Schwangerschaftsdiabetes - Kolostrum ausstreichen...wieviel schafft ihr?

Hallo Zusammen,

nächste Woche Freitag wird unsere Tochter per KS an 38+2 geholt (mein 3. KS). Nun habe ich Schwangerschaftsdiabetes und soll bis dahin Kolostrum ausstreichen und einfrieren...jetzt meine Frage: Wer macht das auch bzw. hat Erfahrung damit und kann mir sagen, wieviel ihr geschafft habt auszustreichen ?

Ich komme mit viel Mühe gerade mal auf 0,1 ml...

Wieviel brauchen die Kleinen denn nach der Geburt?

Bei meinen beiden Großen hat man das damals (2010 und 2014) noch nicht so gemacht...

Danke und viele Grüße,
mami101420

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Nunja, mir erschließt nicht so ganz wieso du das machen sollst, ohne dass es einen Milcheinschuss gab. Der wird nämlich alleine durch die Geburt ausgelöst. Dabei spielt es nicht unbedingt eine Rolle, ob das Kind per Kaiserschnitt kommt oder spontan.
Find es etwas schade, dass die Klinik dir da Stress macht. Der Milcheinschuss könnte theoretisch nach der Geburt auch drei Tage dauern, bevor die komplette Milch drin ist.
Möchtest du denn stillen? Dann würde ich dir raten dein Baby einfach bei Hunger zuerst an die Brust zu nehmen und wenn nicht genug Milch kommt, im Anschluss einfach zufüttern. Irgendwann wird die Menge fürs Baby ausreichen und du kannst das zufüttern weglassen.
Aber diesen Stress würde ich mir nicht antun.

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Hallo, es gibt seit 2017 die Empfehlung, dass Neugeborene von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes innerhalb der ersten 30 Minuten nach Geburt Kolostrum bekommen sollen, da dies die Kinder am besten davor schützt später einmal selber an Diabetes zu erkranken. Da man vorher aber nie weiß, wie fit die Kleine nach der Geburt ist, also, ob sie fit genug sein wird selber zu trinken, soll man schon vorab das Kolostrum sammeln, um so im Notfall wenigstens per Spritze es der Kleinen geben zu können.

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Ahh.... Danke für die Aufklärung. Da ich schon länger nicht mehr in der Gyn arbeite, ist diese Empfehlung total an mir vorbeigegangen.

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Ich finde das sehr ungewöhnlich.

Persönlich würde ich dir empfehlen sofort Kontakt mit einer Stillberaterin aufzunehmen. Das erleichtert einiges.
Sie kann dir schonmal Tipps geben und kommt sofort ins Krankenhaus, um dir zu helfen. Nicht in jedem (stillfreundlichen) KH ist die Stillberatung gut.

Ich hatte vor der Geburt nie Milch. Die Menge an Kolostrum ist winzig. Den Milcheinschuss hatte ich am 4. und beim 2. Kind am 2. Tag.
Zufüttern macht eigentlich nie Sinn, wenn man stillen will. Das ist der Beginn vom abstillen. Ich würde weder das Zufüttern mit Pre, noch mit Primalgen zulassen, bevor ich nicht mit einer professionellen Stillberaterin gesprochen habe.

Wenn du nicht stillen willst, verhält es sich natürlich ganz anders.

Alles Gute!

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Bei einer Schwangerschaftsdiabetes ist es etwas anderes.

Diese Kinder unterzuckern halt viel leichter wie andere Kinder. Die Studien haben gezeigt das die Kinder die innerhalb von 60 Minuten Kolostrum viel seltener unterzuckern und viel weniger Glukose brauchen. Ausserdem hat sich gezeigt das Kinder die Kolostum bekommen auch weniger seltenn auf die Kinderstation wegen Unterzuckerung müssen.

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Ich muss dir aber beim Thema zuführen absolut widersprechen. Zuführen nimmt der Mutter und dem Kind den Stresspegel, das Kind wird satt und die Milchproduktion wird ja dennoch angeregt.
Das hätte mir mit meinem knapp 5 Kilokind mehr als den Hintern gerettet. Mein Sohn hat mehr Gewicht, als vorgegeben verloren, weil der Milcheinschuss einfach drei Tage gebraucht hat und das bisschen Vormilch ihm nicht ausgereicht hat. Ich habe ihn eigentlich die ganze Zeit andauernd an der Brust gehabt (drei Tage in der Klinik), kam selbst nicht wieder zu Kräften, da kein Schlaf, so gut wie kein Essen und Trinken und durch den enormen Blutverlust war ich auch am dritten Tag noch nicht wirklich bereit entlassen zu werden. Doch mir ging es so dreckig, dass ich einfach nur nach Hause wollte und hab mich selbst entlassen. In der ersten Nacht, kam es mir dann so komisch vor, dass ich mein Kind nichtmal ein paar Minuten von meiner Brust trennen konnte und er nur gekrischen hat, dass wir doch in die Kinderklinik gefahren sind.
Die Kinderärztin und die Krankenschwester aus der Nachtschicht waren schockier, als sie mich gesehen haben. Meine Brustwarzen waren komplett mit Blut verkrustet, weil Dauerstillen, ich war weiß wie die Wand und mein Sohn nur am kreischen. Ich bin heulend dort zusammengebrochen und die Ärztin hat mir gesagt, dass es eine absolute Katastrophe ist, dass mir bei dem Gewicht und der Gesamtsituation nicht zum zufüttern geraten wurde. Denn mein Kind wäre super hungrig. Die haben ihm dann ein Fläschchen gegeben, während die Ärztin auch mich noch untersucht und mir Tipps und Vitamine gespritzt hat. Ich hatte im übrigen deswegen auch Wochenflussstau und der Milcheinschuss hat sich deswegen verzögert.
Also ja, wenn das Kind zu Beginn nicht satt wird, ist zufüttern, nach dem Anlegen, das Beste was man machen kann... Ich habe meinen Sohn im übrigen nur eine bis eineinhalb Wochen zugefüttert und danach ganz normal bis zum fast 4. Lebensmonat voll und dann bis 8. Lebensmonat nebenbei gestillt...

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Huhu.
Ich bin Kinderkrankenschwester und finde das richtig toll, dass du das machst un deinem Kind einen guten Start zu ermöglichen. Wir praktizieren das auch schon eine Weile und es klappt richtig gut.
Mach dir nur keinen Stress, in erster Linie soll dein Baby an die Brust nach der Geburt und das Baby bekomnt meist mehr Kolostrum raus als du mit der Hand.
Ausserdem ist sehr unterschiedlich wieviel man rausbekommt. Manche Frauen nur ein Tropfen und andere schon mal 1 ml. Aber mehr wird es nicht werden. Also deine Menge ist sehr gut. Mache es einfach noch ein paar Tage und dann hast du einen guten Vorrat. Falls der Blutzucker mal etwas knapper sein sollte, bekommt dein Kind von der Milch und dadurch wird der Blutzucker schneller stabil.

In den ersten 1-2 Tagen braucht dein Kind nicht viel. Der Magen ist so groß wie eine Murmel und kann nur wenige ml Flüssigkeit fassen. Also 1-2 ml kolostrum reichen völlig aus und diese bekommt es dann aus deiner Brust.

Mach einfach weiter so, den jeder Tropfen zählt und deinem Kind wird es helfen, wenn nötig.

Kannst mich gerne noch fragen, wenn du nichvFragen hast!

Alles Gute für die Geburt 🍀

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Vielen lieben Dank für deine Antwort und die lieben Worte! Das beruhigt und motiviert mich sehr :-)

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Ich habe es in meiner Schwangerschaft gemacht, auch auf Empfehlung meiner Hebamme und des KH.

Ich habe erstmal warm geduscht und danach sofort ausgestrichen. Wichtig ist die richtige Technik und kein blödes umherdrücken. Setz dich nicht unter Druck, dann klappt es nicht. Ich habe am Schluss viele kleine Spritzen zusammengehabt, dass hat völlig gereicht. Man darf nicht vergessen, dass der Magen eines Neugeborenen soooo winzig ist.
Es gibt Youtube Videos, in denen erklärt wird, wie man korrekt ausstreicht. Ansonsten kannst du deine Hebamme bitten, dass sie es dir zeigt.

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Danke für den Tipp mit dem warm duschen vorher, dass probiere ich heute Abend mal aus :-)

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Huhu,

ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft auch Gestationsdiabetes und habe vor der Geburt Kolostrum gesammelt. Die ersten Male kamen mit Müh und Not 0,1 bis 0,2ml zusammen. Nach kurzer Zeit wurde es dann aber immer mehr und zum Schluss konnte ich pro "Melkvorgang" (😜) 3ml und mehr abzapfen. Als es dann ernst wurde, haben wir die Spritzen natürlich schön zuhause im Gefrierschrank vergessen. Pack dir da am besten einen Zettel auf deine Kliniktasche, denn unter Wehen wirst du vermutlich nicht mehr dran denken. Mein Sohn wurde übrigens abends geboren und am nächsten Tag hatte ich mittags bereits den Milcheinschuss. Keine Ahnung ob es am vorherigen Ausstreichen lag oder eh so gekommen wäre. Geschadet hat es auf jeden Fall nicht.

Liebe Grüße

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Oh wow, das war ja dann echt viel am Ende :-)
Dann mache ich mal fleißig weiter!!!