Hilfe, er will mir unsere Tochter nehmen

Wir sind seit 2012 getrennt.

Seit 2014 kümmert er sich regelmäßig und ist für K ein guter Vater.

Nun habe ich Nachwuchs bekommen ( die Kinder sind 9 Jahre auseinander ). Da wollte er schon mitreden und erklärte mir, er hätte mitzuentscheiden ob ich noch ein Kind bekomme oder nicht.

Mit meinem Partner versteht k sich gut. Ebenfalls mit der Partnerin vom Papa.

Diese gibt sich in letzter Zeit oft als Mutter aus. Vereinbarte Termine bei Therapeuten und Ärzten unter der Angabe SIE wäre die Mutter.

Und nun hatte ich Montag Besuch vom Jugendamt. Die Mitarbeiterin rief mich an und bat um einen Termin. Ich wohne klein und gemütlich und Gott sei Dank sah sie, dass hier alles okay ist. Wer sie auf mich aufmerksam gemacht hat durfte sie nicht sagen.

Heute bekam ich eine Nachricht von ihm, er hätte nachgedacht und ich würde k vernachlässigen. Durch den Zuwachs könnte ich ihr nicht die Aufmerksamkeit zukommen lassen wie früher. Er hätte mich gewarnt als ich schwanger war. Nun solle k bei ihm wohnen. Anbei eine Kopie eines Schreibens seines Anwalts.

Er ist Vollzeit berufstätig und geht noch "Freundschaftsdiensten" nach. Er hat ein Riesen Haus mit Garten. Eine Partnerin.

Ich bin noch in Elternzeit und gehe ab August Teilzeit arbeiten. Durch die Woche bin ich alleine. Am Wochenende ist mein Partner da ( Papa der Kleinen Raupe). Meine Wohnung ist klein, sauber, gemütlich. Bisher habe ich mich um alles alleine gekümmert was Arbeit macht oder Verzicht bedeutet.

Ich habe niemanden mehr erreicht... aber ich rauche und trinke nicht. K ist immer ordentlich und wetterfest gekleidet. Schulisch läuft alles seinen Gang. Gesundheitlich erledige ich wo es alleine. Von ihm immer nur der Hinweis, er erwarte Bericht. Den bekommt er natürlich. Ich spreche nahezu alles mit ihm ab andersrum bekomme ich von ihm keinerlei Informationen ( vor 2 Jahren hat er k ein Pony gekauft ohne mein Wissen).

Wie stehen denn die Chancen? K liebt die kleine Raupe, ihr Zuhause, mich ... und auch den Papa. Daa zu Hause bei ihm uns die Zeit mit ihm.

Aber k merkt mit nun 10 Jahren auch, dass der m und dort verboten word, wenn über die kleine Raupe gesprochen wird. Spreche ich Dinge bei ihm an, dann word mor gesagt k hat da was falsch verstanden oder lügt.

Hilfe... dieses durcheinander bin meinem Kopf. Gedankenkarussell...

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Ich bin für jeden Strohhalm dankbar

1

Ich würde mit dem jugendamt oder einem Anwalt sprechen.

Da du ja alleine nicht mit deinem Ex sprechen kannst würde ich einen Beratungstermin vorschlagen. Vielleicht hilft es ja, wenn ihr moderiert werdet.

2

Prinzipiell ist das eine tolle Idee. Hatten wir auch bereits als es darum ging, dass er der Meinung war ich dürfe mein 2tes Kind nicht bekommen, wenn er dagegen wäre. Weil sich die Geburt so sehr auf das Leben von k auswirken würde, dass er Mitspracherecht habe. Er ließ erst von dem Thema ab als ihm gesagt wurde, dass seine Forderung den Tatbestand der Nötigung erfülle.

Für ihn gibt es keine objektive Beratung. Wir leben in einer Kleinstadt. Nahezu jede Beratungsstelle hat irgendwie schonmal mit meinem Arbeitgeber Kontakt gehabt. Das veranlasst ihn dazu zu glauben alle stünden eh auf meiner Seite.

3

Dann soll er die Beratungsstelle aussuchen. Man kann ja auch in die Nachbarstadt fahren.

4

Da würde ich mich an einen Anwalt wenden und beraten lassen.

Das Jugendamt, wenn es schon mal da ist, auch fragen.

Was will er denn?
Habt ihr gemeinsames Sorgerecht?
Will er, dass sie ganz bei ihm wohnt? Das Wechselmodell?
Will er das gemeinsame Sorgerecht (falls ihr es noch nicht habt)?


Was sagen die Ärzte und Therapeuten, wenn sich die andere als Mutter ausgibt?
Kennst du die Ärzte/Therapeuten?
Wenn ja, dort mal fragen, wie das mit der Schweigepflicht und Vollmachten ist.

Selbst für das Jugendamt musste ich eine Schweigepflichtsentbindung beim Arzt unterschreiben, damit dieser Auskunft geben darf.
Bei dir unbekannten Ärzten und Therapeuten würde ich dringend einen Anwalt fragen, wie du handeln kannst, darfst, musst, sollst! So, dass du dir nicht schadest, in dem sie gegen dich vorgehen kann. Aber auch so, um klar zu stellen, wo die Grenzen sind.

Hierzu eben auch, was sie wirklich darf und was nicht.

Notfall ist anders als
eine langfristige Therapie ohne dein Einverständnis zu starten.

Beratung für sich selbst, wieder anders,
als wenn sie das Kind hinschleppt ohne dein Wissen und ohne dass etwas vorgefallen ist, dass das gerechtfertigt.

Das ist so komplex und würde ich dringend mit einem Anwalt besprechen.

5

Ich sehe die Chancen nicht als besonders groß, dass sie ganz zu ihm zieht. Ein Wechselmodell evtl, aber ich denke, dass dein Kind da auch gefragt wird. Und sicher nicht mit dem Argument, der Vernachlässigung, wegen weniger Aufmerksamkeit. Dann müssten ja alle Familien mit mehr als einem Kind ein Thema haben....

Ich würde mir aber auch einen Anwalt suchen, wenn mir jemand damit kommt und mich nicht mehr auf Diskussionen einlassen. Schade, aber nicht zu ändern. Und ich würde solange wie möglich, das Thema vom Kind fernhalten. Ein Gezerre um K wäre sicher das schlechteste, was passieren könnte.

6

Wollen kann er gerne viel, auch seinen Anwalt schreiben lassen, was er sich vorstellt.

Das war es auch schon. Kein Richter wird ihm, zudem völlig grundlos, das Kind zusprechen. Sie hat eine gewohnte, liebevolle Umgebung, ein Umzug könnte sie aus der Bahn werfen, das entspricht nicht dem Kindeswohl. Außerdem kannst Du offenbar nachweisen, dass Du ihn über alle wichtigen Belange informierst.

Wo soll da ein Ansatz sein? Im Gegenteil: Wenn Du Beweise sammelst, dass er überall durch erfundene Geschichten behauptet, Du vernachlässigst das Kind, kannst Du ihn möglicherweise sogar wegen Verleumdung anzeigen. Bin aber kein Anwalt, das ist nur eine Vermutung. Diesen würde ich aber in der Tat aufsuchen und auch mal fragen, ob sich die Partnerin als Mutter ausgeben darf, oder ob man da intervenieren kann.

7

Ich schreibe jetzt nur die Kurzfassung.

Als mein Sohn 10 war, bildete sich der kV ein ich vernachlässige ihn und wollte ihn zu sich holen. Aus dem Nichts. Vorher bestand Umgang alle zwei Wochen von Freitag bis Sonntag.

Als ich nicht mitgespielt habe hat er einen Antrag beim Gericht gestellt und viele erfundene Dinge erzählt die ihn sehr gut dastehen lassen.

Ich ging zum Anwalt und setzte eine Stellungnahme auf. Das Jugendamt kam vorbei um sich ein Bild zu machen und sich alleine mit meinem Sohn zu sprechen. Das Kind bekommt in dem Alter einen Verfahrensbeistand. Dieser hat sich ein paar mal mit meinem Sohn getroffen um rauszufinden, was dieser denn möchte und wie es ihm geht. Ja und der Beistand geben dann eine Stellungnahme ab mit ihrer Einschätzung. Bei uns wurde das Verfahren dann eingestellt mit der Begründung, dass es keinen Grund gäbe, der belegt, dass es dem Kind bei uns nicht gut geht.

Er wirbelt gerade nur Staub auf. Lass dich davon nicht unterkriegen. Geh zu einem Anwalt und rede nicht mit ihm darüber. So einfach kann er dir euer Kind nicht wegnehmen.

8

Ich danke euch für eure Antworten.

In mir ist noch immer alles völlig durcheinander. Heute morgen war ich in der Schule ( letzte Vorbereitungen für die Weihnachtsfeier mit Kindern und Lehrern. Ich bin Schulpflegschaftsvorsitzende ) und da kam direkt der nächste Knaller. Er hat dort ein Schreiben seines Anwalts eingereicht, dass mir keine Auskunft mehr über den Stand von K gegeben werden darf. Das ist so völlig daneben gegriffen... Gott sei dank sind die Damen im Sekretariat alle nicht auf den Kopf gefallen und sagten, dass ich natürlich weiterhin Auskunft erhalte solange er keinen richterlichen Beschluss vorlegen kann.

Letzte Woche ging es um die Schulwahl. K hat eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen. Trotz etwaiger Schwierigkeiten. Im Gesamtpaket ist k das aber wohl zuzutrauen. K möchte gern auf eine Gesamtschule in der Nähe. Er plädiert für die Sekundarschule. Einer Gesamtschule möchte er nicht zustimmen, da er denkt K wäre dort überfordert. Sowieso hat er in dem Gespräch mit der Lehrerin nochmal herausgekehrt, dass K bei mir nicht gefördert werden würde.

Ich bin einfach nur froh, dass die Lehrerin da völlig anderer Meinung war. Und dies kommunizierte sie auch so. Dann kam das Totschlagargument Geld. Schließlich könne ich k nichts bieten. K besäße ausschließlich second hand Kleidung, kleines Zimmer... wiedermal ging es nicht um k selbst. Es ging darum, was für eine kolossale Versagerin ich doch sei. Ich habe einen Termin bei den Kollegen vom Jugendamt. Da sie ja nun eh bereits da waren hoffe ich, dass sie mich gut beraten können.

K möchte im übrigen gern mehr zum Vater. Leider hat er außerhalb der vereinbarten Tage nie Zeit für K.

Am Wochenende ist k mit dem Rad die 32km vom Vater nach Hause gefahren, da ein Telefonat verboten wurde. K wollte lediglich fragen ob ein bestimmtes Spielzeug bei mir vergessen worden war. Der Streit um das Telefonat eskalierte wohl und k würde gesagt, dass ein Kontakt zu mir nicht erwünscht sei.

Diese Zerrissenheit die k mit sich herumträgt macht mich unendlich traurig. Die Sorgen die sich eine 10jährige Seele machen muss ...