WO is der Sinn in meinem Leben ?!

Hallo ihr Lieben!

Ich habe mich gerade extra neu registriert, um diesen Thread zu verfassen
- weil mich viele unter meinem gewohnten Nick kennen - möchte erstmal anonym bleiben.

Ich bin 29, habe einen 7 Jahre alten kleinen Sonnenschein, den ich über alles liebe. Ich bin seit der Schwangerschaft alleine, und bisher haben wir immer alles super gemeistert.
Mit Höhen und Tiefen. Leider hat er eine Entwicklungsstörung, und bekommt viele Therapien.

Mein Leben ist so trostlos - so einsam - so alleine

Mein Tag sieht wie folgt aus: Um 7:15 Uhr stehen wir beide auf, ich mache Frühstück für ihn, Schulsachen fertig etc und dann bringe ich ihn zum Bus. Dann gehe ich wieder heim, mache den Haushalt Tip Top, Wäsche waschen usw - und SCHLAFE den Rest des Tages bis ich meinen Sohn um 15:45 Uhr wieder aus der Schule hole
So geht das jeden Tag ...jeeeeeeden Tag! Ich schlafe viel zu viel, nur um die Zeit zu überbrücken. Momentan arbeite ich nicht, da ich unter Depressionen leide. Bin auch in Behandlung und soll mich Anfang Januar in einer Tagesklinik vorstellen.

Ich weiss nix mehr mit mir anzufangen! Wenn ich meinen Sohn dann abgeholt habe, gehen wir meist noch ein wenig spazieren, was einkaufen und ab nach Hause. Dann leg ich mich wieder auf meine Couch (schlafe aber nich) Er spielt dann im Zimmer oder kommt zu mir und wir kuscheln

Ich frage mich, wo der Sinn ist?! Jeden Tag dasselbe, nix ändert sich. Habe nur 2 gute Freundinnen, aber meist nur übers Internet Kontakt da ich einfach nur alleine sein will und immer Ausreden erfinde.

Mir grauts jeden Abend vor dem nächsten Tag .. weil ich wieder fast nur schlafe, bis mein Sohn aus der Schule kommt

:-(
Ich bin mega unglücklich

1

Die Therapie sollte aber Wirkung zeigen!!! Hm.

Lege dich nicht hin. Suche Dir Hobbys. Als ich in der Klinik war wg Depressionen hat mir die Ergotherapie sooooo gut getan. Ich habe gelernt: ich muss auch was zu Hause tun! Nicht schlafen! Bastle Weihnachtszeug. Suche Dir ein neues Hobby: Sport, Handarbeiten, Basteln, ... Auch wenn Basteln albern klingt, aber es tut sooooo gut. Auch einfachste Dinge! Wenn Dein Sohn da ist - GEHT RAUS!!! Schneeballschlacht, Schneemann bauen, Rodeln.... Wenn kein Schnee da ist - draußen auf dem Spielplatz TOBEN! Lass wieder Lebenslust einen großen Teil deines Lebens werden!!!
Wenn Du das nötige Geld hast und vllt lieber drin bist - kauf ne Wii und dann ran an das Ding MIT deinem Sohn! Versuche viele lustige Dinge zu tun, die dich zum Lachen bringen.

Hach...was kann ich noch raten? Nicht einigeln!!! Raus, raus, raus! Spazieren! Lachen!

Warte mal...ich habe mal ne Liste in der Klinik bekommen und hab hier schonmal was davon gepostet...ich suche das mal raus!

#liebdrueck

2

Ich habe mir mal Deinen Tagesplan angeguckt: Dein Sohn geht ja ganztags zur Schule, da kannst Du ja ganz viel für Dich herausholen.

Meine beiden Mädels gehen auch ganztags in die Schule und als ich das Gefühl hatte, dass mir die Decke auf den Kopf fällt, habe ich mir ehrenamtliche Arbeit gesucht, über die ich letztendlich meinen jetzigen Job bekommen habe :-).

Vielleicht wäre es ja auch für Dich eine Art "Beschäftigungstherapie", wenn Du Dir ein für Dich sinnvolles Ehrenamt suchst?
Du bist gefordert, wirst vielleicht sogar in dem Ehrenamt gefördert - Du bekommst Resonanz, Feedback und bestimmt auch Anerkennung.

Ich habe zwei Kinder, eines davon schwerbehindert und hatte trotzdem noch genügend Zeit für Haushalt, Ehrenamt und für mich selbst.

Mittlerweile arbeite ich Teilzeit und habe immernoch Zeit für den Haushalt und für mich selbst.
Ich nehme mir täglich so um die 1,5 - 2 Stunden, um etwas für mich zu tun, z.B. Mountainbike fahren (geht auch im Winter ;-) ).

Sprich' doch mal mit Deinem Therapeuten darüber.


LG und Kopf hoch!
Claudia

3

Das kannst leider nur du ändern... Geh raus, treffe Dich mit Freunden oder der Familie! Oder setz dich einfach mal allein in ein Cafe und trink was...

Jeder ist seines Glückes schmied...

#winke

4

Ich nochmal mit der Liste ANGENEHMER TÄTIGKEITEN... #huepf

So, geht los:

LISTE ANGENEHMER TÄTIGKEITEN:
einen Ausflug ins Grüne machen,
ins Kino gehen,
einen Stadtbummel machen,
in den Zoo gehen,
in ein Cafe gehen,
auf einen Flohmarkt gehen,
zu Vorträgen gehen,
an einer Tagung teilnehmen,
ein Museum oder eine Ausstellung besuchen,
zu einer Sportveranstaltung gehen,
spazierengehen,
wandern,
in ein Freibad gehen,
ins Thermalbad gehen,
radfahren,
Brettspiele spielen,
Karten spielen,
malen, zeichnen,
Gymnastik machen,
basteln,
Handarbeiten machen,
etwas entwerfen,
Möbel restaurieren,
im Fotoalbum blättern oder eins anlegen,
etwas Neues Lernen (z.B. Fremdsprache),
etwas reparieren,
sich um Zimmerpflanzen kümmern,
sich im Freien aufhalten,
den Himmel, die Wolken beobachten,
die Wohnung aufräumen,
etwas für die Gesundheit tun,
Tagebuch schreiben,
sich literarisch betätigen,
Landkarten studieren,
Musik hören,
ein neues Rezept ausprobieren,
ein Bad nehmen,
sich schminken,
jemanden ein Geschenk machen,
jemanden einen Gefallen tun,
jemanden besuchen,
mit jmd. telefonieren,
positive Zukunftspläne schmieden,
einem Besserwisser die Meinung sagen,
Witze lesen,
in eine Bibliothek gehen,
Yoga machen,
Ausflüge planen,
mit dem Zug fahren,
Erkundungsgänge machen / die eigene Umgebung besser kennenlernen,
...

#liebdrueck

5

Hallo immer alleine 66,

ja, dein Tag klingt in der Tat nicht sehr spannend.. und viel zu viel schlafend..
Aber du schriebst ja schon, dass du unter Depressionen leidest .. ich denke das musst du erstmal in der Griff bekommen.
Was hast du denn vorher gearbeitet.
Ich glaube du brauchst etwas, was sinnvoll ist. Was dich beschäftigt UND wo du LOB und Annerkennung bekommst.. und ich finde, das bekommt man am besten im Job. Wenn das (noch) nicht geht, mach was ehrenamtliches. Im Seiniorenheim oder was auch immer. Dein Sohn ist ja lange in der Schule. Bis dahin könntest du was machen.. und ich denke, jeden Tag 30 Min. joggen an der Frischen Luft am besten in Grüne sollten ein guter Anfang sein...

Es klingt blöd´und vielleicht fehl am Platz: Aber Arsch hoch kriegen und dann gehts dir wieder besser.. dann hast du wieder Erfolgserlebnisse, du bist ausgelastet und ausgeglichen..
Aber ganz wichtig ist, dass du mit den Ärzten darüber sprichst!

Viele Grüße und alles Gute
neoline

6

Hallo,

Du befindest Dich gerade in einem Tief wo Du alleine so nicht rauskommst. Aus eigener Erfahrung kann ich sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Das schlimme ist das die von Dir ausgesuchte Einsamkeit nicht gerade förderlich dafür ist. Ob ein Partner Dir an dieser Stelle helfen kann ist fraglich. Für meinen Mann war es schwer es nachzuvollziehen wie es in mir aussieht. Ich hatte / habe Glück das ich einen Menschen in meiner Familie gefunden habe, der ähnliches druchgemacht hat wie ich und wusste wie mit mir zu sprechen ist. Freundschaften waren lange auf Eis gelegt weil ich mich in mein eigenes Schneckenhaus zurückgezogen habe. Wenn Du Dir einen Menschen neben Dir wünschst warum schaust Du nicht in der Vielfalt des Internets ob nicht was passendes für Euch dabei ist.
Wie zufrieden bist Du mit dem Therapeuten / der Therapeuten? Fühlst Du dich dort gut aufgehoben? Ich hatte / habe eine sehr gute aber sehr strenge Therapeutin der ich verdanke mein Leben anders aber erfüllter wieder zu haben.
Ob die Idee mit der Tagesklinik so gut für Dich kann ich nicht beurteilen, mir hat jedoch eine Reha weit weg von zu Hause mehr gebracht. Der Vorteil in der Rehaklinik war das viele ähnliches durchgemacht haben und ich relativ schnell Anschluss gefunden habe. Der Tagesablauf ist anders durchstruktuiert und für einige schon ganz schön anstrengend. Die Angebote die es dort gibt fand ich sehr abwechslungsreich, die Kinderbetreuung - Kita und Schule waren top. Auch mein Sohn ist entwicklungsverzögert, was mich nicht davon abgehalten hat ihn mitzunehmen.

Also nur Mut Du schaffst das.!

Viele Grüße

Geli

7

Ich kenne das Gefühl sehr gut, auch wenn es nicht mit deinen Umständen zu tun hat.

Weißt du was mir hilft? Ich denke an die Menschen, denen es wirklich schlecht geht, oder wo wir normal zivilisierten denken das es ihnen schlecht geht, dabei sind genau diese Menschen viel glücklicher und zufriedener als wie wir es sind. Wir, die eigentlich so unendlich glücklich sein könnten.

Fang an die kleinen Dinge deines Lebens nicht für selbstverständlich zu sehen, lerne sie schätzen, erfreue dich an ihnen. Ich weiß das es sehr oft schwer ist, genau in solchen...ich nenne es mal....deppresiven Momenten, sich aufzurappeln aber mir hat es geholfen.

Meine Geschichte -> meine Kindheit ein Alptraum durch Alkoholmissbrauch meiner Mutter, keine Hilfe, keine Unterstützung. Mit 15 die Diagnose Multiple Sklerose, mit 21 die geburt meiner Tochter (war keine glückliche Beziehung, jedoch zu spät erkannt), mit 23 die Diagnose HPV. Viele Jahre haben ich unter Deppresionen und Ängsten gelitten. Wenn ich meine Tochter nicht als "Chance" gesehen hätte, würde ich mich immer noch verkrümeln.

Habe mich hauptsächlich wegen ihr ein Jahr lang in Psychologische Hände begeben, eine Reha die 5 Woche dauerte (ohne Kind) in einer psychosomatischen Klinik brachte für mich die Erlösung und zeigte mir den Sinn des Lebens auf.

Heute bin ich schon 3 Jahre alleinerziehend und seitdem unabhängig und glaub mir, das ist das schönste was es gibt. Endlich frei sein.

Du siehst, ein wenig Mut und Optimismus helfen und wenn man mal wieder fällt, steht man nach einer gewissen Lernzeit der eigenen Gedanken, ganz schnell wieder auf.

Wünsch dir alles Gute.

Lieben gruß

PS.: ich bin jeden Abend dankbar dafür das ich ohne einen Schub ins Bet gehen kann und jeden morgen bin ich dankbar dafür, ohne einen aufzustehen und die Zeit mit meinem Kind geniessen zu können, so lange wie es noch geht, denn bei mir kann es von heut auf morgen eine nicht so erfreuliche Zeit geben. Ich muss mit diesem Gedanken leben.

Den ersten Schritt jedoch kannst nur du gehen. Therapien sind gut und helfen dir aber das auch nur, wenn du es selbst auch willst, wenn du lernen kannst und dich nicht gehen lässt. Rappel dich auf, spiel mit deinem Sohnemann ein Spiel, geht viel raus, triff dich mit Freunden/Familie, telefoniere, schreib Tagebuch, verfass deine Tage auf Papier, bastelt, sing Lieder, lest ein Märchen. Erfreut euch an den vielen Lichtern draußen oder dem Schnee. Es sind die kleinen Dinge die das Leben lebenswert machen. :-)

8

Hallo!

Ich kenne mich mit Depressionen überhaupt nicht aus und deshalb kann ich einfach nur schreiben was ich denke...

Ich kann verstehen, dass Du im Moment keinen Sinn siehst-Du machst ja auch nichts was Dir Sinn gibt...

Vielleicht solltest Du mit kleinen Schritten anfangen. Du musst es ja nicht gleich überstürzen. Aber such Dir etwas was Dir Spaß macht, was Sinn macht. Wo Du für Dich ein gutes Gefühl hast.
Und als erstes würde mir dabei einfallen etwas zu tun was gemeinnützig ist. Also auch nicht viel kostet. Wenn Du den Kontakt zu Mitmenschen im Moment eher meidest-dann schau doch mal, ob es bei Dir in der Stadt oder Umgebung ein Tierheim gibt. Dort sucht man doch immer Menschen die sich engagieren möchten. Zum Beispiel kannst Du dort mit den Hunden spazieren gehen, oder Katzen streicheln, oder Kleintiere streicheln.
Ich könnte mir vorstellen, dass es Dir etwas gibt-zu Helfen und direkt zu spüren dass es auch ankommt.

Zumindest wäre es ein Anfang, aus dem Du für Dich selber eine positive Erfahrung ziehen kannst. Und dann schau weiter. Schritt für Schritt.
Vielleicht gibt es ja auch jemanden bei Euch für den Du einkaufen gehen kannst. Oder vorlesen. Es gibt so viele kleine Dinge die Sinn machen, die man für andere tun kann.

Alles Gute!
Neddie

9

hallo

vor 4 Jahre steckte ich in einer vergleichbaren Krise.
Ich habe es erst durch einen Anstoss einer stationären Therapie und viel Eigeninitiative geschafft, nämlich durch Sport und langem harten Kampf gegen mich selbst, mich da rauszuhangeln.

Heute geht es mir besser denn je. Ich habe mich komplett beruflich, und wohntechnisch neu umorientiert und das mit über 30.

Wichtig ist, setz dir Ziele und immer eins nach dem Anderen.
Wichtig ist ersteinmal deine SChlaghygiene und das ist wirklich hart...

Das Leben ist zu kurz um sich selbst zu bemitleiden und es an Depressionen zu verschwenden.

Ich wünsche dir viel Kraft.

mfg