Ich werde auswandern - Was wird passieren?

Hallo Urbia-Community:-)

Ich fange gleich mal an:

Das gemeinsame Kind ist 9 Jahre alt. Ihr Vater hat uns während der Schwangerschaft verlassen. Seit dem bin ich komplett auf mich alleingestellt, sprich alleinerziehend. Das alleinige Sorgerecht habe ich von Anfang. Mein Ex wusste schon am Anfang unserer Beziehung, also noch vor unserer Familienplanung, dass ich schon lange den Wunsch pflege auszuwandern und dies irgendwann in Angriff nehmen werde. Er stimmte zu mitzukommen wenn ich soweit bin. Dann wurde ich schwanger, er überlegte es sich anders und ging. All die Jahre, nachdem ich endlich Besuchszeiten einführen konnte ließ er seine Mutter für sich und bei ihr das Kind betreuen - an zwei Tagen im Monat. Für mich war es ok, solange das Kind in guten Händen ist. Feiertage und Ferein gab und gibt es nicht. Seit Anfang diesen Jahres fühlt mein Ex sich nun bereit unser Kind auch mal zu sich zu nehmen - Feiertage und Ferien sind weiterhin ausgeschlossen. Die will er einfach nicht übernehmen. Ich akzeptiere das nach wie vor, weil ich mein Kind niemandem aufzwinge. Nun will ich aber endlich auswandern und nicht noch ein Jahrzehnt verstreichen lassen. Ich werde auch nicht jünger davon abgesehen. Ich bin schon 41. Ausserdem war es nunmal schon immer mein Plan und ich will nicht weiterhin hier "hocken" wegen zwei Tagen im Monat. Das ist schon echt irrsinnig wenn man bedenkt. Geplant wäre alles. Ich habe eine Job- und Wohnungszusage. Ich bin schon arg glücklich in meinem Alter noch einen Job gefunden zu haben... Es handelt sich übrigens um Schweden, also ein EU-Land.

Jetzt zum Umgang: Alle zwei Wochen einen Tag wird nicht mehr möglich sein. Da lohnt sich der Aufwand nicht. Wie könnte man das noch regeln? In den Ferien, also alle 2-3 Monate für 1-2 Wochen, also je nach Umfang der genauen Ferien? Habt ihr eine ähnliche Konstellation? Und was mache ich wenn der Vater anfängt "verrückt zu spielen"? Er ist leider ein Machtmensch. Wenn etwas nicht so läuft wie er möchte, kann er sehr unfreundlich werden. Mein Auswandern wird ihn praktisch nicht hart treffen, denn er würde das Kind mit den Ferienumgangszeiten praktisch viel öfter sehen als jetzt, aber ich denke einfach, dass er 1. wütend wird, weil es ihm so genehmer ist, dass das Kind nur an zwei Tagen im Monat da ist und er flexibel bleibt. Ein Tag ist schließlich was anderes als eine Woche am Stück. Und 2. denkt er vielleicht, dass ich Machtspielchen spielen will mit meinem Vorhaben und darum schon mal ausflippt.

Wann sagen?

Noch davor? Dann geht er zum Familiengericht und fordert das GSR ein. Ganz sicher. Wenn er das macht, was passiert dann eigentlich? Werde ich gewzungen hier zu bleiben oder ohne mein Kind zu gehen, was noch nicht mal beim Vater übernachtet hat?

Danach? Wie dann aber mitteilen? "Hallo, ich habe mein Vorhaben nun endlich durchgezogen. Du kannst dein Kind in zwei Monaten am Flughafen abholen?" Ist doch auch doof.

Ich warte mal ab was hier für Tipps und Erfahrungen kommen:-) Dankeschön.

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WIrd das Ganze denn nicht nur zum Problem, wenn er bei einer Auswanderung das Kind betreuen will?

Will oder würde er das denn?

Wenn er dies ablehnt und so klingt das doch bis jetzt, bleibt doch sowieso "nichts anderes übrig", als das Kind mitzunehmen.

Einfach wegziehen halte ich für moralisch verwerflich.

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Gut erkannt. Eigentlich gibt es kein Problem, weil er das Kind, wenn überhaupt, nie mehr als eine Nacht nahm. Er wird das Kind nicht dauerhaft nehmen wollen und können. Um das Hierlassen geht es nicht. Das ist somit keine Option.

Er wäre grundsätzlich dagegen, weil er das Kind mehr als einen Tag nehmen müsste, nämlich weil es nach dem Auswandern nicht anders ginge. Das heisst, anstatt das Kind zweimal im Monat zu nehmen, müsste er es in Zukunft eine Woche am Stück nehmen (beispielsweise). Und das wollte er bislang auch nie. Warum sollte er DEM zustimmen? Verstehst Du was ich meine?

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Was will denn das Kind? Bei dir gehts nur darum was du oder der Vater will aber was sagt das Kind dazu? Wenn du mit dem Kind auswanderst verliert es ja noch mehr

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Das wird nicht funktionieren. Egal wie rum. Gehst du ohne was zu sagen kommt es zu einer Anzeige wegen Kindesentzug. In Schweden wirst du dann probleme bekommen da die behörden kooperieren.
Sagst du es vorher wird er das gemeinsame Sorgerecht beantragen oder eine Ausreisesperre für das Kind verhängen lassen.

Was du nicht verstehst, er hat das Recht auf Umgang und dein Kind hat das Recht auf Umgang mit seinem Vater. Dazu braucht es kein Sorgerecht. Auch die Großeltern haben mittlerweile ein Recht auf Umgang. Du sagst das Kind war oft bei Ihnen. Insofern könnten auch sie dich auf Umgang verklagen.

Einfach wegziehen mit Kind geht eben nicht. Es sei denn es gäbe keinen Umgang. Das ist aber nunmal nicht der Fall. Abgesehen davon. Was sagt dein Kind dazu?

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Was ich nicht verstehe? Ich verstehe sehr wohl. Nur soll ich hier sitzen weil der Erzeuger irgendwann Lust haben könnte sich um das Kind zu kümmern? Jemand der von Grund auf sagt, das Feiertage und Ferien nicht zu seinen Pflichten gehört, wird mich nicht davon abhalten mein Leben endlich zu beginnen. Also irgendwann hört es auch mal auf. Die Großmutter ist mittlerweile nicht fit genug. Sie kann das Kind nicht mehr nehmen. Das war mitunter ein Grund, weshalb mein Ex Anfang des Jahres anfing das Kind zu sich zu nehmen. Sie möchte nämlich nicht mehr. Hart aber ehrlich. Was aber nicht ganz reibungslos verläuft, da sie nicht gern beim Vater schläft und ich bereits von den ersten 10 Nächten in 8 Nächten angerufen wurde das Kind holen zu sollen. Mittlerweile läuft es ohne Übernachtung, weil das Kind komplett resigniert. Was sie will? Bei Mama bleiben. Ganz einfach. Und da wir bereits gut 8 mal in Schweden waren, will sie auch dort hin.

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Ich glaube es kann dich hier jeder verstehen. Es wird dir hier nur die rechtliche Lage erklärt. Du kannst es nur mit einem vernünftigen Gespräch regeln, wo du auf alle eventuellen Fragen eine Antwort und Lösung bereit hast.

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Abgesehen davon, dass der Vater im Eilverfahren den Umzug des Kindes (Deiner bleibt davon unberührt) rückabwickeln lassen könnte frage ich mich gerade, wer die Kosten der Streckenüberwindung der Umgänge (Flug, evtl. Autofahrten zum Flughafen) tragen soll?

Das sind u.a. auch Themen, die Du mit ihm vorab besprechen und schriftlich regeln solltest. Deswegen würde ich mich gut vorbereiten und ihn bei einem vier-Augen-Gespräch und mit den notwendigen Schriftstücken in der Hand um seine Zustimmung bitten.

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Sie hat oben geschrieben dass sie die alleinige Sorge für das Kind hat - ergo braucht sie seine Zustimmung nicht - egal ob Buxtehude oder Lulea.
Auserdem hat er ja anscheinend ursprünglich mal zugestimmt.
Unter diesem Umständen halte ich es für sehr unwahrscheinlich dass in einem Eilverfahren das Kind dableiben müsste insbesondere wenn sie ja nicht bei ihm bleiben kann.

Die Umgangskosten sind ein ganz andere Geschichte.

Wie man das moralisch sieht ist eine andere Geschichte. Aber vielleicht finden dann auch mal endlich echte Umgänge statt wenn sie länger werden - unter diesen Umständen wäre es für das Kind sogar positiv.

LG

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"Sie hat oben geschrieben dass sie die alleinige Sorge für das Kind hat - ergo braucht sie seine Zustimmung nicht - egal ob Buxtehude oder Lulea.
Auserdem hat er ja anscheinend ursprünglich mal zugestimmt.
Unter diesem Umständen halte ich es für sehr unwahrscheinlich dass in einem Eilverfahren das Kind dableiben müsste insbesondere wenn sie ja nicht bei ihm bleiben kann."

Er kann im Eilverfahren das gemeinsame Sorgerecht beantragen mit dem Hintergrund der Umgangsvereitelung/Kindesentziehung. Es ist wohl sogar so, dass der Vater ganz normal einen Sorgerechtsantrag stellen kann und sollte die Mutter eine bestimmte Frist zur Stellungnahme verstreichen lassen, bekommt er automatisch das gemeinsame Sorgerecht. Seine Chance steht aber auch allgemein sehr gut. Das Risiko würde ich auf keinen Fall eingehen und einfach abhauen - zumindest nicht, wenn nicht gewährleistet ist, dass der Umzug den Antrag verhindern kann.

Die Frage ist auch, ob sie das so lange geheimhalten kann. Dazu gehört dann sicher ebenfalls, dass sie auch dem Kind erst kurz vor dem Umzug Bescheid gibt, damit sich das nicht versehentlich verplappert.

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Hallo, ich glaube nicht, dass Du einer Auswanderung gewachsen bist!

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Dein Fall erfordert anwaltliche Vertretung!

Gruß

Manavgat

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Ich möchte, ich will, ich habe keine Lust mehr. ...ich,ich,ich. Merkst du nicht, wie egoistisch du denkst und dich verhältst? Allein die Art und Weise wie du jeden hier fast schon anmotzt, der nicht die von dir gewünschte Antwort gibt ist wirklich gewöhnungsbedürftig!

Es geht dir mit dem Auswandern nur und ausschließlich um die Verwirklichung deiner persönlichen Träume. Es ist meiner Meinung nach völlig irrelevant, ob ihr 3,5,8 oder 15 mal in Schweden Urlaub gemacht habt. Ich bezweifle sehr,dass ein 9jähriges Kind das Thema auswandern mit allen Konsequenzen realistisch einschätzen kann (Verlust aller Freundschaften, kaum persönlicher Kontakt zu bisherigen Bezugspersonen wie Großeltern, Vater usw, Schulwechsel in ein Land mit völlig anderem SchulSystem und einer anderen Sprache etc). Spricht sie denn überhaupt fließend schwedisch?sie ist doch keine Pflanze, die man einfach so umtopfen kann!

Selbstverständlich sagt sie,dass sie mit möchte,denn wie du richtig erkannt hast, möchte sie nicht von dir getrennt werden.. das bedeutet aber nicht,dass das Auswandern ebenso ihr Traum ist wie deiner! Zu sagen,dass sie es nicht wünscht würde für sie bedeuten, dass du ihr womöglich Vorhaltungen machst, so wie du aktuell es eben ihrem Vater vorwirfst,dass du immer noch hier hockst.

Kinder sagen und tun Viel, um den verbliebenen Elternteil nicht auch noch zu verlieren.

Ich würde hier bleiben. Wenn Sie aus dem Haus ist in 7-9Jahren kannst du immer noch gehen.

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Hallo,
Ich kann zwar zum rechtlichen nichts sagen ob der Erzeuger das auswandern verhindern kann oder nicht.
Aber, was mich hier gerade aufregt das ein Kind die Tragweite, Freunde verlieren etc. nicht abschätzen kann, Sprachbarrieren und so weiter! Kinder kommen damit sehr gut klar! Wir sind auch ausgewandert, meine Große könnte nur ein paar Worte der Sprache, musste sich auch von allen Freunden und Bezugspersonen verabschieden. Sie wusste mit damals 4 Jahren ganz genau was Sache ist, hat auch ganz bewusst sich von allen verabschiedet. Dort angekommen, hat sie sogar nur vom spielen mit Nachbarskindern die Sprache so gut beherrscht, das sie sich dann zum kindergartenstart schon gut verständlich machen konnte. Sie hatte keinerlei Probleme Anschluss zu finden und hat die erste Klasse dann dort auch mit Auszeichnung bestanden! Klar kann es auch anders laufen, aber warum soll die TE ihren Traum aufgeben? Das Abschied nehmen von allem vertrauten und Freunden ist nie einfach, aber wenn das Kind vorbereitet ist (und sie war ja schon in Schweden) dann klappt es auch und ich kenne viele die auch ausgewandert sind.

Lg Hope

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"Aber, was mich hier gerade aufregt das ein Kind die Tragweite, Freunde verlieren etc. nicht abschätzen kann, Sprachbarrieren und so weiter! Kinder kommen damit sehr gut klar!"

Mich regt es auch auf, wie hier manche so tun als wenn ein Kind nur in Deutschland glücklich sein und bleiben kann und als wenn sich darüberhinaus nie etwas ändern würde wenn wir hier bleiben#augen Ich bin als Kind nicht ausgewandert und habe auch alle meine damaligen Kinderfreunde verloren usw. und das obwohl ich noch immer in der selben Ortschaft lebe. Das Leben geht so oder so weiter. Man verliert Dinge und man gewinnt Dinge.

Ich finde es aber fast noch schlimmer, wie man hier sofort als selbstsüchtig hingestellt wird wenn man mit Kind auswandern möchte - oder nur weit wegziehen. Als wäre man nur noch Mutter ohne jegliche menschliche Eigenschaften und Bedürfnisse und das ein Leben lang (und auch für immer dort man entbunden hat oder wie...#aerger)...

Da heißt es gleich: "Ja, was will denn das Kind?" usw. Wenn man aber sagt, dass das Kind das (auch) will, heißt es sofort: "Ja, einem Kind ist solch eine Tragweite gar nicht bewusst. Das kann doch noch gar nicht entscheiden!" usw. Also was nun? Hat das Kind nun was zu sagen oder nicht#augen

Ich finde auch, dass Kinder extrem schnell lernen. Ich bin dreisprachig aufgewachsen:-)

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Hey, wollte dir nur schnell etwas Zuspruch geben und dir viel Glück in Schweden wünschen.

Meine Kinder haben auch einige Jahre im Ausland verbracht, momentan sind wir wieder in Deutschland und nächstes Jahr ziehen wir wieder weg. Der seelische Schaden haelt sich bisher in Grenzen ;-)

Liebe Grüße!

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Hallo

ich habe mal schnell gegoogelt

http://www.frag-einen-anwalt.de/Sorgerecht-Umgangsrecht-Auswandern--f266623.html

Wenn sich gesetzlich nichts geändert hat, kann der Inhaber des alleinigen Sorgerechts demnach auswandern.
Auf jeden Fall würde ich mich vor Bekanntgabe von einem Fachanwalt beraten lassen.

L.G.

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Danke Dir für den Link.

"2.) Nein, der Vorwurf der Kindesentführung ist bei alleinigem Sorgerecht völlig unbegründet. Alleiniges Sorgerecht bedeutet auch alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht."

Wenn der Vater plötzlich im Eilverfahren was auch immer durchsetzen wollen würde, würde sich das Gericht nicht die Frage stellen, warum der Herr gerade JETZT Interesse an dem gem. Sorge- / Aufenthaltsbestimmungsrecht hat?

Ich denke nicht, dass die Gerichte so dumm sind nicht genau abschätzen zu können, welche Anträge aus welchen Gründen gestellt werden.

Das Kind kann in meinem Fall bezeugen, wie oft es in den vergangenen 9 Jahren beim Vater war. Nämlich bis anfangs des Jahres gar nicht. Und seit dem will es nicht. Kein Wunder wenn sie ihn kaum kennt. Des Weiteren sahen weder Kindergarten, Schule, Kinderarzt, die Gemeinde oder sämtliche Ämter im Bezug auf das Kind den Vater.

Ausserdem hätte das alleinige Aufenthaltsbestimmungrecht keine rechtliche Bedeutung, wenn jemand / ein Vater einfach so und jederzeit ganz schnell eingreiffen und alles umwerfen kann. Wozu gäbe es das denn dann? Ich besitze von Anfang an und immer noch jegliche Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrechte am Kind und möchte nun auch Gebrauch davon machen:-) Ich denke ich wäre nicht die einzige Person die sich wundern würde, wenn wie aus dem Nichts ein Herr auftauchen und das Kind welches er bislang nicht wollte zum Bleiben zwingen würde. Und zwar mit mir, denn er will sich ja nicht kümmern#rofl Aber klar... Ich bleibe in seiner Nähe, damit er das Kind am Stück zusammengezählt um die 14 Tage im Jahr sehen kann#rofl

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Hallo!

hast Du denn irgendwas schriftlich, wie es bisher mit dem Umgang aussah? Wenigstens Tagebuchaufzeichnungen oder sowas? Emails, SMS?

Das wäre im zweifel sehr hilfreich, wennd er Vater versuchen sollte, sich quer zu stellen.

Darauf kommt es an, nicht darauf was Du oder ein 9jähriges Kind sagt. Vielleicht wäre auch die Oma bereit auszusagen oder Dir was schriftlich zu geben.

Es muss eben nachvollziehbar sein, dass der Vater sich wirklich nicht gut gekümmert hat und deswegen jetzt kein Recht hat, so eine Welle wegen dem Umgang zu machen.

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Ich denke eher, dass das gerade das zählt, dass nichts aufgeschrieben wurde, weil so praktisch gar kein nachvollziehbarer Umgang stattfand, oder? Wie soll er denn beweisen, dass er das Kind überhaupt jemals zu Umgangszwecken hatte wenn weder er noch ich das irgendwo unterzeichnet haben? Sowohl theoretisch als auch praktisch hatte er das Kind somit nie.

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Du hast seltsame Auffassungen davon, was man beweisen können sollte.

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