"Ich will zu Papa," wenn ihr was nicht passt.

Hallo Ihr.

Vor knapp 6 Wochen bin ich mit den Kindern ausgezogen. Die situation daheim war wirklich unerträglich.
Wir wohnen nicht weit weg, sie gehen in den gleichen Kiga, sehen Oma/opa.
Da ich Nachts arbeite, sind sie 12 Nächte im Monat beim Vater. Also sehrn sie ihn wirklich oft.

Die Trennung haben beiden (5 und 2) eigentlich recht gut verarbeitet.

Das grosse ABER:
Papa hat keine Regeln. Papa ist nur abnds da. Bei Papa läuft immer der Tv oder der Rechner. Das sind Fakten.
Nun ist es hier so, das wir nen relativ strikten Tagesablauf haben, immer schon hatten. Dazu gehört max 30 mins Tv am Abend. Nun fängt die Grosse aber permanent an, immer wenn ihr etwas nicht in den Kram passt: "Ich will zu Papa."

Das mir das weh tut zeige ich ihr nicht, Klar, sie bockt, sie ist eh in der Phase, sie probiert eben aus.
die langatmigen Erklärungen warum wieso weshalb habe ich öfter mit ihr durch.

Wie reagiert ihr da?

LG

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"Nein, du gehst jetzt nicht zu Papa, du bleibst hier."

Keine Diskussion, eine Ansage.

Und dann konsequent bleiben. Aber das machst du ja schon. Und ja, das ist ungemein ermüdend und anstrengend.

Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft.

#liebdrueck

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Hallo, ich selber bin nicht getrennt, aber ein scheidungskind. Und durfte die Fehler die meine Eltern bei und nach der Trennung gemacht haben ausbaden. Natürlich ist es für dich ein blödes Gefühl das Papa viel anders macht ( rechner, PC etc) aber da sehe ich kein Problem. Deine Kinder merken schnell wo es wie läuft und wachsen da rein. Aber bitte schimpfe nicht vor den kleinen über den Papa oder darüber wie er seine Kinderzeit gestaltet. Und wenn sie jammern sie wollen zum Papa nimm es ernst! Lass sie ans Telefon oder lass sie mit Papa skypen. Auch wenn sie den Anschein haben das verarbeitet zu haben musst du aufpassen! So leicht ist es nicht. Es dauert sehr lange bis jeder seinen neuen Platz gefunden hat und ihr seit als Eltern gefragt eure Kinder zu unterstützen. Du merkst ich bin da etwas empfindlich aber ich spreche aus Erfahrung! Ich war neun Jahre bei der Trennung, mittlerweile fast 23 und IMMERNOCH hab ich daran zu knabbern.. Früher gab es jeden Tag Papa und aufeinmal ist er weg, das ist schwer und für ein Kind fast nicht zu begreifen. Alles liebe!

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Huhu

Nein ich kann dich gut verstehen.
ich sage nie etwas über den heiligen Papa vor den Kindern. Auch wenn ihr mir da manchmal sooooo auf die Lippen beissen muss. Ich lass sie anrufen, sie sehen ihn ja oft, all das.

Mehr hören sie von mir nicht.

Was für mich eben extrem anstrengend ist, sie sagt das nur wenn es nicht nach ihrem Kopf geht. 90% des Tages ist sie super drauf, spielt, lacht, ist so entspannt wie noch nie. Selbst ihre Kindergärtnerinnen sagen, sie sei besser drauf als vor der Trennung.
NUR, wenn sie was durchsetzen will!
Ich kann mir den GANZEN Tag den AR... aufgerissen habenm so wie heute. Schicke ich sie Zähneputzen (was sie nicht wollte) geht es mit Papa los.

Lg

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Das kenne ich :) bei mir wars aber die Oma ;) da merkst du vielleicht auch etwas die Hilflosigkeit, das verlorensein. Es ist verdammt schwer damit umzugehen schon fast ein mienenfeld. Ich hätte mir gewünscht das meine Mama mich in solchen Momenten einfach fest in den Arm genommen hätte anstatt zu schimpfen. Oder es zu ignorieren. Denn das stört die Bindung zueinander ungemein und kann deine Kinder von dir wegtreiben. LG

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Hallo,

ich lebe auch getrennt - allerdings schon länger - und meine Kinder sind auch fünf und zwei. Die Große möchte auch immer dann zu Papa, wenn wir uns streiten. Ich sage dann immer sinngemäß: Ich verstehe, dass Du traurig bist, dass Papa nicht da ist, aber Du siehst ihn bald wieder, nämlich am... (nächster geplanter Besuch). Und Du kannst ihn jederzeit anrufen. Dies biete ich ihr dann an. Eigentlich gibt es bei uns nur abends beim Zubettgehen mal Streit. Dann biete ich manchmal auch an, morgens früh anzurufen. Aber das wollte Sie dann bisher gar nicht, auch wenn Sie sonst gerne mit Papa telefoniert. Ich habe dann immer versucht, den Streit vernünftig zu beenden und dann noch einmal ausgiebig mit ihr zu kuscheln. In letzter Zeit ist dies auch seltener vorgekommen.

LG

Motti

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Hey
vielen Dank.
SO Versuche ich es auch.

Heute allerdings... ich kam aus dem Nachtdienst, konnte nicht schlafen, da Herr Ex "vergessen" hat seinen Dienst zu regeln um das kranke KleinKind zu betüddeln. Kein Schlaf für Mutti. Grosse aus der Kita geholt, unglaublich müde und ko.
Heute bin ich an meine Grenzen gestossen.

Ich bin wütend. Sauer, verletzt.. all das.. und heute hat es mich unglaubliche Mühe gekostet ihr.. der armen Motte.. nicht zu sagen was ihr Papa mal nicht alles macht.

keine Angst, hab ich nicht, aber ich konnte eben nicht so ruhig und cool reagieren wie ich es gern getan hätte.
Und in mir streitet es. Nehme ich sie in den Arm, tröste ich sie, befürworte ich ja ihren dickkopf. tu ich es nicht, fühle ich mich mies, Kind sowieso.
ich find das unglaublich schwer.

Liebe Grüße

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Jetzt idealisieren sie den Papa so oder so schon und du unterstützt das noch indem du schweigend seine Fehler ausbügelst?

Glaubst du, du tust den Kindern einen Gefallen wenn diese im Glauben aufwachsen das Männer sich alles leisten dürfen, sich unerreichbar machen dürfen (hinter dem PC vergraben ist nichts anderes) und denoch stetig als Helden hochstilisiert werden?

Du hältst deinen Kindern eine Attrappe vor dem wahren Vater, und später laufen sie den Männern nach und suchen weiter in der Unerreichbarkeit die wahre Liebe, weil nur unerreichbare Männer dieses wohlbekannte Sehnsuchtsgefühl auslösen.

Nein, du sollst ja keine Lügen über ihn erzählen.
Aber die Kinder spüren deinen Ärger und da kurz und nüchtern sagen: "Ich finde es nicht richtig ein krankes Kind allein (?) zu lassen".

Und was ist am besten für die Kinder um herauszufinden wo der Hase läuft?

Wenn da eine Aussage kommt: "Ich will zu Papa", na selbstverständlich aber nicht mit Hin- und Her sich die Rosinen rauspicken.

Entweder bei Papa wohnen oder bei Mama.

Was du machst ist sog. "Doppelbind", auf emotionaler Ebene sendest du deinen Kind eine gänzlich andere Botschaft als auf der verbalen Ebene.

Das verwirrt Kinder, besonders weil sie noch sehr feinfühlig sind.

Ehrlicher ist "Ich ärgere mich über euren Vater weil....."

Damit machst du den Mann nicht schlecht, weil du sagst ja (hoffentlich) nicht das er der letzte Trampel auf Erden ist, sondern gibst deine Empfindung wieder.
Und du bist ehrlich indem die Kinder verstehen warum du so ein saures Gesicht machst, ansonsten besteht auch die Gefahr das sie das saure Gesicht auf sich beziehen (ich habe was falsch gemacht, Mama ist böse auf mich weil ich krank bin?).

Und sie idealisieren die Vaterfigur nicht, wie die heilige Sau über die sich nur Mythen ranken und in Wirklichkeit gar nicht erreichbar ist.

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Das ist das was Trennungskinder immer vorbringen, wenn meinem Mann seine Kids bei uns sind, und wie bei dir etwas nicht passt ich will zu Mama ich ruf Mama an sie soll uns holen, usw. Telefon wird hier schon ausgesteckt weil sie es sonst heimlich tun und natürlich sagen wir nix gibt es du bleibst hier.

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Hallo,

das finde ich nicht ungewöhnlich. Kinder spielen immer die Eltern gegeneinander aus, um ihre Interessen durchzusetzen.

Der Sohn meines Partners ruft auch manchmal völlig aufgelöst bei seinem Vater an und will sofort zu ihm, weil Mama "Scheiße" ist. Das gleiche Spiel gibt es aber auch umgekehrt, wenn er bei meinem Freund ist und es nicht so läuft, wie er sich vorstellt. "Ich komme NIE wieder zu dir!" So what?

Und auch in aktiven Familien ist das so. Verbietet Mutter etwas, geht man eben zum Vater und versucht dort sein Glück.

Es wird auf den Ausbruch nicht näher eingegangen ("das geht jetzt nicht!") und wenn der Wutanfall vorüber ist, ist das auch kein Thema mehr.

Gruß Litha

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Hey Du, lass dich mal drücken #liebdrueck

Welche Mutter kennt das nicht? Man reißt sich den Hintern auf, gibt alles, um die Kinder glücklich zu machen, sie gut zu erziehen, ihnen gerecht zu werden. Und dann reicht ein einziges kleines "heute gibts kein fernsehen" und schon gehts los (hier letzte Woche passiert....): "Der Papa ist viel netter als du, Mama!".

Da ich das mittlerweile (wir sind jetzt knapp 1einhalb Jahre getrennt) schon kenne, war meine Antwort: " Ja, ich weiß, da darfst du mehr fernsehen, mehr Wii, mehr Süßes". Punkt. Weiter in der Tagesordnung.

Klar schmerzt es teilweise, aber so sind Kinder nun mal. Und ich denke schon, dass meine zwei (sind jetzt 9 und 6) im Inneren schon wissen, dass ich eine ganze Menge für sie / für uns leiste.

Durchatmen, Kopf hoch, weiter machen! ;-)

LG

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Hallo.

Das kannte ich bis ca. vor einem 1/2 Jahr auch (meine Tochter ist jetzt 5,5 Jahre alt ... und meine Tochter kennt ihren Vater noch nicht einmal persönlich). Da sie sich aber in letzter Zeit sehr deutlich zu mir positioniert, hat es sich gelegt.

Je nach Tagesform habe ich das ignoriert ... oder auch schon mal gesagt "Okay, lass uns Deinen Koffer packen" ... das wollte sie dann aber auch nicht;-)

LG

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dafür muss man nicht mal getrennt sein… meine noch nicht mal 2jährige, die schreit auch nach dem papa, wenn ich "böse" mit ihr war und ihr zum beispiel die windeln wechseln will oder kein maulwurf-filmchen zeigen will. wenn der papa dann genauso "böse" war wie ich, dann schreit sie nach der oma… ;-)
so gesehen: take it easy.

alles gute, ks

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hihihi...ja so sind sie. Die liiieben Kleinen!

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Hallo,

ohh, das kenne ich auch zu gut, nur ist meine ein absolutes Mamakind und ich konter dann immer direkt, wenn sie bockig ist:"Ja, lass uns Papa anrufen, dann kannst Du ihm sagen das du keine Zähne putzen magst!"
Oder wenn sie zu Papa will auch schon mal:"Ja, dann rufen wir ihn jetzt an und er soll dich abholen."

Seltsamerweise will sie das dann auch nicht mehr.

Sie weiß halt, das sie grade Mist macht und das Papa das auchnicht gut fände, also dreh ich den Spieß um. Was natürlich nicht heißt, das der Stress damit aufhört.

Ich denke Du musst selber merken, was da dein Weg ist. Ignorieren wäre aber bestimmt nicht das beste.

Papa anrufen, wenn sie es unbedingt will wäre eine Option, wenn er dann aber deinen Autorität in dem Telefonat untergräbt, hätte das Kind ja gewonnen. Da musst Du deinen Ex kennen und dich auch ggf. absprechen.

Ansonsten hast Du ja auch schon einige Tipps hier bekommen.

Tiana