Hat jemand von Euch shcon Erfahrungen mit Chorionzotten-Biopsie gemach

Hallo Mamis und werdende Mamis,

meine Frage steht schon im Betreff.

Bekomme nun mit knapp 40 mein zweites Kind und bei uns steht die Diskussion im Raum wegen des Risikos, in dem Alter ein behindertes Kind zu bekommen.

Ich persönlich finde die FWU ganz schön spät.... Bis ich ein Ergebnis habe, ist die Hälfte der SS ja schon fast rum. Und sich dann noch zu entscheiden, was tun, wenn krank.... Puhhhh, das finde ich eine grauenvolle Vorstellung.

Nun habe ich von der Biopsie gehört, die ja schon nach 11. SSW gemacht werde kann, und suche nach Erfahrungen!!!

Lieben Dank

Claudia

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Hallo,

wieso findest du eine Amniozentese zu spät? Meine wurde in der 14.SSW gemacht und über Trisomie 21 bekamen wir schon am gleichen Abend Bescheid.

LG

Ariane

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huhu claudia

Also bei mir wurdedie Chorionzottenbiopsie in der 11. woche gemacht, da mein Kind eine vergrößerte Nacken falte hat.
Die Biopsie tat ein wenig weh ging abre schnell, vorher wurde ein langes US gemacht.
Lass die Untersuchung aber nur dann machen wenn Ihr Euch auch im Klaren seit, was Eure Konsequenz wäre.
Sonst bringt es nix.
Drück Dir die daumen

blumi

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Hallo Claudia,

bei meinem Baby wurde in der 11. SSW eine auffällige Nackenfalte diagnostiziert. Daher habe ich in der 13. SSW eine Chorionzottenbiopsie machen lassen. Zwar kann man die schon in der 11. SSW machen, aber die Validität der Ergebnisse nimmt zu, je weiter man in der SS ist. Zwei der drei Ärzte, mit denen ich gesprochen habe, führen diese Untersuchung überhaupt erst in der 13. SSW durch.
Man kann es vaginal oder durch die Bauchdecke machen. bei mir wurden vaginal Zotten abgesaugt. Im Nachhinhein bin ich darüber ganz froh. Alles hat super geklappt. Einen offenen rücken kann man nur über die Fruchtwasseruntersuchung diagnostizieren und über die Chorionzottenbiopsie nicht. ansonsten sind die ergebnisse identisch. man bekommt ebenfalls nach 24 Std. die ergebnisse des schnelltests.
viel glück, skikind

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Wenn eine Frau älter als 35 Jahre ist, haben Frauenärztinnen hierzulande die Pflicht, die werdende Mutter über die prinzipielle Möglichkeit der Inanspruchnahme der Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung ( http://www.regenbogenzeiten.de/amnio.html) aufzuklären. Die Chorionzottenbiopsie (http://www.regenbogenzeiten.de/chorion.html) ist eine früher mögliche, ebenfalls invasive Untersuchung, die mit einem höheren Fehlgeburtsrisiko sowie einer zwar immer noch sehr niedrigen, aber im Vergleich zur Amniozentese höreren Fehlerquote einhergeht.

Wenn man es mal "böse" aber korrekt formuliert, rührt die Empfehlung für invasive Untersuchungen zur Diagnose oder zum Ausschluss bestimmter (nicht aller!) chromosomalen Besonderheiten im Grunde darher, dass ab dem Alter von etwa 35 Jahren die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten, statistisch gesehen fast genauso hoch ist wie das mögliche Risiko, dass sie ihr Kind durch eine durch die Untersuchung ausgelöste Fehlgeburt verliert. Es ist in gewisser Weise ein Gegeneinanderrechnen von behinderten und fehlgeborenen Kindern. Die Raten kommen ab dem Alter von 35 Jahren und steigend relativ bald in etwas auf das gleiche raus, sodass man sagen kann: Ab hier würde es sich statistisch gesehen eher "lohnen", das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen, um zu gucken, ob das Kind behindert oder soweit man das sehen kann "normgerecht" ist, als bei niedrigerem mütterlichen Alter. Statistisch gesehen! Persönlich sieht das immer anders aus, denn man trägt ja keine unpersönliche Zahl in sich, sondern ein Baby, zu dem man eine persönliche Bindung hat ;-) Es gibt sowohl Frauen, die sich erst wirklich auf ihre Schwangerschaft und damit auf ihr Kind einlassen, wenn sie alle Möglichkeiten der Pränataldiagnostik ausgeschöpft haben und das Kind soweit ersichtlich ein Regelkind ist. Anderen Frauen reichen wenige Wochen, manchen sogar der positive Schwangerschaftstest, um eine schon recht tiefe emotionale Bindung zum Ungeborenen aufzubauen. Das ist verschieden.

In Bezug auf die invasive Untersuchung der Amniozentese und die Realtion zum Alter der Schwangeren lässt sich die Entwicklung hier ganz gut ablesen wenn man bedenkt, dass das Risiko einer durch die Fruchtwasserpunktion ausgelösten Fehlgeburt bislang durchschnittlich je nach Quelle mit 0,5 bis 2% beziffert wird und eine jüngere Studie Werte von 0% (wenn insbesondere keine vaginalen Blutungen vorliegen/vorlagen und es in früheren Schwangerschaften keine spontanen Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche gab) bis etwa 3-4% angibt (wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen/vorlagen):

Die allgemeine Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 % und im Alter von 40 Jahren bei 1 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Trisomie) ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (in Deutschland derzeit durchschnittlich 1x bei 500 bis 600 Geburten).


...und das es auch kein Weltuntergang ist, ein Kind mit Down-Syndrom anzunehmen, großzuziehen und einfach zu lieben, weil es in erster Linie "Kind" ist und nicht "Kind mit Down-Syndrom", zeigen ebenso eindrucksvoll wie ehrlich die unter diesem Link aufrufbaren Erfahrungsberichte:
http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html

Liebe Grüße und alles Gute,
Sabine