Immer wieder zum Umgang ermuntern?

Hallo, ihr Lieben!

Ich wende mich heute an euch, weil ich zur Zeit irgendwie unzufrieden mit der Situation bin, aber auch nicht wirklich weiß, wie ich es ändern könnte...
Zur Situation: Ich bin seit Anfang Januar diesen Jahres geschieden, davor waren mein Ex und ich seit Sept. 2013 getrennt. Wir haben 2 Kinder, Tochter (18) und Sohn (fast 14). Die Trennung ging von ihm aus, er zahlt regelmäßig Unterhalt für die Kinder.
Seit er ausgezogen ist, läuft der Umgang zwischen ihm und unseren Kindern eher schleppend. Das Verhältnis Vater - Tochter war noch nie so wirklich gut und seit sie volljährig ist, reduziert sich der Umgang auf das Allernotwendigste. Unser Sohn hatte da ein sehr viel besseres Verhältnis zu Papa, aber seit der Trennung bekam dieses gute Verhältnis Risse. Mein Sohn hatte auch eher Probleme damit, die Trennung zu verarbeiten. Eine feste Umgangsregelung haben wir nicht, weil es für mich wenig Sinn machte, einer zu dem Zeitpunkt der Trennung fast erwachsenen Tochter Vorschriften darüber zu machen, wann sie ihren Vater sehen soll... Ich finde, beide Kinder sind doch alt genug, selber zu entscheiden, wie oft sie ihren Vater sehen wollen...?

Beim Scheidungstermin hat sich mein Ex auch darüber beschwert, die Kinder zu wenig zu sehen, aber ich kann sie ja (meine Tochter schon mal gar nicht!) nicht zwingen, oder?
Anfangs hat mein Ex noch behauptet, ich würde die Kinder manipulieren und den Umgang verhindern, was er dann aber nach einer Ansage meiner Anwältin gelassen hat. Ich ermuntere beide regelmäßig, ihren Papa anzurufen, sich mit ihm zu verabreden, aber so richtig Interesse haben beide nicht. Mein Ex steht auf dem Standpunkt, die Kinder müssten sich melden!
Mach ich was falsch? Mehr als immer wieder gut zureden kann ich doch auch nicht, oder?

LG jessy

1

Du wolltest keine feste Umgangsregelung, weil Eure Tochter bei der Trennung fast erwachsen war.

Und was ist mit Eurem Sohn, der war doch 12 (jetzt ist er 13). Ist das auch fast erwachsen? Machte fester Umgang auch da keinen Sinn

Klingt nicht gerade so, als wenn du Umgang wirklich unterstützt bzw. unterstützen wolltest.

2

Nein, es ist nicht nur an den Kindern sich zu melden.

Ich bin durchaus dafür, dass eine Mutter ihre Kinder ermutigt eine bis anhin ungetrübte und einigermassen stabile Vater-Kind-Beziehung aufrechtzuerhalten und über spontane Trotzaktionen hinweg sieht - damit denke ich aber eher in Richtung Kleinkind und nicht einer jungen, erwachsenen Frau!

Es ist ein Armutszeugnis, wenn der Vater das Gefühl hat, seine Kinder haben ständig die Initiative zu ergreifen und beschwert sich vor dem Richter, anstatt selber an dem Verhältnis zu arbeiten.

Ich würde mit den Kindern auch langfristig sprechen, es mag sein, dass sie jetzt kein Interesse haben, aber jetzt können sie die Beziehung auch aufbauen. In ein paar Jahren ohne Kontakt wird das schwierig und das könnten sie bereuen.

Dem Vater würde ich aber ganz klar sagen, dass die Kinder, zumindest eines, erwachsen sind und er ihnen auf einer anderen Ebene begegnen muss und nicht mehr auf das Machtverhältnis von Eltern und Kind pochen kann, weil er damit auch ausdrückt, dass er sie als junge Frau bzw. den Sohn als jungen Mann nicht respektiert.

Kontakt funktioniert nicht einseitig.

LG

3

Hallo.

Ich würde mich da komplett raushalten, weder ermuntern noch gut zureden.

Die Kinder sind alt genug, das selbst zu regeln.

Und wenn dem Vater an einem guten Kontakt gelegen ist, wird er sich bei seinen Kindern außerdem von selbst melden. Tut er das nicht, wissen sie, woran sie sind.

LG

4

Deine Tochter ist ja kein Kind mehr, die kann auf jeden Fall selbst entscheiden. Den Sohn würde ich nach Absprache mit dem Vater alle 2 Wochen am Wochenende zu ihm bringen und fertig. Vielleicht pendelt es sich ein und wenn nicht, hast du alles versucht. Später hörst du sonst nur Vorwürfe. LG

5

Hallo!

Ich sehe zwischen Tochter und Sohn einen sehr großen Unterschied. Die Tochter soll und kann das selber mit ihrem Vater regeln! Da würde ich mich NULL einmischen, was über den normalen Standard hinausgeht (zu erinnern, dass Papa Geburtstag hat, Vatertag ist, etc.). Was sie daraus macht ist ihr Thema, genauso wie beim Papa.

Bei Sohn sehe ich das etwas anders. Da ist Sohn gerade in der Pubertät, da ist er noch dabei zu einer eigenen Haltung zu finden. Ich denke in der Phase sind eigentlich Väter sehr wichtig als Vorbild (oder Abgrenzungsbild), als Orientierung, als männlicher Part - sie müssen aber schon diese Rolle ausfüllen wollen. Jungs wollen vielleicht auch nicht unbedingt auf Papas Kritik stoßen oder Meinungsverschiedenheiten austragen - ich denke das gehört aber dazu. Vielleicht solltet ihr für Sohn einen Umgangsregelung treffen.

LG, I.

6

ER ist der Vater und erwartet, dass sich seine Kinder bei ihm melden?

Er ist der erwachsene Mensch und ER muss Verantwortung übernehmen können. Dazu gehört meiner Ansicht nach auch, dass ER sich nach der für seine Kinder schlimmen Scheidung bei ihnen meldet und um sie bemüht.

Kindern (vor allem im jugendlichen Alter) macht eine Trennung mitunter vielleicht sehr viel mehr aus als wir merken / denken. Ihr seid diejenigen, die sich dann um die Kinder kümmern und bemühen sollten (also auch ER).

7

Ich finde auch, dass es da ganz klar am Vater ist, den Kontakt zu suchen und aufrecht zu erhalten. Als Mutter kann man da ja etwas unterstützend einwirken in dem man z.B. den bockigen/trotzenden Teenager ermutigt doch zu dem Treffen mit Papa zu gehen, aber dass die Muter da inistieren soll, dass sich der 13jährige oder die 17/18 Jährige beim Vater melden sehe ich nicht so. Warum sollen sie sich melden, wenn sie es nicht wollen?

8

Schön, dass du dich für den Umgang zwischen Papa und Kindern einsetzt...
Aber Papa sollte auch mal was tun, dein Sohn verarbeitet die Trennung, da sollte Papa auch auf seinen Sohn zu gehen...
Vielleicht hat dein Sohn ja auch einen Grund warum er nicht mehr so gerne zu Papa geht, frag ihn mal.

Ansonsten mach deinem Ex-Mann klar, das auch er als Vater und gerade er als Erwachsener auf seine Kinder zu zugehen hat, damit die Kinder auch wieder auf ihn zugehen werden.

Alles Gute euch #winke

9

"Mein Ex steht auf dem Standpunkt, die Kinder müssten sich melden!"

Kann es sein, dass dein Ex noch mehr merkwürdige Ansichten zum Thema Eltern- Kind- Beziehung hat? Und die nicht erst seit gestern, sondern auch schon lange vor der Trennung? Wenn ja, dann wundert es mich nicht, dass das Verhältnis der Kinder zum Vater so kühl ist, dass sie keine Lust haben, sich zu melden. Ich hätte die Vermutung, dass da schon immer Dinge schief gelaufen sind und sich das Ganze jetzt nur in dem wenigen Kontakt ausdrückt.

Und nein, ich würde meine Kinder nicht zum Umgang ermuntern. Zumindest nicht, wenn das mangelnde Interesse der Kinder nicht auf eine pubertäre Trotzreaktion zurückzuführen ist, sondern darauf, dass der Vater sich nicht um sie bemüht oder in der Vergangenheit nicht bemüht war, ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern aufzubauen.