Ex-Mann heiratet wieder- wie meinem Sohn alles beibringen?

Hallo!
Bin erst frisch geschieden, am Scheidungstag sagte mir mein Ex, daß er im Juli heiratet.
Er hat die Freundin erst seit fünf Monaten- seitdem unternimmt er nicht mehr viel mit seinem siebenjährigen Sohn (der sehr an ihm hängt), ich leide mit meinem Kleinen.
Wir wohnen seit einundhalb Jahren als Patchworkfamily, mein Sohn bekommt auch gerade zufällig im Juli ein Geschwisterchen von mir und meinem Freund.
Das ist die pure Überforderung, alles auf einmal!
Ich kann ja leider nichts mehr rückgängig machen in Bezug auf das Baby(aber da freut sich auch mein Sohn drauf),
aber sein Vater nimmt ja überhaupt keine Rücksicht!
Ich bin so sauer, da er diese Frau ja kaum kennt und mein Sohn sie auch nicht kennt, obwohl er zweimal im Monat ein WE bei seinem Vater verbringen sollte (ist momentan unregelmäßig weil von seiten des Vaters viel dazwischenkommt).
Dazu kommt noch: Sie ist Afrikanerin und hat ein ebenfalls siebenjähriges Kind, daß sie nach der Heirat aus Afrika holen will (lebt dort bei den Großeltern). Folgeprobleme, Kulturschock etc., alles nicht ausgereift!
Mein Ex wohnt noch in unserem alten Haus, das ist schmerzhaft für unseren Sohn- vor Allem wie soll man ihm erklären, daß dann dort eine neue Frau und ein neues Kind einzieht, in "seinem Zimmer und Garten spielt.
Mein Ex lacht mich aus, wenn ich von "zu viel auf einmal" für unseren Sohn spreche und meint ich wäre pessimistisch.
Ich überlege wirklich, ob es nicht besser ist, wenn mein Ex sein Kind nicht mehr zu sich holen kann sondern nur noch was mit ihm unternehmen oder ihn bei uns sehen, bis eine "Umgewöhnung und Gewöhnung an die neue Frau" stattgefunden hat in einem kinderfreundlichen Tempo.
Außerdem wollte ich demnächst meinen Hausanteil ihm überschreiben (Haus kann ich nicht bezahlen, konnte leider nicht dort wohnen bleiben)- überlege nun, ihn unter Druck zu setzen, daß ich meinen Anteil doch behalte.
Dann muß er auch ausziehen und mit seiner neuen Familie neu anfangen- denke, das wäre einfacher für meinen Sohn zu verstehen.
Was meint ihr?
LG, Marti#gruebel

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Hallo,

ich verstehe dein Problem nicht wirklich. Glaubst du, dass es dadurch, dass du deinen Mann mit völlig absurden Dingen unter Druck setzt, für deinen Sohn irgendwie leichter wird?
Hast du jemals deinen Sohn gefragt, ob er ein Problem mit der ganzen Situation hat und was er sich eigentlich wünscht? Erst wenn du das weißt, hast du einen Ansatzpunkt um ihm zu helfen. Das dabei manche Sachen nicht mehr änderbar sind (Baby, Heirat) ist sicherlich nicht schön für dein Kind. Aber auch das muss er lernen, dass das Leben LEIDER kein Wunschkonzert ist, man sich aber mit Dingen arrangieren kann und trotzdem alles toll wird.
Du wirst ihm aber nicht helfen, indem du jetzt gegen dein Mann Krieg führst, bloß weil du nicht akzeptieren kannst, dass er jetzt sein Leben führt ohne dich zu fragen.
Sicher, nach 5 Monaten zu heiraten ist sehr zeitig. Aber es kann genauso gut alles prima laufen. Und: Es geht dich nichts an.
Was dich etwas angeht ist dein Sohn. Aber der geht euch beide etwas an. Also verhaltet euch doch wie Eltern, hört auf, euch in sachen einzumischen, die euch nichts mehr angehen und kümmert euch um das Wohlergehen eures Sohnes. Redet mit ihm, gebt ihm gemeinsam Sicherheit. Er ist alt genug zu sagen, was ihn bedrückt. Und dein Sohn kann seinem Vater so auch selbst sagen, dass er ihn gern wieder öfter sehen möchte. Das berührt ihn hoffentlich mehr, als die assage seiner Exfrau.

vg, m.

2

Hallo,

es hört sich nicht gerade danach an, dass du dir wirklich nur Gedanken um die Gefühlswelt deines Sohnes machst, sondern deinem Ex (vielleicht unbewusst) auch sein neues Leben nicht gönnst.
-->> "Außerdem wollte ich demnächst meinen Hausanteil ihm überschreiben (Haus kann ich nicht bezahlen, konnte leider nicht dort wohnen bleiben)- überlege nun, ihn unter Druck zu setzen, daß ich meinen Anteil doch behalte.
Dann muß er auch ausziehen und mit seiner neuen Familie neu anfangen- denke, das wäre einfacher für meinen Sohn zu verstehen."
Du kannst dir das Haus nicht leisten, möchtest aber deine Hälfte auch nicht ihm überlassen, damit er mit seiner zukünftigen Frau nicht das Eigenheim bewohnen kann. Für deinen Sohn wäre diese Situation dadurch nicht einfacher zu verstehen, sondern für dich wäre das neue Leben deines Exmannes leichter zu verkraften.

"Ich überlege wirklich, ob es nicht besser ist, wenn mein Ex sein Kind nicht mehr zu sich holen kann sondern nur noch was mit ihm unternehmen oder ihn bei uns sehen, bis eine "Umgewöhnung und Gewöhnung an die neue Frau" stattgefunden hat in einem kinderfreundlichen Tempo."
Was wäre deiner Meinung nach ein "kinderfreundliches Tempo"? Du meinst wirklich, dass deinem Sohn die Umgewöhnung leichter fällt, wenn er anfangs erstmal komplett aus dem Leben seines Vaters ausgegrenzt wird? Die neue Frau ist nun mal jetzt Teil des Lebens seines Vaters, genauso wie dein Baby, dass du von deinem neuen Freund bekommst bald Teil deines Lebens sein wird. Warum ist dein neues Leben, mit neuem Partner und gemeinsamen Kind normal und die Heirat deines Exmannes stellt ein Problem für dein Kind dar??

Ich verstehe leider nicht, worüber du dir Gedanken machst. Denn wenn dein Sohn mit der Trennung nach wie vor überfordert sein sollte und eine neue Frau an der Seite des Vaters noch nicht verkraften kann, dann hättest du wohl auch noch mit einem Halbgeschwisterchen für ihn warten sollen.

LG,
Steffi

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Ja ne ist klar - du darfst das - neuer Mann, Baby - aber dein Ex nicht?

Muss man nicht verstehen, oder?

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Hallo,

also unterm Strich nehmt ihr euch beide nicht viel (das soll kein Angriff sein). Sowohl Du als auch Dein geschiedener Mann haben kurz nach der Scheidung (oder auch schon kurz davor) einen neuen Partner gehabt. Und Kinder bekommt man meines Wissens nach auch nicht zufällig. Du nimmst genausowenig Rücksicht auf Deinen geschiedenen Mann wie er auf Dich.

Die Überforderung des Kindes klingt nach Ausrede.

Außerdem solltest Du die Sachverhalte richtig trennen. Geht es wirklich nur um euren Sohn, oder willst Du einfach nicht, dass die neue Frau Deines geschiedenen Mannes mit ihrem Kind in eurem Haus wohnt? Denn für euren Sohn wäre es sicher leichter, wenn er seinen Vater in vertrauter Umgebung besucht und auch ein Verhältnis zur neuen Familie Deines Mannes aufbaut. Mit Deinem neuen Freund und bald noch einem Halbgeschwisterchen lebt er doch genauso zusammen.
Und deshalb verstehe ich nicht, warum euer Kind nicht zu seinem Vater nach Hause kommen soll. Von gelegentlichen Treffen außerhalb kann die Vater-Kind-Beziehung nicht dauerhaft stabil bleiben.

Ihr werdet ohnehin nicht daran vorbeikommen, miteinander zu reden, Kind und Haus betreffend. Nimm den Kindsvater in die Pflicht, sich um seinen Sohn zu kümmern aber lege ihm dabei keine Steine in den Weg.

Ich glaube, Kinder kommen mit der Scheidung der Eltern viel besser klar, als Erwachsene denken. Nur muss man ihnen reelle Chancen dafür geben, also vor allem Ehrlichkeit dem Kind gegenüber und das Kind nicht dem leiblichen Vater entziehen (auch nicht schleichend).

Für das Kind wird es auch eine Bereicherung sein, wenn beide Elterteile wieder neue Partner haben und das Kind in die neu entstandenen Familien integriert ist.

Also, ihr seit die Erwachsenen und habt sowohl eure als auch die Zukunft der Kinder in den Händen. Stellt euch der Verantwortung! (Und lasst dabei eure eigenen Eitelkeiten außen vor.)

Gruß und alles Gute

Heike

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Hallo!
Danke für Eure Antworten!
Nein, mein Sohn traut sich leider nicht, seinem Papa zu sagen, daß er ihn vermißt weil er weniger Zeit hat für ihn.
Er sagt das mir und ich fange es auf, rede mit ihm.
Mein Sohn sagt auch, dass er traurig ist, nicht mehr im Haus zu wohnen, vermißt auch nach zwei Jahren noch seinen Garten- er ist sehr sensibel.
Mir ist egal was mein Ex macht- wenn es nicht unser Kind betrifft.
Ich stelle es mir so vor, daß die Neue auf mein Kind zugeht, wie es auch mein Freund damals machen mußte (anderenfalls wäre eine Beziehung für mich nicht in Frage gekommen): Erstes Kennenlernen bei einem Ausflug, gemeinsame Unternehmungen regelmäßiger und dann das Erleben der Neuen im Haus.
Nicht: Die wohnt ab Sommer da und dann sind sie gleich verheiratet und sie hat bisher kein Interesse meinen Sohn kennenzulernen.
Ich hatte sie zu Weihnachten mit eingeladen um sie selbst kennenzulernen- sie kam nicht.
Sie hätte zum Geburtstag meines Sohnes mitkommen können- sie kam nicht.
Mein Sohn von sich aus verbringt einfach gerne Zeit mit seinem Papa- aber ist es immer meine Aufgabe, alles zu planen, zu vermitteln, "nachzuarbeiten"?
Kann gemeinsames Sorgerecht nicht bedeuten, daß der andere auch Verantwortung übernimmt?
Ich finde es reichlich unverantwortlich,
heiraten zu wollen ohne sein Kind einzubeziehen, sorry!
Vor Allem, wenn da noch einiges nachkommt bei ihr durch ihr Kind(das sie selbst seit zwei Jahren nicht gesehen hat) etc..
Ja, bei mir lief das anders ! Ich bekäme jetzt kein zweites Kind, wenn es nicht alles gut laufen würde. Hier haben wir alle Phasen durch mit Kennenlernen, Ablehnung, Austesten, Annähern und Zusammenwachsen.
LG
Marti

7

"Mein Sohn von sich aus verbringt einfach gerne Zeit mit seinem Papa- aber ist es immer meine Aufgabe, alles zu planen, zu vermitteln, "nachzuarbeiten"?2

Wenn es nur so möglich ist, deinem Kind etwas gutes zu tun: JA!

"Kann gemeinsames Sorgerecht nicht bedeuten, daß der andere auch Verantwortung übernimmt?
Ich finde es reichlich unverantwortlich, "

im besten fall sollte es so sein, da hast du Recht. Und es ist schade, wenn dein Exmann das (noch) nicht sieht. Aber momentan wird euer Sorgerecht scheinbar zuviel durch diskussionen um das Leben des anderen gestört. Seht es wie es ist: Die Ehe hat nicht geklappt. Sie ist aber keine Voraussetzung dafür, gute Eltern zu sein.

Ich kann mir vorstellen, dass die Situation schwer ist. Aber anstatt darüber zu hadern, dass es so ist, wie es ist, versuche doch, Kompromisse zu finden und dich zu arrangieren. Du verschwendest zuviel Zeit und Energie mit Dingen, die du nicht ändern wirst. Nutze sie für Sachen, die beinflussbar sind.

10

"Mein Sohn sagt auch, dass er traurig ist, nicht mehr im Haus zu wohnen, vermißt auch nach zwei Jahren noch seinen Garten- er ist sehr sensibel. "

Und dann möchtest Du ihm diesen Garten komplett "wegnehmen"?

"Hier haben wir alle Phasen durch mit Kennenlernen, Ablehnung, Austesten, Annähern und Zusammenwachsen. "

SO schnell?

LG

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Hallo,

ich finde ihr nehmt euch beide überhaupt nichts!

Du urteilst über deinen Ex und handelst doch nicht anders (neues Kind, Haus, neuer Freund).

Das Gesamtpaket auf beiden Seiten ist einfach mal sehr viel für ein Kind und verständlich, dass der kleine Mann das alles erstmal "wuppen" muss. Der Vorwurf mit dem Haus (dass dort bald eine andere Frau wohnt) ist doch völlig nebensächlich. Du bist ausgezogen (aus welchen Gründen auch immer) mit eurem Sohn, er musste sich doch so oder so davon verabschieden.

Ich denke einfach mal, die neue Frau deines EX dürfte wohl das kleinste Problem für euer Kind sein.

Eher das Verhältnis zwischen Dir und deinem EX und die Konsequenzen daraus, dürften eurem Kind auf die Füße fallen ;-)

LG polar

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Du hast doch auch dein neues Leben und mutest das deinem Sohn zu#kratz
wieso darf der Vater das nicht?
Und was spielt da die nationalität der Freundin für eine Rolle...ist doch völlig egal.
Den Kulturschock bekommt, wenn überhaupt, dann wohl ihr Sohn und nicht deiner, also um was machst du dir Sorgen?....vielleicht gewinnt er ja sogar einen ganz lieben Freund;-)
Na und mit dem Haus das ist ja irgendwie eine ganz andere Geschichte....aber unter Druck setzen, damit er woanders neu anfangen muß?....das klingt nicht, wie Sorge um deinen Sohn, sonder ehr, wie "nichts gönnen".

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"Wir wohnen seit einundhalb Jahren als Patchworkfamily, mein Sohn bekommt auch gerade zufällig im Juli ein Geschwisterchen von mir und meinem Freund.
Das ist die pure Überforderung, alles auf einmal!
Ich kann ja leider nichts mehr rückgängig machen in Bezug auf das Baby(aber da freut sich auch mein Sohn drauf),
aber sein Vater nimmt ja überhaupt keine Rücksicht! "

Cool!
Du mutest ihm doch auch nen neuen Mann UND ein Geschwisterchen zu, obwohl er bei Dir noch viel "betroffener" ist als bei seinem Vater.
Warum soll der Vater dann für Euch beide Rücksicht nehmen?

Gruß,

W

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Hallo,

Du fragst was ich denke?

Antwort: oh mein Gott!

Komm runter und lies Dir die Antworten hier mal durch - das sind neutrale Ansichten zu einem Thema und denen muss ich leider auch beipflichten.
Kinder kommen am besten mit sowas klar - die Probleme haben die Erwachsenen.

Mach´s Deinem Ex nicht kaputt... der Boomerang kommt zurück!

LG,

Lucky00