Fragen zu Schwangerschaftsdiabetes.Brauche Hilfe

Hi,
lass Dich zum Facharzt überweisen. Was Dir über Obst erzählt wurde, ist Schwachsinn!!! Obst darf natürlich gegessen werden, aber die enthaltenen Kohlenhydrate müssen in der täglichen Diät berücksichtigt werden!

Wie viel Milch Du trinken darfst (Fettgehalt ist uninteressant für Diabetes) hängt halt auch davon ab, was Du sonst zu Dir nimmst. Ich meine mich zu erinnern, dass ca. 250 ml Milch 1 BE entsprechen - heißt, wenn ich zum Frühstück nichts anderes (also auch kein Obst, keinen Kakao, kein Brot, kein Müsli... etc. ) zu mir genommen hätte, hätte ich morgens 0,75 l trinken dürfen - denn meine Diät hat für das Frühstück 3 BE vorgesehen.

Zusammen mit einem kleinen Brötchen (2BE) wäre das nur noch 0,25 l gewesen.

Wenn Dein Blutzucker nach dem Essen immer zu hoch ist, dann schadet das dem Kind! Sinn der Diät ist es doch, Spitzen zu vermeiden und den Level so tief zu halten, dass das Kind kein eigenes Insulin produziert. Und das klappt nicht, wenn die Werte immer zu hoch sind.

Also, besorg Dir einen Facharzt (Diabetologen), noch am Montag anrufen, sagen, dass Du schwanger bist und die Werte nicht ok sind - dann solltest Du schnellstens einen Termin bekommen.

Der wird dich aufklären über Diät, und ob evtl. Insulin zur Unterstützung notwendig ist.

Mit Verzicht auf Milch alleine ist es leider nicht getan .

Was Du bis dahin tun kannst: absolut keine Süßigkeiten, keine normalen Limonaden. Obst als Zwischenmahlzeit in Maßen (z.B. war ein kleiner Apfel glaube ich 1BE), keine Weißmehlprodukte; Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot...nur in Maßen.

Mit Diätplan kannst Du Dir dann Deine Ernährung problemlos sehr abwechslungsreich und ausgewogen gestalten, und keine Sorge, man wird auch satt .

Ohne Bedenken essen darfst Du alles, was keine Kohlenhydrate enthält - also vor allem Gemüse. Das darfst Du so viel essen, wie Du willst. Fleisch, Fisch, Butter, Quark, Käse (achtung, Joghurt gehört da nicht zu) enthalten auch keine Kohlenhydrate, aber da gibt es natürlich andere Dinge, die berücksichtigt werden müssen.

Dann gibt es eine super lange Liste von Dingen, die erlaubt sind - aber nur in Maßen. Das geht von allen Obstsorten bis zu Kartoffeln, Reis, Nudeln, Brot (bzw. alle aus Getreide hergestellten Produkten - auch Cornflakes, Müsli...), Milch, Joghurt.... Wie viel davon erlaubt ist, muss Dir in einem Diätplan erklärt werden - bei mir waren es 17 BE, und auch die Verteilung über den Tag war festgelegt. 1 BE waren 10-12 g Kohlenhydrate, und ich musste die so verteilen:
Frühstück: 3
Zwischemahlzeit: 2
Mittagessen: 4
Zwischemahlzeit: 2
Abendessen: 4
Spätmahlzeit: 2

Also z.B. ein kleines Brötchen mit Wurst und Käse + 0,25l Milch war das Frühstück. Ein Apfel, eine Scheibe Knäckebrot mit Quark war eine Zwischenmahlzeit usw.

Dann gibt es eine Liste mit Dingen, die tabu sind - normale Süßigkeiten, normale Limonaden, Cola, Zucker.

Und dann gibt es Dinge, die ab und zu auch mal erlaubt sind - aber nur, wenn sie in den Diätplan integriert werden. Z.B. Diäteis als Zwischenmahlzeit, oder Diätkekse. Ein bißchen Spaß muss ja auch sein.

Und wenn das alles nicht reicht, muss Insulin gespritzt werden - aber immer nur als Ergänzung zum Diätplan, nicht als Ersatz. Das tut nicht weh (das BZ-Messen ist lästiger), und man gewöhnt sich daran. Aber wichtig ist halt, dass die Werte stimmen! Und wenn Deine nach dem Essen immer zu hoch sind, verstehe ich nicht, wie der Arzt da nichts unternehmen kann.

Schädlich für das Kind ist G-Diabetes nur, wenn sie unerkannt ist oder nicht konsequent behandelt wird. Alle möglichen Risiken werden durch eine vernünftige Behandlung auf das normale Maß gesenkt. Also, keine Zeit verlieren, ab zum Spezialisten.

Wichtig ist eine vernünftige Beratung auch deshalb, weil zu wenig auch schädlich sein kann. Dein Körper braucht eine Mindestmenge an Kohlenhydrate, und meine 17 BE waren nicht nur Obergrenze, sondern auch Sollwert. Ich musste sogar regelmäßig über einen Urintest prüfen, ob meinem Körper die Menge ausreicht. Wenig Essen ist keine Lösung. Es kommt vor allem darauf an, das richtige zu essen.

Viele Grüße
Miau2

Hallo Christine,

hatte bei meiner Tochter auch in der 26. Woche eine Diabetes entwickelt und habe mich in dem Dschungel der Ernährung überhaupt nicht mehr zurechtgefunden.
Der eine sagt das-der andere dies.
Jetzt in der 2. Schwangerschaft habe ich von einer Freundin so ein kleines Buch ausgeliehen bekommen "Kalorien mundgerecht". Da stehen alle Lebensmittel von A-Z drin mit der Menge und der berechneten Broteinheit.
Von Deinem Arzt/Diabetologen erfährst Du die Broteinheiten, die Du pro Mahlzeit zu Dir nehmen darfst und anhand der Tabellen kannst Du es Dir so angenehm und schmackhaft wie möglich zusammenstellen!

Liebe Grüsse, Celia mit Hannah (23.12.2004) und 15+0

hallo christine,
ich habe ja zum glück nur noch ET-8 aber seit der 15SSW mußte ich 4mal taglich meinen blutzucker testen. nach dem ich immer zwischendurch grenzwertig im meßbereich lag und man mir zum 3. mal nahegelegt hat insulin zu spritzen, bin ich mit meinen meßwerten zu meinem gyn gegangen und habe den gefragt, was ich tun soll, weil ich partou nicht spritzen wollte. mein gyn sagte nur, solange ich nicht regelmäßig bei 170 liege wäre das für ihn kein problem. mein kind entwickelt sich normal und das sei ausschlag gebend. eine weitere meinung habe ich beim großen 4d ultraschall in einem großen düsseldorfer institut eingeholt. auch die waren der meinung es ist alles in ordnung.
und jetzt der klopfer schlecht hin. in der 34SSW habe ich mich in dem krankenhaus vorgestellt, in dem ich entbinden werde. auch die haben einen diabetes ambulanz. dort habe ich mich nochmal beraten lassen.... und siehe da.... ich habe die ganze zeit falsch gemessen. die wollten von mir für 1 woche die nüchern werte vor den mahlzeiten, die werte 1stunde nach beginn der mahlzeit und den wert vorm schlafen gehen gemessen haben. der morgendliche nüchternwert sollte unter 90 liegen und die werte 1stunde nach essensbeginn (egal wielange ich gegessen habe) unter 140 liegen. meine werte waren höchstens bei 138. (ich glaube einmal war ich bei 153). also alles im grünen bereich. als ich das letzte mal bei der diabetes ambulanz war die mir immer insulin verpassen wollten, war diesmal die oberärztin da. die war ganz verwundert, daß ich vorher immer so "schlechte" werte hatte und plötzlich "normal". habe ihr dann gesagt, daß ich vorher immer 1stunde nach beendigung des essens gemessen hätte. konnte sie gar nicht verstehen, daß man mir das nicht ordentlich erklärt hat. jetzt habe ich in meinem mutterpass die eintragung ALLE BZ-WERTE IM NORMBEREICH. ich hoffe das es bei dir auch ein problem der meßweise ist.
sorry für´s lange posten aber das lag mir jetzt doch am herzen.
bei weiteren fragen mail mir einfach.
lg bmovie ET-8

Hallo Christine!
Besser als miau2 kann man es wohl nicht beschreiben.
Mein Tipp ist aber auch ganz DRINGEND eine Diabetologen aufzusuchen.
Dein Arzt scheint ein bisschen neben der Spur zu laufen, dass er dir nicht direkt eine Überweisung geschrieben hat! Verantwortungslos könnte man auch sagen!

LG Melanie mit 14 Mon und 30.ssw