Kindsvater beschimpft Kind - Umgang verweigern?

Hallo liebes Forum,

ich wende mich an euch, weil ich massive Probleme mit dem Vater meines Sohnes (10 Monate) habe. Ich habe mich letzten Sommer von ihm getrennt nach nur 1,5 Jahren Beziehung. Das Kind war nicht geplant.

Seither hatten wir den Umgang so geregelt, dass er 3mal die Woche bei uns zu Besuch kam um seinen Sohn zu sehen. Pünktlich war er praktisch nie und wenn er hier war, saß er die meiste Zeit nur auf der Couch rum, hat mich rumkommandiert und hat sich eigentlich in den paar Stunden kaum um sein Kind gekümmert. Spazieren gehen wollte er nie, weil langweilig und mit dem Kleinen mal auf den Boden sitzen und Spielen auch nicht, das wär nichts für echte Männer.

Hinzu kam dann in letzter Zeit, dass er den Kleinen öfters angegangen und beschimpft hat, wenn dieser anfing zu weinen. O-Ton KV: "Benimm dich wie ein Mann und flenn nicht wie ein Weib"... oder auch, wenn der Kleine sich wehgetan hat, da er auch sehr aktiv ist und ab und an mal hinfällt, da wird er dann auch gleich als Idiot beschimpft, etc.

Ich hab ihn daraufhin der Wohnung verwiesen und ihm mitgeteilt, dass kein Umgang mehr bei mir stattfindet. Ich kann so ein Verhalten nicht akzeptieren. Darauf folgten jedoch nur weiter Beschimpfungen gegen mich.

Ich hab gerade gar keinen Plan, wie ich hier weiter verfahren soll. Ich möchte ihn nicht hier haben, aber ihm das Kind auch nicht mitgeben, wer weiß was er dann mit ihm anstellt.

Jemand Rat?

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Hi,

ich würde mich beim Jugendamt nach der Möglichkeit eines begleiteten Umgangs erkundigen.
Alles Gute

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Ein Mann der kein Sex hat ist agressiv.

Mehr kann ich dazu nicht sagen ...

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Was für eine idiotische Antwort!
Oder kennst du den KV persönlich?

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Ach so, und was wäre hier dein Vorschlag? Soll die TE jetzt bei jedem Besuch von ihrem vorher mit ihm in die Kiste springe, damit er gut drauf ist?

#kratz#gruebel

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Hi,

in die Wohnung würde ich ihn auch nicht mehr lassen.

Schreib dem Jugendamt kurz und knapp, dass Umgang bei dir nicht mehr stattfinden wird und eine kurze sachliche Beschreibung der Gründe. Und dann bittest du um Vermittlung.

Umgang ausschließen würde ich nicht. Aber die Art und Weise wie er mit dem Kleinen redet ruhig vortragen, wenn es zu einem Vermittlungsgespräch kommen sollte. Der KV muss ja dann auch Initiative zeigen. Du solltest dich aber auch darauf einstellen, dass er ggf. zum Anwalt geht und dass du ihm das Kind auch früher oder später allein überlassen musst. Wenn vermutlich auch eher später als früher.

LG

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Ganz simpel: geh zur Erziehungsberatungsstelle deiner Stadt/Landkreis.
Dir kann dort geholfen werden, mit der Situation umzugehen und es gäbe sogar die Möglichkeit den Vater miteinzubeziehen.

Und beziehe das Jugendamt mit ein für eine Schlichtung.

lg

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Hi,

1. hast Du dir diesen Mann mal ausgesucht
2. können viele Männer einfach nix mit kl. Kindern anfangen
3. die Spachauswahl wird er ja sicherlich nicht nur beim Kind anwenden, oder?
4. Pünktlichkeit scheint keine Tugend mehr zu sein:-(

Zum Glück versteht das Kind ja noch nicht alles, was ihn an den Kopf geworfen wird;-) und somit muss er sich ändern.

Warum sitzt er nur rum? Zieh Dein Baby an und nimm den Vater mit....macht draußen etwas.....Ändere DU etwas an dieser Situation und erwarte nichts von dem Mann!
Aber es ist doch schon mal toll, das er 3 x die Woche kommt, das zeigt doch, das er einen Willen hat.

Und ein Kind zu entziehen....sorry, das ist das Schlechteste was Du machen kannst!

lisa

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Vielen Dank für eure Antworten.

Es geht mir nicht darum, ihm das Kind komplett zu entziehen. Aber so wie das momentan läuft und wie er mit dem Kind umgeht, kann ich den Umgang nicht mit gutem Gewissen weiterhin hinnehmen.

Ja, das hab ich bereits getan. Bin nachmittags wenn er hier war, spazieren und anschließend einkaufen gegangen und habe ihn und das Kind mitgenommen. Da kommt er auch ohne meckern mit. Aber mal alleine mit dem Kind rausgehen, will er nicht. Ich habe einfach auch das Gefühl, dass er den Umgang nur bei mir haben will, weil er Kontrolle über mich will. Er meinte auch mal zu mir, dass er sicher nicht den Babysitter für mich spielt, damit ich mich in dieser Zeit mit Männern treffen kann. Da kommt schon der Verdacht auf, dass es eigentlich primär gar nicht um unseren Sohn geht...

Mir gehts halt auch darum, dass ich den Kindsvater eigentlich nicht mehr in meiner Wohnung haben möchte. Zwischen uns eskaliert es regelmäßig und ich darf mir üble Beschimpfungen anhören. Habe ihn mehrfach schon rauswerfen müssen. Und ich will mich auch nicht vor dem Kind mit ihm streiten.

Ich habe nichts davon, ihm das Kind vorzuenthalten, da ich hier alleine bin und keine Familie habe, die mich unterstützen könnte. Wäre also eigentlich schon froh, wenn er den Kleinen mal nehmen würde.

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Und was ist mit Frauen, die nichts mit kleinen Kindern anfangen können? Dürfen die erst gar keine bekommen oder müssen sie sich nur nicht mit ihnen beschäftigen?

Das heißt, Eltern sein muss man nur dann, wenn's Spaß macht?

Oder gilt das nur für Väter?

Warum ist die Mutter hier in der Bringschuld, warum ist es ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Vater den Umgang halbwegs sinnvoll gestaltet?

Was tut es zur Sache, ob der Mann gegenüber Erwachsenen so einen Tonfall anschlägt? Entschuldigt das irgendwas oder liegt deshalb nun die Schuld sogar bei der TE?

Was hat es mit diesem - fast schadenfrohen - Vorwurf "Den hast du dir ja mal ausgesucht" auf sich? Muss man deshalb jedes Fehlverhalten schlucken und selbst auszubügeln versuchen?

Fragen über Fragen.

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Hallo,

Fakt ist Du musst den KV nicht in Deine Wohnung lassen, allerdings kannst Du den Umgang auch nicht so "ohne Weiteres" verweigern.

Am besten ist, Du wendest Dich erst einmal an das Jugendamt oder eine Erziehungsberatungsstelle und bittest um ein Mediationsgespräch.

Gruß K.

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Zur Aussage "manche Männer können eben nichts mit kleinen Kindern anfangen"

Ist das nicht einfach eine willkommene Ausrede um nicht erwachsen werden und keine Verantwortung übernehmen zu müssen? Ich konnte nie mit Kindern und wollte auch keine. Die Schwangerschaft war nicht geplant. Aber wir haben uns trotzdem gemeinsam dafür entschieden. Er wollte dieses Kind, ich hatte damals schon einen Termin für einen Abbruch. Hab mich schlussendlich dennoch für das Kind entschieden.
Auch ich bin manchmal genervt und hab keine Lust 24 Stunden im "Dienst" zu sein, ständig Windeln zu wechseln, Brei zu füttern, etc. Ich tu es dennoch, weil ich Verantwortung für meine Entscheidung übernehme und meinen Sohn liebe. Ich finde es nicht zuviel verlangt, dass der Vater das genauso tut. Immerhin war er an der Zeugung nicht unbeteiligt.

Aber ja, manche "Väter" kapieren das wohl nie...

Ich habe nicht vor, den Umgang komplett zu unterbinden. Kann aber auch nicht hinnehmen, dass mein Sohn Beschimpfungen und Beleidigungen ausgesetzt ist. Er versteht das ja noch gar nicht, sondern hört nur eine laute agressive Stimme.

Werde mich jetzt erstmal ans Jugendamt wenden und auch den Kindsvater an diese verweisen, sollte er den Kleinen wieder sehen wollen. Seit dem letzten Rauswurf herrscht Funkstille zwischen uns. Er erkundigt sich auch nicht nach dem Befinden des Kleinen.