Umgang 2 jähriger Übernachtung

Hallo ihr,

leider doch recht lang geworden :(

Ich mache mir Sorgen um meinen 22 Monate alten Sohn.

Der Kindsvater hat sich in der Schwangerschaft getrennt. Wir verstehen uns eigentlich ganz gut. Er kümmert sich auch seit der Geburt unseres Sohnes regelmäßig um ihn. Anfangs war ich immer noch dabei. Als er etwa 18 Monate alt war, haben wir damit angefangen, dass er ihn alleine mitnimmt. Das hat auch ganz gut geklappt. Vor ein paar Wochen hat er dann das erste Mal bei ihm übernachtet. Laut den Aussagen des Vaters hat das auch wunderbar funktioniert. Seitdem haben wir es regelmäßig so gemacht. Er würde wohl ab und zu nach mir fragen und hätte auch schon mal geweint, aber sich schnell beruhigen lassen.
Jetzt ist es allerdings so, dass der Kleine danach total fertig ist.
Er ist müde, quengelig und sehr anhänglich. Ich muss ihn dann immer ewig lange herumtragen während er seinen Kopf auf meine Schulter legt. Das macht er so sonst nur, wenn er krank ist. Er ist auch am nächsten Tag dann noch sehr weinerlich, bekommt einen Wutanfall nach dem anderen und er schläft sehr schlecht, wird oft wach, weint im Schlaf. Und es dauert dann immer, bis er sich nicht mehr so "aufmüpfig" verhält und auf mich hört. Das wurde jetzt von Mal zu Mal schlimmer.
Wenn sein Vater da ist, freut er sich zwar ihn zu sehen, aber die letzten 2 oder 3 Male waren immer ein paar Überredungen nötig, damit er mit ihm geht. Und bevor er kam und ich ihm sagte, dass der Papa kommt und er dann bei ihm schlafen kann usw...sagte er dann Sachen wie ..Nein, lieber Mama bleiben...und dass er danach lieber wieder zur Mama möchte und fragte, ob ich mitkomme...
Wenn er ihn dann aber mitnehmen möchte, winkt er mir nur flüchtig, sagt Tschüss Mama und geht. Dann bin ich mir halt nicht mehr so sicher, wie ernst das gemeint ist. Oder ob wir ihn vllt doch nur überredet haben und es ihm aber nicht gut tut. Vielleicht ist es noch zu früh, dass er bei ihm schläft. Ich weiß es nicht, aber ich fühle mich schlecht. Wenn ich mit seinem Vater reden möchte, sagt er aber immer, dass er gur drauf war...und wenn ich Sorgen äußere, ist er direkt beleidigt, weil er ja schließlich der Vater sei und es ja nicht schaden könne, wenn er dann Zeit mit ihm verbringt. Ich denke auch nicht, dass er persönlich ihm schadet, aber irgendwie scheint ihn die Situation ja zu stressen. Jetzt Frage ich mich halt, was ich tun kann/Soll. Ich möchte auch, dass die beiden ein gutes Verhältnis haben und vielleicht muss er sich auch nur ein bisschen daran gewöhnen. Ich habe jedoch Angst, dass das doch "tiefergehenden Schaden" anrichten könnte.

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Tiefergehende Schäden weil der Sohn beim Vater schläft? Ich denke dass die Angst unbegründet ist...

Wenn es deinen Sohn aber stresst, vielleicht lässt sich eine Alternative finden: von jede Woche auf alle zwei Wochen oder nur einmal
Im Monat.. damit es wieder zu etwas Besonderem wird?

Wichtig finde ich es schon, dass das Kind auch beim Vater übernachtet, auch später für dich mal.

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Ich glaube nicht, dass du deinen Sohn „schädigst“. Sicher ist es schwer für ihn, von Mama getrennt zu sein, weshalb er nach dem Papa Wochenende wieder bei Dir so reagiert. Hat meine Große auch eine Zeitlang so gemacht. Hat sich dann von selbst wieder normalisiert. Wichtig ist, dass dein Sohn weiß, dass du dich freust, wenn er bei seinem Papa ist. Und dass du ihn immer lieb hast, auch wenn er nicht da ist....

Dein Ex könnte es ja als coole „Übernachtungsparty“ vermarkten. 🤗 mit Picknick zuhause.... oder so. Meine Große bekommt bei ihrem Papa jedes mal Pfannkuchen, Schwimmbad. Ist wie jedes zweite Wochenende Kurzurlaub. Dieses Verwöhnprogramm war am Anfang für mich gewöhnungsbedürftig, aber alle sind glücklich damit.....

Vielleicht hilft dir diese Broschüre weiter: mein Ex und ich fanden sie sehr hilfreich:

https://www.vamv.de/fileadmin/user_upload/bund/dokumente/Beschluesse/Kindschaftsrecht/Wegweiser_120715.pdf

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Huhu,

das Verhalten bzw. die Schilderungen, dass mein Stiefsohn damals genau so war, kenne ich von seiner Mutter. Als der Kleine damals alle 14 Tage bei uns übernachtet hat, was immer ohne jegliche Probleme klappte, hat seine Mutter genau das, von dir beschriebene Verhalten geschildert. Anhänglich, ab und zu weinerlich, auch mal motzig… Sicherlich ist die Situation für die Kleinen ungewohnt aber sie wachsen damit auf (das haben sie sich nicht ausgesucht, sondern in deinem Fall der KV und in unserem Fall die KM). Wir machen jetzt seit über zwei Jahren das Beste aus der Situation. Der Kleine hat auch mal etwas geweint und wollte nicht zu seinem Vater… Aktuell haben wir sonntags die Situation, dass der Kleine (mittlerweile übrigens 4) nicht mehr zurück zu seiner Mutter möchte. Das braucht dann viel Fingerspitzengefühl und gutes Zureden damit er sich ins Auto setzt. Die Situation für unsere Kinder ist nicht leicht, also müssen wir ihnen so gut es geht zur Seite stehen…Beide Elternteile.

Ach ja und ich denke nicht, dass dein Kind dadurch irgendeinen Schaden davon trägt…es entwickelt sich einfach nur durch die Reize die ihm das Leben eben so bietet.

Alles Gute

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Hallo!

Solange er beim Abschied problemlos mitgeht, würde ich das Verhalten im Nachgang in Kauf nehmen. Es ist toll, dass sich der Papa kümmert und eine Beziehung, die nun mal über gemeinsam verbrachte Zeit entsteht, aufbaut.

Unsere Damen leben in einer absolut heilen Welt, Mama und Papa verheiratet, Oma und Opa mit im Haus, die anderen Großeltern 40 km weiter weg. ...

So, und nun zum interessanten Teil: Die Damen zeigen das von dir oben beschriebene Verhalten nämlich auch, wenn sie mal länger ohne uns bei den Großeltern waren. Da wird mehr gekuschelt, mehr gebockt, mehrere Anfälle gefahren, ...
Das ist anstrengend, aber trotzdem brauchen sie Großelternzeit.

Mach dir keinen Kopf, es ist der Papa.

Alles Gute,
Gruß
Fox