Regelmäßigen Umgang zu festen Zeiten, wie setze ich das durch?

Guten Tag,

es geht um folgendes:

Seit nunmehr 2,5 Jahren hat meine Tochter (3,5) nur unregelmäßig Kontakt zum Vater. Übernachtet hat sie da noch nie (was sein Wille war), zu Umgangsterminen muss ich sie grundsätzlich bringen und wieder abholen, der Umgang dauert nie länger als 2,3 Stunden, unregelmäßig alle 4 bis 6 Wochen und länger.

Mein Problem:

Früher ging das einigermaßen, heute bekomme ich ein Kind zurück was sehr durcheinander ist. Die Zeiträume sind einfach zu weitläufig. Dann meldet er sich meist drei Tage bis eine Stunde vorher das er Zeit hat. Für mich immer doof, denn ich plane Wochenenden und Freizeit nunmal auch und es ist zum einen blöde dann nein sagen zu müssen oder eben Dinge abzusagen.

Sein Anwalt antwortete im Scheidungsverfahren zum Thema Umgang das es anders seitens seines Mandanten aber nicht ginge, da er jedes Wochenende meist arbeiten müsse (er arbeitet in der Pflege) und wir nur spontan Termine vereinbaren könnten.

Ich sehe mittlerweile aber den Konflikt den die Kleine hat. Er ist wochenlang aus ihrem Leben raus, dann kurz wieder da und dann wieder weg.

Was soll ich tun? Beim Jugendamt war ich bereits, Mediationsgespräche und begleiteter Umgang wurden von ihm abgelehnt.

Hat es Sinn zu versuchen das Ganze über´s Gericht zu regeln? Ich hab nämlich keine Lust mir dann anzuhören das ich ihm das Kind nicht gebe. Stimmt nicht. Ich wünsche mir das ganze regelmäßig zu festen Zeiten, weil ich einfach denke es ist besser, wenn die Kleine eben feste Zeiten hat. Wie beim ins-Bett-gehen zb.

Und ganz ehrlich.... ne Stunde vorher zu sagen "Hey ich hab gerat Zeit, bring mir doch mal für zwei Stunden die Kleine", das geht gar nicht...

Was ratet ihr?

LG Arletta

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Hole dir einen Anwalt, wenn er das Kind will muss er es holen und bringen und alle 14 Tage z.b. Samstag früh bis abends und das regelmässig.

ER muss doch sicher nicht jedes Wochenende arbeiten? Und nich beide Tage am Stück oder?

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ER muss doch sicher nicht jedes Wochenende arbeiten? Und nich beide Tage am Stück oder?

schon gut möglich.

ich habe zwei freundinnen die noch in der pflege tätig sind während ich noch rechtzeitig die kurve bekam, aufgrund der dienste.

eine arbeitet am empfang eines altenheimes und hat drei we im monat und die andere arbeitet auf einer gerontostation und hat ebenfalls drei we und nur eines frei.

bei der ersten freundin lebt der sohn beim vater und er hat den kampf auf einklagen des geregelmäßigen umganges aller 14tage (bezogen aufs we) erst letzten montag vor gericht verloren.

vg

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Hi,

meinst Du wirklich, dass ist so einfach. Wenn er in der Pflege arbeitet, dann ist regelmäßige Wochenendarbeit normal. Ich habe früher Reha-Berichte geschrieben und bei der beruflichen Anamnese stand im Regelfall bei Pflegeberufen: "Das Wochenende ist selten frei."

Viele Grüße

Jarmina

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Den Versuch Regelmäßigkeit hineinzubringen ist sicherlich richtig.

M.E. sollte man sich aber gegebenfalls auch fachlichen Rat holen falls dies scheitert.

Für diesen Fall sollte man sich vergewissern was für das Kindeswohl besser ist, wenn dies nicht zu erreichen ist, weil der Vater nicht will oder es nicht schafft.

Warum holt er Euer Kind nicht? Was hat er für einen Dienstplan? Ich habe Arbeitnehmer kennengelernt die am Vortag ihre Arbeitszeiten für den nächsten Tag erhielten (das dies nicht rechtens ist, ist klar). Wie lange im Voraus kennt er also seine Arbeitszeiten?

Wieso holt er Euer Kind nicht ab?

Wie gesagt: wenn er nicht will aber könnte und das deshalb auch nicht besser gebacken bekommt (warum auch immer) stellt sich Frage was für das Kindeswohl am Besten ist.

Unregelmäßiger Kontakt auch wenn es schwer fällt oder gar kein Kontakt, weil er nicht regelmäßig erfolgt?

So eine Frage sollte aber dann ein Fachmann beantworten.

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Lass eine Umgansregelung schriftlich beim Jugendamt festlegen.Arbeitet diese gemeinsam mit dem Jugendamt aus. Dies soll er unterschreiben.

Wenns danach immer noch nicht funktioniert. Nimm dir einen Rechtsanwalt, der deinen EX darauf hinweist das er sich an die Umgangsregeln halten soll. Wenn das nicht hilft bleibt nur noch der Weg übers Gericht!

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Hallo,
wenn der KV keine regelmäßigen und häufigeren Umgänge mit dem Kin d will, wirst D U nichts an seiner Einstellung ändern können, nur an Deinem Verhalten.

Auch in Pflegeberufen kann man als AN seine Rechte durchsetzen, wenn man will. Auch in Pflegeberufen hat man nicht wochenlang eine 7-Tage-Arbeitswoche, wenn man es sich nicht gefallen lässt. Zumal ich auch denke, dass es in erster Linie eine Ausrede des KV ist, um sich nicht besser organisieren zu müssen.

ich an Deiner Stelle würde eine mtliche Umgangsregelung herbeiführen. Duwirst zum Familiengericht gehen müssen, da er zu JA-Terminen nicht erschienen ist. Ich würde auf gar keinen Fall immer bereitstehen und ich würde ihm das Kind auch nicht bringen bzw. es holen. Das ist nun mal seine Pflicht.

Mehr kannst Du nicht tun.

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Habe jahrelang im Pflegebereich die Dienstpläne erstellt,...die Leute hätten mir weiß Gott was erzählt wenn nicht pünktlich der Monatsplan ausgehängt wurde, die wollen ja was planen an den freien Wochenenden.

Und warum bringst du ihm das Kind? Bist du weit weg gezogen?

Wenn nicht, bist nicht du fürs Vaterwohl zuständig, dass er es möglichst bequem hat, sondern er ist als Vater fürs Kindeswohl zuständig.

Das heißt er ist verpflichtet Verantwortung für sein Kind zu übernehmen und dieses nicht als Spielzeug zu behandeln das man nach Lust und Laune hervorkramt.

Für den allseits beliebten Vorwurf: "Ich darf mein Kind nicht sehen" (und gern vergessen wird warum es dazu kommt,...weil man eben nicht der König ist dem man alles nachträgt), würde ich schriftlich formulieren wie ein fairer Umgang stattfinden könnte (Monatsplanung, fixe Zeiten, Urlaube übers Jahr verteilt).

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Ich bringe sie, weil er sie nicht holt. Begründung: Er hat keinen Kindersitz. Lassen wir das einfach mal so stehen. Wir wohnen ca. 20 Autominuten entfernt in der selben Stadt.

Mein Problem ist wie oben geschildert. Er ruft Samstags an und fragt ob er sie Sonntags sehen kann. Sage ich nein, weil wir wirklich keine Zeit haben, bin ich die Doofe die ihm das Kind nicht gibt. Bringe ich sie hin, geht nach kurzer Zeit bereits das Telefon wann ich sie denn abhole.

Ich bin da wirklich mit mir in Konflikt, weil ich keine Lust auf einen gerichtlichen Rosenkrieg habe, indem mir dann Dinge vorgeworfen werden, die mit der Realität nichts zu tun haben.

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Um so wichtiger sind klare Fakten, damit du nicht erpressbar bist, indem er auf deinen schlechten Gewissen Klavier spielt.

Dies kann man ganz neutral niederschreiben, geregelter Umgang, Planung erfolgt nach seinen Dienstplan einen Monat im Voraus, mit Begründung ist ein Tausch der Besuchszeiten möglich (da muß man aber dann auch mit einen Nein rechnen), und das übliche halt.

Wahlweise kannst du auch in die Offensive gehen und ihm sagen: "Ich bin dir nicht böse wenn du dein Kind nicht sehen willst, du kannst ganz offen dazu stehen und mußt nicht die Rolle des Daddys spielen. Dafür soll er aufhören zu versuchen den Spies umzudrehen und so zu tun, als würdest du das Kind nicht rausrücken."

Ich denke damit will er sein schlechtes Gewissen übertünchen, frei nach dem Motto: "Angriff ist die beste Verteidigung".

Um die Offensive gut durchführen zu können, solltest du aber wirklich so frei sein und ihm sein Desinteresse dann nicht zum Strick zu machen.
Sonst wärst du keinen Deut besser als er.

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Wie bereits ausgeführt kann das was man juristisch verlangen kann und das was für das Kindeswohl am Besten ist auseinanderfallen.

Du solltest dich also erkundigen was für das Kindeswohl am Besten ist.

Dann hast Du die notwendigen Fakten, um zu entscheiden, wenn Recht und Kindeswohl auseinanderfällt.

Zunächst kann man ja die juristische Schiene fahren. Spätestens, wenn einer aber sich nicht dran hält sollte man einen Fachmann einschalten, welche Alternativen dann das Beste fürs Kinderwohl sind.

Was nützt es im Recht zu sein, wenn man etwas wählen könnte was dem Kindeswohl eher dient?

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Mein Ex arbeitet auch in der Pflege, trotzdem sieht er die Kinder jedes zweite Wochenende - gut, es verschiebt sich hin und wieder, aber das wird dann nachgeholt.

Ich kenne das auch nur so, das es am Monatsanfang die Dienstpläne gibt, und dann wurden die Wochenenden festgelegt. Ganz selten hat sich das mal verschoben, wenn mal ein Kollege krank wurde. Dafür gab es dann immer ein anderes Wochenende frei, an dem die Kinder zu ihm sind.