Panik vorm Schwimmunterricht ( 4 . Klasse )

Mein Sohn ( 10 Jahre ) hatte schon immer Angst#zitter vor dem Wasser, hat aber ganz normal
am Schwimmunterricht teilgenommen.Nicht gerne, aber es ging.

Das letzte Halbjahr gab es für die Nichtschwimmer in seiner Klassenstufe eine

Schwimm AG , da ist er eigentlich auch ganz gern hingegangen. Hat dann bei
Abschluß des Kurses ganz stolz erzählt daß er jetzt schwimmen kann.
Nun fängt nächste Woche wieder Schwimmunterricht an#schock
Er hat so entsetzliche Angst vorm Schwimmen, sagt er. Gut, heute bin ich mit ihm

ins Hallenbad ( Dort findet auch der Schwimmunterricht statt), um ihm nochmal etwas Sicherheit zu geben. Ich war dann ziemlich entsetzt ...Er schwimmt zwar im kleinen

Becken..aber total verkrampft die Füße hängen fast am Boden.... Habs dann mit ihm
mit Schwimmnudel im Großen probiert das ging von der Sicherheit ganz gut. Aber als
ich dann ohne Schwimmnudel mit ihm reinwollte ..hat er total verkrampft und fast zu
Weinen#heul angefangen.
Ich bin richtig verzweifelt, musste mich sehr beherrschen nicht selbst loszuweinen.
Ich habe jetzt vor, ihm für Dienstag eine Entschuldigung fürs Schwimmen zu schreiben,
dann mit der Klassenlehrerin und Sportlehrerin zu reden... Und eine Lösung zu finden.
Kennt ihr das Problem ? Was habt ihr gemacht...was würdet ihr machen?

#danke jetzt schon für eure Antworten. Fühl mich mal wieder soo hilflos und alleingelassen..

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Du hast also nicht an diesen tollen Erfolg angeknüpft und bist weiterhin mit ihm mindestens wöchentlich nach dem Schwimmkurs schwimmen gegangen, sondern jetzt das erste mal? Ich verstehe nicht, wie du da so überrascht sein kannst.

Im Grunde hilft da nur eines. Suche dir eine wirklich sehr empathische Schwimmlehrerin, die auch Wassergewöhnung mit macht. Schwimmen lernen macht bei deinen Sohn gar keinen Sinn zum aktuellen Zeitpunkt. Wenn er das dann geschafft hat, lass es nicht wieder schleifen. Immer wieder ins Wasser. Wasser ist nicht nur schwimmen, sondern auch "planschen" und Baden ;-). Lass ihn seine Geschwindigkeit selbst bestimmen. Es gibt unglaublich viele verschiedene Bäder. Vielleicht braucht er zur Eingewöhnung eher ein Bad, bei dem es langsam ins tiefe Wasser geht.

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Vielen Kindern hilft es, wenn sie daheim in der Badewanne "tauchen" üben. Sie lernen dann eher einzuschätzen, wie viel Luft sie haben, wenn der Kopf doch mal unter Wasser kommt. Das kommt für den Fall in Frage, wenn er vor dem Ertrinken Angst hat.

Man müsste halt erst einmal vorsichtig herausfinden, was genau der Grund für seine Angst ist. Traut er sich selbst nicht zu, gut genug zu schwimmen, um über Wasser zu bleiben? Denkt er, er könnte nach unten gezogen werden? Ist ihm unangenehm, wenn Wasser ins Gesicht spritzt? Hat er eine unspezifische Angst?

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Hallo,

warum nimmst du nicht SOFORT Kontakt mit der Klassenlehrerin/Schwimmlehrerin auf? Es sind noch ein paar Tage bis zum Beginn des Schwimmunterrichts.

Wie willst du denn die Entschuldigung begründen? Glaubst du, dass die Schwimmlehrerin ihn ins Wasser schmeißt? Das sind ausgebildete Kräfte, die sicherlich häufiger mit solchen Ängsten zu tun haben. Das hat doch der bisherige Kurs auch gezeigt.

Warum fällst du so aus den Latschen, wenn er jetzt wochenlang wieder Pause hatte und nun erst wieder Sicherheit bekommen muss? Warum musste dein Sohn weinen? Hast du ihm nicht die Zeit gelassen, die er benötigt? Du kannst jetzt noch täglich mit ihm ins Bad, vielleicht mag er einen Freund mitnehmen.

VG B

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Hi,

ich würde lieber jetzt Kontakt mit der Lehrerin aufnehmen, den Status Quo besprechen, und fragen wie damit im Schwimmunterricht umgegangen wird. Dann entsprechendes mit meinem Kind besprechen. Am besten vor Dienstag noch mindestens einmal üben gehen. Also ich würde es nicht vom Schimmuntereicht entschuldigen. Vermeidung hilft halt auch nicht. Dann würde ich natürlich nach jedem Schwimmunterricht bei meinem ind nachfragen, was gemacht und gelernt wurde, und wie es ihm dabei ging.

Und dann wäre es sicher hilfreich, wenn du dir vornehmen könntest, mit deinem Sohn in den nächsten Wochen, jedes oder wenigstens jedes zweite Wochenende schwimmen zu gehen, um das Erlebnis Schwimmbadbesuch mehr positiv zu besetzen und das Erlernte zu festigen. Wenn ihr z.B. drei Stunden dort seid, könntet ihr 3x10 Minuten schwimmen üben, und den Rest der Zeit wird geplanscht und gespielt, um Angst abzubauen.

Übrigens: meine Tochter schwamm schon länger, seit sie fünf oder sechs war. Aber das Tauchen machte ihr Angst, weshalb sie vor einem Jahr noch kein Seepferdchen hatte. Wenn wir (nicht selten) privat schwimmen gingen, verweigerte sie jegliche Übung in Sachen Tauchen. Da ich wusste, dass in der dritten Klasse ein Halbjahr Schwimmunterricht ansteht, habe ich sie letztes Jahr im zweiten Quartal zu einem Seepferdchenkurs der DLRG angemeldet. Die Damen waren zwar irritiert, weil das Kind sicher schwamm, aber ich habe natürlich erklärt, dass ich mir erhoffe, dass es nach dem Kurs mit dem Tauchen klappt. Und siehe da, kurz vor Schluss hat es wirklich klick gemacht, und seitdem taucht mein Töchterlein sogar sehr gern. Auch vom Einer zu springen hat sie sich in diesem Kurs zum ersten Mal getraut. So hatte sie dann am Ende der zweiten Klasse das Seepferdchen in der Tasche. Im ersten Halbjahr der dritten Klasse hat sie nun Bronze gemacht.

Viel Erfolg!
Angel08

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Ohje dass kenne ich.

Angst ist ja grundsätzlich nicht negativ, denn sie soll uns ja beschützen.

Frag Ihn doch mal was er bräuchte, damit er ruhigen Gewissens hingehen könnte.

In meinen Beratungen habe ich öfter Kinder mit Ängsten, Ängsten Mama und Papa zu enttäuschen, Angst vor Wasser, Angst vorm alleinsein uvm.

Hier rate ich den Eltern zu einem "Küchen-Kakao-Gespräch" um herauszufinden, woher diese Angst kommt. Was es mit Ihnen macht und was man tun kann, damit es leichter fällt.

Meinst du könntest dies mal versuchen? Mich würde interessieren was er sagt, denn es war ja auch schon mal besser.

Herzlichst Sanny

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Mir stellen sich ein paar Fragen beim lesen deines Textes:

1.) Ist seine Angst auf einen Vorfall mit Wasser zurückzuführen? Dass manche Kinder sich scheuen ins Wasser zu gehen oder es hassen, wenn Mama die Haare waschen will, weil sie kein Wasser im Gesicht wollen, ist mir ja bekannt, aber du sagst, er verkrampft richtig. Klingt für mich sehr danach, dass da schon mal was passiert ist...

2.) Baut auf 1. auf: Geht ihr im Sommer nie ins Schwimmbad? An den Badesee? Dann wäre das doch viel, viel früher aufgefallen, dass er es eben nicht kann??
Oder unterstelle ich jetzt falsch und er benimmt sich nur so, weil er sich Druck macht, weil es keine ungezwungene Atmosphäre wie mit Mama und Papa ist, sondern vor Klassenkameraden etc.??

Du solltest meiner Meinung nach Ursachenforschung betreiben, woher die Blockade wirklich kommt. Rede sowohl mit deinem Sohn, als auch den Lehrern (auch denen vom letzten Schwimmunterricht, wie er dort war) und dann üben, üben, üben.
Ich denke, wenn er sicherer wird, verliert er seine Angst.

Alles Gute

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<<<<) Baut auf 1. auf: Geht ihr im Sommer nie ins Schwimmbad? An den Badesee? Dann wäre das doch viel, viel früher aufgefallen, dass er es eben nicht kann??
Oder unterstelle ich jetzt falsch und er benimmt sich nur so, weil er sich Druck macht, weil es keine ungezwungene Atmosphäre wie mit Mama und Papa ist, sondern vor Klassenkameraden etc.??
<<

Das habe ich mir auch gedacht.Das fällt doch nicht erst in diesem Alter auf.
Seepferdchen-Schwimmkurs macht man doch gewöhnlich mit ca. 6 Jahren, wenn man schwimmen nicht schon im Sommer davor, im Schwimmbad oder Urlaub gelernt hat.

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Hallo,

ich selbst war ein Kind das panische Angst vor dem Schwimmunterricht hatte.
Bei mir basierte die Angst auf einem Erlebnis im Schwimmbad - ich bin fast ertrunken.

Seit her bin ich in kein Wasser mehr gegangen, das mir weiter als bis zum Bauch ging.

In der dritten Klasse fand bei uns der Schwimmunterricht statt im Hallenbad. Wir wurden nach unseren Fähigkeiten in Gruppen eingeteilt - ich war einer der Nichtschwimmer. Kein Problem. Nur hatte die Schwimmlehrerin die Idee, dass auch die Nichtschwimmer in Nichtschwimmerbecken ins tiefe Wasser springen sollten. Ich weinte und heulte und wollte das nicht. Da hat sie mich geworfen. Ich konnte dort nicht stehen und irgendwann mußte die gute Dame hinterher springen.

Ab da war Feierabend. Ich hatte vor jeder Stunde so panische Angst das ich mich schon am Abend davor übergeben musste. Meine Mutter hat damals versucht mich zu befreien aber das ging nicht. Sie hat dann wenigstens darauf bestanden, dass die gute Frau mich einfach in Ruhe läßt. Oft war ich an diesen Tagen dann krank.

Vielleicht hätte es geholfen, wenn man schon im Vorfeld Bescheid gesagt hätte, dass ich da ein negatives Erlebnis hatte. Aber das ein Lehrer so reagiert, damit konnte man wohl auch nicht rechnen.

Auf jeden Fall unbedingt mit den Lehrern reden, damit die nicht auf solche dummen Ideen kommen. Wobei .. heutzutage wäre das wohl eine Anzeige wert, wenn ein Lehrer sowas macht.

Inzwischen kann ich sogar schwimmen ;-) .. per Zufall gelernt, aber erst mit weit über 20.

Viel Glück dem Sohn. #klee