Völlig verzweifelt

Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wie und wo ich anfangen soll. Es ist alles so unglaublich kompliziert und festgefahren. Ich denke es wird ein recht langer Text, sorry vorab.

Ich bin 29, allein erziehend mit 7 jähriger Tochter. Seit sie 1,5 Jahre alt war wohnen wir vom KV getrennt. Die der Beziehung zum KV war von Gewalt physisch, sowie psychisch geprägt. Die Kleine hat mit 2 Jahren das erste mal mit ansehen müssen wie ihr Vater mich dermaßen gegen den Türrahmen schleuderte, dass ich eine Platzwunde davon trug. Die Attacken gingen in "schwächerer" Form weiter, bis letztes Jahr Dezember, da er nicht loslassen wollte oder konnte und mich als seinen Besitz ansah. Insgesamt saßen wir 3 Mal wegen Körperverletzung vor Gericht, außer einer Geldstrafe geschah nichts. Ich habe nach dem ersten Übergriff ein halbes Jahr Umgangsverbot genehmigt bekommen, damit wir zur Ruhe kommen können, danach fand betreuter Umgang statt und danach wurde offener Umgang daraus. Momentan hat er sie alle 14 Tage übers Wochenende, sie geht gern zu ihm.

Nun zum eigentlichen Problem. Bereits seit ihrer Geburt war meine Tochter ein extremes Schreikind. Sie schrie das erste halbe Jahr nahezu 24 Stunden und schlief kaum. Im Kinderwagen schieben war nicht möglich, da sie nicht liegen wollte, also habe ich sie fast den ganzen Tag getragen. Bereits da merkte ich, dass es schwer ist eine Bindung aufzubauen, der KV unterstütze mich in dieser Zeit kaum, trotz gemeinsamer Wohnung. Im Gegenteil, es gab nur weiteren Ärger..
Als sie 7 Monate alt war hörte der Spuk auf und ich fühlte auch endlich diese Liebe für sie, zwischendrin stand allerdings die Zwangsräumung unserer Wohnung bevor, da der KV seinen Mietanteil nicht zahlte duch ausbleibenden Lohn und ich selbst nur H4 bekam und Elterngeld und davon nicht die ganzen Kosten tragen konnte.
Also suchte ich nebenbei Wohnungen, packte Sachen, schlug mich mit den Ämtern rum etc. Zeitweise musste die Familie Lebensmittel bringen, da es für nix mehr reichte und der KV seine neue Arbeitsstelle leichtfertig aufs Spiel gesetzt hat.
Nunja ich fand dann eine Wohnung für uns 3, die Kleine konnte man zu diesem Zeitpunkt schon nicht allein schlafen legen ohne das sie brüllte, auch im Laufgitter blieb sie nie ohne Geschrei, wenn ich sie zum Wischen oder so da rein lag bzw. setzte.
Mit einem Jahr fingen extreme Wutanfälle bei ihr an. Sie warf sich dann auf den Boden brüllte bis zur Erschöpfung, war nicht mehr zu beruhigen und ich war völlig verzweifelt. Diese ANfälle hatte sie von da an circa 6-8 Mal an einem Tag.
Es waren Kleinigkeiten wegen denen sie völlig ausflippte, Beispiel: Ihr Schnuller lag in greifbarer Nähe vor ihr, sie streckte die Hand aus, wäre auch locker rangekommen und brüllte aber solange bis ich kam und ihr ihn in die Hand gab. Solche und ähnliche Situationen zogen sich dann durch den ganzen Tag und ich war eigentlich da schon nur damit beschäftigt sie zu beruhigen. Mal ein paar ruhige Minuten für mich waren nicht drin. Aber es gab zwischendrin immer noch schöne Momente.

Als sie 1,5 war zog ich mit ihr in eine eigene Wohnung ohne den KV.
Hier hatte sie nun auch ein Zimmer, aber sie schlief nicht allein und ihre Anfälle waren weiterhin allgegenwärtig, egal wo wir waren.
Dann kam eben dieser erste dollere Übergriff des KV den sie sah und seitdem entwickelte sie eine noch ausgeprägtere Verlustangst, ließ mich nicht aus den Augen.
WIr unternahmen viel, ich war nach wie vor gern ihre Mama, wir waren fast täglich auf dem Spielplatz, spielten gemeinsam zu Hause, bastelten, kuschelten etc.
Mit 3 Jahren ging sie dann in den Kindergarten und ich begann eine neue 2. Ausbildung. Sie lebte sich recht schnell ein, es zeigte sich jedoch auch dort, dass sie mich morgens nicht gehen lassen wollte, immerhin schlief sie dort mittags, was zu HAuse nicht drin war.
Mit 4 Jahren gingen ihre Anfälle dann auch dort los wenn man ihr was sagte, was sie nicht so sah. Auch schlief sie zu Hause abends nach wie vor nicht alleine und es gab viel Theater tagtäglich.
Mittlerweile hatte sie auch eine Essstörung entwickelt und ich wurde ihrer Essensmenge nicht mehr Herr. Stellte ich mich vor den Kühlschrank ging wieder stundenlanges Gebrüll los und sie fing an die ganze Wohnung zu verwüsten, mich zu beißen, zu spucken, zu treten etc .
Da ich wie gesagt tagsüber in meiner Ausbildung war und dieser Gedanke ach das arme Kind hat soviel erlebt, du darfst nicht so hart sein in mir auf kam, ließ ich ihr wohl mehr durchgehen als gut gewesen wäre, auch um diesem stundenlangen Terror aus dem Weg zu gehen. Immerhin machte der KV auch immer wieder Stress und ließ mich völlig fertig sitzen nachdem er mal wieder beim Umgangsbesuch nen Aussetzer hatte.
Zu dieser Zeit besuchte ich das erste mal eine Erziehungsberatungsstelle. Hier wurde nicht wirklich geholfen, es sei in diesem Alter doch alles normal. Sicher, Autonomiephase gehört dazu, aber diese Dinge gingen ja schon mit 1,5 Jahren los.
Aufgrund ihrer erlebten Traumata meldete ich sie beim Psychologen an, leider gab es lange Wartezeiten und wir sind nun seit 1,5 Jahren dort in Behandlung.
Er diagnostizierte eine Essstörung, Angststörung, Verhaltensstörung und Bindungsstörung.
Der Psychologe arbeitete vorerst viel mit mir. Nun hatte die Kleine auch bereits 3 Einzelstunden bei ihm und er arbeitet direkt an ihr.
Nun ist es so, dass ihre Anfälle im Laufe der Jahre zwar quantitativ weniger wurden aber die Qualität sich ins negative steigerte. Sie traktiert mich mittlerweile richtig massiv und sie mit ihren mittlerweile 35 kg stundenlang davon abzuhalten mir sämtliches Mobiliar zu zerstören, mich zu verletzen und darauf zu achten das sie sich nicht selbst wehtut wird immer schwieriger.
Mir ging es seit letztem Jahr schon psychisch nicht besonders gut, ich war kraftlos, pessimistisch und dauermüde. Dennoch war ich arbeiten und kam manchmal schon völlig fertig dort an, weil es morgens nur Terror gab. Das Oberteil stört, die Hose kneift, ich zieh mich nicht an, ich will nicht in den Kindergarten, dann ein Zerren im Kindergarten an mir, dass mir Tshirts zerrissen wurden etc. An manchen Tagen habe ich es nicht mal auf Arbeit geschafft und mich krankgemeldet.
Nachmittags schaffte ich es nicht mehr mit der Kleinen zu spielen und hatte dauernd nur Angst das ihre Stimmung wieder kippt. Wir haben soviel unternommen, waren im Urlaub und so weiter und jedes mal endete es in einer Katastrophe.
Im Juli hatte sie wieder mal einen sehr exzremen Anfall, ich rief den KV an und sagte ihm er solle sie sofort abholen ich kann nicht mehr. Als sie bei ihm war, trank ich mehr als mir guttat und habe einen Suizid versucht, da ich nicht wusste wie das alles weitergehen soll, ich hatte kein Leben mehr, eigene Bedürfnisse durfte ich nicht haben all die Jahre, soviel Kampf, Energie und ich als Person war nicht mehr existent. Sämtliche Hilfen brachten keinen Erfolg und ich wollte so nicht weiterleben, zu diesem Zeitpunkt auch seit einem halben Jahr ambulant in Therapie.
Ich begann nach dem Versuch eine Therapie in der Tagesklinik für 9 Wochen, aber da die Anfälle nicht nachließen änderte sich nicht viel. Es wurde eine schwere Depression und eine verrmutlich Borderline-Persönlichkeitsstörung festgestellt.
Die Depresson habe ich vorerst überstanden, aber seit die Kleine in der Schule ist, ist alles noch viel schlimmer geworden. Täglich Anrufe aus der Schule, sie benimmt sich völlig respektlos allen Erwachsenen gegenüber, stört den Unterricht, macht was sie will etc. Im Hort nachmittag auch nur Beschwerden. ES dreht sich nach wie vor alles nur um sie und ihre Krankheit. Mir ist es mittlerweile alles nur noch zu viel. Ich will und kann für sie nicht mehr kämpfen, ich kann ihr auch nicht mehr das entgegen bringen was sie bräuchte und je mehr ich mich zurückziehe, desto mehr rebelliert sie natürlich. Wir stecken irgendwo total fest und ich weiß weder ein noch aus. Momentan bin ich der festen Überzeugung nach allem was ich für sie und uns versucht habe, bis zur völligen Selbstaufgabe, dass ich nicht mehr kämpfen möchte. Ich möchte weg, mich wieder finden, die Person sein die ich mal war. Ich bin nicht mehr ich, ich habe mich so verloren, dass wurde mir in der Therapie bewusst.
Ich weiß einfach nicht wie das mit ihr und mir weitergehen soll.
Alle reden auf mich ein ich solle weitermachen, mit ihr gemeinsam stationär gehen, aber nein ich möchte das nicht. Ich lebe momentan für meine freien Wochenenden die ich bei meinem Freund verbringe 300 kilometer weit weg. Dort kann ich Ich sein. DIe restlichen Tage sind die reinste Qual.
Vielen Dank fürs Lesen, ich habe sicher nicht alles aufgeshrieben, es fehlen noch einige Teile, aber der Text ist lang genug.
Ich hoffe ich werde nicht verurteilt, bin aber dankbar für jede konstruktive Meinung.

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Ich habe deinen Text gelesen und du hattest echt mein Mitgefühl. Bis ich zu

"Alle reden auf mich ein ich solle weitermachen, mit ihr gemeinsam stationär gehen, aber nein ich möchte das nicht. Ich lebe momentan für meine freien Wochenenden die ich bei meinem Freund verbringe 300 kilometer weit weg"

kam.... sorry, aber da fällt mir nichts ein.

Ihr habt das Kind doch quasi "zerstört" mit dem was es erleben musste und jetzt ist es dir zuviel, wirklich den letzten, vielleicht wirklich letztmöglichen Weg zu gehen?
Kinder merken soviel. Sie merkt doch, was du fühlst, das verstärkt doch ihre Probleme noch mehr. Ihr befindet euch in einem Teufelskreis aus dem du allein nicht wieder raus kommst. Ich verstehe dich und das du Pausen brauchst, aber es ist gerade nicht hilfreich. Was willst du denn? Das dein Kind irgendwann nicht mehr bei dir lebt?

Ich würde mich hinsetzen, meine Möglichkeiten aufschreiben und mich entscheiden. Auch deine Beziehung wird nur langfristig funktionieren, wenn du und dein Kind klar kommen. Was eigentlich dann? Willst du irgendwann die 300 km umziehen? Mit Kind oder ohne?


...

3

Ich weiß leider momentan nicht was ich will und das einzige was mir momentan durch den Kopf geht ist leider alleine weiterzumachen, weil ich einerseits die Kraft nicht mehr habe und noch mehr vor die Hunde gehe andererseits auch mal leben möchte. Momentan kann ich so weder arbeiten, soziale Kontakte sie im Ort durch ihr Verhalten gleich null. Ich kann so nicht mehr. Sie wird nie ganz gesund sein, es wird niemals eine Beziehung funktionieren und aushalten was da täglich passiert. Mir wäre es natürlich lieber es würde gemeinsam mit ihr funktionieren. Ohne Frage. Solche Gedanken mache ich mir nicht leichtfertig und weils das einfachste ist. Ich weiße eben einfach nicht ob es Sinn macht, wir tun uns doch gegenseitig nicht mehr gut und es gibt keine Garantie das es besser wird.
Es fühlt sich so an als wäge ich ihr Glück bzw. Leben gegen meines ab. Einer bleibt auf der Strecke..immer.
Es ist schrecklich..

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Naja... ich vermute da ehrlich gesagt den Kerl dahinter.
Cut, neues Leben, neues Kind woanders?

Du hast Verantwortung. Im Zweifel wird deine Tochter bei ihrem Vater leben. Wenn du das willst, dann mache. Ich könnte nicht mehr in den Spiegel schauen, wenn ich aufgeben würde, ohne alles versucht zu haben.

Ihr habt das Kind so verkorkst.

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Du hattest und hast es nicht leicht. Aber dein Kind kann nichts dafür. Du darfst nicht vergessen, dein Alltag ist ihre Kindheit.

Mach einen cut und ab morgen machst du es besser.

Glaubst du, dass du dich ordentlich mit ihr beschäftigst oder befriedigst du nur ihre Grundbedürfnisse und das war es?

Wahrscheinlich bekommt sie lieber negative Aufmerksamkeit als gar keine.

Da würde ich ansetzen und mich viel und bewusst mit ihr beschäftigen. Backt was zusammen, stellt ihr Zimmer zusammen um und dekoriert es schön.
Macht ne Modenschau zusammen, lest was usw.

Natürlich kann ich es nicht nachvollziehen, wie es ist, wenn man unter psychischen Problemen solche Dinge machen soll. Vielleicht ist es für dich unmöglich. Aber dann solltest du wirklich in stationäre Therapie gehen. Für dich und für dein Kind.

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Mittlerweile ist es nur noch eine Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse. Alles andere fällt mir wahnsinnig schwer. Das war früher nicht so. Wir haben letztens einen Ausflug in den Zoo gemacht. 2 Stunden Anfahrt. Sie wollte so gern dahin. Als wir da waren hat sie mich nur beleidigt, alles ist scheiße und ist dort völlig ausgeflippt.
Und so ist es immer wenn wir was zusammen Unternehmen und das ist furchtbar. Alles schöne wird im keim erstickt.

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Vielleicht liegt es daran, dass die schönen Momente so selten sind, das durch die Aufregung und Vorfreude ein Schalter in ihr umkippt. Kennst du doch sicher. Wenn man sich auf eine Sache besonders freut, gehts oft schief:)

Mach lieber kleinere schöne Dinge zuhause mit ihr. Ohne großen Aufwand und Ankündigung. Hör ihr einfach mal aufmerksam zu. Nimm dir Zeit für sie.

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Hallo,

bei misr sind einige Fragen offen:

wo ist denn Dein Kind, wenn Du bei Deinem Freund bist?
Wie lange bist Du dann bei ihm, kennen die beiden sich?

Wo war Deine Tochter, als Du stationär warst wegen des Suizidversuchs?

Wie läuft es, wenn sie beim KV ist?

Hast Du permanenten Kontakt zum Jugendamt? War Deine Tochter schon mal alleine in stationärer Therapie? Hast Du Dich jetzt akut darum gekümmert, in einer Fachklinik?
Meine Tochter wurde für weniger als Notfall innerhalb von 2 Wochen stationär in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgenommen.

Gruß, S.

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Mein Kind hat alle 2 WOchenenden Umgang mit ihrem Vater von Freitag bis Sonntag und in dieser Zeit bin ich bei meinem Freund.
Nicht mehr und nicht weniger. Die beiden kennen sich als er Urlaub hatte im Sommer haben wir ab und an was zu dritt gemacht.

Ich war nicht stationär ich war in der Tagesklinik, da ich sie eben nirgendwo solange unterbringen konnte wie eine Therapie in Anspruch genommen hätte.

Beim KV läuft es nicht so wie hier zuhause. Ich vermute aber auch einfach das da ne gewisse ANgst dahintersteckt da er unberechenbar ist. Also auch im Bezug darauf das er plötzlich mal losbrüllt ohne das er vorgewarnt hat das ihn was stört.

Kontakt mit dem Jugendamt bestand in Form einer Familienhilfe, diese hatte jedoch völlig andere ANsichten als der Therapeut meiner Tochter, sodass diese 2 Meinungen dermaßen kollidierten und ich nur noch mehr kirre wurde das ich die Hilfe beendet habe.
Nein allein war meine Tochter noch nie in stationärer Behandlung. Ich denke dazu wird mir auch niemand raten, da sie laut Therapeut eine extrem starke Bindung zu mir hat.
Dies setzt mich natürlch noch weiter unter Druck, zu wissen dieser kleine Mensch braucht mich so sehr, aber ich kann einfach nicht. Ich weiß nicht warum.

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"Alle reden auf mich ein ich solle weitermachen, mit ihr gemeinsam stationär gehen, aber nein ich möchte das nicht."

Warum nicht?
Wovor hast du Angst?

Ja, es ist etwas Neues, etwas anderes. Das kann und darf Angst machen.

So wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Welche Möglichkeiten habt ihr?

- Sie alleine in eine Klinik?
- Du alleine in eine Klinik? Wo wäre sie dann?
- Ihr beide gemeinsam in eine Klinik?

Welcher Arzt schlägt das vor?
Welche Klinik wäre das dann?
Wer würde beim Antrag unterstützen?

Wie sieht die Klinik aus? Welchen Ansatz haben sie?
Woran arbeiten sie mit dir? Woran mit ihr?
Wie ist die Organisation?

Ich glaube kaum, dass ihr 24/7 zusammen sein müsstet. Im Gegenteil. Eine gute Klinik, sofern ihr beide Patienten wärd, würde darauf achten, dass ihr zu euren Bedürfnissen geführt werdet und euch diese wieder erarbeiten könnt.
Gemeinsam und einzeln und in für euch passenden Gruppen.

Die Wochenenden sind unterschiedlich. Vielleicht könntest du dann nicht wegfahren, aber vielleicht dein Freund zu dir? Besuchszeiten sind je nach Klinik unterschiedlich.

Sprich das mit deinem Arzt durch, frag bei der Klinik nach.
Ja, es ist Überwindung und etwas Neues.

Nur, was wäre, wenn nicht?
Wie stellst du es dir ohne Klinik vor?
und wie stellst du es dir mit Klinik vor?

Was wäre jetzt der einfachere Weg?
Und langfristig?
Wie könnte es für dich, für sie, für euch weitergehen?

Mit Hilfe und ohne Hilfe....
Wer begleitet euch auf dem Weg? ärztlich, medizinisch, therapeutisch

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Es gibt hier in der Gegend eine Klinik, in der Mutter und Kind mit Indikationen oder nur das Kind mit Blick auf die Mutter-Kind-Beziehung behandelt werden. Also diese beiden Häuser stünden zur Option.
Wovor ich Angst habe? Mein bisschen Freiheit auch noch zu verlieren, einfach mal ins Auto und in die Natur fahren, Musik hören. Mal hier raus kommen, aus dieser ganzen Gegend. Außerdem hat mich die Therapie in der Tagesklinik im Sommer dermaßen nach unten gezogen, dass ich auch davor Angst habe. Also würde wohl nur die Option in Frage kommen, dass wir auf die Station gehen wo es rein ums Kind geht.

Auf die anderen Fragen habe ich momentan keine Antwort leider.

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Wenn Du einen Therapieplatz (stationär) für Euch beide bekommst, dann BITTE nimm den an!! Lass Dir / lasst Euch helfen! Es ist so wichtig und kann doch so nicht weitergehen!

Ich verstehe, dass Du Deine Freiheit und selbstbestimmte Stunden nicht aufgeben willst, aber das musst Du dort auch nicht. Du wirst Stunden ohne Deine Tochter haben, weil sie Therapien bekommen wird. Und Dein Freund kann Dich besuchen und somit bedeutet dies nicht das Ende Deiner Beziehung sondern er kann sich als verlässlich und unterstützend beweisen, indem er dich darin bestärkt, diese Hilfe anzunehmen und das mit Dir gemeinsam durchhält, damit sich etwas bessert.

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Ich lese aus dem Text viel Erschöpfung und Verzweiflung. Was ich mich frage: Kann der Vater nicht stärker einbezogen werden? Du schreibst ja, dass er sie regelmäßig nimmt und sie auch gern hingeht. Kann er dich nicht entlasten?
Dass du bei deinem Freund Kraft tankst, kann ich verstehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass es ziemlich anstrengend ist, auf Dauer zwei Leben parallel zu führen - und gerade in deinem Fall geht die Schere zwischen Leben A, das so anstrengend ist, und Leben B, das Ruhe bietet, vermutlich immer weiter auseinander. Gesund ist das nicht und auf Dauer nimmt es dir Kraft für den Alltag mit deiner Tochter, weil deine Fluchtgedanken immer größer werden. Könnte dein Freund denn vielleicht auch Zeit mit euch beiden verbringen? Dann würde Leben A vielleicht etwas weniger anstrengend werden.

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Der Vater hat tendenziell völlig andere Ansichten wie man mit unserer Tochter umgehen sollte. So wie der Psychologe es vorschlägt will er es nicht machen. Und somit ist es eine ewige Diskussion mit ihm. Würde er dahingehend an einem Strang mit mir ziehen wäre ich froh, wenn er sie öfter nehmen würde. Aber er fordert dann auch gleich Geld dafür und ach alles schwierig immer.

Ja das ging mir auch schon durch den Kopf, dass durch diese Ruhe bzw. das Achten auf meine Bedürfnisse an allen 2 Wochenenden es immer schwieriger wird hier in meinem alltäglichen Leben richtig anzukommen. Leider ist es nicht möglich, dass wir mehr Zeit zu dritt verbringen und ehrlich gesagt, nachdem wir das im Sommer taten, dass hat ihn sehr mitgenommen, da er damit nicht zurechtkam wie sie ist.
Eigentlich müsste ich diese Beziehung wohl beenden aber dann würde mir mein Kopf sagen "wieder wegen ihr". Ob das der richtige Weg ist :-(

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Wenn du jetzt aus diesen Erwägungen schlussmachst, würde das das Verhältnis zu deiner Tochter nur noch mehr belasten, denke ich.
Aber ich glaube, du brauchst ganz unbedingt Hilfe und Unterstützung im Alltag, das wirst du auf Dauer allein nicht mehr packen. Vielleicht würde es ja helfen, gemeinsam mit ihr stationär zu gehen, weil du dich dann auch erstmal um solche Basics wie Kochen und Haushalt und das ganze Gedöns nicht mehr kümmern musst und selbst Ansprechpartner hättest. Mir würde die Vorstellung vermutlich auch Angst machen, aber vielleicht gibt es ja auch ein paar Vorteile, die du erkennen kannst, wenn du dich mal reindenkst.

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Oh je, das klingt schlimm. Wende dich ans Jugendamt. Deine Tochter braucht eine gute therapeutische Einrichtung, die intensive elternarbeit anbietet. Ich befürchte du tust ihr nichts gutes, wenn ihr so weiter macht wie bisher. Alles gute.

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Hey,

Lese ich richtig, dass bei dir eine borderline Störung diagnostiziert wurde?
Wenn nein, überlies es, wenn ja wirst du das jetzt wenig hören wollen.
Ich bin mit einer borderliner Mutter aufgewachsen und finde mich in deiner Tochter wieder.
Meine Mutter hatte zb Angst vor Bindung,bevor sie jemand verlässt, hat sie verlassen.
Ihre Kinder konnte sie nicht ganz verlassen, es war der Tod in kleinen raten.
Egal was ich jetzt vermute oder dir rate, du wirst es auf Grund deiner Erkrankung für dich uminterpretieren.
Such dir eine gute Klinik, für dich und deine Tochter, anderenfalls wird es nie anders, nur noch schlimmer.

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Ja das hast du richtig gelesen, obwohl ich mich in wenigen Punkten in der Erkrankung wiederfinde.
Ich bin weder impulsiv wegen der BPS, noch mache ich die Kleine fertig, wie es so oft der Fall sein soll.
Mein Problem besteht auch hauptsächlich im Bindungsbereich. Aber eher so, dass ich immer zu lange in Beziehungen verharre, die mir eigentlich keinesfalls guttun und dort keine eigenen Grenzen kenne und dann völlig den Halt verliere im Trennungsfall. Ich denke das ist auch ein Problem, denn meine Bedürfnisse bzw. persönlichen Grenzen, konnte ich selbst meiner Tochter gegenüber nie klar vertreten.

Und es ist kein Problem, dass du mir das so schreibst. Ich bin für jede andere Sichtweise auf die Dinge dankbar

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Du hast mein vollstes Mitgefühl!

Mehr kann ich eigtl nicht sagen.
Und deine Gedankengänge kann ich alle nachvollziehen.
Auch du bist psychisch nicht auf der Höhe. Wie sollst du dann noch adäquat das Kind betreuen?
Wäre es eine Möglichkeit, dass der Vater übernimmt?
Sie scheint ja dort gerne zu sein!
Wie ist sie denn bei ihm? Was berichtet der Vater?

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Obwohl ihr Vater immer rummeckerte, dass er sie gerne öfter hätte, ist es so das er, wenn ich ihn bisher darauf ansprach, mehr oder weniger nen Rückzieher machte, bzw. nur minimalste Zugeständnisse in diese Richtung.
Ihr Vater trägt ihr sozusagen den Arsch nach, ums mal ein wenig vulgär auszudrücken.
Was immer sie möchte, er macht es. Und genau das ist aber das was sie laut sämtlicher Spezialisten gar nicht erfahren darf. Sondern eher, dass sie eben lernt, dass das was der Erwachsene ihr sagt Gesetz ist und nicht andersrum. Diese Kämpfe führe ich dann zu Hause quasi alleine, während er diese Konflikte durch sein Verhalten vermeidet und auch absolut nicht unterstützend tätig ist dahingehend.
Trotzdem verhält sie sich auch ihm gegenüber respektlos, beleidigt ihn usw. aber eben bei weitem nicht so extrem wie bei mir oder in der Schule.

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Hast du mal über eine ambulante Erziehungshilfe nachgedacht?

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Du hast eine sehr schwierige Aufgabe zu stemmen!
Aber, weißt Du? Nur die stärksten Kämpfer bekommen die größten Schlachten vom Leben serviert!
Du bist im Moment ausgepowert- aber Du bist eine große Kämpferin! Du meisterst das seit so vielen Jahren!
Bleib doch mal an einem freien Wochenende ganz für Dich alleine. Gehe in die Therme, gönne Dir eine Massage, oder gönne Dir einfach nur Zuhause ein Wohlfühl Wellness Wochenende. Lese ein gutes Buch, tanke Kraft.
Kurz: Lade Deine Batterien wieder etwas auf!
Dein Kind braucht niemanden so sehr, wie Dich. Und Du brauchst sie auch.
Ich hoffe, Du lädst Deine Akkus wieder auf und hast dann genau die richtige Kraft für die Therapie! Das wünsche ich Dir von Herzen #klee
Alles Gute!