig (wie auch der Bonus) auf den Vater ebenfalls auswirkt. Es soll ja eine Entlastung für die schwere Zeit sein, die beide Eltern hatten. Unabhängig ob getrennt oder zusammen lebend.

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Mhm. Danke für Deine Antwort. Ich sehe das ein wenig anders. Die Mehrbelastung durch "keine Schule, kein KiGa, Kurzarbeit" hatte ausschließlich ich, der Vater ist Arzt und hat ganz normal gearbeitet, die Kinder auch nicht mehr betreut o.ä.

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Das ist in deinem speziellen Fall so, eventuell gibt es auch Einzelfallentscheidungen.

Ich bleibe daher bei meiner Meinung, dass es nur fair wäre :) mein Freund zb is in Kurzarbeit, das weniger Geld wird deutlich gespürt und der Unterhalt wird normal weiter gezahlt, das Kind normal weiter geholt. eine Entlastung sollte daher fairerweise auf beiden Seiten stattfinden.

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Aus meiner Sicht wäre es fair, wenn der Bonus nur an bedürftige Familien ausgezahlt werden würde. D.h. man muss ihn ggf. beantragen und angeben, welche Einschränkungen man genau hatte.

Beispielsweise konnte ich trotz meines 13jährigen Sohnes ganz normal im Büro weiter arbeiten, hatte nichtmal Homeoffice. Mein Mann war in Kurzarbeit, konnte also bei Bedarf beim Homeschooling helfen. Mein Ex hat sich nicht mehr als sonst um unser Kind gekümmert, die Umgangswochenenden standen seit Anfang des Jahres fest.
Wofür zum Teufel sollte einer von uns also 300 Euro bekommen?

Und wenn es sich tatsächlich auf den Kindesunterhalt bzw. dessen Höhe auswirkt, wie soll einer alleinerziehenden Mutter, die das jetzt monatelang irgendwie alleine gedeichselt hat auch nur ansatzweise helfen? Das macht nur dann Sinn, wenn es sich um eine Sonderzahlung des Kindergeldes handelt, denn das ist ja ein steuerlicher Ausgleich.

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Wenn die Kosten für den Unterhalt der Kinder in der Zeit von Corona deutlich höher waren, als in der „normalen“ Zeit, dann muss der Staat das schon berücksichtigen und zwar bei allen Unterhaltspflichtigen. Mit der Erziehungsmehrbelastung und Zeitproblematik hat das noch nicht einmal etwas zu tun. Da hast du Recht - meine Kinder sind meine „Entscheidung“ gewesen. Ich muss dafür sorgen, dass ich genügend Zeit habe. Das ist nicht Aufgabe des Staates. Er muss mich schon gar nicht dafür „belohnen“, dass ich meiner Aufgabe als Elternteil nachkomme.
Grob über den Daumen gepeilt hatte ich reine Mehrkosten (bei einem 14-jährigem und einem 12-jährigem) nur für die 35 Tage „Coronaferien“ von mehr als 1500€ - Kosten, die nicht angefallen sind (z.B. Gutschriften für Klassenfahrten, die bei beiden Kindern tatsächlich auch in diese Zeit fiel oder Gutschriften für Essengeld,...) wurden natürlich bereits entsprechend berücksichtigt.
Zwar hatten wir in der Familie keine Einkommensausfälle, nur sind unsere Ausgaben durch Corona extrem gestiegen. Ich denke, das reicht auch schon. Und zumindest in unserem Bundesland wurde die Schulpflicht nie aufgehoben. Das war nicht „freiwillig“ - das war alles Pflicht!

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Das sehe ich nicht so. Wieso sollen die, die brav die Steuern zahlen (wovon der Bonus bezahlt wird) den Bonus nicht bekommen und die bedürftigen die meistens nicht arbeiten schon?
Das geht nicht.

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2009 wurde je Kind ein Kinderbonus von 100€ ausgezahlt. Damals wurde die Leistung an das Kindergeld angekoppelt und war entsprechend hälftig anzurechnen. Wie die Leistung jetzt gestaltet wird, weiß man ja noch gar nicht. Deine Frage kann bisher also noch nicht beantwortet werden.

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Ich bin alleinerziehend.
Meine Tochter war nur die üblichen Wochenenden beim Vater. Alle 14 Tage. Er hat keinerlei Mehrbelastung gehabt. Verdienstausfall ebenfalls nicht.

Ich habe meinen Job verloren ( Probezeit war noch nicht um und der Träger brauchte mich nicht ). Da ich zuvor elterngeld erhalten habe fiel ich sofort in ALG2.

Ich finde es unfair. Allerdings muss ich sagen, dass mein Ex sich das sicher nicht anrechnen würde. Er weiß, dass ich extrem unter Corona "gelitten" habe und die Arbeit deshalb hatte. Er ist da sehr fair.

Ein Zahlvater der ich nicht kümmert sollte da eher nicht berücksichtigt werden finde ich.