folgende situation: mein sohn ist 10 und sein leiblicher vater eine verkrachte persönlichkeit. sorry, aber der kerl ist 34, lebt bei seinen eltern, hat 3 studiengänge in den sand gesetzt, nun keine ausbildung, keine chance auf eine ausbildung, keine chance auf arbeit ohne ausbildung. er macht mal 400-euro-jobs und lebt halt sonst im hotel mama. keine chance auf eine frau bei der ausgangsposition, heute hab ich erfahren, dass er noch nicht einmal eine krankenversicherung hat. keine chance auf krankenversicherung, weil er sich nach wegfall der familienversicherung privat hat versichern lassen; jetzt nimmt ihn keine gesetztliche mehr und die private nur, wenn er all die beiträge nachzahlt. er hat sein leben klassisch und vollständig in den sand gesetzt; aber dennoch einen unterhaltstitel unserem sohn gegenüber, den vermutlich seine eltern erfüllen. kontakt kann er jederzeit haben, er wohnt 600 km weit weg, insofern ist kontakt eher nicht, obwohl ihn sohn gerne hätte. er auch; aber er kriegt es einfach nicht hin, auch nur mal anzurufen, wir haben ihm echt brücken von hier bis über den jordan gebaut. er schafft es nicht, er ist hoffnungslos lebensunfähig. es meint es nicht böse; er kann einfach nur nicht, von den eltern zur unselbstständigkeit erzogen und er kommt einfach nicht raus und zurecht. er könnte!! er müsste nur ausziehen und algII beantragen, aber er tut es eben nicht. er könnte so auch den titel loswerden; aber er tut es eben nicht. er müsste nur handeln und es würde besser werden; aber dazu ist er schlicht nicht fähig. seine eltern leisten ihren teil dazu. er ist komplett an die wand gefahren und lebens- und handlungsunfähig.
bisher bin ich die schiene gefahren, wenn du ihn besuchen möchtest, jederzeit, aber wenn von dir nichts kommt, kommt von uns auch nichts. sohn möchte ihn nicht besuchen, selbst wenn ich ihn fahren würde, er will naturgemäß, dass ein vater sich um ihn kümmert und nicht umgekehrt.
soweit, so gut, an dem kontakt und am finanziellen engpass des vaters lässt sich wohl nichts ändern. das ist schlicht auch nicht meine baustelle, so sehr mir der mann mittlerweile leid tut.
aber an meinem umgang mit ihm lässt sich was ändern. er hatte ein paar mal nach fotos, zeugnis vom jung gefragt; nach rücksprache mit jung sind wir nie darauf eingegangen weil hei, soll er es mal schaffen, anzurufen, erzählen wir ihm alles und wenn er ihn besuchen würde könnte er fotos selber machen.
nachdem ich aber heute über JA gelesen habe, WIE verkracht seine persönlichkeit inzwischen ist, der mann hat so überhaupt keine chance mehr auf fuss unter dem boden für den rest seines lebens, packt mich ja doch das mitleid. finanziell kann ich ihm nicht entgegenkommen und will es auch nicht, mir geht es um den umgang, nicht um die besuche beim kind, sondern um den umgang miteinander.
da mir kein zacken aus der krone bricht, es ihm aber vielleicht auftrieb gibt, hab ich überlegt, ihm in zukunft, weihnachten steht bevor, fotos vom kind mit kopie vom zeugnis samt jahresbericht zu schicken. blöderweise habe ich keine aussagekräftigen fotos von ihm ohne seine geschwister, aber die kann ich ja noch machen. problem ist der begleitbrief.
wobei ich endlich zum thema komme:
wie mach ich das. dazu sei gesagt, dass sohn sich hartnäckig weigert, auch nur die kleinste zeile zu schreiben. auch nicht als dankeschön für die regelmäßigen geschenke zu weihnachten und geburstag, noch nicht einmal eine wunschliste zu den festen will er schicken. er freut sich über die geschenke, ärgert sich über die nutzlosigkeit derselbigen, meistens verticken wir sie über ebay und er kauft sich vom geld was anderes. würde er nur einmal schreiben und erzählen, was er sich wünscht, wo seine interessen liegen... aber da red ich mir den mund fusselig.
möglichkeit a: ich schicke kommentar- und brieflos fotos und zeugnis.
möglichkeit b: ich schreib dazu, was wir so in dem jahr gemacht haben, wo wir im urlaub waren, wie seine umstellung von grundschule auf gymnasium war, dass er jetzt eine brille trägt, wie er das findet, wie er anschluss gefunden hat, was für hobbys er hat.
möglichkeit c:
ich habe etwas angst, dass der KV und seine eltern meine plötzliche nettigkeit und den brief nicht einordnen können und befürchten, ich wäre nur nett, um an geld zu kommen (jugendamt hat grade 49 euro eingefordert wegen sonderbedarf, aus der antwort seiner eltern daraus (er hat nicht selber reagiert) habe ich die aktuellen infos) und dem ist ja nicht so. deshalb c: sollte ich a oder b wählen oder c und dazu schreiben... was? dass ich meine taktik ändere und in zukunft fotos schicke, weil ich mitleid mit ihm habe? dass ich aufhören werde, sonderbedarf einzufordern, weil es ihm weit schlechter geht als mir? dass er mir leid tut und ich hoffe, mit fotos und bericht über seinen sohn ihm etwas gutes zu tun? wäre das nicht großkotzig? du armer wicht und mir geht es so gut?
was wäre besser: ohne kommentar oder mit und wenn, dann wie?
wie formuliere ich es so, dass es NETT rüberkommt und nicht gönnerhaft. oder lieber kommentarlos und nach ein paar jahren werden sie schon merken, dass keine geldforderung nachkommt? aber ich will ja frieden schließen, am liebsten jetzt und nicht erst in ein paar jahren, besteht da überhaupt eine chance?
ms
taktikänderung - dem kindsvater entgegenkommen...
lustiges Anliegen, ich musste ein bisschen grinsen.
Ich unterstelle, dass Du bisher nichts dagegen einzuwenden hattest, dass Dein Sohn mit seinem Vater Umgang pflegt.
- Warum hat Dein Sohn keine Lust, Umgang mit seinem Vater zu pflegen? hast Du interveniert oder ist Dein Sohn ob seines Alters selbst zu dem Entschluss gekommen, dass der KV sich nicht interessiert? (was ich mir vorstellen kann, in dem Alter hab' ich schon lange gerafft, dass mein Erzeuger nix von mir will obwohl meine Mutter sich zu dem Thema bedeckt gehalten hat)
- wahrscheinlich leisten die Grosseltern UH, ist von denen denn nie etwas gekommen, interessehalber?
- auch wenn Dein Freund ein armer Wicht ist - sollte das Interesse nicht von ihm kommen damit Dein Sohn sich auch so fühlt, als würde sich für ihn interessiert?
- warum dem Interesse Deines Sohns zuwider handeln? er will den Kontakt gar nicht (wobei er u.U. selbst gar nicht abschätzen kann, weshalb er das will).
Wenn Dein Ex wirklich hoffnungslos lebensunfähig ist, warum willst Du Deinem Sohn bei beiderseitigem Desinteresse diesen Mann näher bringen? Du schreibst gar nicht, was Dich antreibt - ausser, dass Dein Ex so eine arme Wurst ist.. wem ist durch den Kontakt geholfen?
Mir ist folgendes ins Gesicht gesprungen bei Deinem Beitrag:
Seine Eltern zahlen. Vielleicht machen die das nicht nur, um für ihren Sohn einzustehen sondern weil sie auch wissen, was Du zu bewältigen hast oder weil sie wollen, dass es ihrem Enkel gut geht.
Am Ende verzehren sich diese Leute nach ihrem Enkel und trauen sich nicht, auf Dich zuzugehen?
Daher meine Idee: richte doch Deinen Brief und die Bilder/Zeugnisse mit kurzem Report an die Grosseltern (und frage Deinen Sohn, was er davon hält, diese Menschen einmal kennenzulernen).
Unter Umständen sind sie selig und/oder können ihren lebensuntüchtigen Sohn für sein Kind begeistern?
1. sohn hat lust, umgang zu pflegen. aber nachdem KV es in 4 jahren nur 2 mal geschafft hat, diesen auch wahrzunehmen ist er begreiflichermaßen frustriert. beim ersten mal vor 4 jahren hab ich ihm den jung 600 km entgegen getragen, beim zweiten mal war er hier mit eltern. dazwischen nur versprechungen, er würde kommen war aber nicht, kaum mal ein anruf.
2. großeltern sind sehr interssiert. kind leider gar nicht. kind will vater, großeltern sind ihm fremd; er will keinen kontakt, nicht ohne vater. kontakt ohne vater leider nicht existent. bei kontakt mit vater wären durchaus auch großeltern willkommen, waren, wie gesagt, vor 2 jahren alle 3 hier. aber großeltern für kind nicht ohne vater interssant.
3. großeltern leisten unterhalt, weil jugendamt pfändung erwirkt hat und sie wohl so das gerede der nachbarschaft umgehen wollten. gerichtsvollzieher war vor 4 jahren da, seitdem läuft der unterhalt; wer auch immer ihn zahlt.
4. mein sohn will kontakt zum vater. unbedingt. er will ihn nur nicht herstellen. er verzehrt sich nach seinem vater. aber er will, dass er kommt und ihm nicht hinterherlaufen. das sollte typisch kind sein.
5. die großeltern wäre seelig. und ich möchte ihnen das gar nicht nehmen. nur: kind ist allein am vater interssiert und interesse an dessen eltern geht nur über ihn. und da ist der haken.
ich will durch meinen umschwung nicht primär den kontakt zum vater herstellen, das habe ich 6 jahre lang weitgehend erfoglos versucht. meine intention ist: der mann ist am ende. ich kann ihn triezen, das würde mir spass machen, ihm aber nicht weiterhelfen. ich kann ebensogut nett zu ihm sein. er ist in einer desoaten situation und vielleicht würde es ihm helfen, ihm eine perspektive zu zeigen, indem ich nett zu ihm bin und auf seine wünsche eingehe, fotos u. ä. zu schicken. es geht mir darum, ihn zu motivieren. ihm die last meines trietzends zu nehmen, einfach nett zu ihm zu sein um seinen stress zu mindern. es geht mir nicht um mehr kontakt zwischen den beiden, das habe ich begraben, es ist mein anliegen, dem mann vielleicht helfen zu können. unabhängig davon, was mein sohn dazu sagt. nur damit der mann weiß, da ist jemand, ich sehe ein foto von ihm ich lesen, wie es ihm geht, er ist mir wichtig, wichtig genug um meinen arsch hochzukriegen und an meiner desolaten situation etwas zu ändern. veilleicht, vermutlich, bringt es gar nicht. aber ich habe echt mittleid mit dem mann. die frage ist nur: wie formuliere ich dieses mitleid, ohne dass es großkotzig klingt und ohne dass er denkt, es sei nur eine verkappte forderung nach geld.
gruß, ms
1.) wieso wolltest Du ihn trietzen? (was mich nichts angeht aber vielleicht Aufschluss bringt)
2.) sag' doch, wie es ist: Dein Bedürfnis, ihn zu trietzen wäre verflogen und Du bist in der Stimmung, ein Geschenk zu machen.. daraus folgt... und so weiter
oder
warum sagst Du nicht einfach, dass sein Kind sich nach ihm sehnt? da ist null Mitleid, null Forderung.
Lass los. Du kannst da nichts steuern.
Schick ihm die Fotos und eine Weihnachtskarte mit 2-3 Zeilen.
Nur wenn er dann von sich aus Kontakt aufnimmt, würde ich eventuell mehr machen.
Gruß
Manavgat
Hallo,
ich würde dem Vater und den Großeltern einen netten Brief schreiben und Foto`s sowie Zeugnisse mitschicken!
Würde da reinschreiben, dass Du ihm nur mal mitteilen möchtest, dass sich Euer Sohn nach ihm sehnt, aber den Kontakt nicht aufbauen möchte!
Er soll sich doch mal Gedanken machen, ob es nicht möglich wäre nächstes Jahr mal wieder zu Besuch zu kommen, vielleicht sogar zur Geburtstagsfeier vom Sohn!
Würde aber von Mitleid, Geld usw. nichts schreiben!
Ausserdem würde ich Ihm schreiben, dass Euer Sohn diese und diese Hobbys hat, und dass er sich über Gutscheingeschenke oder ... .... ... mehr freuen würde wie ... .... ....!
Würde nochmals die Telefonnummer reinschreiben, dass er sich vielleicht auch mal an Neujahr kurz telefonisch meldet!
Viele Grüße und Viel Glück
Gelberblizz