Papa-Wochenende, Holen und Bringen

Moin Ihr Lieben,

der Vater meiner ersten beiden Kinder ist nach der Trennung 40 Kilometer weg gezogen. Seit Jahren schon teilen wir uns die Fahren. Inzwischen bringe ich die Kinder freitags und er bringt sie sonntags zurück. Ich hatte gelesen, dass eigentlich der Umgangsberechtigte für Bringen und Holen zuständig ist. Bin meinem Ex da aber gern entgegengekommen.

Leider ist gerade meine Freitagsstrecke sehr, sehr stauintensiv. Zurzeit ist es wieder besonders schlimm. Letztes Wochenende habe ich über 3 Stunden gebraucht und das ist mit 9 Monate altem Baby auf dem Rücksitz echt sch****. Andere Uhrzeiten habe ich auch schon probiert.

Da die Kinder 11 und knapp 8 sind, habe ich vorgeschlagen, dass sie einen Teil der Strecke mit der S-Bahn fahren. Haben sie auch ein paar Mal gemacht. Die Fahrt dauert eine Stunde ohne Umsteigen und die Anfahrt zu der Station, die ich rausgesucht habe, mit dem Auto 15 min hin und 15 zurück. Ich finde das eine gute Regelung für alle. Von mir direkt zu Hause würde die S-Bahn 1,5 Stunden brauchen.

Jetzt rief mein Ex an und fragte berechtigterweise, wie es läuft, wenn die Bahn mal gesperrt ist und Busse eingesetzt werden. Das ist ja für die beiden zu kompliziert, passiert aber leider gelegentlich.
Während des Gesprächs redete er sich in Rage (weiß nicht genau warum, wahrscheinlich weil ich gesagt habe, dass ich das freitags leider nicht mehr leisten kann auf der Autobahn und er sich unter Druck gesetzt fühlte).

Er meinte dann, ich hätte dafür Sorge zu tragen, dass die Kinder zu ihm kommen und dass sie eh zu klein sind, Bahn zu fahren und ich eigentlich verpflichtet bin, sie mit dem Auto zu bringen. Und dass er sich beim Anwalt meldet. Er hat mich ziemlich beschimpft, ich würde ihnen den Vater wegnehmen etc, sodass ich dann schon meinte, vll wäre es besser, den Umgang übers JA zu regeln und festzuschreiben.

Was meint Ihr?
Rein rechtlich gesehen bin ich ja eh nicht verpflichtet, die Kinder zu bringen oder überhaupt ein Auto zu besitzen.
Eigentlich müsste er doch, wenn die Bahnfahrt nicht klappt oder mein Auto gerade nicht verüfgbar ist oder oder oder dann die Fahrt übernehmen.
Andererseits ist es natürlich doof, wenn er kurz vorher erfährt, dass er kommen muss. Das versteh ich schon.
Dass ich sonntags übernehme, ist schlecht möglich, ich arbeite bald wieder und habe auch Sonntagsarbeit (freitagsnachmittags nie).

Was meint Ihr? Wie habt Ihr das geregelt? Ich möchte gern, dass die Kinder ihren Vater besuchen, aber ich möchte und kann nicht jedesmal stundenlang im Stau stehen.

Sry für den langen Text, konnte mich irgendwie nicht kurz fassen #hicks

LG, Nele

1

Das Problem ist doch: du machst es seit Jahren und auf einmal ist es doof...

Ich kann dich schon verstehen, aber es ist doch schon seit Jahren doof.

Sein Anwalt wird ihm sicher mitteilen, dass das schon sehr nett war, was du getan hast.
Regeln müsst trotzdem ihr es.

2

Ich habe erst seit ein paar Monaten die Freitage.
Ich hatte vorher die Sonntage, das geht jetzt aber bei mir organisatorisch nicht mehr.

Klar müssen wir das organisieren, deswegen frage ich ja hier.

LG

3

Es ist tatsächlich so dass du nicht verpflichtet bist die Kinder zu fahren. Er ist dafür verantwortlich die Kinder zu holen und wieder zurück zu bringen. Er muss auch sämtliche Kosten tragen. Also sollte er doch auf den Kompromiss mit der Bahn eingehen muss er auch die Tickets zahlen.
Du kannst dich getrost zurücklehnen und ihn machen lassen. Wenn er unbedingt zum Anwalt will soll er das machen. Vielleicht schlägst du ihm aber mal vor, dass ihr vorher zum Jugendamt geht und eine Außenstehende Person ihm erklärt, dass es von dir ein unglaublich nettes entgegenkommen war die Kinder zu bringen du dass aber jetzt nicht mehr möchtest, dass ganze heißt aber noch lange nicht dass du den Umgang verhinderst.
Also lehn dich zurück und lass ihn machen. Lass dich auch nicht unter druck setzen.

13

Das mit dem JA hab ich vorgschlagen, man kann ja den Umgang einfach und ohne Stress da gemeinsam festlegen, hatte ich gehört.
Ich hab die Kinder am Fr in die Bahn gesetzt und ihn benachrichtigt, er hat sich dann gemeldet, dass die angekommen sind und das Thema nicht mehr erwähnt.
Bis zum nächsten Mal, denke ich #augen

4

Die Kinder werden sicher ein Handy dabei haben? Dann rufen sie im Notfall an und müssen am Ort x abgeholt werden.

Ja, grundsätzlich ist er verpflichtet die Kinder zu holen und zu bringen, auch wenn ich persönlich das für eine ziemlich dämliche Rechtsprechung halte.

Du schreibst, du hast noch ein kleineres Kind? Kann der zugehörige Vater in der Zeit das kleine Kind nicht betreuen oder mal die Fahrten übernehmen?

Ich würde meinem Ex sagen, dass ich die Fahrten soweit mir das möglich ist, auch weiter machen werde, aber wenn es eben nicht geht, er das selbst und bitte auch ohne Gemaule machen sollte, denn schließlich "musst" du es ja grundsätzlich nicht tun

Eine Alternative wäre vielleicht auch ein Treffen in einer verkehrsgünstigen Mitte?

LG

16

Ja, der Große hat ein Handy... ich wäre auch bereit, Fahrten zu machen, wenn z.B. etwas auf der Bahnstrecke los ist.

Ich will nur nicht jedes Mal Großalarm mit meinem empörten Ex haben, wenn man etwas nicht so läuft. Das muss man doch entspannt absprechen können ...

Als er weg zog, meinte ich, dass das ja vll mal schwierig werden könnte mit der Strecke oder wenn die Kinder Auftritte haben etc. Er sagte damals schlicht, dass es mich nichts angeht, wo er wohnt. Da hat er ja auch Recht, nur jetzt plötzlich geht es mich schon was an, wenn ich die Fahrten übernehmen soll #kratz

Mein Partner arbeitet derzeit lange, wird aber evtl. ab Januar (wenn ich wieder arbeite) freitags die Jüngste am frühen Nachmittag aus der Krippe holen, das muss er aber alles noch abklären. Ich rechne ihn deshalb zurzeit noch nicht mit in den Planungen.

20

Letztendlich bist du in der komfortablen Situation zu sagen:
1. Ich bringe die Kinder, wenn es bei mir passt.
2. Ich bin bereit mit den Kindern das Bahnfahren zu üben.
3. Wenn ich nicht kann, musst du sie eben holen oder sie bleiben zu Hause.
4. Ich lasse mich von dir nicht mehr anpöbeln. Dein Umgang, deine Aufgabe, die es zu lösen gilt.

Ich würde es einfach abbrechen. Ordentliche Kommunikation oder gar keine. Und ihm nachweislich ordentlich formulierte Vorschläge schriftlich zukommen lassen, auch mit dem Hinweis, dass ihm aus der gängigen Rechtsprechung sicher bekannt ist, dass du die Kinder nur positiv auf die Umgänge einstimmen und bereithalten musst und das natürlich auch weiterhin tun musst.

LG

weiteren Kommentar laden
5

Sorry, aber meiner Meinung nach hast du absolut keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, oder dir einreden zu lassen.
Erstens hat der Vater die Distanz geschaffen. Zweitens geh ich mal davon aus, dass du die anderen 26 Tage des Monats die Kinder auch ständig von A nach B beförderst, ohne ständig zu jammern und wehzuklagen.
Warum teilst du ihm nicht freundlich mit, dass du die Fahrten nicht mehr übernehmen kannst/ willst und fühlst dich nicht mehr zuständig für das Problem? Ich nehme an, du hast auch so genug zu tun und zu organisieren.

17

Ja, ich seh das im Prinzip auch so... wenn ich mich auf die Hinterbeine stelle, ist allerdings hier ständig Großalarm. Mein Ex ist ziemlich emotional und ich hab da keine Lust mehr drauf. Daher suche ich lieber pragmatische Lösungen :-)

6

Ich finde auch, dass es sehr nett war dass du bisher den Fahrer gespielt hast aber es geht ja nun um das Wohl von 3 Kindern und du hast auch so schon genug zu tun. Es ist ihm sicher zumutbar, dass er alle 2 Wochen auch beide Strecken fährt. Er kann ja vielleicht mit den Kindern noch was unternehmen auf der Fahrt. Ist doch alles seine Zeit, die er mit den Kindern verbringt.

18

Ja, das hatte ich mal vorgeschlagen, da wir ja auch in der Großstadt wohnen, könnte er auch hier einiges unternehmen und später erst zurückfahren.
Er meinte aber erstens geht mich das nichts an und außerdem ist die Stadt ja total schrecklich und furchtbar und da verbringt er keine 5 Minuten freiwillig.

7

Hi'
3 Std für 40 km...dann bist aber in einen Unfall rein gekommen, oder?
Wenn es Stau, Baustelle etc. ist, weiss man es vorher und kann es umfahren oder zu einer anderen Zeit fahren und nicht im Berufsverkehr.
Dann fahrt halt am Abend um 20.00 Uhr und dein Partner pass aufs Baby auf.
Es wird seid Jahren so gemacht ehrlich 40 km ist nicht die Welt um die Kids zu fahren. Es geht um die Kids und nicht „ er muss“
Wenn du umgezogen wärst, wärst du genauso froh, wenn dei Ex dir geholfen hätte und nicht mit dem Zeigefinger „ich bestehe drauf „ zu erheben.
Oder Samstag gleich in der früh um 7.00 Ihr los.

Für mich ist es völlig normal, das man sich da gegenseitig hilft, denn es kommt den Kindern zugute. Und das jetzt alles in Frage zu stellen, kann ich mir gut vorstellen, das dem ex die Hutschnur reisst.
Vielleicht schafft er es Freitag wegen der Arbeit nicht, genauso wie du am Sonntag....und nun? Leidtragende sind doch die Kinder, auf denen ihr jetzt Euren Streit austragen wollt. Und wenn es dir mit dem Baby nicht passt, dann hole Dir einen Babysitter....weil es für deine grossen Kids wichtig ist!!!!!

Ich habe hier viele Eltern in der Bekanntschaft, die sich bist auf Blut gestritten haben, wegen Kleinigkeiten, nur um Recht zu bekommen, das Wohl der Kinder blieb komplett auf der Strecke...aber Hauptsache irgendein Elternteil bekommt Recht.

Fragt die Kids, ob sie SBah fahren wollen und in der Not musst du auch bereit sein, sie abzuholen. Bei uns ist ständig was mit SBahn....ich hassees selber, wenn die tägliche fahrt zur Arbeit mühsam wird und man oftmals am Abend nicht weiss, wie man nach Hause kommt.

12

***3 Std für 40 km...dann bist aber in einen Unfall rein gekommen, oder?*** Soweit ich es mitbekommen habe, nein.

22

3 Std. benötigt man ja nicht mal morgens um 7 Uhr auf der A40 für 40km.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesautobahn_40

Die A 40 von Duisburg bis Dortmund und die B 1 im Stadtgebiet Dortmund bilden zusammen den Ruhrschnellweg, eine Schnellstraße mit einem der höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland mit abschnittsweise mehr als 100.000 Fahrzeugen am Tag

weiteren Kommentar laden
8

Ich finde die Kinder alt genug, um den größeren Teil der Strecke mit der Bahn zu fahren.
Das haben meine Schwester und ich schon mit 9 und 6 Jahren gemacht. Ohne Umsteigen,

15

Ich finde es auch ok, aber man kommt ja ins Grübeln, wenn der Ex meint, man würde die Kinder total überfordern, das sei ihnen unangenehm etc.

9

Ich finde die Lösung mit der S-Bahn-Direktverbindung prima. Der abgebende Elternteil setzt die Kinder in den Zug und wartet, bis dieser abgefahren ist. Ein Handy mit einprogrammierten Nummern der Eltern in den Favoriten würde ich dem älteren Kind auch noch mitgeben. So lernen sie auch, selbständig zu werden.

Du warst sehr nett, dass du die Kinder so lange gefahren hast, dazu bist du nicht verpflichtet. Soll dein Ex nur Geld für einen Anwalt ausgeben, ich finde ihn ganz schön unverschämt.

10

Ich würde jetzt mal ganz stark vermuten das ein 11 Jähriges Kind völlig selbständig ein Handy bedienen kann.

Gleichzeitig fahren tausende von Kindern ab 10 Jahren mit Öffis in die Schule, ohne das dadurch eine traumatische Schädigung ergibt .....

11

Dachte ich mir schon, dass diese Antwort kommen würde.

Mit dem Einspeichern der Nummern war der Fall gemeint, in dem das kleinere Kind auch mal anrufen muss. Damit alle Eventualitäten abgedeckt sind.

weiteren Kommentar laden
19

Moin zusammen,

ich habe jetzt alle Antworten auf mich wirken lassen #danke

Ich denke, ich werde auf die Bahn bestehen.
Und für den Fall, dass die Strecke mal gesperrt ist, werde ich anbieten, sie dann Samstag früh in die Bahn zu setzen oder wenn es nkcht anders geht, auch zu fahren. Da wäre der Papa der Jüngsten zu Hause und ich hätte somit kein Baby dabei.

Das wird meinem Ex auch nicht passen, weil sein Wochenende ja am Freitag beginnt, aber damit wird er dann leben müssen.

Ich hatte damals, als er weg zog, schon vorsichtig angedeutet, das könnte mal schwierig werden mit dem Weg ...
Auch weil die Kinder gelegentlich etwas vorhaben an den Wochenende, z.B. jetzt am Samstag Generalprobe Chor (zum Glück mein Wochenende). Oder sie sind zum Kindergeburtstag eingeladen. Da rette ich mich immer von Fall zu Fall.

Er sagte damals, das geht mich nichts an, wo er wohnt - stimmt. Jedoch geht es mich doch was an, wenn ich die Kinder rumfahren soll #gruebel

LG, Nele