Das liebe gemeinsame Sorgerecht.

Guten Morgen ihr alle.

Eine Zeit lang war es ruhig bei uns, wer sich erinnert, ich bin die mit dem Sorgerechtsstreit und einem kv, der narzisstische Tendenzen zeigt.

Jetzt taut mal wieder das eis und es beginnt zu brodeln.
Wie erwartet muss ich jeden kleinen mist vorher mit ihm absprechen, Kooperationsbereitschaft aber gleich null.
Er hat das mit dem gemeinsamen Sorgerecht einfach wirklich nicht verstanden, ob es um arzttermine geht oder eine klassenfahrt, zur Zeit ist er der Meinung nichts ginge ohne ihn.

Und so bekomme ich fast täglich anfeindungen, was ich alles zu tun hätte und mich macht es mürbe.

Anscheinend telefoniert er Ärzte ab und fragt alles ab, mit der Lehrerin steht er im Mail Kontakt.
Alles was 8 Jahre nicht wichtig war und was auch nicht durch ihn getragen wird, denn zu Ärzten, Sportveranstaltungen und Co geht er nicht, muss ich jetzt auch noch vorher Fraport abhalten und danach mir trotzdem anhören, was jetzt doof war.

Ich hoffe es wird allen Beteiligten irgendwann zu doof, bzw ihm geht die puste aus.

Jedes wohlwollen läuft gerade schief, als ob ich was einbüße, wenn ich einen Kompromiss vorschlage und er dann der Meinung ist, ich sei jetzt schwach und er könne noch eins drauf setzen.

Sohni ist auch etwas verunsichert, jahrelang war es der spaßpapa und jetzt aufeinmal will er alles sehen und unterschreiben, fragt komische Sachen, für ihn jedenfalls.
Ich hoffe für ihn, dass er es als positiv empfinden kann, dass Papa sich interessiert und kümmert, was da bei uns hintenrum abgeht muss er nich erfahren.

Gibt es hier noch irgendwelche Tipps für mich, wie ich das für mich besser verarbeiten kann, bzw hört das mal auf bei solchen Menschen?
Ansonsten tat es mal gut, dass los zu werden, wem ich auf die nerven gehe, kann es ja einfach ignorieren.

Lg

1

Hi,

Du hast Dir die Antwort ja eigentlich schon selbst gegeben :-D

"wem ich auf die nerven gehe, kann es ja einfach ignorieren"

Lern das!

Du tanzt immer noch nach dessen Pfeife anstatt Dich zurück zu lehnen und den Kerl in all seiner Erbärmlichkeit zu belächeln.

Setz Dich hin, überlege Dir, welche Dinge Du ihm mitteilen willst und wie. Und dann tu das genau so. Den Rest ignorierst Du einfach. Es sei denn, eine seiner Anfragen erscheint Dir sinnvoll. Lern endlich unhöflich zu sein, ihn zu ignorieren. Gar nicht zu antworten oder nur knapp. Und die von Dir definierten Grenzen auch zu halten.

Manchmal meine ich, dass Du Angst vor diesem Mann hast und deshalb viel zu schnell klein bei gibst. Andererseits bist Du aus dem Autismus-Sprektrum oder habe ich das falsch im Kopf? Dann musst Du Dir vielleicht erarbeiten, dass die sonst geltenden sozialen Regeln bei diesem Mann eine Ausnahme erfahren, die berechtigt ist. Ziehe vielleicht jemanden ins Vertrauen und überlegt Euch genau, welche Reaktion Deinerseits auf welche Anforderung seinerseits passt.

Alles Liebe
die Landmaus

2

Hey,
Danke dir, manchmal tut es einfach gut es noch einmal (oder noch weitere 10 mal 😉) zu hören.
Ich habe es mir sogar schon zum Thema einer systemischen Beratung gemacht, denn mit der Spektrumsstörung liegst du nicht falsch, dass Problem ist die Erarbeitung einer Strategie, keine scheint längerfristig Entspannung zu bringen.
Ich kann nie wirklich abschätzen, ob das was gerade gilt auch noch in drei Wochen gilt und diese Flexibilität macht mich unsicher und überfordert mich manchmal.
Angst würde ich das nicht nennen.

Ich versuche so viel schaden wie möglich abzuwenden, weiß aber nicht, wie es dauerhaft funktioniert.
Ein einfaches Beispiel...
Seit dem gsr biedert er sich gerne bei verschiedenen Stellen an, z.b. hätte er immer dann und dann frei und könnte die Klasse begleiten.
Erfahren tun wir das Tage später am Abend Brots Tisch, weil sohni meinen Mann erzählt, wie sehr er sich freut, dass er mit kommt mit seiner Klasse.
Denn die Lehrerin hätte ja gesagt, sein Papa würde sie begleiten.
Für ihn ist es gar nicht vorstellbar, dass sein leiblicher Vater gemeint sein könnte, die erste Enttäuschung war diese.
Die zweite, dass bisher noch keine Begleitung durch ihn stattgefunden hat und die dritte, dass wir durch einen geregelten Job nicht einspringen können.

Um die Situation zu entspannen bitte ich also nach, Abwägung der Strategie und sogar Kenntnissen des NLP ( ja, wenn man mit Menschen klar kommen will muss ich mir besonders Gedanken machen) das er
Verschiedene Möglichkeiten jetzt hat, aber ich es nicht mehr tragen werde das Kind enttäuscht entgegen zu nehmen, entweder er klärt das nun endgültig oder er muss damit leben, dass sein Sohn durch ihn enttäuscht wird.
Ich kann es nicht ignorieren, ich kann nichts ändern und am Ende soll ich ihm nicht sein Leben vorschreiben.

Nach meinem Prinzipien denken passt das alles nicht zusammen, entweder ich stehe für etwas oder ich lasse es sein.
Dazwischen gibt es wenig graustufen.
Damit meine ich auch nicht, dass man ein Kind niemals enttäuscht, ich musste das auch schon, aber dann stehe ich gerade dafür, entschuldige mich, mach es wieder Gut oder bin einfach Mensch und kann es nicht mehr ändern.

Ach, ich höre mich wahrscheinlich gerade selber gerne jammern...ich will doch nur Ruhe, nach ner 40 Stunde Woche, Familie und allem anderen will ich einfach nur rauhfasertapetepunkte zählen und mir nicht ständig anhören, was wieder mist war, wo er nicht gefragt wurden ist und welche angeblichen heimlichkeiten (arzttermine) gar nicht gehen.

Danke dir, wirklich!

3

Hallo,


was macht er denn konkret, was er zum Wohle Eures Kindes besser unterlassen hätte, bzw was du nicht machen würdest, weil es schadet.

LG

6

Hey,
Scheinbar Kleinigkeiten, aber es beschäftigt ihn sehr.
Sie schreiben zusammen Mails an mich, wo gesagt wird, was zb kaputt ist und bis dann und dann ersetzt werden muss.
Er fragt ihn aus über alles, wenn ein Konflikt ist, weil er zb das Wechselmodell anstrebt als nächstes, ich dem aber nicht zustimme, aus verschiedenen gründen, dann soll sohni doch noch mal nachfragen, obwohl er ihm sagt, dass er es gar nicht möchte.
Loyalitätskonflikte halt.
Haben das alles in Mediationen besprochen und klar gestellt, dass es nicht sein kann, dass er das Kind in Angelegenheiten zieht, die auf Eltern Ebene passieren müssen.

Sohni kommt nach den Wochenenden oft nach Hause und ist völlig verunsichert, was er erzählen darf, mittlerweile Frage ich ihn nicht mehr, dass hat ihm den “Druck“ genommen und er erzählt von alleine.

Alles wird in Frage gestellt was bei uns zu Hause läuft und gleichzeitig propagiert, dass bei ihm alles sahne ist und er der bessere für ihn.

4

Einen super Tipp habe ich nicht. Ich habe einige Ansätze, die mir in den letzten Jahren geholfen haben.
Ich habe übrigens trotz mehrfachem Antrag das alleinige Sorgerecht. Das macht einiges einfacher. Jedoch habe auch ich gemeinsame Kids mit einem psych. Geschädigten.

Mit anderen reden. Frauen sind zum Glück soziale Wesen. Den Austausch suchen und Ratschläge sammeln.

Akzeptieren, dass man manches anders hätte machen sollten. Es werden Fehler passieren.
Nie überstürzt agieren.
Konsequent bleiben.
Wichtig: Wenn gar nicht mehr hilft- Humor hilft. Niemals konnte mein Stalker mich verängstigen. Ich hatte immer 2-3 Menschen mit gesundem Humor. Es war befreiend, da man den Menschen damit distanziert von außen befrachtet.
Noch ein Tipp: es wird dauern. Dein Kind ist noch jung. Aber das zu akzeptieren hilft. Nicht auf ein plötzliches Ende hoffen.

Ich wünsche dir und deinem kleinen ganz viel Kraft. 🍀 Vielleicht findest du auch eine Möglichkeit für ihn, dass er reden kann. Mit jemanden außerhalb.

5

Guten Morgen

Wenn du anstrebst, früher oder später wieder allein sorgeberechtigt zu sein, kann ich dir zwei Dinge empfehlen:

Dokumentation, dh alles aufschreiben was an Konflikten aufkommt,

Mit dieser Zusammenstellung Beratung suchen. Öffentliche Erziehungsberatung oä.

Wenn keine einvernehmliche Lösung möglich ist und es auf Dauer zu immer neuen Konflikten kommt, ist die Kindeswohlgefährdung nicht fern.

Viele Grüße

7

Da kann man durchaus davon ausgehen, dass er irgendwann keine Auskünfte mehr bekommt, die über das nötige Maß hinausgehen. Die Arzthelferinnen werden irgendwann nur noch genervt aufseufzen, der Arzt selber vielleicht sogar zu "busy" für eine Auskunft sein. Der hat schließlich besseres zu tun, als mit einem besorgten Vater wegen Nichtigkeiten zu telefonieren. Auch die Lehrerin findet es sicher irgendwann nur noch nervig, wenn sie seine Mails beantworten muss. Also hier würde ich ihn machen lassen.

Dich sebst schützt Du, indem Du ganz genau das tust, was Du tun musst, aber keinen Fingerbreit mehr. D.h. er bekommt Auskünfte, meckert er aber herum, dann ignorierst Du das. Fordert er bis zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwelche Dinge ein, dann tust Du trotzdem nur so viel, wie es für Dich in Ordnung ist. Kaputte Sachen, die bis XY zu ersetzen sind, ersetzt Du dann, wenn Du dazu kommst bzw. wenn sie gebraucht werden. Du entscheidest das, nicht er.

Und wie schon häufiger geraten wurde, alles, wirklich alles notieren und protokollieren. Das brauchst Du, wenn er irgendwann so übertreibt, dass Du Dein Kind schützen musst. Er kann nur so weit gehen, wie Du ihn lässt und ich denke, Du hast in den Jahren mit ihm schon gelernt, wo Deine Grenzen sind. Wahre Dir diese!

8

Vielen dank euch allen, manchmal hätte ich euch gerne als Live Telefon Joker!

9

Ich kann wirklich total verstehen das Du genervt bist weil das alles etwas anstrengend für Dich ist. D.h. ihr müsst euch absprechen etc. aber ich finde das alles richtig läuft. Er ist der Vater und mit dem Sorgerecht auch mitverantwortlich für die Entwicklung von Eurem Sohn. Ja es war bislang nicht so, ich persönlich wäre aber froh wenn ein EX Mann bereit ist mit Verantwortung zu tragen, später in Schulischen wird noch viel auf Dich zukommen da ist es wunderbar wenn man sich etwas aufteilen kann.
Ich kenne Eure Vorgeschichte nicht, verstehe aber das Anliegen des Vaters und finde es großartig das er zumindest die Bereitschaft hat am Ball zu bleiben was seinen Sohn betrifft. Ich hoffe Du nimmst das auch etwas ernst und lässt dem Kind den Vater

Alles gute und wenig Reibereien wünsche ich Dir

Gruß Cayenne