Vater-Wochenende und der bittere Nachgeschmack...

Hallo Ihr,

ach menno. Ich bin krank, hab Fieber und Grippe und sitz trotzdem am PC und blas Trübsal.
Am Woe war der Papa meiner Tochter in der Stadt mit seinen Eltern. Sie übernachteten in einer Pension und es war ausgemacht, dass unsere Kleine (3)eine Nacht mit dort verbringt. Normalerweise kommt Papa einmal im Monat und schläft bei nem Freund und holt sie nur tagsüber oder kommt (je nach Wetterlage auch) zu uns zum spielen. Erstens wollen wir sie nicht immer rausreissen und zweitens ist die Wohnung vom Freund auch zu klein.

Jedenfalls war das natürlich viel Trubel. Erst Weihnachten bei uns mit mega-viel Besuch, dann noch Papa und Omi und dann noch übernachten.
Gestern wars dann soweit, und es gab auch keinerlei Probleme mitm Schlafen, worüber ich mehr als glücklich bin und ich glaube, unserer Kleinen hats gut getan mal den Papa wieder länger zu erleben, aber als ich sie heute abend abgeholt habe und es ans verabschieden ging, war natürlich Katzenjammer.
Ihr Papa und der Opi waren unterwegs, die hatten sich schon verabschiedet, aber Omi hat dann dauernd noch negativ bestätigt, wenn die Kleine sagte, sie ist traurig wegen Papa. Anstatt dass sies positiv formuliert (wie: "Brauchst nicht traurig sein, wir hattens doch so schön, der Papa kommt in 2 Wochen wieder") hat sies immer schön negativ bestätigt ("Ja, und nicht nur du bist traurig, ach ach ach, dein Papa erst, der ist vielleicht traurig... und die Omi und der Opi... etcetc.)

Mir stinkt das so!!!!! ER musste unbedingt so weit weggehen! ER wollte ein "neues Leben ohne Anhang" (O-Ton) ER wollte sich nicht binden...
Dann soll ER sich auch zusammenreissen und mit ihm seine Familie. Denn ICH bin die, die die Tränen und die Wut aushalten muss. Und da wäre es besser, das alles positiv zu beenden und wenn sie weg ist, traurig zu sein...

Naja und dann sind wir heimgefahren (wohnen mit Eltern in einem Haus) und da wieder Trubel und besuch und dann ist sie endgültig ausgeflippt. Mich hat sie überhaupt nicht an sich rangelassen, wegen Nichtigkeiten rumgetobt und sich ausgekotzt und ich war einfach am Ende...
Ich hab echt versucht zu deeskalieren, zu trösten, da zu sein... Um mich rum natürlich der Rest der Familie -.- und sie wurde immer aggressiver, bis mir dann rausgerutscht ist: Jetzt hör auf, oder du kannst wieder zu deinem Vater gehen, mal schauen wie lange der das aushält.

SCHEISSSSSSE
SCHEISSSSSSSSSSSSSE!!!!

Ich hätte mich im selben Moment ohrfeigen können und dann sind mir die Tränen nur so rausgelaufen.
Weil wir erwachsenen es nicht geschafft haben, für unser Kind eine Familie zu sein, muss sie leiden. Ich fühle mich so schuldig.
Sicher, ich bin krank, habe Fieber, da ist man eh schlechter beieinander, aber jetzt heul ich mir die Augen aus dem Kopf, weil ich so scheisse reagiert hab, weil ich einfach nicht verstehe, wieso er so weit weggehen musste und weil ich nichts tun kann, wenn ich mein Kind so leiden seh. Ach könnte ich ihr den Schmerz nur nehmen, ich fühl mich so schuldig und hilflos... waaaaaah!
Hoffentlich gewöhnt sie sich irgendwann dran, dass Papa nur einmal im Monat kommt... Wie soll das nur auf Dauer gut gehen?

Am Abend hatte sie sich dann auch beruhigt und schnell geschlafen aber ich bin grad einfach aufgelöst...

Traurige, kranke Grüße

friendly

1

du ist ok, ich hatte auch grad eben nen streit hinter mir.

vergiss es.

Ruhigen Kopf.

es ist menschlich, niemand ist perfekt.

Und krank allemal.

ALLES LIEBE

2

Hi,
ich kenne das - mein Kleiner war 3, als sein Papa und ich uns getrennt haben. Und die erste Zeit war echt der Horror.
Jedes Mal, wenn er von seinen Papa-Tagen nach Hause kam, ging gar nichts mehr - er hat nur geschrien, dass er zu Papa will, hat sich im Kindergarten auf den Boden geworfen, wollte nicht mit mir nach Hause gehen, hat zu Haus enur Müll gemacht usw. - klar, bei Papa gab es ja auch immer Spaß ohne Ende (verständlich, wenn man das Kind nur an 2 Tagen in der Woche hat) und keine Regeln ;-). Teilweise stand ich auch kurz davor, alles hinzuwerfen und die Papatage zu untersagen. Aber das war einfach keine Lösung - also habe ich mich einfach nach einem Jahr und kurz vorm Zusammenbruch mit dem Papa hingesetzt und wir haben sehr lange darüber geredet - und siehe da, er hatte keine Ahnung, was er damit auslöst. Hätten wir nicht darüber gesprochen, dann hätten wir heute noch keine Lösung. Vielleicht (das kann man sicherlich von hier aus schwer einschätzen) kann die Oma gar nicht einschätzen, was sie mit solchen Sätzen auslöst. Und der Papa IST sicherlich traurig, dass er seine Tochter so selten sieht. Nur sind solche Sätze Gift für ein Trennungskind - aber wenn man selber niemals in so einer Situation war, kann man das vielleicht nicht erkennen.
Bei uns hat sich die Situation nach diesem klärenden Gespräch sichtlich entspannt - der Paps hat danach mit mir an einem Strang gezogen und unser Kleiner wurde auch bei ihm erzogen - ihren Mega-Monster-Spaß hatten sie immer noch (und das ist auch gut so) - aber die Regeln wurden eingehalten und unser Kleiner wurde merklich sicherer. Ich weiß ja nicht, was Du für ein Verhältnis zu Deiner Ex-Schwiegermami hast, aber vielleicht kannst Du es wirklich einmal mit einem sachlichen Gespräch versuchen, bei dem Du ihr erklärst, was sie bei Deiner Tochter und damit ihrer Enkelin mit solchen Aussagen auslöst.
LG,
jjsmum

3

Hi,

erstmal gute Besserung.#liebdrueck

Mach Dir mal keinen Kopf - ist leichter geschrieben als getan!!! Ich finde, und ich lese oft still mit, Ihr schafft das gut! Ihr gehört zu den wenigen, die versuchen, die Situation für alle Beteiligten gut zu lösen. Es gibt sehr viel mehr Konstellationen hier im forum und in der restl. Welt, wo das gar nicht erst versucht wird.

Aber: Du bist nu mal nicht die "Eier-legende-Wollmilchsau". OK - Dir ist was rausgerutscht, was nicht sein sollte. Na und? Setz Dich in einer ruhigen Minute mit der Kurzen hin und entschuldige Dich. Und zeig ihr auch ruhig, wie zerknirscht Du bist. Hey - Du bist nen Mensch - nicht mehr und nicht weniger. Und objektiv gesehen leistest Du schon fast übermenschliches.

Ach noch was: alles Kinder, die ich kenne, waren Weihnachten völlig durch die Hecken. Weißt Du was mein Kurzer die Tage meint? Wir haben hier ja auch ne verzwickte Situation (versuchen so eine Art "Eltern-WG", das Trennungsjahr läuft aber) und dazu noch der üblich Weihnachtstrubel - da gabs halt auch die eine oder andere weniger schöne Szene. Als ich dann irgendwann erschöpft und angesäuert vorm Weihnachtsbaum hockte und mit den Tränen kämpfte, kam Lukas an, umarmte mich und sachte:" Mama, da müssen wir jetzt durch!" Er ist knapp 4 Jahre#schock!

Liebe Grüße vom winterlich kalten Rhein

Sanne

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Einmal im Monat ist sicher nicht der "übliche" Umgang...aber immerhin besser als gar nicht und außerdem hast du ne Regelmäßigkeit drin, was auch nicht jeder von sich behaupten kann.

Ich weiß nicht, wie lange du jetzt getrennt bist, denke aber, dass deine Tochter sich früher oder später damit abfinden wird, ihren Papa eben nur noch einmal im Monat zu sehen...man gewöhnt sich bekanntlich an alles, aber es braucht halt seine Zeit.

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#liebdrueck
Mach Dir nicht so einen Kopf!
Du hast mit dem, was Du geschrieben hast, vollkommen Recht!!! Hätte die Omi gesagt "Ist nicht schlimm, Du siehst Papa bald wieder..."etc., wäre das alles nicht so eskaliert.
Deine Maus ist noch klein. Sie wird sich daran gewöhnen, ihren Papi nur 1x im Monat zu sehen.

Die Tochter meines Mannes sieht ihn 2x im Monat - wir haben jedes Mal Theater, dass sie nicht nach Hause will. Das ist doch ganz normal. Sie liebt eben beide: Mama UND Papa.

Deine Maus beruhigt sich auch wieder! #liebdrueck