Zugewinnausgleich - wer von euch hat verzichtet? Lösung gesucht

Hallo liebe Mamas,
vielleicht hat ja irgendeiner einen Tipp, ich komme nicht weiter.

Bin verheiratet und in Trennung. Das Haus läuft komplett auf meinen Mann, der Kredit dazu auch. Er hat eine Firma, läuft nur auf ihn, ich arbeite für ihn und schmeiße das Büro.

Zum Haus gehört ein großes Grundstück welches damals von ihm geerbt wurde, bevor wir gebaut haben. Es sind noch so einige Schulden auf dem Haus.

Was den Zugewinn angeht, müßte man ausrechnen, was das Haus wert ist jetzt (erst 4 Jahre alt) und das verrechnen mit Schulden und dem Grundstück als Startbesitz. So viel wird dabei nicht rauskommen. Mein Mann sagt, er kann mir nichts auszahlen. Dazu müßte er das Haus verkaufen. Noch einen Kredit aufnehmen geht nicht.

Jetzt würde ich ja auf alles verzichten wenn die Umstände nicht so knifflig wären.
Die Firma ist noch im Aufbau und läuft gut. In ein paar Jahren wirft sie wohl richtig Geld ab. Und dann ärgere ich mich, wenn ich jetzt auf alles verzichte.
Schließlich bin ich am Aufbau der Firma mit beteiligt. Und was das Haus angeht, ich habe ihm immer den Rücken freigehalten und alles gemacht. Er ist beruflich immer viel unterwegs gewesen und ist es immer noch.

Alle in meinem Umfeld, egal welches Alter, ob Mann oder Frau sagen ich soll nicht verzichten komplett.

Er verspricht mir Unterhalt zu zahlen, in der Firma werde ich sehr gut bezahlt (wir sind noch zu zweit) und bin relativ flexibel.
Was bleibt ist aber auch die Angst, dass er sich ändert, hört man ja oft, wenn einer einen neuen Partner hat, dass die Freundschaft dann schnell beendet ist. Für mich wären dann ganz schnell mal Unterhalt und Job in Gefahr. Ich möchte auch nicht als geldgierig erscheinen. Aber ich habe zwei Kinder groß zu ziehen (derzeit zwölf und neun) und das dann alleine.

Wie könnte man das regeln, dass ich doch noch wenigstens zu einem Anteil, von dem, was mir zusteht, komme?
Werde auf jeden Fall noch mal einen Anwalt kontaktieren.
Ansonsten wollen wir das ganze ohne Streit und hohe Kosten abwickeln.

Liebe Grüße
Ks

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Lass bitte erst ausrechnen, was dir zusteht. Das kann nur eine Fachfrau (Fachmann geht natürlich auch).

Verzichten scheint mir unnötig, du kannst ihm eine großzügige Raten- oder Stundungsregelung anbieten.

Alles Gute

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Hallo Ks,

um sich scheiden zu lassen, benötigt man eh einen Anwalt. Auch wenn man sich mit dem zukünftigen Ex gut versteht und alles so klärt wird dieser benötigt.
Lass dich von ihm beraten, ich denke das ist ein schwerwiegender Entschluss mit Folgen.

Ich persönlich würde nicht verzichten. Alles Gute für die Zukunft

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Scheidungsfolgevereinbarung beim Notar ist die Lösung. Du könntest im anbieten zB erst ab 2022 oder Summe X zahlbar in Raten. Mein Ex zahlte so zb 3 Jahre lang aus. Weil er sich auch nicht komplett einschränken wollte im Leben ..was für mich nachvollziehbar u okay war.
VG

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Hallo

Das Erbe fällt nicht mit in den Zugewinn.

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Das wird als Startkapital angerechnet und mindert somit den Zugewinn bzw geht auf null auf weil es ja beim Endstand, also Wert von Haus u Grundstück mit drin ist.

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Fällt die Firma auch unter den Zugewinn ?
Kenne mich da null aus.

Du könntest festlegen, dass er dir das Geld erst in ein paar Jahren, wenn die Firma besser läuft, auszahlen muss.

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Die Firma fällt da auch mit rein, aber auf die würde ich verzichten. Ich möchte ja niemanden ruinieren außerdem ist es auch mein Arbeitsplatz. Dennoch ist das meine Argumentation, wenn die Firma gut läuft steigt auch sein Gehalt und dann ist eine Ratenzahlung möglich.

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Dann steigt auch der Unterhalt.
Schlage ihm doch einfach vor, da du alles mit aufgebaut hat etc welche Regelung er sich diesbezüglich vorstellen kann.
Wie dumm, das mit der Firma nicht vorher zu klären. Firmen werden oft notariell rausgenommen und eine andere Regelung verbrieft.

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Hallo!

Ob die Firma "irgendwann mal richtig Geld abwirft" ist völlig unbedeutend.
Ebenso ob das Haus irgendwann mal richtig was Wert ist.
Es zählt der wert zum Stichtag des Scheidungsantrages - und der ist bei einem 2-Mann Betrieb vermutlich nicht wirklich hoch.
Zudem gilt für ein solches Unternehmen das selbe wie für eine Kuh:
Man kann entweder die Milch wollen, oder sie schlachten. Beides geht nicht.

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Die Firma bleibt völlig außen vor. Habe ich nicht erwähnt.
Es geht nur um alles andere. Sein Problem ist eben, dass er nicht weiß wie er mir das Geld auszahlen soll. Weil er keinen neuen Kredit aufnehmen kann und möchte. Sein Gehalt wird aber steigen und dann ist es problemlos möglich. Warum also sollte ich darauf verzichten? Andere Frauen würden verlangen das Haus zu verkaufen.

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Von was für einer Summe gehst du in etwa aus beim Haus ?

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Hallo!

Ich habe damals- ich war noch sehr jung und naiv- auf alles verzichtet. Mein Bruder hat das Haus unserer Eltern übernommen. Klar er musste noch einiges renovieren. Ich habe aber im nach hinein erfahren, dass meine Eltern sich trotzdem an Kosten wie Bau einer Steinmauer, etc. beteiligt haben. Heute würde ich auf nichts mehr verzichten. Jeder soll das bekommen was ihm zusteht. Du bist doch wegen dem nicht geldgierig oder so. Ich dachte damals auch mein Bruder baut sich gerade eine Familie auf und hat nicht soviel Geld zum mich auszuzahlen. Würde ich nie wieder machen. Ich musste mir alles, wirklich alles alleine aufbauen. Es hat niemanden interessiert.

Bitte nicht falsch verstehen aber nimm was dir zusteht. Alles schön mit Anwalt regeln lassen!!!

Lg Gabi

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Wenn ich alles berechnen lasse und es dann doch zu viel ist, könnte ich es doch selber runterbrechen und meine eigenen Zahlen festlegen nach unten?
Also auch nach festgelegter Ratenzahlung, wenn sich dann in ein paar Jahren zeigt, dass das nicht funktioniert und das Haus verkauft werden müsste, was ich aber nicht will ... Dann könnte ich doch immer noch verzichten oder was ändern?

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Lass dich bitte nicht aufhetzen von jemandem, der schlechte Erfahrungen gemacht hat, vor allem, wenn es jemand ist, der für das, was ihm da entgangen sein soll, keinen Finger gerührt hat.

Gesetzlich und "moralisch in Ordnung" passen nicht immer zusammen, es kommt immer auf die jeweilige Situation an und gilt für beide Parteien.

Ich finde was du vorhast sehr fair und würde dir raten, ausrechnen zu lassen, was rein gesetzlich zusammenkäme und dann könnt ihr eine (notarielle) Vereinbarung treffen, die beiden hilft. Dazu sollten alle Karten auf dem Tisch liegen, damit sich ein Gesamtbild ergibt, von dem man ausgehen kann.

Viel Erfolg dabei und ich hoffe für euch, dass ihr euer scheinbar gutes Verhältnis beibehalten könnt, schon wegen der Kinder und letztlich auch für euch.

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Lasse Dich bitte von einem Anwalt beraten!
Und bleibe bitte fair was ihn betrifft!

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Scheiß egal, auf wen das Haus läuft. In der Ehe erworben = Zugewinn
Erbe ist kein Zugewinn

Dennoch ist eine Einigung unter euch günstig.
Sobald Anwälte im Spiel sind = teuer

Zur Scheidung herrscht Anwaltszwang = dem aber auch kein Geld in den Rachen werfen!

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Deswegen ist in vielen Fällen ein Ehevertrag sinnvoll.

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Ach ja, den hatten wir. Denkt nur keiner dran, solange der Himmel voller Geigen hängt. Die Konsequenzen von Zugewinngemeinschaft und Gütertrennung nicht auch keinem klar.
Und dann geht das Gestreite los, das nicht gönnen Können und die Lizenz zum Gelddrucken für Anwälte. Und das oft noch auf dem Rücken der Kinder.