Alleinerziehende Mamas mit Sohn....Frage?!

Hallo. Ich habe seit einiger Zeit einen bestimmten Gedanken im Kopf.....

Ich bin alleine mit meinem Sohn (bald 4) und meiner Tochter (fast 2).
Unser Sohn lebt seitdem er 20 Monate alt ist in einem Frauenhaushalt, da ich mich vor knapp 2 Jahren getrennt habe. Kurz nach der Geburt der Kleinen.

Zum Vater gibt es sehr regelmäßigen Kontakt 2x die Woche. Dennoch bin ich natürlich die Hauptbezugsperson.

Zu meiner Frage.....
Mir fällt seit einigen Monaten immer wieder auf, dass mein Sohn bestimmte Dinge sagt, die darauf hindeuten könnten, dass er etwas anders tickt.
Zum Beispiel sagt er so Sachen, wie....
er möchte später mal eine Mama sein, er will kein Junge sein, seinen Penis möchte er nicht.... er möchte ab und zu ein oder zwei Zöpfe haben (hat Haare bis über die Ohren, will er auch nicht schneiden lassen), würde auch mal gern ein Kleid anziehen und rennt ab und zu mit meinen Hackenschuhen durchs Haus.

Ich denke dann manchmal daran, ob er vielleicht bemerkt, dass er anders sein möchte. Bezogen auf falscher Körper natürlich....
Denke dann wieder drüber nach, ob es vielleicht nur ne Probierphase ist. Was ich so aber auch nie gehört habe.
Laut einigen Studien, können Kinder in diesem Alter so etwas wohl schon bemerken.

Mein neuer Partner meint dazu, dass er glaubt es hängt mit dem Frauenhaushalt zusammen. Immer nur Mama und Schwester, er kennt es kaum anders und will sich anpassen.

Aber will sowas ein Junge, der sich als Junge fühlt?

Er hat auch sehr wohl männliche Bezugspersonen. Wie gesagt, 2x die Woche den Papa und 1x die Woche den Opa.

Was meinen hier die alleinerziehenden Mamas dazu, die auch einen Jungen haben? Sowas schon mal erlebt? Kann das vom Umfeld herrühren?

Ich muss sagen, wenn es irgendwann mal dazu kommen sollte, dass sich das tatsächlich heraus stellt, wäre es mir total egal. Ich würde ihn sein Leben lang unterstützen und dabei sein. Hauptsache glücklich.

Vielleicht findet ihr ich übertreibe, aber ich wollte mir schon einen Termin für mich bei einer Psychologin von damals geben lassen um mal ihre Meinung zu hören.
Unser Sohn war nach der Trennung mal kurzzeitig dort um mit der Trennung besser klar zu kommen. War sehr schwierig.

Ist schwer damit umzugehen. Macht man irgendwann alles mit und lässt ihn im Rock rumrennen und er wird ausgelacht oder sagt man, dass es nicht geht um dem aus dem Weg zu gehen?
Wüsste man, es ist ein echtes Thema, würde man ja anders damit umgehen können?!

Wahrscheinlich erstmal abwarten die nächsten Jahre?!?

Kennt das jemand?

Freue mich auf eure Antworten.

LG Bongo

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Hallo,

wir hatten auch mal so eine Phase. Lucas wollte alles haben was Mädchen haben z.B. Einhörner und Feen in rosa, Mädchenkleider, Haarspangen usw. Das war auch etwa im Alter deines Sohnes, also mit Anfang vier Jahren.
An Fasching gab es sehr lange Diskussionen weil ich ihm nicht erlaubt habe in einem Feen-Kostüm in den Kindergarten zu gehen. Mir persönlich war es egal und er hat zuhause auch damit gespielt, ich wollte allerdings vermeiden dass er gehänselt wird. Die Vorschuljungs seiner Gruppe sind schon in der "Mädchen-sind-bäääh"-Phase, ich glaube die hätten ihn fertig gemacht.
Dies war aber die einzige Situation in der ich ihn nicht gelassen habe. Außerhalb des Kindergartens hat er Einhornhaarspangen getragen und alte Feen- und Prinzessinenkostüme von mir. Auch hat er mal einen Nachmittag meine Schminke ausprobieren dürfen, das war sehr spaßig :-)
Nach ein paar Wochen war´s vorbei, jetzt ist er wieder durch und durch Junge mit allem was dazu gehört.
Ich würde erstmal abwarten, kenne viele Jungs-Mamas die ähnliches berichtet haben.

LG Tatjana

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"Samuel" hat sich mit 3 oder 4 Jahren regelrecht diskriminiert gefühlt. Er wollte auch schöne Kleidchen und rosa Pullover mit Einhörner drauf anziehen dürfen, er wollte auch lange Haare und Zöpfe tragen und er fand es - zu Recht - ungerecht, dass er all das nich dürfte. Er war dann oft der einzige Junge in der Malecke, er hat im Theaterraum gern Prinzessinnen- und andere Mädchenrollen übernommen. Er war sich auch sicher, dass er mal eine Frau wird. Spiele waren natürlich ok, die quietschrosa Müslischalen sind hier heute noch in Gebrauch und er durfte betont neutrale Kleider tragen.

Nach einigen Monaten war die Phase wieder vorbei und Mädchen bzw. Mädchenkram waren bäääh.

Seinen Brüdern blieb so eine Phase erspart, aber bei Samuel ist auch niemand auf die Idee gekommen, das könne etwas mit einer alleinerziehenden Mutter zu tun haben.

Sollte ein Kind wirklich transsexuell sein könnte man das ohnehin nicht ändern. Das tritt bei den Kindern alleinerziehender Eltern auch nicht häufiger auf als bei Kindern, die mit beiden Elternteilen aufwachsen.

Aber solche Phasen sind sehr viel häufiger als Transsexualität.

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Dass transexuell werden oder sein nichts mit dem Umfeld zu tun hat, weiß ich :)
Haben nur über erlegt, ob solche Mädchenphasen kommen können, wenn das Kind in einem Frauenhaushalt lebt.

Also mein Partner hat daran gedacht....

Ich werde es mal beobachten. Aber wie ich hier jetzt lese, gibt's diese Phasen wohl generell mal ab und zu.

Danke :)

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Hallo,
ich bin zwar nicht alleinerziehend, aber vielleicht beruhigt es dich ja, dass es auch bei uns und bei befreundeten Familien (sogar welche ohne Töchter) durchaus vorkommt, dass die Jungen eine solche Phase haben. Ich kenne auch aus dem Kindergarten kleine Jungs, die im Kleidchen auftauchen und da lacht keiner! Und die Erzieher bewundern dann auch die tollen Kleider. Mein Sohn fordert das dann auch immer richtig ein und dreht sich, wenn er mal wieder ein Kleid trägt und ich musste ihm neulich auch einen Haarreifen kaufen. Mein Lieblingssatz von ihm mit ca. 2 Jahren : Ich auch Glitzerfee! Und er steht total auf Prinzessinnen... Soll er halt, er liebt genauso Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen, Laster, Traktoren usw.
Ich hab das wie gesagt schon oft beobachtet und denke, lass es deinem Kind, wenn er sich hier ausprobieren darf, wird er seine eigene Geschlechtsidentität bald ganz von alleine finden. Wirkliche Transsexualität ist sehr selten - dass experimentieren mit der eigenen Identität jedoch bei eigentlich jedem Kind mehr oder weniger ausgeprägt und wichtig.
lg

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Ich lasse ihn da auf jeden Fall rumexperimentieren. Habe ich gar keine Probleme mit. Habe mich nur gefragt, was das bedeuten könnte. Habe da leider keine Erfahrung mit :)

Danke für deine Antwort. Bin ich wieder etwas schlauer :)

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ach, ich glaub das ist normal. lass ihn sich ausprobieren und gut ist.

mein kleiner hat auch immer wieder so phasen. dann werden nägel lackiert (wie bei mama), ich musste haarreifen und rosa-spängelchen kaufen und die durfte er tragen. zwischendurch werden kleider angezogen usw. sein brillenetui ist quietschepink und glitzert, er findet es toll. keiner lacht ihn aus. genauso ist feuerwehr und co hier aber auch der renner.

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Hallo,

die Phase hatten wir auch. Mein Sohn wollte im Kindergartenalter seinen Kumpel heiraten. Außerdem fand er eine zeitlang lackierte Fußnägel toll und hat sich seinen Penis zwischen die Beine geklemmt und gesagt: "Guck mal Mama, jetzt habe ich auch eine Scheide."

Ich denke, in dem Alter werden sie sich der Unterschiede bewusst und haben noch genug Allmachtsphantasien, dass sie glaube, sie könnten sich das aussuchen. Meiner Meinung nach völlig okay. Darüber Gedanken machen würde ich mir, wenn sich das im Schuleintrittsalter noch nicht geändert hat und er unglücklich wirkt.

LG

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Hallo,

ich habe auch einen Sohn und lebe mit ihm alleine, von Anfang an.
Er hat keinen Kontakt zu seinem Vater und nur sehr wenig männliche Bezugspersonen.

Mein Freundeskreis ist auch zu 95% weiblich und somit ist mein Sohn ständig Weibern ausgesetzt.

Trotzdem hat er die "ich will ein Mädchen sein" Phase nie gehabt.

Es hat also damit überhaupt nichts zu tun.

Viele Jungs, auch die die mit Mutter & Vater (plus ggf. Brüdern) aufwachsen haben solch eine Phase, die Einen mehr, die Anderen weniger.

Ich würde dem Ganzen nicht sonderlich viel Beachtung schenken.

VG K.

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Dein Sohn ist fast vier und Du machst Dir Gedanken dass er "anders "sein könnte??? oh Hilfe!!
WAS um Himmels Willen erwarteste Du von einem Gespräch mit einem Psychologen??
Laß ihn sich doch erst einmal entwickeln ,dann probiert er eben KLeider an....
Zeig ihm ,dass Du ihn so liebst wie er ist, egal wie er ist!!
Einer meiner Söhne hat mir vor kurzem erklärt ,dass er "anders "ist....
ER war vorher ein toller Sohn und toller junger Mann und nach seinem "Outing" genauso! Ich liebe ihn so wie er ist und ich wünsche ihm nur dass er glücklich ist...wie das ausseiht.ist alleine seine Entscheidung.
Liebe GRüße Iris

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Da hast du mich glaub ich etwas missverstanden. Ich kenne das Verhalten nicht. Habe da keine Erfahrung. Daher ist es mir aufgefallen. Ich mache alles mit was er möchte und habe da null Probleme mit. Egal in welche Richtung er sich irgendwann entwickelt, ich bin zu 100% dabei.
Ich hätte ihn von Anfang an unterstützen wollen, daher wollt ich mich informieren.
Habe nämlich auch schon gehört, dass ein Junge mit fast 3 schon gefühlt hat, dass er anders ist. Und das blieb dabei und gut war.

LG